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Beschlussvorlage (- Erläuterungstext Freiflächenstrukturplan)

                                    
                                        Lahr | Rahmenplan Kanadaring
Freiflächenstrukturplan
Das Quartier Kanadaring wird schon heute von seinem großzügigen Grün- und Freiflächenangebot mit direkter
Anbindung an die Schutter geprägt. Die Landesgartenschau 2018 eröffnet für die Stadt Lahr und die städtische
Wohnungsbau Lahr die Chance, durch ökonomisch sinnvolle freiraumplanerische Maßnahmen das Wohngebiet
„Kanadaring“ besser mit der Umgebung zu verknüpfen und die Freiflächen neu zu ordnen und zu gestalten.
1.

Öffentliche Plätze mit unterschiedlichen Angeboten
Die grünen Freiräume des Quartiers werden ergänzt durch zwei öffentliche Plätze mit unterschiedlichen
Angeboten. Der neue Quartiersplatz an der Schwarzwaldstraße ist zentraler Anlaufpunkt der Bewohner. Die
direkte Vorfläche des Pavillons mit gastronomischer Nutzung eignet sich für Außengastronomie, bietet hohe
Aufenthaltsqualität und sorgt für eine Belebung des Platzes. Die offene Platzfläche kann ansonsten flexibel
genutzt werden und soll nicht durch Einbauten gestört werden. Die Ausstattung beschränkt sich auf wenige
Bänke für das längere Verweilen - wahlweise in der Sonne oder im Schatten.
Am Schutterplatz finden Kinder und Erwachsene Rasenflächen und befestigte Flächen mit Spielgeräten vor.
Die Rasenstufen an der Schutter laden Bewohner und Nutzer des Uferradwegs zum Entspannen ein. Über
die neue Fuß- und Radwegebrücke gelangt man bequem zum Schulzentrum Dinglingen und weiter ins
Naherholungsgebiet am Schutterlindenberg.

2.

Verknüpfung wichtiger Orte durch öffentliche Wege
Die kurze Verbindungsstraße zwischen Schwarzwaldstraße und Kanadaring wird zu einem Geh- und
Radweg zurückgebaut. Eine öffentliche Durchwegung des Hofes zwischen den Laubenganggebäuden 22
und 24 führt zu einer direkten Verknüpfung des Schutterplatzes mit dem Quartiersplatz.
Zudem führt eine neu geplante Fußwegeverbindung zwischen Quartiersplatz und Bürgerpark unmittelbar
westlich der südlichen Laubenganggebäude und den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen vorbei.

3.

Grüne Fugen entlang der Hauptwegebeziehungen
Im Quartier Kanadaring sind heute die wichtigen Wegebeziehungen in Richtung Dinglingen im Norden, in
Richtung Schulen im Süden und entlang der Schutter noch nicht vorhanden oder gestalterisch nicht
ablesbar. Durch den Quartiersplatz erhalten die Wege einen neuen Bezugspunkt und es ergibt sich die
Chance die Wege mit einer kennzeichnenden Gestaltung zu versehen. Eine moderne ökonomische
Beleuchtung, eine einheitliche Möblierung und wegebegleitende Grünflächen sollen das öffentliche
Wegegerüst auszeichnen.

4.

Aufweitungen mit Ausblick am Schutterufer
Heute ist die Schutteraue durch Einfriedungen vom Wohnquartier getrennt und wird nicht als hochwertiger
Freiraum wahrgenommen. Der bestehende Geh- und Radweg entlang der Schutter verbleibt als reiner
Verbindungsweg. Der ungeordnete und beinahe durchgängige Baum- und Gehölzbestand ermöglicht kaum
Ausblicke und verleitet zum schnellen Vorbeifahren.
Nach Abriss des städtischen Kindergartens und der Turnhalle wird die Orientierung des Quartiers zum
Wasser erheblich verbessert. Durch punktuelle Eingriffe in das Gehölz der Böschung kann das Gewässer
visuell erlebbar gemacht werden. In einem angemessenen Rhythmus reihen sich größere und kleinere
Aufweitungen entlang des Fuß- und Radweges, mit dem Schutterplatz als wichtigstem Anlaufpunkt. Kleine
Sitzgelegenheiten ergänzen die Aufweitungen und laden zum längeren Verweilen ein.

5.

Grüne Höfe zwischen den Gebäuden
Durch die funktionale Neuordnung der halböffentlichen Räume werden die Freiflächen zwischen den
Zeilengebäuden von der Parkierung befreit. Lediglich die Zufahrt zum Be- und Entladen sowie für
Rettungsfahrzeuge wird gesichert. Zudem werden Müllstandorte und Fahrradabstellanlagen neu
positioniert. Die beruhigten Freiflächen werden für die direkte Nachbarschaft zu flexibel nutzbaren
Rasenflächen umgestaltet. Einzelne hochwertige Spiel- und Sitzgelegenheiten ergänzen die Aufwertung der
Freiflächen zu attraktiven grünen Gemeinschaftsräumen.

6.

Einfriedung der Privatgärten zu angrenzenden Flächen
Die Differenzierung der Freiräume wird in den grünen Höfen fortgeführt. Kleine Garten- bzw.
Terrassenbereiche werden den Hochparterrewohnungen zugeteilt. Diese können über eine kurze Treppe
von den Wohnungen aus erreicht werden und ermöglichen einen großzügigen Freisitz im beruhigten
Wohnhof. Damit die Privatsphäre gewährleistet ist werden die individuellen Freiräume durch raumbildende
Hecken eingefriedet.

7.

Erhalt der relevanten Bestandsbäume
Das Quartier Kanadaring wird im Freiraum durch offene Grünflächen und den Baumbestand geprägt.
Speziell die vitalen Bäume mit ihren raumgreifenden Kronen kaschieren die vorhandene Baumasse und
tragen zum grünen Charakter des Quartiers bei. Daher gilt es möglichst viele der relevanten
Bestandsbäume im Quartier zu erhalten. Trotzdem wird die Wandlung des Quartiers auch zahlreiche
Eingriffe in den qualitativ gemischten Baumbestand zur Folge haben. Bei allen baulichen und
freiraumplanerischen Maßnahmen ist daher im Einzelfall zu prüfen ob die Bäume erhaltenswert sind und in
die Neugestaltung passen.

8.

Entwicklung einer durchgehenden Baumallee in der Schwarzwaldstraße
Die Schwarzwaldstraße ist die städtische Hauptverbindungstraße zwischen Bahnhof und Innenstadt Lahr.
Trotz ihrer nicht unerheblichen Verkehrsbelastung ist es das Ziel den Verkehrsfluss abzubremsen und den
Straßencharakter zu wandeln. Auf Höhe des Quartierszentrums erleichtert ein Mittelstreifen das Queren der
Schwarzwaldstraße. Eine durchgehende beiderseitige Baumallee mit integrierten Bestandsbäumen schafft
Atmosphäre im Straßenraum. Zudem verhelfen Angebotsstreifen Radfahrern zu mehr Sicherheit und
Fußgänger erhalten mehr Platz im Seitenraum. Auf lange Sicht soll dieses Straßenraumbild in den weiteren
Abschnitten der Schwarzwaldstraße aufgegriffen und schrittweise umgesetzt werden.

9.

Ausreichend Stellplätze gemäß Stellplatzschlüssel
Um das Potenzial der Freiflächen im Kanadaring richtig nutzen zu können muss die oberirdische Parkierung
unter Carports oder unter Bäumen neu organisiert werden. Senkrechtparker entlang des Kanadarings
decken hierbei den Großteil der benötigten Stellplätze ab. Zur weiteren Entlastung des Quartiers sind für
Neubauten, ausgenommen der Stadtvillen entlang der Schutter, Tiefgaragen vorzusehen. Gebäudenahe
Freiflächen auf die sich die Aufenthalts- oder Schlafräume der Wohnungen ausrichten sollten nicht mit
Stellplätzen belegt werden. Besucherparkplätze werden in ausreichender Anzahl entlang des Kanadarings
angeboten, wodurch auf Parkierung entlang der Schwarzwaldstraße verzichtet werden kann. Der
Stellplatzschlüssel orientiert sich am heutigen Bestand (Bestandseinheiten 1,0 ST/WE,
Laubenganggebäuden 0,6 ST/WE, Stadtvillen 1,5 ST/WE).

Stuttgart, 08.10.2015
Im Auftrag der Stadt Lahr:
pp a | s pesch partner
architekten stadtplaner BDA SRL
Prof. Dr. Franz Pesch
Dipl.-Ing. Mario Flammann
Dipl.-Ing. Volker Scholz
M. Sc. Hannes Bäuerle
Mörikestraße 1 | 70178 Stuttgart
Fon 0711/2200763-10
Fax 0711/2200763-90
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