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Beschlussvorlage (Rahmenprogramm 2016 des Kinder- und Jugendbüros)

                                    
                                        Rahmenprogramm 2016 des Kinder- und Jugendbüros
I. Einleitung
Das städtische Kinder- und Jugendbüro ist zentrale Anlaufstelle für Kinder- und
Jugendarbeit in Lahr, einschließlich der Stadtteile. Innerhalb seiner Tätigkeitsfelder
„Allgemeine Jugendarbeit“ und „Mobile Spielaktionen“ bietet das Kinder- und
Jugendbüro offene und halboffene Angebote für Kinder und Jugendliche an. Die
Angebote richten sich explizit an alle Kinder und Jugendliche – unabhängig von
Sprache, Herkunft, Religion, sozialer Schicht oder Behinderung und legen einen
Schwerpunkt auf kreativ-schöpferische Tätigkeiten, Bewegung und Aktivitäten in und
mit
der
Natur.
Das
Kinderund
Jugendbüro
fördert
damit
die
Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen, die Entfaltung ihrer sozialen
Kompetenzen, die Herausbildung einer eigenen Identität und die Entwicklung des
eigenen kreativen Potentials. Die Angebote wirken auch präventiv in Bezug auf ein
mögliches Gewalt- und Suchtverhalten im Jugend- und Erwachsenenalter. Die
Bildungsbiografie von Kindern und Jugendlichen erfährt dadurch eine wichtige
Ergänzung zu der in erster Linie auf Wissensvermittlung ausgerichteten
Bildungsarbeit der Schulen. Mit vielfältigen Angeboten für Schulklassen öffnet sich
das Kinder- und Jugendbüro auch für den Bildungsort Schule. Durch die Förderung
und Unterstützung der Arbeit von Kitas, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Vereinen
und Schulen im Rahmen von Beratungen, Fortbildungen und Serviceleistungen wird
die Arbeit des Kinder- und Jugendbüros auch über Dritte an Kinder und Jugendliche
weitergebeben. Das Kinder- und Jugendbüro unterstützt des Weiteren die
Partizipation von Kindern und Jugendlichen und setzt sich für ihre Interessen
innerhalb der Stadtverwaltung ein. Außerdem nimmt die Vernetzung der Kinder- und
Jugendarbeit in der Stadt einen wichtigen Raum ein.
Das Kinder- und Jugendbüro bietet auch 2016 ein umfangreiches Programm an. Die
bewährten Angebote, wie z.B. Stadtranderholung, Kinder-Kunst-Spiele, Mobile
Spielaktionen für Kinder, Jugendangebote und Begleitung des Jugendgemeinderats,
werden gemeinsam mit den Beteiligten weiterentwickelt und fortgesetzt. Fortgeführt
wird auch das Projekt „Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau 2018“, das
eine aktive Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Multiplikatoren/-innen bei der
Landesgartenschau umsetzt. Das Kinder- und Jugendbüro unterstützt in diesem
Zusammenhang
auch
die
von
Ehrenamtlichen
gegründete
Initiative
„Abenteuerspielplatz“ sowie den Jugendgemeinderat bei den Bestrebungen zur
Realisierung eines Abenteuerspielplatzes bzw. eines offenen Treffpunkts
(„Jugendcafé“) auf dem Landesgartenschau-Gelände. Diese Maßnahmen sind auch
im neuen „Handlungskonzept Lahr 2025“ aufgeführt.
Neu im Programm sind u. a. auch die Schulklassen-Angebote „Und ich sags“ zur
Prävention vor sexuellem Missbrauch und des „Vorurteilsbewussten Denkens“ sowie
die Wahl eines neuen Jugendgemeinderats. Mit wöchentlichen VeloSpielmobilaktionen in Flüchtlingsunterkünften möchte das Kinder- und Jugendbüro
auch die Zielgruppe „Flüchtlingskinder“ neu ins Blickfeld nehmen.
Ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen haben nach wie vor einen wesentlichen Anteil am
Umfang und der Qualität der Arbeit des Kinder- und Jugendbüros. Ohne sie ist ein so
umfangreiches Rahmenprogramm nicht realisierbar. Das Kinder- und Jugendbüro
möchte deshalb seine Nachwuchsförderung weiter optimieren. Neben einer guten
Begleitung, Unterstützung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit (z.B. in
Form von kontinuierlicher Kommunikation, Dankeschön-Fest zum Jahresende,

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Fortbildungen, Zahlung von Aufwandsentschädigungen) sowie einer frühen
Einbindung von jüngeren Jugendlichen als Schnupper-Betreuer/-innen sollen
zukünftig ein Aktionstag zu Saisonbeginn, kleinere Dankeschön-Feste nach größeren
Aktionen bzw. Veranstaltungsreihen und ein neues Jugend-Schnupper-Programm
angeboten werden. Auch die Erstellung eines öffentlichkeitswirksamen Flyers ist
angedacht.
Neben der Kooperation mit Ehrenamtlichen legt das Kinder- und Jugendbüro nach
wie vor großen Wert darauf, mit anderen Einrichtungen, Eltern, Vereinen und
Initiativen zusammenzuarbeiten und größere Veranstaltungen in Kooperation
durchzuführen. Dadurch werden eine bessere Vernetzung der Kinder- und
Jugendarbeit in der Stadt gefördert und Möglichkeiten zum besseren gegenseitigen
Kennenlernen der Mitarbeiter/-innen geschaffen. Auch das Engagement der
Mitarbeiter/-innen bedarf weiterhin einer angemessenen Wertschätzung.
Da ein Mitarbeiter 2016 in Elternzeit gehen wird, kommen personelle Veränderungen
auf das Team des Kinder- und Jugendbüros zu. Die zwei verbleibenden
hauptamtlichen Mitarbeiter werden ihren Stellenumfang leicht erhöhen und eine
halbe Stelle für die Dauer der Elternzeit mit einem/einer Erzieher/-in neu besetzt –
eine wichtige Voraussetzung, um das Rahmenprogramm auch in diesem Umfang
realisieren zu können.

II. Angebote und Projekte des Kinder- und Jugendbüros 2016
1 Ferienangebote
1.1 Stadtranderholungen
In den Sommerferien werden zwei Stadtranderholungen für jeweils 250 Kinder auf
dem Freizeithof Langenhard durchgeführt. Teilnahmeberechtigt sind Kinder im Alter
von 7 bis 12 Jahren bzw. bis 14 Jahren (nur Stadtranderholung 2). Den Ältesten soll
bei der zweiten Stadtranderholung tageweise ein Sonderprogramm angeboten
werden (siehe 2.2.8). Neben Lahrer Kindern haben auch auswärtige Kinder wieder
die Möglichkeit der Teilnahme. Sie sollen nachrangig ab 1. Mai 2016 berücksichtigt
werden und müssen den städtischen Zuschuss zum Teilnehmerentgelt in Höhe von
80,00 Euro selbst übernehmen. Die Bereitstellung von bis zu acht Plätzen pro
Stadtranderholung für die Teilnahme von Kindern mit Behinderungen wird
beibehalten. Die Offenen Hilfen der Lahrer Werkstätten werden das Kinder- und
Jugendbüro hierbei als Kooperationspartner unterstützen. Sie kümmern sich bei
dieser Zielgruppe um Werbung, finanzielle Zuschüsse und bei Bedarf um externe
Individualbetreuer/-innen.
Die Gesamtleitung der Stadtranderholungen übernehmen zwei Leitungsteams,
welche aus jeweils einer/-m pädagogischen hauptamtlichen Mitarbeiter/-in und
langjährigen ehrenamtlichen Betreuern/-innen bestehen. 38, meist jugendliche
Helfer/-innen, sind pro Stadtranderholung für die direkte Betreuung der Kinder
zuständig. Sie werden vorher in Theorie und Praxis durch ein Info-Treffen und einen
Praxistag, eine dreitägige Schulung und ein Vorbereitungswochenende auf ihre
Aufgaben vorbereitet.
Die erste Stadtranderholung findet vom 01. bis 12. August 2016, die zweite vom 29.
August bis 09. September 2016 statt. Bei beiden Freizeiten wird wieder ein

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Elternbesuchstag angeboten. Die Anmeldung für die Stadtranderholungen beginnt
am Freitag, 18. März 2016.
1.2 Kanufreizeit für Jugendliche
In den Pfingstferien wird das Kinder- und Jugendbüro wieder die traditionelle
Kanufreizeit für Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren durchführen. Als Termin ist
der 21. bis 29. Mai 2016 vorgesehen.
Die Reiseroute führt in Tschechien entlang der Eger. Wie in den vergangenen Jahren
werden erlebnispädagogische und bewegungsorientierte Inhalte sowie die
eigenverantwortliche Bewältigung des Alltags mit Kanus im Vordergrund stehen. Die
Zahl der Teilnehmer/-innen ist auf 25 Jugendliche beschränkt.
Neben einem wichtigen Beitrag im Bereich „Jugenderholung“, bietet die Kanufreizeit
dem Kinder- und Jugendbüro die Möglichkeit, Kinder, deren Altersgrenze als
Teilnehmer/-innen bei der Stadtranderholung überschritten ist, weiter an das Kinderund Jugendbüro zu binden und ggf. später als (Schnupper-)Betreuer/-innen für
Stadtranderholungen und Mobile Spielaktionen zu gewinnen.
1.3 Sommerferienprogramm
Das Kinder- und Jugendbüro wird auch 2016 die Koordination und Herausgabe des
16. Lahrer Sommerferienprogramms übernehmen. Die Erfassung der Angebote und
die redaktionelle Arbeit werden wieder einem externen Büro übertragen.
Durch persönliche Anfragen und Öffentlichkeitsarbeit in den Monaten Januar bis April
sollen bisherige Veranstalter/-innen beibehalten sowie neue Veranstalter/-innen von
Angeboten für Kinder und Jugendliche gewonnen werden. Die Veranstalter/-innen
werden darum gebeten, auch Kindern und Jugendlichen mit Behinderung eine
Teilnahme an ihren Angeboten zu ermöglichen. Die Kooperation mit den bisherigen
Partnern in den Stadtteilen (Förderverein Grenzenlos e.V., Kulturkeller Koffer e.V.,
OV Kippenheimweiler, OV Langenwinkel, OV Sulz, OV Mietersheim) soll ebenfalls
beibehalten werden. Die Verteilung des Sommerferienprogramms erfolgt vier
Wochen vor Ferienbeginn.
Außerdem ist eine Übersicht über Ferienfreizeiten in den Sommerferien für Lahrer
Kinder und Jugendliche vorgesehen. Da hierzu die Anmeldefristen meist früher
liegen, wird zusätzlich eine gesonderte Information zusammengestellt, die durch das
Kinder- und Jugendbüro ab Mitte Mai verteilt wird.
Am 26. September 2016 plant das Kinder- und Jugendbüro im Foyer der Mediathek
ein Dankeschön-Fest für die zahlreichen Veranstalter/-innen und Helfer/-innen des
Sommerferienprogramms, um das überwiegend ehrenamtliche Engagement zu
würdigen.
1.4 Kinder-Kunst-Spiele
Die Kinder-Kunst-Spiele finden wieder in den Osterferien vom 30. März bis 01. April
statt. Sie werden vom Kinder- und Jugendbüro organisiert, koordiniert und richten
sich in erster Linie an Kinder, Eltern und Großeltern.
Bei dieser Veranstaltung arbeiten verschiedene Einrichtungen der Kinder- und
Jugendarbeit
(städtische
Horte,
Jugendsozialarbeit,
Don-Bosco-Zentrum,
Garagenprojekt, ...) sowie Ehrenamtliche des Kinder- und Jugendbüros und private
Initiativen zusammen. Gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro wird ein
vielfältiges und spannendes kulturelles Mitmachangebot angeboten. Die Bewirtung

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der Besucher/-innen übernehmen Mitveranstalter/-innen, Schulklassen oder
Jugendgruppen von Vereinen.
Ein kleines Fest für alle Helfer/-innen ist auch für 2016 geplant und soll Mitte April
stattfinden.
1.5 Spiel- und Werkaktionen
Im Rahmen der Mobilen Spielaktionen „Treffpunkt zum Spielen“ (siehe 2.1.1) sind in
den Pfingstferien vom 17. bis 19. Mai 2016 wieder Spiel- und Werkaktionen mit dem
Spielmobil für Kinder, Jugendliche und Eltern vorgesehen. Sie werden an drei
verschiedenen öffentlichen Plätzen mit ortsansässigen Kooperationspartnern
stattfinden.
An diesen drei Aktionstagen ist angedacht, dass vor allem auch bereits angemeldete
neue Betreuer/-innen der Stadtranderholungen die Mitarbeiter/-innen unterstützen.
Sie sollen dadurch eine Möglichkeit erhalten sich vorab mit den unterschiedlichen
Werk- und Bastelmaterialien vertraut zu machen und das offene pädagogische
Konzept, das auch hinter der Stadtranderholung steht, kennenzulernen.
1.6 Sonstige Ferienangebote
Weitere Ferienangebote sind unter 2.2 „Angebote für Jugendliche“ zu finden.

2 Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien
2.1 Mobile Spielaktionen für Kinder
„Beim Lernen entstehen Verbindungen im Gehirn, neue neuronale Bahnen werden
geknüpft. Aber wie bei Wegen und Straßen ist es so, wenn diese nicht benutzt
werden, dann wachsen sie zu oder verfallen. Für den Lernprozess bedeutet das, den
Stoff nur zu lesen, bringt nicht so viel. Wichtiger ist vor allem ein Erfahrungslernen.
Es geht darum, die gelernten Dinge zu vernetzen und mit eigenen Erfahrungen zu
verknüpfen.“ (Manfred Spitzer, Hirnforscher, aus „Lernen: Gehirnforschung und die
Schule des Lebens.“)
An diesem Punkt versucht das Kinder- und Jugendbüro mit seinen Mobilen
Spielaktionen anzusetzen. Kinder sollen durch das selbständige Tun die Möglichkeit
bekommen im Spiel mit allen Sinnen zu lernen und zu begreifen. Das Lernen durch
Erfahren, Entdecken, Erkunden und durch Versuch und Irrtum, was im heutigen
Schulalltag leider weniger gegeben ist, steht im Vordergrund.
Dafür bietet das Kinder- und Jugendbüro Kindern zum einen die Zeit und den Raum,
sich auf den verschiedenen Plätzen in der Kernstadt und den Stadtteilen frei zu
entfalten. Zum anderen werden vielfältigen Materialien bereitgestellt, die zum
Bewegen, Experimentieren und Erfahrungen sammeln in künstlerischen und
handwerklichen Bereichen einladen. Außerdem erhalten die Teilnehmer/-innen die
Möglichkeit neben den ansonsten eher spaß- und konsumorientierten
Spielangeboten der heutigen Zeit elementare Spielerfahrungen mit Gleichaltrigen zu
machen.
Die Spielaktionen richten sich neben den Kindern auch an ihre Eltern. Denn beim
gemeinsamen Spielen und Werken wird vielen Erwachsenen die Wichtigkeit des
aktiven Spiels für Kinder deutlich.
Durch den Besuch auf (Spiel-)Plätzen, Schulhöfen, öffentlichen Parks und
Einrichtungen der Kernstadt und den Stadtteilen wird versucht, möglichst vielen
Kindern die Möglichkeit zu geben, diese kostenfreien Angebote wahrzunehmen.

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2.1.1 Spielmobil
Die Mobilen Spielaktionen mit dem Spielmobil werden auch 2016 unter dem Namen
„Treffpunkt zum Spielen“ angeboten. Die ca. zwölf bis 15 Termine sollen von Ende
April bis Anfang Juli und Ende September bis Ende Oktober stattfinden.
Der 2015 neu angefahren Ort „Wiese beim Hohbergsee“ soll auch 2016 wieder mit
ins Programm aufgenommen werden. Da die
Flüchtlingswohnheime in der
Geroldsecker Vorstadt und in der Willy-Brandt-Straße in direkter Nachbarschaft
liegen, soll versucht werden neben dem NABU auch den für die Unterkunft
zuständigen Sozialdienst für Asylbewerber als Kooperationspartner zu gewinnen.
2.1.2 Velo-Spielmobil
Das Velo-Spielmobil ist als Ergänzung zu den Angeboten des Spielmobils in
Wohngebieten mit wenig attraktiven Spielmöglichkeiten oder mit hohem Anteil an
Kindern mit Migrationshintergrund im Einsatz. Sie werden in der Regel von
ehrenamtlichen Betreuern/-innen und FSJler/-innen des Kinder- und Jugendbüros
selbstständig durchgeführt.
Je nach Interesse und Zeit der ehrenamtlichen Betreuer/-innen werden 2016
Aktionen durch feste Teams à drei Personen zwei- bis dreimal wöchentlich
angeboten. Der Aktionszeitraum ist von April bis Juli und von September bis Oktober.
Mögliche Einsatzorte sind der Kanadaring, die Römerstraße, die Scheerbachwiese
und die Wohnsiedlung an der Jammstraße/Lotzbeckstraße.
Neben einem Nutzen für die teilnehmenden Kinder, bekommen auch die
Ehrenamtlichen die Möglichkeit, sich selbst in einem überschaubaren Rahmen
auszuprobieren und so ihre Persönlichkeitsentwicklung weiter zu fördern. Einige
Ehrenamtliche besuchen „ihre Einsatzorte“ bereits seit einigen Jahren und sind so zu
verlässlichen Bezugspersonen für die Kinder vor Ort geworden. Die Ehrenamtlichen
werden durch eine/-n hauptamtliche/-n Mitarbeiter/-in des Kinder- und Jugendbüros
unterstützt und begleitet.
Entsprechend dem Gedanken des Spielmobils Orte zu Spielplätzen zu machen, die
wenige bis keine Spielmöglichkeit bieten, plant das Kinder- und Jugendbüro
gemeinsam mit interessierten Ehrenamtlichen zusätzlich ein bis zwei Velo-Termine
pro Woche – abhängig von der zeitlichen Kapazität der Ehrenamtlichen – speziell
in/an Flüchtlingsunterkünften anzubieten. Diese wurden häufig in kürzester Zeit
eingerichtet und verfügen meist nur über die nötigste Grundausstattung, nicht aber
über eine „Spiel-Infrastruktur“. Gleichzeitig leben dort viele Menschen auf sehr
engem Raum. Ziel dieser Velo-Spielaktionen ist es, den dort lebenden Kindern
zuverlässig einmal die Woche einige Stunden unbelastete Spielerfahrungen zu
ermöglichen und an einer positiven Willkommenskultur mitzuwirken. Als Orte sind
aktuell angedacht die Notunterkunft in der Ortenauhalle und die Asylunterkunft in der
Willy-Brandt-Straße.
2.1.3 Treffpunkte
In den Wintermonaten bietet das Kinder- und Jugendbüro wieder verschiedene
Treffpunkte für Kinder an. Zu verschiedenen Themen finden diese über einen
Zeitraum von etwa einem Monat am selben Ort und am selben Wochentag statt. So
wird den Kindern eine gewisse Kontinuität und Verlässlichkeit geboten.
2.1.3.1 Treffpunkt Feuer
Feuer übt eine große Faszination nicht nur auf Kinder aus. Immer weniger Menschen
haben die Möglichkeit sich am Feuer zu treffen. Gerade in den Wintermonaten ist es

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wichtig ab und zu an der frischen Luft zu sein. Aus diesem Grund bietet das Kinderund Jugendbüro den Treffpunkt Feuer wieder am 17. und 24. Februar sowie am 02.
März 2016 an. Mögliche Veranstaltungsorte sind die Römerstraße und die
Scheerbachwiese.
2.1.3.2 Treffpunkt Fadenspiele
Fadenspiele haben in den verschiedenen Kulturen eine lange Tradition und werden
auf der ganzen Welt gespielt. Das Kinder- und Jugendbüro versucht diese Art des
Spiels bei den Aktionen weiterhin zu pflegen und an die Kinder weiterzugeben. Fünf
Termine sind in Kooperation mit der Mediathek im November und Dezember 2016
vorgesehen.
2.1.3.3 Treffpunkt Kinderkino
siehe 4.1
2.2 Angebote für Jugendliche
Die Jugendangebote des Kinder- und Jugendbüros richten sich an Jugendliche
zwischen elf und 16 Jahren. Bei der Durchführung der einzelnen Angebote werden
den Teilnehmern/-innen viele Mitgestaltungsmöglichkeiten und Verantwortung
übertragen. Das Kinder- und Jugendbüro ist darum bemüht, sinnvolle und
bewegungsorientierte Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zu schaffen, welche junge
Menschen auf eine möglichst ganzheitliche Weise fördern. Es geht um ein Lernen
und Erleben mit Kopf, Herz und Hand.
2.2.1 Treffpunkt Holzwerkstatt
In der Holzwerkstatt des Kinder- und Jugendbüros auf dem Schlachthof-Areal sollen
Jugendliche die Möglichkeit erhalten verschiedene Techniken der Grünholzbearbeitung (ohne elektrische Geräte) kennenzulernen und auszuprobieren. Das
Schnitzen an der Ziehbank und das Drechseln an der Wippdrechselmaschine macht
Spaß und gibt einen Einblick in die Fähigkeiten früherer Generationen. Es können
kleine Gebrauchsgegenstände oder Spielzeuge hergestellt werden.
Termine: 11., 18. und 25. Februar 2016
2.2.2 Foto-Werkstatt
Das Fotografieren ist bei Jugendlichen sehr beliebt, sei es mit dem eigenen Handy
oder mit digitalen Spiegelreflexkameras. Viele Jugendliche wissen jedoch gar nicht
zu welchen Tricks und Raffinessen ihre Kameras in der Lage sind. In der bereits zum
zweiten Mal stattfindenden Foto-Werkstatt lernen die Teilnehmer/-innen mit ihren
Kameras umzugehen, sie korrekt einzustellen und fotografische Effekte einzubauen,
ohne ein Bildbearbeitungs-Programm nutzen zu müssen.
Der Kurs wird von einem langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kinder- und
Jugendbüros geleitet.
Termin: 12. und 13. März 2016
2.2.3 Werwolf-Nacht
Das Rollen- und Diskussionsspiel „Werwölfe im Düsterwald“ sorgt seit Jahren für
große Begeisterung bei Jugendlichen und gehört zum Repertoire aller mehrtägigen
Jugendangebote des Kinder- und Jugendbüros. In zwei Werwolf-Nächten sollen die
Teilnehmer/-innen wieder die Gelegenheit zum Spielen in einer großen Runde
erhalten und auch die Rolle des Moderators/der Moderatorin einüben können.
Termine: 18. März und 02. November 2016

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2.2.4 Kreativ-Textil-Tag
Beim Kreativ-Textil-Tag können die Teilnehmer/-innen Stoffe mit verschiedenen
Materialien und Techniken frei nach den eigenen Vorstellungen gestalten. Dabei
können sie den Entstehungsprozess von Gebrauchsgegenständen, wie z.B. Taschen
oder Kissen, von der Idee bis zur eigenen Nutzung selbst ausführen und sich ohne
Leistungs- oder Notendruck kreativ entfalten.
Termin: 27. Februar 2015
2.2.5 Geschlechtsspezifische Angebote
Geschlechtsspezifische Angebote für Mädchen und Jungen sind wichtiger
Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit. Sie bieten (Frei-)Räume, in denen
Bewusstseinsprozesse initiiert, Auseinandersetzungen über gesellschaftliche
Geschlechterkonflikte ermöglicht und neue Erfahrungen gemacht werden können.
2.2.5.1 Kanu-Abenteuer-Tag für Jungen
Für Jungen zwischen zwölf und 15 Jahren ist eine eintägige Aktion in der Natur mit
Kanufahren, Picknick, erlebnispädagogischen Spielen und abschließendem
Lagerfeuer geplant.
Termin: 05. Mai 2016
2.2.5.2 Kanu-Abenteuer-Tag für Mädchen
Für Mädchen zwischen zwölf und 15 Jahren ist ebenfalls ein Kanu-Abenteuer-Tag
vorgesehen. Dieser soll wieder in Kooperation mit der Jugendsozialarbeit der OttoHahn-Realschule veranstaltet werden. Auch hier stehen die Fortbewegung mit
Kanus, Natur-Erleben und erlebnispädagogische Einheiten im Mittelpunkt.
Termin: 18. Juni 2016
2.2.6 Besuch der Landesgartenschau Öhringen
siehe 5.3.4
2.2.7 Schnuppern als Betreuer/-in
Viele Jugendliche, die als Kinder über mehrere Jahre an den Stadtranderholungen
teilgenommen haben, deren Altersgrenze als Teilnehmer/-innen jedoch überschritten
ist, möchten mit Erreichen des Mindestalters von 17 Jahren als Betreuer/-in für die
Freizeiten aktiv werden. Um die Zeit dazwischen zu überbrücken und mit den
interessierten Jugendlichen in Kontakt zu bleiben, finden nun schon seit vielen
Jahren Schnuppertage (ab 13 Jahren) und Schnupperwochen (ab 14 Jahren) bei den
Stadtranderholungen statt. Sie bieten den Teilnehmern/-innen vielfältige Lern- und
Erfahrungsfelder und dienen dem Kinder- und Jugendbüro als gute Möglichkeit zur
Nachwuchsförderung von Ehrenamtlichen.
Aufgrund der positiven Erfahrungen und der Wichtigkeit der Nachwuchsförderung soll
das Angebot des Schnupperns im Jahr 2016 weiterentwickelt und neben der
Stadtranderholung auch auf andere Aktionen, z.B. „Treffpunkt zum Spielen“ und
Kinder-Kunst-Spiele, ausgeweitet werden. Durch mehrere Treffen mit den
Schnupper-Betreuern/-innen über die Saison hinweg soll ein Rahmen zur guten
Begleitung und Vermittlung pädagogischer Grundkenntnisse geschaffen werden.
Angedacht sind auch „Schnupper-T-Shirts“ zur Motivationsförderung.
Termine: von März bis September 2016

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2.2.8 „Stadtranderholung Spezial“ für Jugendliche
Bei der zweiten Stadtranderholung vom 29. August bis 9. September 2016 soll es
neben den regulären Angeboten wieder tageweise ein eigenes Jugendprogramm für
Jugendliche von 13 bis 14 Jahren geben (siehe auch 1.1). Dies soll sich nach den
Wünschen und Interessen der Teilnehmenden richten und kann auch eine
zweitägige Aktion mit Übernachtung beinhalten. Die Leitung soll an eine/-n
erfahrene/-n Betreuer/-in übertragen werden.
2.2.9 Werkstatt-Tag: Holzwerkstatt & Schmiede
Beim Werkstatt-Tag „Holzwerkstatt & Schmiede“ haben Jugendliche die Möglichkeit
alte Handwerkstechniken zu erlernen und auszuprobieren. Neben der bekannten
Holzwerkstatt, in der geschnitzt und gedrechselt werden kann, wird auch die
Schmiede im Einsatz sein. Hier können die Jugendlichen unter Anleitung Metall an
der Feld-Esse erhitzen und es anschließend mit einem Hammer auf dem Amboss
bearbeiten und formen.
Termin: 03. November 2016
2.2.10 Weitere Angebote
Einige weitere Angebote für Jugendliche sind im Jahr 2016 in Kooperation mit dem
Jugendgemeinderat vorgesehen. Die Auswahl und die inhaltliche Planung der
Angebote übernimmt der Jugendgemeinderat.
2.3 Familienangebote
Grundsätzlich sind bei allen Mobilen Spielaktionen für Kinder immer auch die Eltern
willkommen. Das Kinder- und Jugendbüro versucht daher bei den Terminplanungen
Freitag-Nachmittage einzubinden. Außerdem finden vereinzelt Aktionstage an
Samstagen oder Sonntagen statt. Die Erfahrung zeigt, dass solche
Familienangebote sehr gerne angenommen werden.
2.3.1 Angebot für Kinder und Senioren/-innen während der Chrysanthema
Die Verbindung von Spiel und altem Handwerk während den „Mach mit!“-Aktionen
des Kinder- und Jugendbüros im Rahmen der vom Hauptamt organisierten
Chrysanthema begeistert seit acht Jahren Jung und Alt, weil sich von Schnitzen,
Drechseln, Seilen oder Spinnen Kinder, Eltern und Senioren/-innen gleichermaßen
angesprochen fühlen. Ein Mitmachangebot ist bei Interesse des Hauptamts auch
2016 vorgesehen.
Voraussichtliche Termine: 24., 31. Oktober und 07. November 2016
2.3.2 Weitere Familienangebote
Das Kinder- und Jugendbüro bietet darüber hinaus noch weitere Angebote an, die
auch unter die Rubrik „Familienangebote“ fallen. Sie wurden jedoch aufgrund der
besseren Übersicht anderen Bereichen zugeordnet (z.B. Elternbesuchstag bei den
Stadtranderholungen, Kinder-Kunst-Spiele, …).

3 Angebote für Schulklassen
Durch den fortschreitenden Ausbau der Ganztagsschulen nimmt der Lern- und
Bildungsort „Schule“ im Leben junger Menschen einen immer größeren Raum ein.
Freie Zeit für selbstbestimmtes Spiel wird zu einem knappen Gut. Diese Entwicklung
stellt nicht nur die Kinder und Jugendlichen selber, sondern auch alle in der Kinderund Jugendarbeit tätigen Mitarbeiter/-innen vor neue Herausforderungen. Einerseits
ist eine stärkere Kooperation zwischen Kinder- und Jugendarbeit und Schule

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erforderlich. Andererseits muss die Kinder- und Jugendarbeit ihren Prinzipien von
Freiwilligkeit, Mitsprache und Selbstbestimmung treu bleiben. Diese neuen
Tendenzen bedürfen der Entwicklung eines neuen gesamtstädtischen Konzeptes,
das unter dem Titel „Bildungslandschaft Lahr“ bereits seinen Ausgangspunkt
gefunden hat und in dem das Kinder- und Jugendbüro aktiv mitwirkt (siehe 7.5).
Das Kinder- und Jugendbüro steht einer Kooperation mit der Schule sehr offen
gegenüber, da in der Erschließung neuer außerschulischer Bildungsorte vielfältige
Erfahrungs- und Entwicklungspotentiale für Kinder und Jugendliche stecken. Mit
seinen Schulklassen-Angeboten möchte das Kinder- und Jugendbüro die
ganzheitliche Entwicklung von Kindern fördern. Nicht die Wissensvermittlung,
sondern die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler/-innen steht im Vordergrund. Die
ausgewählten Themen sind „klassische“ Felder der Jugendarbeit und bewusst
gewählt, um Kindern und Jugendlichen neue, schulergänzende Erfahrungen zu
ermöglichen. In der Regel finden die Angebote als Halbtages-Aktion vormittags im
Rahmen der Schulzeit statt.
3.1 Angebote für Schulklassen der Grundschule
3.1.1 Erlebnistag Wald/Abenteuer Bewegung
Auch 2016 soll es ein Angebot für Grundschulklassen geben, bei dem es um
Bewegung im Freien geht. Die genauen Abläufe und Inhalte der Aktion werden in
Kooperation mit der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Nonnenweier
ausgearbeitet. Zur Auswahl stehen folgende Aktionen: „Erlebnistag Wald“, bei dem
die Kinder den Wald als Bewegungs-, Lern- und Erfahrungsraum erleben können
und „Abenteuer Bewegung“, bei denen Koordination und differenzierte
Bewegungsabläufe im Rahmen eines Parcours spielerisch trainiert werden.
Termine: Zwei Tage im April oder Mai 2016
3.1.2 Saftpressen und Stockbrot
Wenn die Tage kürzer werden, es langsam draußen kühler wird und die Blätter sich
bunt zu färben beginnen, ist der Herbst gekommen. Dieser besonderen Jahreszeit
möchte das Kinder- und Jugendbüro im Rahmen des Angebotes „Saftpressen und
Stockbrot“ Aufmerksamkeit schenken. Es werden drei bis vier Stationen für die
Schüler/-innen angeboten, an denen die Kinder in Kleingruppen verschiedene
Themen praktisch erarbeiten. Neben der Herstellung von eigenem Apfelsaft mit
Saftmühle und Saftpresse, wird Stockbrotteig geknetet und über dem Feuer
gebacken.
Termine: Nach individueller Absprache von Ende September bis Oktober 2016
3.1.3 „Und ich sag´s“: Präventionsprojekt gegen sexualisierte Gewalt
Das 2004 vom Kinder- und Jugendbüro gemeinsam mit Aufschrei! Ortenauer Verein
gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Erwachsenen e.V. entwickelte Projekt soll
nach der Wiedereinführung bei den Präventionswochen 2015 als festes Angebot für
Lahrer Grundschulklassen der dritten und vierten Jahrgangsstufe buchbar sein. Ziel
ist die Stärkung der Kinder in ihrer Wahrnehmung und in ihren Gefühlen, um sie so
vor möglichen Missbrauchserfahrungen zu schützen. Das Kinder- und Jugendbüro
arbeitet hier wieder mit Aufschrei! zusammen.
Termine: Drei bis vier Termine nach individueller Absprache im Herbst 2016
3.1.4 Kreative Grünholzwerkstatt
Die Schulklassen-Veranstaltung „Kreative Grünholzwerkstatt“ soll weiterhin
angeboten werden. Dabei können Schulklassen ab der dritten Jahrgangsstufe

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gemeinsam mit ihren Lehrern/-innen unter pädagogischer Anleitung die Holzwerkstatt
des Kinder- und Jugendbüros auf dem Schlachthof-Gelände nutzen. Den
teilnehmenden Schülern/-innen soll die Möglichkeit gegeben werden handwerkliche
Erfahrungen zu sammeln. Das Angebot wird durch Honorarkräfte bzw. langjährige
Mitarbeiter/-innen
des
Kinderund
Jugendbüros,
die
am
Projekt
„Grünholzwerkstatt/Schmiede“ (siehe 7.9.3) mitwirken, durchgeführt.
Termine: Nach individueller Absprache ab März 2016
3.2 Angebote für Schulklassen weiterführender Schulen
3.2.1 „Stürmische Zeiten“ – Alles rund um Jungs/Mädels, Liebe, Freundschaft
und Sexualität
Die Pubertät bringt viele Veränderungen, Unsicherheiten und auch jede Menge
Fragen in das Leben von Jugendlichen. Bei diesem in Kooperation mit pro familia
Freiburg durchgeführtem Angebot werden die für Jugendliche wichtigen Themen
Jungs/Mädels, Liebe, Freundschaft und Sexualität aktiv, ganzheitlich, methodisch
vielfältig und mit Humor vermittelt. Die Jugendlichen werden angeregt, sich mit ihrer
Person und den Themen auseinanderzusetzen.
Termine: Jeweils drei Termine im Frühjahr und Herbst 2016
3.2.2 Kreative Grünholzwerkstatt
Die „Kreative Grünholzwerkstatt“ wird auch für Schulklassen der weiterführenden
Schulen angeboten (siehe 3.1.4).
3.2.3 Vorurteilsbewusstes Denken
In Kooperation mit dem Anti-Bias-Forum Freiburg wird 2016 erstmals das
Schulklassen-Angebot „Vorurteilsbewusstes Denken“ angeboten. Ziel ist es,
Schülern/-innen über das Thema „Behinderung“ mögliche persönliche Vorurteile
bewusstzumachen und Diskriminierungs-Strukturen aufzuzeigen. Durch den Einsatz
von abwechslungsreichen Methoden sollen die Schüler/-innen zudem befähigt
werden eigene Verhaltensweisen zu verändern und besser mit Unterschiedlichkeit
(Diversität) umzugehen bzw. diese auszuhalten.
Termine: Jeweils zwei Termine im Frühjahr und Herbst 2016
3.3 Weitere Angebote für Schulklassen der Grund- und weiterführenden
Schulen
In den Bereichen Beteiligung und Interessenvertretung von Kindern und
Jugendlichen (siehe 5.3) und Kinder- und Jugendschutz (siehe 8.2 und 8.3) sind
weitere Angebote für Schulklassen der Grund- und weiterführenden Schulen geplant.

4 Kinder- und Jugendkulturarbeit
Kinder- und Jugendkultur fängt beim Spiel der Kinder an. Im Spiel lernen Kinder die
Grundlagen aller Kulturtechniken, wie z.B. Theater spielen, musizieren, singen, ...
Spezieller Unterricht baut immer auf den Grundlagen auf, die sich Kinder im Spiel
erworben haben: Bewegung, Sprache, soziale Kontakte, Phantasie und Kreativität.
4.1 Treffpunkt Kinderkino
Der Treffpunkt Kinderkino bietet gute, unterhaltsame und pädagogisch wertvolle
Kinderfilme für Kinder ab sechs Jahren an. Die Kooperation mit dem Schlachthof –
Jugend & Kultur wird weitergeführt. Die große Halle im Schlachthof-Gebäude als
Vorführraum und das weitläufige Außengelände eignen sich für die Aktion sehr gut
und haben sich als Veranstaltungsort bewährt. Das Kinder- und Jugendbüro ist für

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die Werbung, die Auswahl der Filme und das Spiel-Programm in den Pausen
zuständig.
Termine: 29. Januar, 19. Februar und 11. März 2016
4.2 Puppenparade Ortenau
Im März 2016 findet wieder die Puppenparade Ortenau statt, an der sich auch die
Stadt Lahr beteiligt. Das Kinder- und Jugendbüro bietet als Mitveranstalter am 10.
März 2016 im Pflugsaal zwei Vorstellungen für Kinder an (Titel: „König Sofus und das
Wunderhuhn“). Für den 05. März 2016 ist im Rahmen des Puppenparaden Open-AirTages in der Lahrer Innenstadt eine Puppenbau-Aktion auf dem Sonnenplatz
geplant.
4.3 Sonstige Aktionen
Das Kinder- und Jugendbüro beteiligte sich in den letzten Jahren immer mit einem
kleinen Werkstatt-Angebot am Museumstag des Schwarzwaldvereins Reichenbach
in der Reichenbacher Hammerschmiede. Dafür steht es auch als
Kooperationspartner für 2016 zur Verfügung (siehe 7.9.2).

5 Beteiligung
Jugendlichen

und

Interessenvertretung

von

Kindern

und

Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung und Mitgestaltung. Bei fast
allen Gesetzen finden sich Ansatzpunkte bzw. verpflichtende Bestimmungen, die
dem Grundgedanken der Partizipation von Kindern und Jugendlichen Rechnung
tragen, z.B. in der UN-Kinderrechtskonvention, im Bürgerlichen Gesetzbuch, im
Baugesetz, im Kinder- und Jugendhilfegesetz sowie in der Gemeindeordnung
Baden-Württemberg.
Die Mitwirkungsmöglichkeiten können Kindern und Jugendlichen deutlich machen,
dass es in einem demokratischen System und in der eigenen Lebenswelt wichtig und
notwendig ist, sich aktiv einzubringen und dass Einmischung erfolgreich und
lohnenswert sein kann. Eine höhere Identifikation mit dem Wohnort sowie eine
Steigerung persönlicher Kompetenzen sind die Folge. Auch die Erwachsenen
können einen Zugewinn erfahren. Denn wenn sie Kinder und Jugendliche als
Experten/-innen in eigener Sache ernst nehmen, gewinnen sie wichtige Einsichten in
deren Lebenswelten, wodurch z.B. ihre Planungen und Entscheidungen
„passgenauer“ werden. Dies erfordert jedoch die Verschiebung von
Entscheidungsmacht zugunsten von Kindern und Jugendlichen, Interesse an
(arbeitsaufwendigeren) Partizipations-Projekten und die tatkräftige Mitarbeit der
Planer/-innen.
Das Kinder- und Jugendbüro unterstützt die Beteiligung junger Menschen in der
Stadt Lahr im Rahmen der nachfolgenden Beteiligungsformen und vertritt deren
Interessen innerhalb der Stadtverwaltung.
5.1 Partizipation von Kindern
Bei den Planungen zur Gestaltung von neuen Spielplätzen bzw. zur Umgestaltung
bereits vorhandener öffentlicher Spielräume wird das Kinder- und Jugendbüro
mittlerweile von der Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt als Partner einbezogen,
um Empfehlungen und Einschätzungen „aus Expertensicht“ auszusprechen. Dies soll
auch zukünftig beibehalten werden.
Das Kinder- und Jugendbüro hält nach wie vor auch eine Einbindung der
eigentlichen Experten/-innen, also der betroffenen Kinder und Eltern sowie von
Multiplikatoren/-innen (z.B. Erzieher/-innen von Kitas) für erforderlich. Da die

12

zeitlichen Ressourcen der Mitarbeiter/-innen derzeit nur einen geringen Spielraum für
Beteiligungs-Projekte zulassen, ist die Vergabe an einen externen Dienstleiter in
Erwägung zu ziehen. Das Kinder- und Jugendbüro kann entsprechende Kontakte
herstellen und im Beteiligungs-Prozess auch beratend zur Seite zu stehen.
Nach wie vor übernimmt das Kinder- und Jugendbüro auf rechtzeitige Anfrage
kleinere Partizipations-Projekte und/oder praktische Arbeiten mit Kindern an
überschaubaren Projekten (Weidenbauten, Mosaike, ...).
5.2 Partizipation von Jugendlichen
5.2.1 Jugendgemeinderat
Der Jugendgemeinderat als anerkanntes politisches Gremium der Stadt Lahr hat die
Aufgabe die Interessen der Lahrer Jugendlichen aufzugreifen, öffentlich zu machen
und gegenüber der Stadtverwaltung, den Kommunalpolitikern/-innen und der
Öffentlichkeit zu vertreten.
Dabei wird der Jugendgemeinderat vom Kinder- und Jugendbüro inhaltlich und
pädagogisch begleitet. Aufgabe der Mitarbeiter/-innen ist es, die Mitglieder in ihren
Anliegen zu beraten, sie bei eigenen Aktionen sowohl in der Planung als auch der
Durchführung tatkräftig zu unterstützen, ihnen Abläufe und Strukturen der
Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik nahe zu bringen und sie dabei zu
ermutigen mitunter auch langwierige politische Entscheidungen mit zu initiieren,
„auszuhalten“ und mitzutragen. Ein großer Teil der Arbeit des Kinder- und
Jugendbüros liegt auch darin, einen Rahmen zu schaffen, in welchem die sehr
unterschiedlichen Mitglieder des Jugendgemeinderats (Altersspanne von der
Pubertät bis zu jungen Erwachsenen, unterschiedlicher sozialer/kultureller
Hintergrund und Bildungsstand) zueinander finden und als Gruppe agieren können.
Die Motivationsförderung und die Begleitung in ihrer individuellen Weiterentwicklung
stellen weitere Aufgaben dar. Das Kinder- und Jugendbüro pflegt dazu einen
regelmäßigen, engen, wertschätzenden und verlässlichen Kontakt zu den
Jugendlichen.
Neben den fünfmal jährlich stattfindenden öffentlichen Sitzungen, bei denen das
Kinder- und Jugendbüro auch weiterhin die organisatorische Planung und die
Vorbereitung übernimmt, treffen sich die 21 gewählten Jugendlichen etwa alle drei
Wochen zu Arbeitssitzungen zur Vor- und Nachbereitung von Themen. Auch hier
erfolgt die Organisation durch das Kinder- und Jugendbüro sowie – gemeinsam mit
zwei Mitgliedern des Jugendgemeinderates – die Moderation und die Nachbereitung.
Bei den ca. alle drei bis vier Wochen stattfindenden Treffen der verschiedenen
Arbeitsgruppen (derzeit: „Plätze und Räume“, „Umwelt und Verkehr“, „Politik“,
„Veranstaltungen für Jugendliche“ und „Prävention“) wird der Jugendgemeinderat
ebenfalls durch das Kinder- und Jugendbüro begleitet und unterstützt.
Das Kinder- und Jugendbüro fungiert zudem als Bindeglied zwischen
Stadtverwaltung, anderen Interessensgruppen und den Jugendlichen des
Jugendgemeinderats. Es muss zwischen den verschiedenen Interessen vermitteln,
um gegenseitiges Verständnis werben und hat mitunter auch die Aufgabe, den
Jugendgemeinderat vor zu hohen Anforderungen bzw. Erwartungen von Dritten zu
schützen. Nicht nur die Anzahl der Aktionen und politischen Ergebnisse machen
einen Jugendgemeinderat erfolgreich. Es geht immer auch um den pädagogischen
Prozess und darum, dass die jungen Menschen erkennen, dass sie „selbstwirksam“
sind, dass sie etwas bewegen können, wenn sie sich einbringen und dass sie ein

13

Verständnis für (kommunal)politische und demokratische Vorgänge erwerben und
sich auch später politisch einbringen.
Auch 2016 möchte das Kinder- und Jugendbüro den Jugendgemeinderat weiterhin
als festen Kooperationspartner für das Projekt „Kinder- und jugendgerechte
Landesgartenschau“ (siehe 5.3) und das vom Bürgerzentrum K14 koordinierte
Projekt „Viel-Stimmig“ gewinnen und erhalten. Mit dem Jugendcafé (siehe 5.3.3) und
der Landtagswahl in Baden-Württemberg stehen bei beiden Projekten neue
Herausforderungen an.
Da die Amtszeit des derzeitigen Jugendgemeinderats Ende 2016 endet, organisiert
das Kinder- und Jugendbüro voraussichtlich am 01. und 02. Dezember 2016 in
Kooperation mit der Kernverwaltung des Amtes 50 und mit Unterstützung des
amtierenden Jugendgemeinderats die Neuwahl des Jugendgemeinderats. Dazu
gehören neben der Durchführung u. a. die Suche nach Kandidaten/-innen, die
öffentliche Kandidaten/-innen-Vorstellung sowie die Wahlwerbung.
Außerdem ist ein würdiger Abschluss des amtierenden Jugendgemeinderats
vorgesehen,
z.B.
durch
die
Ausrichtung
eines
gemeinsamen
Abschlusswochenendes.
5.2.2 Sonstige Partizipations-Projekte
Das Kinder- und Jugendbüro unterstützt auf rechtzeitige Anfrage gerne weitere
Partizipations-Projekte für Jugendliche.
5.3 Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau 2018
Dem Kinder- und Jugendbüro ist es ein besonderes Anliegen junge Menschen und
Multiplikatoren/-innen in die Planungen der Landesgartenschau 2018 einzubeziehen
und Themen wie die infrastrukturelle Ausgestaltung der Daueranlagen und das
Ausstellungsprogramm unter kinder- und jugendgerechten Aspekten zu gestalten.
Dazu wurde 2011 das Projekt „Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau“
initiiert, welches vom Kinder- und Jugendbüro, dem Schlachthof – Jugend & Kultur
sowie der Abteilung Schulen, Sport und Verwaltung koordiniert wird.
Projektziele sind u.a. die Schaffung von langfristiger kinder- und jugendgerechter
Infrastruktur in den drei Parkanlagen sowie eines kinder- und jugendgerechten
Veranstaltungsprogramms während der Ausstellung. Kinder und Jugendliche sollen
von Beginn an durch altersgerechte Beteiligungs-Projekte aktiv in die Planungen und
die Durchführung/Gestaltung einbezogen werden.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Kinder- und
Jugendarbeit, Schulen, dem Jugendgemeinderat und der Landesgartenschau Lahr
2018 GmbH. Die Projektergebnisse sollen in die weiteren Planungen der
Stadtverwaltung, der Landesgartenschau Lahr 2018 GmbH und des
Landschaftsarchitekturbüros „club L94“ einfließen. Das Kinder- und Jugendbüro
vertritt hier in internen Gesprächen, Sitzungen und bei Workshops die Interessen der
Kinder und Jugendlichen.
Im Jahr 2016 soll zudem die dritte Projektphase mit nachfolgenden Projekten
fortgesetzt werden. Der Umfang hängt im Wesentlichen von der erneut beantragten
halben Projektstelle „Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau“ ab. Sollte
diese nicht bewilligt werden, müsste zur Entlastung der Mitarbeiter/-innen der
Projektgruppe teilweise ein externer Dienstleister bzw. Moderator/-in beauftragt
werden.

14

5.3.1 Workshops
In zwei Workshop-Gruppen (Kinder von sieben bis elf Jahren und Jugendliche von
zwölf bis 16 Jahren) sollen die Daueranlagen für Kinder (z.B. Spielplätze,
Wiesenzimmer) und Jugendliche (z.B. Sportplätze am Verkehrsübungsplatz, „ChillBereich“, Jugendcafé, Spielpunkte) gemeinsam mit Landschaftsarchitekten/-innen
und Multiplikatoren/-innen konkret geplant werden. Grundlage sind der überarbeitete
Entwurf der „Spielplatz-Konzeption“ und die Rückmeldungen aus den Kinder- und
Jugendversammlungen vom März 2015. Nach den Sommerferien soll auch das
Veranstaltungsprogramm während der Ausstellung erstmalig Inhalt der Workshops
werden. Es ist angedacht – soweit möglich – feste Workshop-Gruppen zu bilden, die
sich bei Bedarf mehrfach im Jahr treffen. Die Schulen sollen als fester
Kooperationspartner eingebunden werden.
Das Kinder- und Jugendbüro übernimmt dabei gemeinsam mit den Partnern der
Projektgruppe „Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau“ die konzeptionelle
Planung und Durchführung der Workshops sowie die Auswahl und Begleitung der
Teilnehmer/-innen. Die Gesamtorganisation, Dokumentation, Materialbeschaffung
und Verwertung der Ergebnisse hingegen liegt im Zuständigkeitsbereich der
Landesgartenschau Lahr 2018 GmbH.
Termine: Jeweils ca. zwei bis drei Termine pro Workshop-Gruppe im Jahr 2016
5.3.2 Initiative „Abenteuerspielplatz“
Die Idee eines Abenteuerspielplatzes als naturnaher „Kreativ- und Erlebnisraum“ für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene stieß sowohl bei Kindern und Jugendlichen als
auch bei Multiplikatoren/-innen der Kinder- und Jugendarbeit und Erwachsenen bei
den verschiedenen Beteiligungs-Projekten zur Landesgartenschau immer wieder auf
großes Interesse.
Die im Sommer 2015 von knapp 20 Personen (zunächst bis Ende des Jahres auf
„Probe“) gegründete Initiative „Abenteuerspielplatz“ möchte einen solchen Spielplatz
auf dem Gelände der Landesgartenschau realisieren. Das Kinder- und Jugendbüro
übernimmt die fachlich Begleitung und Unterstützung gemäß dem Handlungskonzept
Lahr 2025, Maßnahme 5.3.4. Es fungiert zudem als Bindeglied zur
Landesgartenschau Lahr 2018 GmbH und zu anderen städtischen Abteilungen.
5.3.3 Jugendcafé
Seit vielen Jahren setzt sich der Jugendgemeinderat für die Schaffung eines
Jugendcafés in der Stadt Lahr ein. Darunter versteht er eine – ggf. durch ältere
Jugendliche selbstverwaltete – Treffmöglichkeit für Jugendliche mit alkoholfreien
Getränken und kleinen Snacks zum Taschengeld-Tarif und ohne Konsumzwang. Im
Rahmen der Landesgartenschau soll das Projekt nun voraussichtlich beim neuen
Verkehrsübungsplatz realisiert werden, zunächst im Rahmen der Ausstellungsphase,
jedoch mit der Option auf eine Verlängerung oder anderen Standort.
Das Kinder- und Jugendbüro erarbeitet 2016 gemeinsam mit dem
Jugendgemeinderat und unter Einbindung weiterer Jugendlicher und Multiplikatoren/innen ein tragfähiges Konzept. Für die weitere Planungs- und Umsetzungsphase
sollen neben der Landesgartenschau GmbH weitere feste (städtische)
Kooperationspartner gefunden werden, da das Kinder- und Jugendbüro diese
Aufgabe nicht alleine leisten kann.
Mit dem Projekt Jugendcafé beginnt auch die Bearbeitung der Maßnahme Nr. 5.3.2
des Handlungskonzepts Lahr 2025.

15

5.3.4 Besuch der Landesgartenschau Öhringen
Im Jahr 2016 findet die Landesgartenschau in Öhringen statt. Teilnehmer/-innen der
Workshop-Gruppen (siehe 5.3.1), Mitglieder des Jugendgemeinderats und weitere
interessierte Kinder und Jugendliche ab sieben Jahren können die
Landesgartenschau in Öhringen im Rahmen eines vom Kinder- und Jugendbüro
organisierten Tagesausflugs besuchen und so auch Ideen und Anregungen für die
Landesgartenschau in Lahr sammeln.
Nach Absprache mit der Landesgartenschau Lahr 2018 GmbH ist wieder geplant, die
Fahrt am gleichen Tag auch für Mitglieder des Gemeinderats, des Interkulturellen
Beirats und des Seniorenbeirats anzubieten.
Termin: Voraussichtlich vor den Sommerferien 2016

6 Angebote für Multiplikatoren/-innen
6.1 Fortbildungen
Auch 2016 sollen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern/-innen der Kinder- und
Jugendarbeit (Erzieher/-innen, Pädagogen/-innen, Jugendleiter/-innen,…) und
Lehrern/-innen Möglichkeiten gegeben werden, sich kostengünstig und vor Ort neue
Impulse für die eigene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu holen und sich mit
anderen auszutauschen. Regelmäßige Fortbildungen sind Voraussetzung für ein
qualitativ gutes und engagiertes Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen.
Die Fortbildungen werden vom Kinder- und Jugendbüro organisiert und entweder
selbst oder von externen Referenten/-innen durchgeführt. Einige Fortbildungen
können wieder als teaminterne Fortbildung (z.B. für ein Lehrer/-innen-Kollegium,
Hort-/Kindergarten-Team) gebucht werden. Diese sind nachfolgend mit *
gekennzeichnet.
6.1.1 JuLeiCa-Schulung
Das Kinder- und Jugendbüro bietet für Jugendliche ab 16 Jahren mit Interesse an
der Arbeit mit Kindern wieder eine JuLeiCa-Schulung in einer Selbstversorgerhütte in
der Region an. Es werden rechtliche, psychologische und pädagogische Inhalte
vermittelt. Außerdem werden neue Spiele gezeigt und praktische Hinweise zum
Kochen bei Freizeiten gegeben.
Die Teilnahme in Verbindung mit dem Absolvieren einer weiteren Fortbildung des
Kinder- und Jugendbüros, der Schulung für Betreuer/-innen zur Vorbereitung auf die
Stadtranderholung und dem Nachweis der Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs
berechtigt zur Beantragung der Jugendleitercard (JuLeiCa).
Termin: 12. bis 14. Februar 2016
Darüber hinaus ist die konzeptionelle Weiterentwicklung des Angebotes und – bei
vorhandenem Interesse – eine Zusammenarbeit mit einzelnen Schulen geplant. Das
Kinder- und Jugendbüro sucht dafür Kooperationspartner aus der Jugendarbeit. Mit
der Evangelischen Bezirksjugend ist bereits ein fester Partner gefunden.
6.1.2 Outdoor Erste Hilfe
Ein gebrochener Arm, ein verstauchter Fuß, akute Bauchschmerzen oder eine
allergische Reaktion – all dies ist in der Stadt für Ersthelfer/-innen kein großes
Problem. Doch bei einer Aktion mit Kindern und Jugendlichen mitten im Wald oder in
den Bergen kommen erhöhte Anforderungen auf die Aufsichtspersonen zu. Erste
Hilfe in der Natur und unter besonderen äußeren Bedingungen stehen daher bei
dieser Fortbildung im Vordergrund.

16

Die Fortbildung wird in Kooperation mit dem Jugendwerk im Ortenaukreis,
Ökologiestation Lahr, angeboten.
Termin: 22. und 23. Februar 2016
6.1.3 Wildkräuter/-pflanzen-Küche
Oft lagern Kinder- und Jugendgruppen bei Freizeiten oder Tagesausflügen in
unmittelbarer Nähe zu essbaren Wildkräutern und -pflanzen. Sie sind leider in der
heutigen Zeit jedoch kaum noch bekannt, sodass sie auch bei der Zubereitung des
gemeinsamen Essens keine Verwendung mehr finden. Dabei macht schon alleine
das Sammeln Kindern und Jugendlichen große Freude. In dieser Fortbildung wird die
Wiese nach Essbarem erkundet. Die Ausbeute wird anschließend gemeinsam
kulinarisch zubereitet.
Termin: Je ein halber Tag im Frühjahr und Herbst 2016
6.1.4 Regie im Amateur- und Schultheater
Handwerkliche Tipps und Übungen zum erfolgreichen Inszenieren von
Theaterstücken mit Kindern und Jugendlichen stehen bei dieser Fortbildung auf dem
Programm. Sie wird vom BAAL novo Theater Eurodistrikt durchgeführt.
Termin: Frühjahr 2016
6.1.5 Kanutraining für Fortgeschrittene
Vor Beginn von Kanu-Aktionen mit Kindern und Jugendlichen in verantwortlicher
Funktion sollten Kanuführer/-innen zunächst ihre eigenen Kenntnisse auffrischen.
Das Kinder- und Jugendbüro lädt deshalb fortgeschrittene Kanuten sowie ehemalige
Fortbildungsteilnehmer/-innen zu einem halbtägigen Kanutraining zu Saisonbeginn
ein, bei denen mit gegenseitiger Unterstützung vergessene Paddelschläge erinnert
und Rettungsaktionen geübt werden können.
Termin: 6. Juni 2016
6.1.6 Fadenspiele für Anfänger/-innen*
Das Kinder- und Jugendbüro möchte mit einer Fortbildung für Anfänger/-innen das
Fadenspiel in Lahr weiter pflegen und weitergeben. Die Fortbildung soll wieder in
Kooperation mit der VHS Lahr stattfinden.
Termin: 24. Juni 2016
6.1.7 Schnitzkurs für Einsteiger/-innen*
Die Teilnehmer/-innen bekommen Tipps und Tricks für den richtigen Umgang mit
einem Schnitzmesser und anderen Schnitzwerkzeugen gezeigt. Dabei werden kleine
Gegenstände, die als Dekoration, zum Spielen oder als Gebrauchsgegenstände
genutzt werden können, hergestellt.
Termin: Herbst 2016
6.1.8 Prävention vor sexuellem Missbrauch im Kindesalter
Bei dieser Fortbildung rund um die Prävention vor sexuellem Missbrauch von Kindern
sollen u.a. folgende Themen und Fragestellungen behandelt werden: Was ist
sexueller Missbrauch? Wo fängt er an? Wie können Kinder gestärkt und geschützt
werden? Wo kommt Missbrauch vor? Wie sehen Täterstrategien aus? Wie geht man
mit einer Vermutung von Missbrauch um?
Termin: Herbst 2016

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6.1.9 Spiele-Reparatur-Werkstatt
Unter Anleitungen können die Teilnehmer/-innen eigene Holzbrettspiele, die über die
Jahre verschlissen oder kaputt gegangen sind, erneuern bzw. reparieren. Dabei gibt
es eine kurze Einführung in die Holzbearbeitung. Das Erlernte kann dann praktisch
beim Reparieren des mitgebrachten Spiels umgesetzt werden.
Termin: 11. November 2016
6.2 Jugendclubs und -treffs
Die Arbeit der Jugendclubs „Trotte“ (Sulz) und „Bänklehocker“ (Reichenbach) sowie
des Jugendtreffs Kuhbach soll bei vorhandenem Interesse unterstützt und gefördert
werden.
6.3 Beratung
Das Kinder- und Jugendbüro bietet allen Multiplikatoren/-innen in der Kinder- und
Jugendarbeit auf Anfrage Beratung und Hilfe in freizeitpädagogischen Fragen,
einschließlich Aufsichtspflicht und Haftung, an.

7 Vernetzung und Kooperation
7.1 Jugendarbeitskreis
Das Kinder- und Jugendbüro übernimmt die Koordination und Moderation des
Jugendarbeitskreises, in dem die Leiter/-innen der Lahrer Jugend- und
Jugendhilfeeinrichtungen vertreten sind. Durch diesen Arbeitskreis werden ein
Austausch und eine bessere Vernetzung zwischen den verschiedenen Einrichtungen
erreicht. Er trifft sich drei bis vier Mal pro Jahr.
7.2 Arbeitskreis Gewalt- und Suchtprävention
Der Arbeitskreis Gewalt- und Suchtprävention hat neben fachlichem Austausch die
Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen zum Ziel (siehe 8.2). Der
Arbeitskreis wird vom Kinder- und Jugendbüro koordiniert, moderiert und trifft sich
sechs bis acht Mal pro Jahr. Darüber hinaus findet eine Sitzung pro Jahr gemeinsam
mit dem Lahrer Sicherheitsforum statt, zu dem die Abteilung Öffentliche Sicherheit
und Ordnung einlädt.
7.3 Arbeitskreis Jugendleiter/-innen
Das Kinder- und Jugendbüro lädt auch 2016 wieder alle Jugendleiter/-innen von
Lahrer Sport- und Musikvereinen sowie interessierten Vereinen zu einem Treffen ein.
Ziele sind der Austausch und eine bessere Vernetzung zwischen den verschiedenen
Vereinen.
7.4 Arbeitskreis Ehrenamtliche
Der Arbeitskreis Ehrenamtliche richtet sich an interessierte ehrenamtliche Betreuer/innen des Kinder- und Jugendbüros. Durch ihn sollen Kontakte aufrechterhalten,
pädagogisches Know-how vermittelt und Betreuer/-innen für anstehende Velo- und
Spielaktionen geworben werden. Vor allem die Reflexion der Stadtranderholungen
und die Erarbeitung von Neuerungen sind derzeit wesentliche Inhalte der Treffen.
Der Arbeitskreis trifft sich mindestens vier Mal im Jahr.
Angedacht ist für 2016 erstmalig eine kleine „Auftaktveranstaltung“ für Ehrenamtliche
in Form eines Aktions-Tages, um sich nach der aktionsarmen Winterpause
wiederzusehen, Lust auf anstehende Aktionen zu wecken und kleine Spiele-Inputs
zu geben.

18

Am Ende des Jahres lädt das Kinder- und Jugendbüro traditionell alle aktiven
ehrenamtlichen Helfer/-innen des gesamten Jahres zu einem Dankeschön-Fest in
das Kinder- und Jugendbüro ein.
7.5 Lenkungsgruppe „Bildungslandschaft Lahr“
Das Kinder- und Jugendbüro arbeitet aktiv an der von der Amts- und
Abteilungsleitung des Amtes für Soziales, Schulen und Sport koordinierten
Lenkungsgruppe „Bildungslandschaft Lahr“ mit. Treffen finden ca. drei bis vier Mal im
Jahr statt. Darüber hinaus engagiert sich das Kinder- und Jugendbüro in der
Arbeitsgruppe
„Kooperation
der
Schulen
mit
außerschulischen
Bildungseinrichtungen“.
7.6 Projektgruppe „Demografischer Wandel“
Die Projektgruppe „Demografischer Wandel“ wird die Umsetzung des gemeinsam
erarbeiteten Handlungskonzepts Lahr 2025 begleiten. Das Kinder- und Jugendbüro
bringt sich bei den ca. drei Mal jährlich stattfindenden Sitzungen aktiv mit ein.
7.7 Runder Tisch des Präventionsnetzwerks Ortenaukreis
Zweimal jährlich lädt das vor einem Jahr initiierte Präventionsnetzwerk Ortenaukreis
der Raumschaft Lahr des Landratsamtes Ortenaukreis Institutionen, Initiativen und
Berufsgruppen aus den Bereichen der körperlichen und seelischen
Gesundheitsförderung sowie der sozialen Teilhabe von Kindern von drei bis zehn
Jahren ein. Ziel ist u.a. die wesentliche Mitgestaltung des Präventionsnetzwerks. Das
Kinder- und Jugendbüro arbeitet aktiv mit und ist zugleich Bindeglied zu anderen
Akteuren der Kinder- und Jugendarbeit.
7.8 Weitere Arbeitskreise
Das Kinder- und Jugendbüro nimmt regelmäßig aktiv an den etwa sechs Mal im Jahr
stattfindenden Dienstbesprechungen des Amtes 50 teil.
Im Bereich Allgemeine Jugendarbeit arbeitet das Kinder- und Jugendbüro im
Arbeitskreis Offene Jugendarbeit des Jugendamtes des Landratsamtes Ortenaukreis
und im Arbeitskreis Regionale Jugendreferenten/-innen aktiv mit. Neben dem
gegenseitigen Austausch wird gemeinsam an pädagogischen Themen gearbeitet.
Außerdem ist das Kinder- und Jugendbüro im Bereich Mobile Spielaktionen in der
Landesarbeitsgemeinschaft der Spielmobile (LAG) vertreten. Es finden Austausch,
Fortbildungen und gegenseitige Unterstützung mit Großgeräten und Fachliteratur
statt.
7.9 Projektbezogene Kooperationen
Das Kinder- und Jugendbüro führt viele seiner Veranstaltungen in Kooperation mit
anderen Einrichtungen, Initiativen, Vereinen und ehrenamtlichen Betreuern/-innen
durch (siehe z.B. 1.4, 5.3, 8.2). Außerdem unterstützt es Aktionen von anderen durch
Materialvermietung und durch spiel- und freizeitpädagogische Beratung. Eine
personelle Unterstützung wird je nach Möglichkeiten von haupt- oder ehrenamtlichen
Mitarbeitern/-innen geleistet.
7.9.1 Projekt mit Schülern/-innen der Ev. Fachschule Nonnenweier
Für das Jahr 2016 ist wieder eine Kooperation mit Schülern/-innen der
Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Nonnenweier vorgesehen.
Gemeinsam mit dem diesjährigen Unterkurs wird eine Schulklassenaktion für Kinder
geplant und durchgeführt (siehe 3.1.1).

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7.9.2 Museumspädagogische Angebote mit dem Schwarzwaldverein/
Hammerschmiede Reichenbach
Das Kinder- und Jugendbüro möchte weiterhin das Anliegen des
Schwarzwaldvereins/Hammerschmiede Reichenbach unterstützen, die Schmiede
und das dazugehörige Museum besonders für Kinder erlebbar(er) zu gestalten.
Nach einer einjährigen Unterbrechung wegen Sanierungsarbeiten ist 2016 wieder
eine Aktion beim Museumstag im Mai oder am Tag des Denkmals im September
vorgesehen.
Darüber hinaus beteiligt sich das Kinder- und Jugendbüro bei Bedarf weiterhin an der
Weiterentwicklung des museumspädagogischen Konzepts für Schulklassen, das
Museumsführungen mit praktischen Elementen, wie z.B. Schmieden und Arbeiten an
alten Handwerksgeräten (Ziehböcke/Drechselbänke), verbindet.
7.9.3 Projekt „Grünholzwerkstatt/Schmiede“
Die unter tatkräftiger Mithilfe von Ehrenamtlichen ausgebaute Werkstatt auf dem
Schlachthof-Areal bietet seit einigen Jahren die Möglichkeit Werkprojekte/-angebote
mit kleinen Gruppen von Kindern und Jugendlichen durchzuführen. Leider ist der
Platz begrenzt und gerade in den Wintermonaten lassen es die niedrigen
Temperaturen im Werkraum kaum zu Aktionen anzubieten. Aus diesen Gründen hat
sich Anfang diesen Jahres eine Gruppe von Interessierten und langjährigen
Ehrenamtlichen des Kinder- und Jugendbüros zusammen getan, um die Werkstatt
und das Projekt „Grünholzwerkstatt/Schmiede“ weiter zu entwickeln. So wurde in
mehreren Arbeitseinsätzen im Nebenraum der Werkstatt ein neues Materiallager
gebaut, um mehr Platz für Aktionen in der Werkstatt zu schaffen. Außerdem werden
Werkstatt und Schmiedebereich gerade umgebaut.
Langfristiges Ziel ist es, dass die Werkstatt regelmäßig durch das Kinder- und
Jugendbüro, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen und Ehrenamtliche genutzt
werden kann. Für 2016 ist zunächst eine offene Werkstatt geplant, die an einem
festen Spätnachmittag/-abend in der Woche geöffnet hat und Kindern, Jugendlichen,
aber auch Erwachsenen die Möglichkeit gibt sich handwerklich zu betätigen.
Um den Werkraum auch im Winter nutzten zu können, ist es wichtig, dass ein
Werkstattofen in den Räumlichkeiten eingebaut wird. Dieser soll durch Fördergelder
bzw. Spenden finanziert werden. Mit der Zukunftswerkstatt der Handwerkskammer
Freiburg hat bereits ein erster Partner Interesse bekundet.
7.9.4 Projekt „Schutzengel“
Das von der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung und dem Polizeipräsidium
Offenburg, Referat Prävention, initiierte und koordinierte Projekt „Schutzengel“ wird
vom Kinder- und Jugendbüro unterstützt. Das Kinder- und Jugendbüro beteiligt sich
in erster Linie bei der Akquise von Jugendlichen, die sich zu Schutzengeln ausbilden
lassen möchten, steht aber auch bei Bedarf fachlich unterstützend zur Seite.

8 Kinder- und Jugendschutz
8.1 Beratung zum Kinder- und Jugendschutz
Das Beratungsangebot über allgemeine Fragen des Kinder- und Jugendschutzes
wird wie bisher fortgeführt.
8.2 Präventionstag „HaltLos“
Das Kinder- und Jugendbüro führt in Kooperation mit dem Arbeitskreis Gewalt- und
Suchtprävention wieder den alle zwei Jahre stattfindenden Präventionstag „HaltLos“

20

durch. Der Themenschwerpunkt liegt im Bereich Gewalt-, Suchtprävention und/oder
Medienschutz.
Termin: Voraussichtlich im November 2016
8.3 JugendFilmTag „Liebe, Sexualität, Freundschaft und HIV/Aids“
Das Kinder- und Jugendbüro plant in Kooperation mit dem Schlachthof – Jugend &
Kultur wieder einen JugendFilmTag zu den Themen Liebe, Sexualität, Freundschaft
und HIV/Aids durchzuführen. Er richtet sich an Schulklassen der 7. bis 10.
Jahrgangsstufe. Nach einer Filmvorführung im Lahrer Kino mit anschließender
Nachbearbeitung werden durch diverse Beratungsstellen Mitmach-Aktionen zur
inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Thematik angeboten.
Termin: 9. März 2016

9 Externe und verwaltungsinterne Serviceleistungen
9.1 Vermietung
Durch die Vermietung von verschiedenen Materialien unterstützt das Kinder- und
Jugendbüro Personen, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. Diese können
Spiel- und Aktionsmaterial, Kleinbus, Kanus und Pavillons zu moderaten Preisen
anmieten. Die Spielgeräte sind zum Teil selbst entworfen und gebaut und sollen zum
Nachbauen anregen. In der Zeit von August bis April werden individuelle Termine für
die Abholung und die Rückgabe der Materialien vereinbart. Von Mai bis Juli bestehen
aufgrund der zahlreichen Mietanfragen und dem damit verbundenen erheblichen
Mehraufwand in der aktionsreichsten Phase feste Zeiten für Aus- und Rückgabe.
Für das Kinder- und Jugendbüro stellt die Vermietung eine wichtige Dienstleistung
dar, die allen Interessenten kostengünstig zugänglich gemacht werden soll. Damit
können „im Kleinen“ wertvolle pädagogische Aktionen von Dritten unterstützt und
auch gewürdigt werden.
Das Kinder- und Jugendbüro vermittelt auf Anfrage interessierte ehrenamtliche
Mitarbeiter/-innen zur Durchführung von privaten Spielaktionen. Diese nehmen die
Aufträge gerne an. Sie erhalten für die Mitarbeit eine Aufwandsentschädigung.

Guido Schöneboom

Günter Evermann

Stefan Zähr