Navigation überspringen

Beschlussvorlage (Abschlussbericht Leistungsphase 3)

                                    
                                        heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

20.02.2015
SML:

Stadtgeschichtliches Museum Tonofenfabrik
Zusammenfassung der Planungsergebnisse Entwurf

Tonofenfabrik
Kreuzstr. 6
77933 Lahr
Inhalt:
1.0

Aufgabenstellung und Veranlassung

2.0

Grundlagen der Planung ergänzend zum Stand LPH 2
2.1
2.2
2.3
2.4

3.0

Schwammbefall
Bauphysik
Baugrundgutachten
Baugrundstück
2.4.1 Angrenzer
2.4.2 Archälogie
2.4.3 Öffentliche Erschließung

Entwurfsbeschreibung nach Kostengruppen

Anlagen:
Kostenberechnung
Plansatz Entwurf Architektur, Auszug

1.0

Aufgabenstellung und Veranlassung

In den ersten beiden Leistungsphasen, Grundlagenermittlung und Vorentwurf, wurden die
Rahmenbedingungen zur geplanten Realisierung des neuen stadtgeschichtlichen Museums im
denkmalgeschützten Gebäude der alten Tonofenfabrik in historisch bedeutsamer Lage in der
Innenstadt Lahrs definiert. Die Aufgabenstellung und die Nutzeranforderungen wurden formuliert
und die bestehende Bausubstanz im Rahmen verschiedener Gutachten erkundet, soweit dies
angesichts der andauernden Nutzung durch den Mieter bis Ende Oktober 2014 möglich war. Auf
dieser Basis wurde vom Planerteam ein Entwurfskonzept mit der Zielsetzung erstellt, für die Bürger
der Stadt mit dieser Maßnahme einen möglichst umfangreichen Mehrwert zu erlangen, der über die
Funktion des Gebäudes als stadtgeschichtliches Museum hinaus wirkt.
Nach Vorstellung des Entwurfskonzepts wurde vom Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung am
10.11.2014 die Beauftragung der weiteren Planung der als Version 2 vorgestellten Variante für einen
Gesamtbetrag nach Kostenschätzung von ca. 4,26 Mio. Euro für die Kostengruppen 200-500 und
700 bis zum Abschluss der Genehmigungsplanung beschlossen. Die Version 2 umfasst neben der
Seite 1 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

Sanierung des Gebäudes und der Ertüchtigung entsprechend der Anforderungen der neuen
Nutzung auch die Ausstattung mit Lüftung und Kühlung für die Nutzung eines Teilbereiches der
Wechselausstellung als Versammlungsraum für bis zu 100 Personen.
In der Entwurfsplanung wurde die funktionale Umsetzung der Maßnahmen vertiefend betrachtet und
zwischen den Planungsbeteiligten abgestimmt. Die Ergebnisse aus den Voruntersuchungen zum
Umfang des Befalls durch Hausschwamm wurden eingearbeitet. Der nachfolgende
Erläuterungsbericht fasst die Ergebnisse der Entwurfsplanung im Hinblick auf die Änderungen
gegenüber der vorangegangenen Leistungsphase zusammen.
2.0

Grundlagen der Planung ergänzend zum Stand LPH 2

2.1
Schwammbefall
Nach Auszug des Mieters und Abbruch der verbliebenen Strohputzdecken wurde im Dezember des
vergangenen Jahres der letzte Teil des Gutachtens, erstellt durch den Sachverständigen Thomas
J. Kühlwein, zum Umfang des Befalls der Holzkonstruktion durch Hausschwamm vorgelegt. Die
Ergebnisse wurden dem Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung am 26.01.2015 informativ
vorgestellt:
Von oben nach unten hin im Umfang abnehmend sind in allen Geschossen Teile der
Deckenkonstruktionen betroffen, so dass die tragende Holzkonstruktion vollständig freigelegt,
befallenen Bauteile mit einer Sicherheitszulage von 1,00 m rückgebaut und verbleibende Hölzer
einer chemischen Behandlung unterzogen werden müssen. Um einem wiederholten Befall durch
im Gebäude verbleibende Myzelreste langfristig entgegenzuwirken, ist nach normativen Vorgaben
zudem das Abflammen und die chemische Behandlung der Mauerwerksflächen mit
Sicherheitszuschlag in den befallenen Bereichen erforderlich.
Der umfassende Befall der Decke über dem 2. Obergeschoss macht einen vollständigen Rückbau
erforderlich, was bedingt durch die konstruktive Einheit zwischen Decke und Dachtragwerk aus
wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch den Rückbau des Dachstuhls nach sich zieht. Das neue
Dach wird in Anlehnung an die bestehende Konstruktion und Form und Belag erstellt, jedoch
alteriert in Hinblick auf eine Verbesserung der Nutzbarkeit gegenüber dem ursprünglich nur als
Lagerfläche konzipierten Raum durch Erhöhung und Stützenfreiheit.
2.2
Bauphysik
Im Rahmen der Entwurfsplanung wurde seitens des Ingenieurbüros dieBauingenieure - Clemenz &
Brand GmbH ein Bauteilkatalog zur Bestimmung der erforderlichen Bauteilaufbauten vorgelegt, um
die im Rahmen der Voruntersuchungen festgestellten Erfordernisse zur Ertüchtigung der Hüllfläche
zur Erfüllung des Mindestwärmeschutz als Voraussetzung für die langfristige Schadensfreiheit der
Bauteile im Bestand zu konkretisieren. Die Umsetzung eines Innendämmsystems macht dabei im
weiteren Projektverlauf eine gesonderte Betrachtung sowie die sorgfältige Planung und
Simulationsrechnung der kritischen Anschlusspunkte vor allem in den Bereichen einbindender
Bauteile wie z.B. Deckenbalken und Stahlträger erforderlich.
Die Sanierung des durchfeuchteten Kellermauerwerks bildet einen weiteren Schwerpunkt der
bauphysikalischen Planung. Vor dem Hintergrund des andauernden Analyseprozess zu den
Schadensursachen wurden verschiedene Sanierungsvarianten (keine Abdichtungsmaßnahmen,
Innenabdichtung, nur Schutz des Erdgeschosses durch Horizontale Abdichtung, etc.) betrachtet
und hinsichtlich folgender Kriterien bewertet:
Seite 2 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com








Substanzerhalt / Tragsicherheit
Schadensfreiheit (keine Schimmelpilzbildung) der oberen Geschosse trotz Innendämmung
Auswirkungen auf das Raumklima im Untergeschoss
Aufwand / Kosten in der Herstellung
Langzeitwirkung / Wartung
Oberflächenqualitäten

Als langfristig zielführendste Lösung stellte sich dabei eine Kombination aus vertikaler
Außenabdichtung, horizontaler Flächenabdichtung und linear in allen aufgehenden Wänden
einzubringender Horizontalsperre dar. Die Bestimmung geeigneter Systemkomponenten erfolgt in
den weiteren Leistungsphasen.
2.3
Baugrundgutachten
Zur Klärung der vorhandenen Bodenklasse im Hinblick auf Trag- und Versickerungsfähigkeit wurde
ein Baugrundgutachten erstellt. Zudem wurden die Kenntnisse aus der Messungen des städtischen
Tiefbauamts im Innenstadtbereich zum Grundwasserpegel ausgewertet, um Rückschlüsse auf die
Anforderungen an Art und Tiefe der Gründung für den Anbau sowie auch auf eine mögliche
Schadensursache für die Feuchtebelastung des Kellermauerwerks zu erlangen.
Die bestehende Gründung liegt etwas oberhalb des höchsten, in den vergangenen 20 Jahren
festgestellten Hochwasserstandes, die Gründung der Fahrstuhlsohle jedoch knapp unterhalb, so
dass entsprechende Abdichtungsmaßnahmen vorzusehen sind. Der tragfähige Baugrund befindet
sich durchschnittlich etwa 2m unter Geländeoberkante.
2.4
Baugrundstück
Das Baugrundstück liegt innerstädtisch im Kerngebiet am Rande der Fußgängerzone. Das
Grundstück ist im historischen Altstadtkern in unmittelbarer Nähe zu den Überresten der
mittelalterlichen Tiefburg “Storchenturm” und der mittelalterlichen Stadtmauer positioniert. Das
historische Gebäude bildet zwei Hauptfassaden aus: die Nordwestfassade zum städtischen Platz
und die Nordostfassade zur schmalen Kreuzstraße. Die Grundstücksfläche ist fast vollständig
überbaut, die verbleibende Freifläche in der südwestlichen Ecke soll einen Anbau mit der neuen
Erschließung aufnehmen.
2.4.1 Angrenzer
Flurstück 381 (Verkehrsfläche Straße (Kreuzstraße))
Eigentümer: Stadt Lahr
Die nordöstliche Fassade grenzt an den öffentlichen Straßenraum der Kreuzstraße an, die als
Sackgasse an der Fußgängerzone der Marktstraße endet und für motorisierten Verkehr in dem
kurzen Abschnitt nur als Zufahrt bzw. Anlieferung für Anwohner und Gewerbe dient.
Flurstücke 391 (Verkehrsfläche Weg) und 399 (Historische Anlage (Stadtmauer))
Eigentümer: Stadt Lahr
Die einen kleinen Vorplatz bildenden angrenzenden Grundstücke sind im Besitz der Stadt und
werden im Zuge einer Außenraumplanung neu gestaltet, um die mittelalterlichen Zeugnisse
aufzuwerten. Die Freiraumplanung des zum Baugrundstück hinzugefügten Flurstücks 399, von der
Stadt vorbereitend für diese Bauprojekt erworben und den unmittelbaren Vorbereich zum
Museumseingang bildend, ist als Außenfläche für das Museumscafé vorgesehen und Teil einer
separaten Beauftragung zur Außenraumgestaltung Kreuzstraße/Storchenturm, geplant für den
Zeitraum ab 2015. Eine Abstimmung zwischen Außenraumplanung und dem Architektonischen
Konzept des Museums wird angestrebt. Die im Zuge der Baumaßnahmen entstehenden Öffnungen
Seite 3 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

in der Geländeoberfläche werden bis zur Ausführung der Arbeiten der ganzheitlichen
Freiraumplanung vermutlich im Jahr 2017 provisorisch geschlossen.
Flurstücke 399/3 (Verkehrsfläche Weg, Stadt Lahr alleiniges Wegerecht), 399/4 (Verkehrsfläche
Weg) und 399/5 (Verkehrsfläche Weg)
Eigentümer: Olymp Sigma
Zwischen der Tonofenfabrik und dem ehemaligen Kaufhaus Krauss befinden sich drei Flurstücke,
die zur Erschließung und Anlieferung der gewerblichen Einheiten dienen bzw. den rückwärtigen
Zugang zum Flurstück 402 ermöglichen. Bauzeitlich bestand in dieser Achse eine Verbindung zur
Markstraße.
Flurstück 397
Nutzungsart: Geschäftshaus / Handel- und Dienstleistungsfläche (Ehemaliges Kaufhaus Krauss)
Eigentümer: Olymp Sigma
Das Kaufhaus Krauss soll in Kürze nach Abschluss der Umbauarbeiten mit Gewerbeeinheiten in
den unteren Geschossen sowie Wohnungen im 3. Obergeschoss wieder eröffnet werden. Die
Erschließung wird hauptsächlich rückseitig über das Flurstück 397 stattfinden, es ist die Anmietung
von Lagerräumen im Untergeschoss als Magazin für die Bestände des Museums vorgesehen.
Flurstück 402
Nutzungsart: Wohnhaus / Geschäftshaus / Handel- und Dienstleistungsfläche
Die südwestlich angrenzende Wohnbebauung mit ihrer zugehörigen Gewerbeeinheit mit der
Adresse Kreuzstraße steht momentan leer.
2.4.2 Archäologie
Auf Grund der unmittelbaren Nähe zur historischen Stadtmauer sowie der Tiefburg als
Gründungszelle der Stadt Lahr, die der Nutzung des Objekts als stadtgeschichtliches Museum
zusätzliches Gewicht verleiht, scheint die Möglichkeit archäologischer Funde im Bereich der
geplanten Baugrube trotz der geringen Fläche von ca. 50 m2 durchaus gegeben. Um Störungen
während des Bauablaufs zu vermeiden und Handlungsspielraum zu erhalten, ist in Abstimmung mit
dem Regierungspräsidium Freiburg vor Beginn der Baumaßnahme die Durchführung
archäologischer Voruntersuchungen vorgesehen.
2.4.3 Öffentliche Erschließung
Der Stellplatznachweis wird im Rahmen der Baugenehmigung erstellt. In Ermangelung von
Grundstücksfläche am Gebäude ist die Anmietung von bestehenden Parkflächen z.B. in dem direkt
benachbarten Volksbank-Parkhaus vorgesehen. Auf Grund der zentralen Lage mit optimaler
Anbindung an das Busnetz Lahrbus der SWEG mit der Haltestelle Rathausplatz in einer Entfernung
von 100 m ist die Erreichbarkeit über öffentliche Verkehrsmittel gewährleistet. Die Berücksichtigung
von Fahrradstellplätzen bei der Außenraumgestaltung wird empfohlen.

Seite 4 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

3.0

Entwurfsbeschreibung nach Kostengruppen

Im Folgenden wird der aktuelle Planungsstand in Bezug auf Baukonstruktion und technische
Anlagen zu den einzelnen Gebäudekomponenten in Anlehnung an die Gliederung nach DIN 276
dargestellt, auf deren Inhalte die Kostenberechnung beruht.
Die Änderungen gegenüber dem vorangegangen Planungsbestand bestehen neben der
fortschreitenden Detaillierung und der Einarbeitung der weiteren Voruntersuchungsergebnisse vor
allem in der Koordination und Einarbeitung der geänderten Positionierung der Technikflächen
(schwerpunktmäßig im Untergeschoss statt zuvor im und auf dem Dach) und der entsprechenden
Kanal- und Leitungsführung.

KG 300

Bauwerk – Baukonstruktion

KG 310

Baugrube

Kalkuliert ist der Aushub im Bereich des Anbaus zur Erschließung des bestehenden
Untergeschosses bis auf tragenden Baugrund nach Baugrundgutachten sowie umlaufend bis OK
Fundament Bestand zur vertikalen Außenabdichtung und Perimeterdämmung mit abschnittsweiser
Handschachtung im Anschlussbereich an Bestandsfundament.
KG 320

Gründung

Nach den Erkenntnissen aus der innerstädtischen Messstelle der Stadt Lahr zum Hochwasserstand
von ca. 2,6 m unter Geländeoberkante wurde die Planung gegenüber dem Vorentwurf angepasst,
um die Gründungstiefe insgesamt möglichst gering zu halten. Auf einen zusätzlichen, mit dem
Aufzug zugänglichen Lagerraum im Untergeschoss des Anbaus wird verzichtet, stattdessen wird
der mit einer lichten Raumhöhe von ca. 1,60 m unter der Anlieferung bestehende Kriechkeller als
Technik- und Lagerfläche erschlossen. Um eine nutzbare Raumhöhe zu erzielen wird in diesem
Bereich das Bodenniveau um ca. 0,5 m abgesenkt, die Bestandsfundamente abschnittsweise
unterfangen und eine neue Bodenplatte eingebracht.
Durch Abrücken der tieferliegenden Schachtgrube des neuen Aufzugs von der Bestandsfassade
findet der Anschluss der neuen Erschließung auf dem Bestandsniveau statt und das
Plattenfundament des Anbaus kann an die bestehenden Außenwände herangeführt werden. Nach
Baugrundgutachten muss die neue Gründung bis zur tragenden Schicht ca. 1,30 m bis 3,00 m unter
Gelände geführt werden. Die neuen Bauteile werden allseitig abgedichtet, eine vertikale Dämmung
und Abdichtung gegen Erdreich erfolgt entlang des neuen Gebäudeperimeters dreiseitig bis zum
angrenzenden Nachbargebäude.
Um dem industriellen Charakter entsprechend dem Bestand sowie dem Kostenrahmen gerecht zu
werden, sind die Materialen für die neuen Bodenbeläge bewusst einfach und widerstandsfähig
geplant. Im gesamten Untergeschoss wird auf einen zusätzlichen Bodenbelag verzichtet und der
durchschnittlich 50mm starke Estrich als Sichtoberfläche ausgebildet. Im Bestand ist ein neuer
Bodenaufbau zur Abdichtung gegen Erdfeuchte auf der bestehenden Bodenplatte mit Abdichtung,
Dämmung, und schwimmenden Estrich vorgesehen, im Anbau erfolgt die Dämmung unterhalb der
Bodenplatte.
Seite 5 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

KG 330

Außenwände

Bestand Fassade
Die zwei repräsentativen Fassaden in Richtung Kreuz- und Waldhornstraße sind durch diverse
Schmuckelemente gegliedert. Als Baustoffe kommen roter Sandstein sowie rote und gelbe
Sichtziegel zum Einsatz. Die untere Sockelzone bis zum Erdgeschoss besteht aus bossierten
Sandsteinquadermauerwerk, das Erdgeschoss selbst ist mit gespitztem Sandstein verkleidet.
Die Fassade des ersten und zweiten Obergeschosses besteht aus gelbem Sichtziegelmauerwerk,
abgesetzt mit roten Ziegellisenen. Eine Rhythmisierung erfolgt durch einzelne Sandsteinelemente,
auch im Bereich der Fenstereinfassungen und Schlusssteine. Die einzelnen Zonen werden jeweils
durch Sandstein-Gurtgesimse begrenzt, der obere Abschluss erfolgt durch ein durchgängiges
Kranzgesims.
Die rückwärtigen südlichen Fassaden zur Nachbarbebauung bzw. zum ehemaligen Kaufhaus
Krauss sind weniger schmuckvoll ausgeführt worden. Die Fenster weisen zwar ebenfalls
durchgängig Sandsteinfensterbänke sowie Stürze aus roten Sichtziegelmauerwerk auf, Sandstein
kommt aber nur im unteren Sockelbereich als Quadermauerwerk ohne Bossierung und im
Kranzgesims zum Einsatz, der Rest der Fassadenfläche ist verputzt. Die Brandwand zum
Nachbargebäude ist vollflächig verputzt.
Das Schadensbild der Natursteinbauteile (Fensterumrandungen, Gesimse, Wandbereiche und
Sockelzone) aus rotem Buntsandstein (Lahr/ Kuhbach) wird im Fassadengutachten als
überschaubar eingestuft. Der quarzgebundene, eher grobkörnige Sandstein zeigt Schäden durch
mechanische
Beanspruchung,
durch
Umwelteinflüsse
und
durch
eigene
zusammensetzungsbedingte Schadensquellen.
Die Klinkerfassade ist mit ähnlichen Schäden wie der Naturstein behaftet. Vor allem Abplatzungen
durch alte Verankerungen mit Spreizdübeln oder aufrostenden Eisenteilen der alten RegenwasserFallrohre sowie aus Umbauten herrührende Schäden sind zu beobachten. Wichtigster
Schadensträger einer Fassadensanierung ist jedoch nicht der Klinker an sich, sondern die mehrere
Kilometer umfassenden Fugen, die die einzelnen Steine verbinden und ihre Reaktion auf eine
Reinigungsmaßnahme. Im nicht gereinigten Zustand sind ca. 10% der Fugen geschädigt. Nach
einer Reinigungsmaßnahme ist mit weiteren 10% zu rechnen.
Starke Verschmutzungen vieler Natursteinbereiche sind auf die umfangreiche Population von
Tauben im und am Gebäude zurückzuführen. Noch sind keine Schäden am Naturstein hierauf
zurückzuführen, dies kann für die Zukunft jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Folgende Sanierungsmaßnahmen sind vorgesehen:
 Differenzierte Reinigung und Bekämpfung von Mikroorganismen
 Reparatur sehr stark beschädigter Bauteile mittels Vierungen und Teilerneuerungen
 Kleinteilige Fehlstellen und materialspezifisch vorkommende, sogenannte Tongallen werden
durch Antragemörtel ergänzt oder ersetzt
 Restaurierung aller weiteren Schäden mittels konservierender Verfahren wie
Rissverpressung, Nadelung, Hinterfüllung und Schlämmung aller durch Lagerrisse und
Quellrisse beschädigten Bereiche
 Ausgewaschene und gerissene Fugen werden am gesamten Gebäude konsolidiert um die
Dichtigkeit des Mauerwerks wiederherzustellen

Seite 6 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

Bestand Außenwände Innen
Wenn trotz der vorhandenen Salzbelastung möglich soll das Sandsteinquadermauerwerk im
Untergeschoss vorzugsweise materialsichtig belassen, gereinigt und entsalzt werden. Diese
Vorgehensweise erlaubt eine reizvollere Raumwirkung, birgt jedoch auch das Risiko optischer
Beeinträchtigung durch weitere Ausblühungen und somit weiterführender Reinigungsarbeiten.
Alternativ wird die Aufbringung eines Sanierputzes erwogen, was jedoch ebenfalls in größeren
Abständen einen gewissen Wartungsaufwand mit sich bringt.
In den oberen Geschossen ist das bestehende massive Ziegelmauerwerk innenseitig vollflächig
verputzt. Der Bestandsputz muss auf Grund des Schwammbefalls zur Untersuchung möglicher
Unterwanderung vollständig entfernt und anschließend erneuert werden. Die Außenwände werden
nach den Anforderungen des Mindestwärmeschutzes durch ein Innendämmsystem ertüchtigt. Die
Vor- und Nachteile der Optionen Wärmedämmputz bzw. Plattenmaterial werden im Rahmen der
weiteren Planung vor dem Hintergrund von Kosten und langfristiger Schadensfreiheit erwogen, in
der aktuellen Planung ist die Anwendung von Innendämmputz vorgesehen. Die Ausstellungsräume
sowie das Bestandstreppenhaus sollen einen weißen Anstrich erhalten, um einen einheitlichen und
ruhigen Hintergrund für die heterogenen Ausstellungsstücke zu bieten.
Anbau Q4 Fassade
Die Außenwände werden als nicht tragende, vorgefertigte Sandwichelemente im Ganzen
vorgehängt. Die Oberflächengestaltung erlaubt durch Fugenbild und ggf. Profilierung durch
eingelegte Matrizen in Reminiszenz an Sandstein vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten. Neben den
gestalterischen Vorteilen und der der skulpturalen Form entsprechenden Konstruktionsart
gewährleistet das Material Langlebigkeit bei geringem Wartungsaufwand.
Anbau Q4 Außenwände Innen
Das einfache Konzept der Abbildung des Bewegungskreislaufs im Gebäude durch die Artikulation
der Erschließung soll sich auch im Innenraum fortsetzen, indem der Anbau als monolithisches
Element wirkt. Entsprechend wir Materialität und Farbgebung in den Innenraum übertragen. Die
Anschlussstelle an den Bestand wird durch einen Materialwechsel von Beton zu Innenputz
abgesetzt, durch die einheitliche Farbgebung wird jedoch auf eine gesamtheitliche Raumwirkung
hingearbeitet.
Außentüren
Die Zugangstüren zum öffentlichen Eingangsbereich werden als spezielle Türelemente mit großen
Glasflächenanteil vorgesehen, um die gewünschte Transparenz zwischen Innen- und Außenraum
zu erzielen. Wenn der Umbau zur Fluchttür möglich ist, soll die Holzeingangstür zum
Bestandstreppenhaus erhalten bleiben. Neben der Bezugnahme auf die historische Situation kann
durch die abweichende Anmutung auch die andere Funktion als Zugang zur Verwaltung ablesbar
gemacht werden. Die Fluchttür im Anbau Q4, die sich durch Ihren unmittelbaren Zugang zum
Aufzug auch als Anlieferungseingang anbietet, soll entsprechend ihrer untergeordneten Funktion
möglichst unsichtbar in die Fassade integriert werden.
Außenfenster
Es ist die Aufarbeitung der Bestandsfenster, ergänzt durch neue Innenfenster mit entsprechenden
bauphysikalischen Eigenschaften vorgesehen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die
Dämmqualität der Fenster nicht besser als die der sanierten Wand sein darf, da sonst Feuchte auf
der Wandoberfläche ausfallen und zu Schimmelpilzbildung führen kann. Die Farbgestaltung der
Bestandsfenster erfolgt in Abstimmung mit Denkmalamt.

Seite 7 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

Sonnenschutz
Aufgrund der Ausrichtung des Baukörpers mit geringem Fensterflächenanteil und starker
Verschattung der Südfassade fällt der UV-Licht-Eintrag gering aus und es besteht keine
Notwendigkeit für außenliegenden Sonnenschutz. Die Fensterflächen im Veranstaltungsraum sind
jedoch mit innenliegender Verdunkelung ausgestattet. Für die Dachflächenfenster ist ein
außenliegender Sonnenschutz gegen sommerliche Überhitzung vorgesehen.
KG 340

Innenwände

Innenwände Bestand
Im Untergeschoss sind Schornstein und Trennwand als Ziegelmauerwerk auf einem ca. 2-reihigen
Sandsteinsockel ausgeführt. Auch bei den Wänden zum Bestandstreppenhaus handelt es sich um
eine Kombination aus Sandsteinelementen und Ziegelmauerwerk. Da diese jedoch Großteils noch
verputzt sind, lässt sich die Konstruktion nicht eindeutig bestimmen.
In den oberen Geschossen sind auf Grund der offenen Raumstruktur insgesamt nur wenige
Innenwandflächen vorhanden. Soweit erkennbar handelt es sich bei den bauzeitlichen Wänden um
Ziegelmauerwerk unterschiedlicher Stärke, nachträgliche Veränderungen wurden mit
verschiedenen Mauersteinen ausgeführt. Es ist vorgesehen, durch die Vergrößerung vorhandener
Öffnungen die Räume stärker zu verbinden, um großzügige Ausstellungsflächen zu gewinnen.
Im Dachgeschoss sind die wenigen Wandflächen überwiegend als Holzständerwände mit
Schlackesteinfüllung ausgeführt und in die Dachkonstruktion eingebunden, müssen also ersetzt
werden.
Innenwände Neu
Der neue Steigeschacht für die Lüftungskanäle wird in einer Kombination aus Stahlbeton und
Kalksandsteinmauerwerk erstellt, um eine sinnvolle Bausequenz von Abriss, Neubau, Installation
und Schließen der Kanäle zu ermöglichen.
Die Trennung des Bestandstreppenhauses von der Ausstellungserschließung wird durchgängig als
11,5 cm dicke Betonwand in Zusammenhang mit den neuen Podesten erstellt.
Die Aufteilung der Technikräume im Untergeschoss erfolgt durch Kalksandsteinmauerwerk in den
Dicken 11,5 cm bzw. 17,5 cm in Abhängigkeit von den statischen Anforderungen.
Die Einbauten für sanitäre Einrichtungen, Nebenräume und die Verwaltung im Erd- und
Dachgeschoss sind als Trockenbau vorgesehen, tragende Innenwände im Dachgeschoss im
Bereich des Mittelauflagers als Holzkonstruktion, im Anschlussbereich an das Treppenhaus aus
Gründen des Brandschutzes sowie der Statik als Ortbetonwände.
Innenwandbekleidungen
Alle gemauerten und betonierten Innenwandflächen werden verputzt, Trockenbauwände
gespachtelt und erhalten einen einheitlich Anstrich (s. Außenwandbekleidungen innen).
Innenstützen
Die bestehenden Stahlgussstützen werden zur brandschutztechnischen Ertüchtigung soweit
erforderlich entschichtet und entrostet und anschließend mit einem Brandschutzanstrich sowie
einem Farbanstrich versehen.

Seite 8 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

Innentüren
Es werden zwei Kategorien von Innentüren vorgesehen:
a) Brandschutztüren aus den Ausstellungsräumen in das neue Treppenhaus Q4: Diese Türen
sollen den Zirkulationsfluss möglichst wenig beeinträchtigen, also möglichst große
Transparenz aufweisen, was am besten durch Stahltüren mit Glasfüllung erreicht werden
kann.
b) Die übrigen Türen sind untergeordnet und sollen möglichst in den Hintergrund treten. Für
alle Nebentüren (Zugänge zum Bestandstreppenhaus, Sanitäre Einrichtungen und
Verwaltung) sind geschlossene, weiß lackierte Holztüren geplant.
Elementierte Innenwände
Zur räumlichen Abtrennung des Veranstaltungsraums wird auf beiden Seiten des Schornsteins eine
verschiebbare Trennwand eingesetzt, die im offenen Zustand einseitig geparkt wird.
KG 350

Decken

Deckenkonstruktion Bestand
Im Bestand kamen zwei bauzeitlich typische Arten von Deckenkonstruktion zur Anwendung, jeweils
spannend zwischen Wandauflager und Unterzug (Stahlprofilen) in Raummitte:
a) Kappendecken über dem Untergeschoss und einem Teilbereich des Erdgeschosses sowie
als Treppenpodest:
Stahlträger im Achsabstand von ca. 90 cm mit gewölbeförmig in Ortbeton geschalter
Füllung, Stichhöhe ca. 12 cm
Maßnahmen: Entrostung Brandschutztechnische Ertüchtigung der Stahlträger, Erstellung
von Durchbrüchen zur Führung der Lüftungsschächte und der neuen Erschließung
b) Holzbalkendecken in allen übrigen Bereichen: klassische Holzbalkendecken, mit Profilen
von ca. 20x26 cm, eingeschobenen Gefachen, verfüllt teilweise mit Lehm, teilweise mit
Schlacke
Maßnahmen: Auf Grund des Hausschwammbereichs sind Umfangreiche Rückbau- und
Schwammsanierungsarbeiten erforderlich. Alle Gefache müssen geleert und alle
Holzbauteile vollständig freigelegt werden. In den Bereichen, in denen mehr als 50% der
Bestandskonstruktion erhalten bleiben kann, wird die Konstruktion nach Vorbild des
Bestandes ergänzt. Die Decke über dem 2. Obergeschoss wird vollständig erneuert. Es
werden neue Holzbalken in gleicher Spannrichtung mit einer aufgelegten
Mehrschichtholzplatte als Raumabschluss eingebracht
Die Treppenläufe sind als einseitig eingespannte Einzelstufen konstruiert und sollen im Rahmen des
Bestandschutzes erhalten bleiben. Das in den Stufen eingelassene Stahlgeländer erfüllt jedoch
nicht die Anforderungen der Absturzsicherung und muss durch eine ergänzende Konstruktion
ertüchtigt werden.
Deckenkonstruktion neu
Der Anbau wird als konstruktiv monolithisch wirkendes Element im Ganzen zusammen mit dem
Aufzugschacht in Ortbeton hergestellt. Podeste, Treppenläufe und Brüstungselemente sind
biegesteif verbunden und werden zusammen geschalt.
Deckenbeläge
Die bestehenden Deckenbeläge werden soweit möglich erhalten. Die im Verbund erstellten
Betonböden über den Kappendecken werden gereinigt und falls erforderlich saniert (z.B.
Rissverfüllung), die inhomogene, strukturierte Oberfläche soll als Teil der Geschichte des Gebäudes
Seite 9 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

sichtbar bleiben. Im Bereich der Holzbalkendecken sind Holzdielen in einer Stärke von ca. 25 mm
vorhanden, die in den nicht vom Pilzbefall betroffenen Bereichen erhalten bleiben und durch neue
Holzdielen gleicher Stärke ergänzt werden. Zur brandschutztechnischen Ertüchtigung ist das
vollflächige Einbringen einer 25 mm starken OSB-Platte erforderlich, die Höhendifferenz zu dem
verbleibenden Bestandsniveau muss in den Übergängen ausgeglichen werden.
Um im Anbau eine einheitliche Oberflächengestaltung des Gehbelags zu erreichen, werden die aus
baupraktischen Gründen in Ortbeton erstellten Treppenläufe mit vorgefertigten BetonwerksteinWinkelstufen belegt und die Podeste mit einem Estrich gleicher Zusammensetzung.
Deckenbekleidungen
Auf die unterseitige Bekleidung der Bestandsdecken wird verzichtet, so dass die Konstruktion
sichtbar bleibt. Vor dem Hintergrund der Profilierung werden offen die haustechnischen
Installationen geführt, durch einheitliche weiße Beschichtung der Oberflächen werden die
verschiedenen Elemente zusammengefasst, um im Raum nicht von der Ausstellung abzulenken.
Lediglich in den Sanitärbereichen im Erdgeschoss ist zur Abkofferung der Installationen einer GKAbhangdecke vorgesehen sowie im Untergeschoss über dem Technikbereich aus
brandschutztechnischen Gründen eine F90-Unterdecke.
Im neuen Treppenhaus ist parallel zum durchgängigen Treppenverlauf eine Einsteg-Rasterdecke
aus Aluminium vorgesehen.
KG 360

Dächer

Der neue Dachstuhl ist in Form, Konstruktion und Materialität an den Bestand angelehnt, aber etwas
vereinfacht und erhöht. Die Grundstruktur besteht aus einem flachen Mansarddach mit Schrägdach
und Flachdachbereich. Insgesamt ist der Dachaufbau schon allein durch die neue Dämmung
gegenüber dem Bestand etwas erhöht. Durch die Ausbildung einer Rahmenstruktur, jeweils
spannend von der Außen- bis zur tragenden Mittelwand können jedoch stützenfreie Räume
geschaffen werden, was die Nutzbarkeit des Dachraums stark verbessert.
KG 370

Baukonstruktive Einbauten

Als Baukonstruktive Einbauten sind zum jetzigen Zeitpunkt die Eingangstreppe mit integrierten
Schließfächern sowie Sitz- und Displayflächen sowie die Teeküche im Verwaltungsbereich
berücksichtigt.

Seite 10 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

400

Bauwerk – technische Anlagen

410 Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen
Sanitäranlagen
Für die Wasserversorgung wird von der Hauptleitung ein neuer Wasseranschluss in das Gebäude
erstellt.
Die Besuchertoiletten sind im Erdgeschoss und im Dachgeschoss vorgesehen. Die
Toilettenanlagen sind sowohl für den Veranstaltungsraum als auch für die Museumsbesucher
vorgesehen, ein separates Mitarbeiter-WC befindet sich im Sanitärblock des Dachgeschosses.
Bei einer Umsetzung eines Museumscafés sind entsprechende Anlagen für ein Spülbecken
einzuplanen. Die Umsetzung eines Museumscafés im Erdgeschoss wurde in LPH 2 beschlossen.
Weiterhin sind ein Ausgussbecken und ein Handwaschbecken für das Reinigungspersonal im
Dachgeschoss vorgesehen. Auch die Teeküche für die Büros ist mit einer Spüle auszustatten. Die
Warmwasserbereitung erfolgt dezentral. Warmwasser wird nur für die Teeküche, das Café und den
Putzraum vorgesehen. Für die Waschtische der WC-Anlagen wird auf Warmwasser verzichtet.
Die Grundleitungen wurden bauseits untersucht. Nach jetzigem Stand der Informationen kann bis
auf einen neuen Grundleitungsanschluss auf die Sanierung der bestehenden Grundleitungen
verzichtet werden. Die bestehenden Grundleitungen dienen nun fast ausschließlich der Ableitung
des Regenwassers, hierbei sind die Undichtigkeiten des Netzes vertretbar.
420 Wärmeversorgungsanlagen
Im Laufe der LPH 2 wurden mehrere Varianten vorgestellt, wie das Gebäude beheizt werden kann
(siehe Bericht LPH2).
Nach dieser Betrachtung wurde vom Nutzer beschlossen, dass einschalige Plattenheizkörper
(geringer Konvektionsanteil, fast nur Strahlungswärme) eingeplant werden sollen. Die Heizkörper
werden in den Ausstellungsräumen unter den Fenstern platziert und ein Mindestabstand von ca.
0,5 m zur nächsten Vitrine ist nach Aussage der Nutzer möglich.
Für den Gasbrennwertkessel wird ein neuer Gasanschluss von der Hauptgasleitung in das
Gebäude geführt. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch ein Stand-Gasbrennerwertkessel mit ca. 110
kW Leitung.
Nach jetzigem Stand wird die Erfüllung des EEWärmeGs durch Beimischung von Biogas für den
Gasbrennwertkessel realisiert.
Die Heizungsverteilung im Untergeschoss ist in folgende Gruppen (Heizkreise) aufgeteilt:
•
•
•
•
•

Lüftung
Heizkörper Museum/ Treppenhäuser und WCs
Heizkörper Büros
Heizkörper Veranstaltungsraum
Sockelheizung für das Untergeschoss falls gefordert

Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob aus bauphysikalischer Sicht eine Sockelheizung im
Untergeschoss vorgesehen werden muss oder ob eine Horizontalsperre eingebaut werden kann.
Seite 11 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

Dies wird sich im Verlauf der nachfolgenden Leistungsphasen nach weiteren Untersuchungen durch
die Bauphysik abschließend klären.
Deshalb sind in der Kostenberechnung für Heizung Kosten für eine Sockelheizung berücksichtigt.
Es wird eine digitale Regelung, welche auf die Gebäudeleittechnik (GLT) der Stadt Lahr
aufgeschaltet wird, eingeplant.
430 Lufttechnische Anlagen
Für das Museum ist ein Versammlungsraum für ca. 100 Personen vorzusehen. Dieser Raum soll
eine mechanische Be-/Entlüftung erhalten.
Durch die geringe zur Verfügung stehende Aufstellfläche des Untergeschosses wurde die
angenommene Außenluftrate im Verlauf der LPH3 von 30m³/h/Pers. auf 25m³/h/Pers. reduziert.
Somit wurde eine Anlagengröße von 2.500 m³/h berechnet. In LPH2 und LPH3 wurde auf Anregung
des Bauphysikers eine Doppelfunktion des Lüftungsgeräts vorgesehen. Der Bauphysiker empfiehlt
eine mechanische Grundlüftung um die Gefahr von Feuchteschäden zu verringern. Zum Ende der
LPH 3 ist der Stand, dass das Lüftungsgerät eine Doppelfunktion erhält. Im Veranstaltungsfall wird
lediglich der Veranstaltungsraum mit den 2.500m³/h durch die Lüftungsanlage bedient. Bei
„normaler“ Museumsnutzung werden die 2.500m³/h als Grundlüftung für die Ausstellungsräume
genutzt.
Die zentrale Lüftungsanlage wird mit einer Kühlung und Entfeuchtung vorgesehen. Für die
Lüftungszentrale ist ein separater Lüftungsraum im Untergeschoss konzipiert.
Für die Büroräume im Dachgeschoss wird eine Kühlung über Decken- und Wandkassettengeräte
eingeplant.
Bei der Betrachtung eines möglichen Aufstellorts für das Klimagerät zur Kälteerzeugung wurden
verschieden Varianten untersucht. Vor dem Hintergrund des systemimmanenten hohen Bedarfs an
Umspülung durch Außenluft wird die Aufstellung auf der Dachfläche des Bestandes vorgesehen.
Um die Beeinträchtigung der Dachlandschaft hinsichtlich der ikonische Wirkung des freistehenden
Schornsteins sowie die Schallemissionen für die Angrenzer möglichst gering zu halten, wurde die
Auslegung der Kühlleistung in Abstimmung mit dem Nutzer auf 80% gegenüber der für die
gleichzeitige Nutzung von Büros und Veranstaltungsraum erforderliche Menge reduziert, was die
Montage eines deutlich kleineren und geräuschärmeren Geräts erlaubt. Sollten beide Bereiche
gleichzeitig in Nutzung sein und die klimatischen Bedingungen eine Kühlung erforderlich machen,
wird ein vorrangiger Bereich definiert und diesem Priorität eingeräumt, um trotz der Einsparung die
komfortable Nutzbarkeit der Räumlichkeiten zu gewährleisten.
Es wird eine digitale Regelung, welche auf die Gebäudeleittechnik (GLT) der Stadt Lahr
aufgeschaltet wird, eingeplant.
440 Starkstromanlagen
Ausstellungsräume
Die Ausstellungsräume sollen variabel mit Strom ausgestattet sowie ausgeleuchtet werden können.
Für die Grundbeleuchtung ist ein abgependeltes, funktionelles Schienensystem vorgesehen, dass
durch Objektstrahler für die Ausleuchtung der Ausstellungsstücke erweitert werden kann.
Seite 12 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

Ergänzend zur Beleuchtung wird die Infrastruktur für ein Stromschienennetz vorgesehen, um
langfristig einen flexiblen Ausstellungsaufbau zu ermöglichen. Der Einsatz von einzelnen
Bodentanks ist in Teilbereichen vorgesehen. Diese können unter der Decke darunter angefahren
werden, wobei die brandschutztechnischen Vorgaben zu beachten sind.Es ist davon auszugehen,
dass auch ein 400 V Anschluss im Gebäude benötigt wird (Ausstellungstechnik). Es muss überprüft
werden, ob ein HAK 400 V Stromanschluss in der Tonofenfabrik bereits vorhanden ist.
Der Hausanschlusskasten wird erneuert und im Untergeschoss angeordnet.
Verwaltung
Die Beleuchtung in den Treppenhäusern und Fluren erfolgt mit auf Putz verlegten Lichtkanälen, in
den in den Büros kommen arbeitsplatztaugliche Pendelleuchten zum Einsatz.
Sicherheitsbeleuchtung
Die Sicherheitsbeleuchtung soll eine Zentralbatterieanlage erhalten.
450 Fernmelde- und informationstechnische Anlagen
Die EDV-Verteilung wird strukturiert als anwendungsneutrales Netzwerk verkabelt. Je Stockwerk
werden 2 DECT-WLAN Anschlüsse vorgesehen. Der Datenschrank wird als 44HE ausgeführt.
Die EDV-Anbindung soll von Kreuzstraße / Marktstraße aus in das Rathaus 2 erfolgen. Die LeerrohrVerbindung soll bauseits hergestellt werden. Die genauen Standorte werden noch festgelegt. Eine
LWL 12G50 soll als Verbindungsleitung ins Rathaus 2 fungieren. Die aktiven Bauteile wie Switche
etc. werden bauseits geliefert.
Die Glasfaserverbindung, die für EDV-Anschlüsse eingerichtet wird, reicht aus, um auch den Bedarf
der Telefonie abzudecken. Die Telefone werden dann über IP-Telefonie an die Hauptanlage
angebunden. Somit reichen die Anforderungen an die DV-Verkabelung aus.
Es werden zusätzlich jeweils Telefonanschlüsse für Aufzug, Weiterleitung BMA und
Einbruchmeldeanlage notwendig. Die Lieferung der TK-Anlage wird bauseits erfolgen. Die
Notwendigkeit einer Telefonleitung 20DA ins Rathaus 2 ist noch abschließend zu klären.
Weiterhin muss geprüft werden, ob ein APL bzw. Telefonanschluss im Haus vorhanden ist.
Eine APL ist am Haus installiert und kann mit geringem Aufwand ins Haus verlegt werden.
Elektroakustik und Sprachalarmierung (ELA/SAA)
Weiterhin ist eine Verkabelung für eine Beschallungsanlage aller Hauptnutzungseinheiten im
Gebäude vorzusehen. Für die Allarmierung im Gefahrenfall (Rauch) wird die ELA Anlage zur
Sprachalarmierungsanlage erweitert.
Brandmeldeanlage
Zum Objektschutz ist eine flächendeckende Brandmeldeanlage mit Weiterleitung zur Stabsstelle
Feuerwehr / Bevölkerungsschutz zu planen. Die Ansteuerung der Rauch- und
Wärmeabzugsklappen in den Treppenhäusern, des Aufzugs, des Beschallungssystems, der
Brandschutztüren und der Lüftungsanlage ist erforderlich.
Einbruchmeldeanlage / Zugangskontrolle
Eine gebräuchliche flächendeckende Einbruchmeldeanlage mit Weiterleitung ist umzusetzen. Es
bestehen keine Anforderungen an spezielle Sicherungstechnik wie Videoüberwachung,
Sicherheitszäune oder ähnliches. Auf eine Zugangskontrolle wird verzichtet.

Seite 13 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

Medientechnik
Die Ausstattung für den Vortragsraum wird zu einem späteren Zeitpunkt konkretisiert, die für die
Installation erforderliche Infrastruktur wird berücksichtig. Dies gilt sowohl für die Versorgung mit
Beschallungsanlagen als auch für die gesamte Medientechnik. Die Installation von Beamer und
Leinwand im wird vorbereitet.
460 Förderanlagen
Im Rahmen der eingeschränkten räumlichen Situation im neuen Fluchttreppenhaus lässt sich
lediglich ein Aufzugschacht mit den Innenmaßen von 1900mm x 2200mm realisieren. Auch
hinsichtlich der Höhe und Gründungstiefe des Aufzugsschachte bestehen angesichts des
Grundwasserspiegels sowie der städtebaulichen Forderung nach möglichst geringer Höhe des
Anbaus Einschränkungen, so dass ein maschinenraumloser Seilaufzug mit einer
Schachtgrubentiefe 1300mm und einer Schachtkopfhöhe 3900mm vorgesehen wird.
Dabei werden eine Tragkraft von 2000kg sowie möglichst große Kabinenabmessungen angestrebt,
damit der Aufzug neben der barrierefreien Erschließung auch dem Transport von
Ausstellungsstücken dienen kann.

Seite 14 / 14
Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)