Öffentliche Niederschrift (Gemeinderat)
15. November 2004
ERGEBNISNIEDERSCHRIFT NR. 14/2004 Öffentliche Gemeinderatssitzung am Montag, 15.11.2004 Dauer der Sitzung: 17:45 Uhr bis Uhr 19:15 Uhr Teilnehmer/-innen: Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Müller CDU-Fraktion: Stadtrat Stadtrat Stadtrat Stadtrat Stadtrat Stadträtin Stadtrat Stadtrat Stadträtin Stadträtin Stadtrat Ackermann Benz, Julius Burger Dörfler Haller Kronawitter Dr. Moritz Müller Rompel Schwarz Schweickhardt SPD-Fraktion: Stadtrat Stadtrat Stadträtin Stadtrat Stadtrat Stadtrat Stadträtin Baum Dr. Caroli Dreyer Hirsch Kalt Kleinschmidt Schmidt Fraktion Freie Wähler: Stadträtin Stadtrat Stadtrat Stadtrat Stadtrat Stadtrat Bothor Girstl Hilberer Mauch Roth Wagenmann Fraktion Die Grünen: Stadträtin Stadtrat Stadtrat Kronauer-Dietsche Täubert Vollmer FDP-Fraktion: Stadträtin Stadtrat Stadtrat Kmitta Neumeister Uffelmann -2- beratende Mitglieder: Bürgermeisterin Bürgermeister Ortsvorsteher Ortsvorsteher Ortsvorsteher Ortsvorsteher Kaufmann Lausch Baum Haller Kleinschmidt Roth (als Stadtrat) (als Stadtrat) (als Stadtrat) (als Stadtrat) entschuldigt fehlen: Stadträtin Stadtrat Ortsvorsteher Ortsvorsteher Kremling Straubmüller Benz Schaller (krank) (krank) (krank) (krank) Schriftführer: Stadtoberinspektor Weber Zuhörer: 10 Diese Sitzung ist nach § 34 GemO ordnungsgemäß einberufen und geleitet. Sie wird vom Vorsitzenden eröffnet mit der Feststellung, dass der Gemeinderat beschlussfähig und die Tagesordnung ortsüblich bekannt gemacht ist. -3- Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt Oberbürgermeister Dr. Müller ganz besonders Herrn Regierungspräsidenten Dr. Sven von Ungern-Sternberg, der an der heutigen Gemeinderatssitzung teilnehmen wird. Der Regierungspräsident hat am heutigen Tage verschiedene Punkte in der Stadt Lahr besucht und steht nun dem Gemeinderat für ein Gespräch zur Verfügung. I. FRAGESTUNDE Fragestunde gem. § 11 der Geschäftsordnung des Gemeinderates. Es werden keine Fragen gestellt. II. BEKANNTGABE 1. Der Gemeinderat hat in seiner Eigenschaft als Stiftungsrat des Hospital- und Armenfonds den folgenden Beschluss gefasst: Der Hospital- und Armenfonds Lahr stimmt der mit den Pflegekassen und dem Landeswohlfahrtsverband am 20.10.2004 ausgehandelten neuen Pflegesatzvereinbarung nach § 85 SGB XI sowie der Leistungs- und Qualitätsvereinbarung (LQV) nach § 80 a SGB XI zu. Die Pflegevergütung und die Entgelte für Unterkunft und Verpflegung werden ab dem 01.12.2004 um durchschnittlich 7,75 % erhöht. Die neuen Entgelte sowie der vereinbarte Personalschlüssel gelten mindestens bis zum 31.12.2005. 2. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Stadt Lahr/Schwarzwald gegenüber der Sparkasse Offenburg/Ortenau und zugunsten des FC Mietersheim 1946 e. V. für ein Darlehen von insgesamt € 28.000,-- eine auf 5 Jahre befristete Bürgschaft gemäß § 765 BGB in Höhe von € 15.000,-- übernimmt. Gleichzeitig wird die Verwaltung beauftragt, die hierzu erforderliche Genehmigung der Rechtsaufsichtsbehörde einzuholen. III. BERATUNGS- UND BESCHLUSSANGELEGENHEITEN 1. Einbringung des Entwurfs der Haushaltssatzung mit Haushaltsplan 2005 Anl. Entwurf der Haushaltssatzung mit Haushaltsplan 2005 Stadtkämmerei Anl. Oberbürgermeister Dr. Müller geht im Rahmen seiner Haushaltsrede auf die Eckwerte und Inhalte des Entwurfs der Haushaltssatzung mit Haushaltsplan 2005 ein. Der Wortlaut ist der Anlage zu entnehmen. -4- 2. Gespräch mit dem Regierungspräsidenten, Herrn Dr. Sven von Ungern-Sternberg Oberbürgermeister Dr. Müller bedankt sich nochmals für die Gesprächsbereitschaft des Regierungspräsidenten, der im Folgenden auf verschiedene Projekte und Themenfelder in Lahr eingeht. SANIERUNGSGEBIET Q6 Beim Quartier Q6 handelt es sich nach Aussage des Regierungspräsidenten um ein klassisches Sanierungsgebiet. Die diesbezügliche Entscheidung sei auch nicht neu. Er habe das Gefühl, dass dort die Landesmittel sinnvoll und zielgerecht eingesetzt werden. KASERNENAREAL Regierungspräsident Dr. von Ungern-Sternberg geht nochmals auf die bereits bewilligten Mittel in Höhe von € 2,8 Mio. ein. Diese Mittel sind bisher noch nicht abgerufen worden, liegen jedoch weiterhin bereit und sollen der Stadt Lahr nicht verloren gehen. Eine Teilung der mit einem Flächenerwerb verbundenen Risiken zwischen der Stadt und dem Regierungspräsidium komme allerdings nicht in Frage. Sollte sich die Stadt Lahr für einen Kauf des Kasernenareals entscheiden, wird eine Erhöhung dieser Mittel im Bereich zwischen 1 und 1,5 Mio. Euro zugesagt. Diese Entscheidung hat keine Auswirkung auf andere Sanierungsgebiete in Lahr, insbesondere nicht auf den Bereich der nördlichen Innenstadt. NÖRDLICHE INNENSTADT Für die Stadt Lahr sei auch die nördliche Innenstadt ein besonderer Bereich. Auch hier sagt Regierungspräsident Dr. von Ungern-Sternberg eine Förderung für eine Realisierung bereits in 2006 zu. Diese Zusage steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Mittelzuteilung des Landes Baden-Württemberg. Diese Zusage gilt unabhängig von der Entscheidung zum Kasernenareal. Für den Straßenbereich ergibt sich ein Kostenvolumen von € 2,7 Mio., dazu kommt die Gebäudesanierung. GVFG-MITTEL FÜR VERKEHRSPROJEKTE Die geplante Innenstadt-Umfahrung wird als positiv bewertet und ist nach ersten Prüfungen des Regierungspräsidiums auch GVFG-förderungsfähig. Hier handelt es sich um ein Finanzvolumen von ca. € 3,3 Mio. Dieses Projekt würde im Regierungspräsidium Priorität genießen. SONDERPROGRAMM DORFENTWICKLUNG LAHR/STADTTEILE Die Dorfentwicklung Lahr könnte aus dem „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR)“ bezuschusst werden. Ein Zuschuss ist allerdings nicht für die Kernstadt möglich, sondern nur für die Stadtteile. Auch hier sagt Herr Regierungspräsident Dr. von Ungern-Sternberg seine persönliche Unterstützung zu. -5- SCHULEN Durch die Verwaltungsreform des Landes Baden-Württemberg wird das Oberschulamt eine Abteilung des Regierungspräsidiums. Damit werden zukünftig Entscheidungen zu den Themenfeldern Ganztagesschule und Integration auch im Regierungspräsidium getroffen. Der Regierungspräsident ist davon überzeugt, dass in sozialen Brennpunkten wie Lahr unbedingt Ganztagesschulen eingerichtet werden sollten. Bei der Schutterlindenbergschule sei aus seiner Sicht und nach Rücksprache mit dem Oberschulamt Freiburg „alles in trockenen Tüchern“. Die weiteren Wünsche der Stadt Lahr nach Ganztagesschulen nimmt Herr Regierungspräsident Dr. von UngernSternberg als „Hausaufgaben“ mit. Bei den Bundes- und Landeszuschüssen soll an die mögliche Obergrenze gegangen werden. Hierfür wird er sich einsetzen. Es sei aber unstrittig, dass diese Dinge in Lahr vorangetrieben werden sollten, obwohl er den landesweiten Trend zur Umwandlung in Ganztagesschulen eher kritisch sehe. INTEGRATIONSKURSE FÜR BLEIBEBERECHTIGTE AUSLÄNDER Aus den Mitteln der Landesstiftung Baden-Württemberg kann der Stadt Lahr für die Integration von bleibeberechtigten Ausländern für das Jahr 2005 in Aussicht gestellt werden, dass erstmals in Lahr ein Integrationssprachkurs mit Berufsorientierung gestartet wird. Das Projekt wird voll aus Mitteln der Landesstiftung finanziert. Kostenvolumen: € 60.000,--. GEWÄSSERDIREKTION LAHR Mit der Verwaltungsreform des Landes Baden-Württemberg wird zum 01.01.2005 die Gewässerdirektion in Lahr aufgelöst. Eine Beibehaltung am Standort Lahr sei für das Regierungspräsidium Freiburg ausgeschlossen, obwohl sich Oberbürgermeister Dr. Müller und MdL Dr. Caroli hierfür eingesetzt hatten. Hierzu besteht auch keine Änderungsmöglichkeit. Das Regierungspräsidium möchte sich an wenigen Standorten konzentrieren. Im Anschluss an die Ausführungen des Regierungspräsidenten gehen die Fraktionsvorsitzenden auf die verschiedenen Themenbereiche ein. Die offene Haltung des Regierungspräsidiums gegenüber der Stadt Lahr wird allseits begrüßt. Stadtrat Roth spricht die Versagung der Passagierfluglizenz an und kritisiert die Haltung der Landesregierung. Auf Nachfrage von Stadtrat Hilberer teilt Regierungspräsident Dr. von UngernSternberg mit, dass die Ortsumfahrungen Kuhbach und Reichenbach im aktuellen Bundesverkehrswegeplan nicht mehr im vordringlichen Bedarf seien. Der Bau der Ortsumfahrungen ist damit für die nächsten ca. 15 bis 20 Jahre vom Tisch. Auf diese Entscheidung hatte das Regierungspräsidium Freiburg keinen Einfluss. Oberbürgermeister Dr. Müller dankt Herrn Regierungspräsident Dr. von UngernSternberg für die Bereitschaft zum Gespräch und für den Besuch in Lahr sowie für die gemachten Aussagen zur Förderung der Stadt Lahr. -6- Nachdem keine Fragen mehr an den Regierungspräsidenten gerichtet werden, lädt Oberbürgermeister Dr. Müller den Regierungspräsidenten, die Mitglieder des Gemeinderats sowie die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer in das Alte Rathaus zu einem Empfang ein. Es wird festgestellt, dass die Beschlussfähigkeit des Gemeinderats während der gesamten Dauer der heutigen Sitzung gewährleistet war. Lahr/Schwarzwald, 15.11.2004 Vorsitzender Schriftführer Stadtrat/-rätin Stadtrat/-rätin