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Beschlussvorlage (Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr; Stadtwald Lahr - Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2016)

                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 202
Förg

Datum: 07.10.2015 Az.: 922.6034

Beratungsfolge

Termin

Haupt- und Personalausschuss

23.11.2015

Gemeinderat

14.12.2015

Drucksache Nr.: 269/2015

Beratung

Kennung

Abstimmung

nichtöffentlich
beschließend

öffentlich

Beteiligungsvermerke
Amt
Handzeichen

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr;
Stadtwald Lahr - Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2016

Beschlussvorschlag:

Der Gemeinderat nimmt den vom Landratsamt Ortenaukreis, Amt für Waldwirtschaft-Forstbezirk Lahr und dem Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr aufgestellten Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2016 zur Kenntnis und
genehmigt diesen.

Anlage(n):
Forstbetriebsplan 2016

BERATUNGSERGEBNIS
Einstimmig

Sitzungstag:

lt. Beschlussvorschlag

mit Stimmenmehrheit

Bearbeitungsvermerk

abweichender Beschluss (s. Anlage)

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

Drucksache 269/2015

Seite - 2 -

Begründung:
1. Betriebsplan:
Für das Jahr 2016 ist ein Holzeinschlag von 9.000 Fm (lt. Forsteinrichtungsplanung: 8000 Fm) vorgesehen. Im Einzelnen sind dies Vornutzungen im
Bergwald auf einer Fläche von 88,5 ha mit 5500 Fm und im Auewald auf 4,6 ha
mit 200 Fm. Insgesamt beläuft sich die Vornutzung auf 5.700 Fm . Hauptnutzungen erfolgen im Bergwald auf einer Fläche von 23,4 ha mit 2.000 Fm und
im Auewald auf einer Fläche von 18,5 ha mit 1300 Festmeter. Die geplante
Hauptnutzung beträgt insgesamt 3.300 Fm.
Im Kulturplan sind auf 2,9 ha 6.350 Neupflanzen vorgesehen (2015 3.700
Stk), hauptsächlich Ergänzungen von Naturverjüngungen und Anbau von restlichen Lotharflächen. Davon sind 1.550 Pflanzen für die Nachbesserung bereits
bepflanzter Flächen eingeplant. Um Neupflanzen vor Wildverbiss zu schützen
werden 3.400 Pflanzen mit Wuchshüllen versehen.
Auf 10 ha (2015 10 ha) soll die Naturverjüngung im Auewald gefördert und
dabei Haselsträucher zurückgedrängt werden. 35 ha (2015 40 ha) stehen wieder zur mechanischen Kultursicherung an. Auf 40 ha sind Jungbestandspflegearbeiten und die Wertästung an 850 (2015 800 Stk) Douglasien, zum Teil
bis auf 10 m Stammhöhe, vorgesehen.
Die oben genannten Planungen entsprechen den vorgesehenen Maßnahmen
laut der 10-jährigen Forsteinrichtungsplanung aus dem Jahr 2010.
Durch die Mitarbeiter des Stadtwaldes (5 Forstwirte und ein Forstwirt Auszubildender) können 7.500 Stunden erbracht werden. Das Arbeitsvolumen des Betriebs liegt 2016 bei geplanten 7200 Stunden. Die Differenz von 300 Stunden
wird durch Arbeiten (Wassertretstelle, Sulzbachpfad und Sonstiges) für andere
Betriebsteile im BGL erbracht. Die Holzerntearbeiten im Schwachholz werden
wo möglich teilmechanisiert ausgeführt. Der Forstwirtschaftsauszubildende beendet im Sommer 2016 seine Ausbildung, auf 01.09.2016 ist die Einstellung
eines neuen Azubis vorgesehen.
Im Bereich Holzernte werden die Forstmitarbeiter des BGL durch private Unternehmen unterstützt (Holzrückemaschinen, Holzerntemaschinen).
Der Erlös wurde im Durchschnitt auf € 58,00 pro Festmeter (2015: 63,00
€/Fm) kalkuliert, gesamt ergeben sich für den Holzverkauf Einnahmen in Höhe
von € 522.500.
Von Bedeutung für den Erlös beim Holzverkauf sind die Qualität und die Dimension des geernteten Holzes. Diese kann sehr unterschiedlich ausfallen,
und beeinflusst den Preis den man für das Holz erzielen kann.
Für 2016 gehen wir von einem stabilen Holzmarkt aus, jedoch wird der Erlös
im Stadtwald durch einen erhöhten Schwachholzanteil niedriger sein.
Weitere Einnahmen ergeben sich Jagdpachten € 10.000.-, Pachten für Umsetzer, Steinbruch, Hüttenvermietung usw. € 35.350.-. Für den Bodenschutz
(Kalkung) sind Mittel vom Land in Höhe von € 2.000.- zu erwarten.

Drucksache 269/2015

Seite - 3 -

Für die Unterhaltung des Wasserpfades Sulz und der Wassertretstelle in Reichenbach sind Einnahmen in Höhe von € 4.000.-geplant.
Zu den Ausgaben 2016 sind folgende Ausführungen zu machen:
Die Gesamtlohnkosten für die 1,4 Försterstellen und den schon erwähnten
Waldarbeitern belaufen sich auf € 392.400 (2015 € 396.000).
Für die Holzernte (135.000 €), Kulturen (12.800 €), Waldschutz (€ 3.000), Bestandspflege (€ 7.000), Erschließung (€ 30.000), Fahrzeuge und Geräte (€
15.000), Nebenbetrieb (€ 2000), Schutzfunktionen (2.000), Erholungsvorsorge
(€ 14.000) und sonstige Sachkosten (€27.500) und interne Verwaltungskosten
(€ 30.700).
Der Kauf (Ersatzbeschaffung) eines Freischneidegerätes in Höhe von 1.000 €
ist auch geplant.
Im Ergebnis wird das Wirtschaftsjahr 2016 mit einem Verlust in Höhe von
-€ 85.550 abschließen.
2. Ausblick:
Die im Forsteinrichtungswerk vorgegebenen Ziele, welche für den Zeitraum
von 2010 bis 2020 durch das Amt für Waldwirtschaft erstellt wurden, sind in
den vergangenen Jahren erreicht worden. Für die kommenden Jahre sind
Aufwendungen in vergleichbarer Höhe erforderlich um weiterhin die vorgegebenen Ziele zu erreichen.
Als Folge des Sturmes „Lothar“ sind den kommenden Jahren weiterhin für die
Jungbestandspflege, mechanische Kultursicherung und Förderung der Naturverjüngung überdurchschnittlich hohe Aufwendungen erforderlich. Es ist jedoch
erkennbar, dass diese Aufwendungen sich in den kommenden Jahren verringern werden.
Somit wird dieser Kostenblock neben der Holzernte weiterhin der größte Ausgabenbereich bleiben. Nach Einschätzung des Amtes für Waldwirtschaft
Ortenau wird das Ergebnis im Stadtwald die kommenden Jahre noch mit einem
Minus abschließen.
Im Sommer 2015 fand eine Zwischenrevision (Überprüfung der Forsteinrichtungsergebnisse nach 5 Jahren) durch die Forstdirektion Freiburg statt. Hierzu wird der
Gemeinderat nach Vorlage des Berichtes noch gesondert informiert.
Zwei Ergebnisse der Revision haben Auswirkung auf die jährliche Betriebsplanung:
1. Es soll in den Vornutzungen der Einschlag verstärkt werden. Der Mehreinschlag
bringt jedoch keine höheren Gesamterlöse, da es hauptsächlich um Schwachholz
(Laub-, Industrie- und Brennholz) handelt.
2. Bedingt durch das Eschentriebsterben in den Auewaldungen wird der Anbau von
Stieleichenkulturen ein Arbeitsschwerpunkt geben. Durch neue Förderprogramme
werden die finanziellen Aufwendungen erheblich gemildert.

Dr. Wolfgang G. Müller
Oberbürgermeister

Herbert Schneider
Betriebsleiter