Beschlussvorlage (Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr; Stadtwald Lahr - Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2017)
24. Oktober 2016
Beschlussvorlage Amt: BGL Förg Datum: 06.09.2016 Az.: 922.6034 Drucksache Nr.: 235/2016 Beratungsfolge Termin Beratung Kennung Abstimmung Haupt- und Personalausschuss 10.10.2016 vorberatend nichtöffentlich Gemeinderat 24.10.2016 beschließend öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Rechts- und Ordnungsamt Betreff: Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr; Stadtwald Lahr - Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2017 Beschlussvorschlag: Der Gemeinderat nimmt den vom Landratsamt Ortenaukreis, Amt für Waldwirtschaft-Forstbezirk Lahr und dem Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr aufgestellten Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2017 zur Kenntnis und genehmigt diesen. Anlage(n): Forstbetriebsplan 2017 BERATUNGSERGEBNIS Sitzungstag: Bearbeitungsvermerk Einstimmig lt. Beschlussvorschlag abweichender Beschluss (s. Anlage) mit Stimmenmehrheit Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 235/2016 Seite - 2 - Begründung: 1. Betriebsplan: Für das Jahr 2017 ist ein Holzeinschlag von 8.600 Fm (lt. Forsteinrichtungsplanung: 8000 Fm) vorgesehen. Im Einzelnen sind dies Vornutzungen im Bergwald auf einer Fläche von 86,1 ha mit 5.150 Fm und im Auewald auf 5,4 ha mit 220 Fm. Insgesamt beläuft sich die Vornutzung auf 5.370 Fm. Hauptnutzungen erfolgen im Bergwald auf einer Fläche von 27,4 ha mit 2.150 Fm und im Auewald auf einer Fläche von 18,5 ha mit 1.080 Fm. Die geplante Hauptnutzung beträgt insgesamt 3.230 Fm. Im Kulturplan sind auf 2,4 ha 4.600 Neupflanzen vorgesehen (2016: 6.350 Stk), hauptsächlich Aufforstungen im Auenwald nach dem Eschentriebsterben mit Stileiche als Hauptbaumart (1 ha) und Anbau von restlichen Lotharflächen. 200 Pflanzen davon sind für die Nachbesserung bereits bepflanzter Flächen eingeplant. Um Neupflanzen vor Wildverbiss zu schützen werden 2.100 Pflanzen mit Wuchshüllen versehen. Auf 10 ha (2016: 10 ha) soll die Naturverjüngung im Auewald gefördert und dabei Haselsträucher zurückgedrängt werden. 25 ha (2016: 35 ha) stehen wieder zur mechanischen Kultursicherung an. Auf 40 ha sind Jungbestandspflegearbeiten und die Wertästung an 850 Douglasien (2016: 850 Stk), zum Teil bis auf 10 m Stammhöhe, vorgesehen. Die oben genannten Planungen entsprechen den vorgesehenen Maßnahmen laut der 10-jährigen Forsteinrichtungsplanung aus dem Jahr 2010. Durch die Mitarbeiter des Stadtwaldes (5 Forstwirte und ein Forstwirt Auszubildender) können 7.500 Stunden erbracht werden. Das Arbeitsvolumen des Betriebs liegt 2017 bei geplanten 7.200 Stunden. Die Differenz von 300 Stunden wird durch Arbeiten (Wassertretstelle, Sulzbachpfad und Sonstiges) für andere Betriebsteile im BGL erbracht. Die Holzerntearbeiten im Schwachholz werden wo möglich teilmechanisiert ausgeführt. Nachdem der Forstwirtauszubildende seine Prüfung am 03. August 2016 erfolgreich beendet hat, beginnt am 01. September 2016 der neue Azubi im Stadtwald. Im Bereich Holzernte werden die Forstmitarbeiter des BGL durch private Unternehmen unterstützt (Holzrückemaschinen, Holzerntemaschinen). Der Erlös wurde im Durchschnitt auf € 58,00,- pro Festmeter kalkuliert, gesamt ergeben sich für den Holzverkauf Einnahmen in Höhe von ca. € 520.000,-. Von Bedeutung für den Erlös beim Holzverkauf ist auch die Qualität des geernteten Holzes. Diese kann sehr unterschiedlich ausfallen und beeinflusst den Preis den man für das Holz erzielen kann. Die Preise für Fichte/Tanne sind in den vergangenen Jahren ziemlich stabil geblieben. Bei Brennholz lang und Industrieholz ist der Preis unter Druck. Bei Laub-Stammholz ist die Absatzlage zurzeit als sicher einzustufen. Vom Amt für Waldwirtschaft Ortenaukreis wurde in einem Gutachten darauf hingewiesen, dass der Anteil von Laubwald im Stadtwald Lahr nicht weiter erhöht werden sollte, weil der Anteil von Laub-und Mischwald relativ hoch ist (1/3 Nadel- und 2/3 Laub-/ Mischwald) und sonst die Lage sich betriebswirtschaftlich verschlechtern könnte. Weiter ist ein Waldflächenanteil von rund 50 % jünger als 40 Jahre und bringt somit keine bzw. wenig Erlöse. Drucksache 235/2016 Seite - 3 - Weitere Einnahmen ergeben sich Jagdpachten € 11.000,-, Pachten für Umsetzer, Steinbruch, Hüttenvermietung usw. € 31.300,-. Für die Unterhaltung des Wasserpfades Sulz, der Wassertretstelle in Reichenbach und sonstige Rückersätze sind Einnahmen in Höhe von € 18.000,- geplant. Zu den Ausgaben 2017 sind folgende Ausführungen zu machen: Die Gesamtlohnkosten für die 1,4 Försterstellen und den schon erwähnten Waldarbeitern belaufen sich auf € 400.900,- (2016: € 392.400,-). Die Erhöhung gegenüber 2016 entspricht der tariflichen Lohnerhöhung. Die Sachkosten setzen sich zusammen aus der Holzernte (€ 120.000,-), Kulturen (€ 11.000,-), Waldschutz (€ 2.400,-), Bestandspflege (€ 7.000,-), Erschließung (€ 30.000,-), Fahrzeuge und Geräte (€ 14.000,-), Nebenbetrieb (€ 2.000,-), Schutzfunktionen (€ 500,-), Erholungsvorsorge (€ 14.000,-) und den sonstige Sachkosten (27.600,-). Für interne Verwaltungskosten sind € 31.700,- (2016: € 30.700,-) eingeplant. Im Ergebnis wird das Wirtschaftsjahr 2017 mit einem Verlust in Höhe von - € 80.800 abschließen. 2. Ausblick: Die im Forsteinrichtungswerk vorgegebenen Ziele, welche für den Zeitraum von 2010 bis 2020 durch die Forstdirektion Freiburg erstellt wurden, sind in den vergangenen Jahren erreicht worden. Für die kommenden Jahre sind Aufwendungen in vergleichbarer Höhe erforderlich, um weiterhin die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Als Folge des Sturmes „Lothar“ sind in den kommenden Jahren weiterhin für die Jungbestandspflege, die mechanische Kultursicherung und die Förderung der Naturverjüngung überdurchschnittlich hohe Aufwendungen erforderlich. Es ist jedoch erkennbar, dass diese Aufwendungen sich in den kommenden Jahren verringern werden. Somit wird dieser Kostenblock neben der Holzernte weiterhin der größte Ausgabenbereich bleiben. Nach Einschätzung des Amtes für Waldwirtschaft Ortenau wird das Ergebnis im Stadtwald die kommenden Jahre noch mit einem Minus abschließen. Dr. Wolfgang G. Müller Oberbürgermeister Herbert Schneider Betriebsleiter