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Beschlussvorlage (13. Sachstandsbericht)

                                    
                                        KONVERSION
IN LAHR
13. SACHSTANDS- UND PERSPEKTIVBERICHT
2014/2015
Grundlage KSP-Förderbescheid vom 14.11.1997
1. Sachstandsbericht für 1997/1998 vom 15.07.1998
2. Sachstandsbericht für 1998/1999 vom 28.06.1999
3. Sachstandsbericht für 1999/2000
Sachstands- und Perspektivbericht “Chance Konversion” Stand 08.02.2000 /
4. Sachstands- und Perspektivbericht 2000 – 2002 /
Sachstandsbericht des Zweckverbands “Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr”
zum 31.12.2003
5. Sachstands- und Perspektivbericht 2003 – 2005
6. Sachstandsbericht 2006
7. Sachstandsbericht 2007
8. Sachstandsbericht 2008
9. Sachstandsbericht 2009
10. Sachstandsbericht 2010/2011
11. Sachstandsbericht 2012
12. Sachstandsbericht 2013

-2-

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung
I.

1.
2.

Seite/n
3

FLUGHAFENAREAL O S T

4 – 11

Bebauungspläne "Gewerbegebiet Rheinstraße Nord" und
„GE Rheinstraße Süd“
Entwicklung des Ostareals

4
5 – 11

2.1

Abbruch

5

2.2

Erschließung

6

2.3

Grundstücks- und Gebäudevermarktung

7–9

3

Mietaufkommen

10

4

Finanzierung

11

II.

FLUGHAFENAREAL W E S T
Zweckverband "Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr"

12 – 26

1.

Entwicklung der Bauleitplanung und der ökologischen Planung

2.

Entwicklung des Zweckverbandes

13 – 18

2.1

Abbruch

13 – 14

2.2

Erschließung und Ausbau der Infrastruktur

15 – 16

2.3

Grundstücksverkauf und Firmenansiedlung
Mietaufkommen
Tätigkeiten des Zweckverbandes 2014 und 2015
Finanzierungssituation

17 – 18
19
20 – 21
21 – 25

5.1

Kosten- und Finanzierungsübersicht

21 – 23

5.2

Wirtschaftsplan / Bilanz des Zweckverbandes

23 – 24

5.3

Grund- und Gewerbesteueraufkommen

24 – 25

5.4
III.

Umlageentwicklungen
Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH -IGZ
GmbH-

IV.

Engagement - Fakten 2014/2015

30

V.

Chancen und Risiken der Konversion

31

3.
4.
5.

12

25
26 – 29

-3-

Vorbemerkung
Dieser Bericht beschäftigt sich mit der Entwicklung der Jahre 2014/2015 und baut auf den
bisherigen Sachstandsberichten auf. Wiederholungen zu bisherigen Sachstandsberichten
wurden weitestgehend vermieden.
Die Entwicklung auf dem Gesamtareal gestaltet sich als dynamischer Prozeß; bei einem
Sachstandsbericht kann es sich immer nur um eine Momentaufnahme handeln.
Wie bisher wird eine getrennte Darstellung der Entwicklung im Ost- und Westareal des
Flughafengeländes vorgenommen.
Im Dezember 2012 hat die Stadt Lahr die Flugbetriebsflächen von der Bundesrepublik
Deutschland erworben. Somit ist das gesamte Flughafenareal Lahr wieder in kommunaler
Hand.
Zum 01.10.2013 konnte mit der Lahrer Flugbetriebs GmbH & Co. KG ein neuer Flughafenbetreiber gefunden werden. Diese betreibt seither kontinuierlich den Flughafen und stellt
damit die Infrastruktur den Nutzern zur Verfügung.
Im September 2012 erfolgte die Aufnahme der Stadt Lahr und der IGZ GmbH als Partner in
das EU-kofinanzierte Projekt Code 24. Hierbei steht in Verbindung zum Areal die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für ein Güterverkehrsterminal im Fokus. Diese Studie wurde
2012 beauftragt und in 2014 abgeschlossen.
Das Nachfolgeprojekt von CODE24, ERFLS – European Rail Freight Line System, erforscht die Umsetzung eines innovativen europäischen Güter-Linienzugsystems für kombinierten Verkehr auf dem Rhein-Alpen-Korridor. Der Korridor verbindet die Nordseehäfen
Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam und verläuft entlang des Rheintals über Basel nach
Mailand und zum italienischen Hafen Genua.
Ziel der Europäischen Kommission ist es, durch ERFLS eine Verlagerung des Verkehrs zu
Gunsten der Schiene zu erreichen und damit die Treibhaus- und Schadstoffemissionen zu
reduzieren.
Projektpartner von ERFLS sind die Universität Duisburg-Essen, die Provinz Gelderland (NL),
die Stadt Lahr (DE), SiTI Turin (IT) und Uniontrasporti (IT).
Der Projektzeitraum erstreckt sich vom 01. Dezember 2015 bis zum 30. November 2018.

Dieser Sachstandsbericht wurde für das Ostareal von der Stadtverwaltung Lahr und für das
Westareal vom Zweckverband „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr“ ausgearbeitet.
Er ist in seiner Gesamtfassung mit der Stadt Lahr und dem Zweckverband “Industrie- und
Gewerbepark Raum Lahr” abgestimmt.

-4-

I.
1.

FLUGPLATZAREAL O S T
Bebauungspläne „Gewerbegebiet Rheinstraße Nord” und
„GE Rheinstraße Süd“

Der gesamte Ostbereich des ehemaligen NATO-Flugplatzes ist im Flächennutzungsplan der
Verwaltungsgemeinschaft Lahr - Kippenheim als gewerbliche Baufläche dargestellt. Er soll
in drei Bauabschnitten entwickelt werden. Für den ersten Abschnitt wurde der Bebauungsplan GEWERBEGEBIET RHEINSTRASSE NORD aufgestellt.
Nachdem die Gewerbeflächen des Bebauungsplangebietes “Rheinstraße Nord” zu einem
Großteil bereits veräußert worden sind, zeigt sich die Notwendigkeit, weitere Flächen bebauungsplanrechtlich einer Nutzung zuzuführen. In Frage kommen die Flächen nördlich des
bestehenden Bebauungsplangebietes bzw. die Flächen südlich der Dr. Georg-SchaefflerStraße (ehem. Rheinstraße), welche zu einem Großteil ebenfalls Konversionsflächen sind.
Die ursprünglich angedachte zügige Erweiterung des Bebauungsplangebietes nach Norden
ist aufgrund der umfangreichen Altlastenproblematik derzeit nicht möglich. Dies hat naturgemäß zur Folge, dass die erworbenen und vollständig bezahlten Flächen und Gebäude nur
äußerst eingeschränkt vermarktet werden können. Um dennoch eine Entwicklung in diesem
Bereich zu ermöglichen, hat das Stadtplanungsamt zusammen mit der IGZ GmbH außerhalb eines förmlichen Bebauungsplanverfahrens eine unverbindliche Entwicklungsplanung
erarbeitet. Diese orientiert sich an den bereits getätigten Veräußerungen und den zu berücksichtigenden örtlichen Gegebenheiten.
Durch den großflächigen Verkauf an die Fa. Zehnder Group Grundstücksverwaltungs GmbH
und zur Sicherstellung deren geplante Baumaßnahmen war es erforderlich, den bestehenden Bebauungsplan Gewerbegebiet Rheinstraße Nord zu ändern und zu erweitern. Der Bebauungsplan ist seit 29.10.2011 rechtsverbindlich.
Wegen der verzögerten Entwicklung nach Norden wird die Entwicklung des Gebietes südlich
der Dr. Georg-Schaeffler-Straße (ehem. Rheinstraße) vorgezogen. Aufgrund der vormaligen
Nutzung des dortigen Gebietes ist keine Altlasten bedingte Verzögerung zu erwarten. Lediglich im Zuge der Gebäudeabbrüche kam es zu Kontaminationen des Erdreiches durch einen
Heizöltank.
Die Entwicklung des Gebietes südlich der Dr. Georg-Schaeffler-Straße (ehem. Rheinstraße)
erfolgte ab dem Jahr 2011 nach durchgeführten Abbrüchen der Gebäude. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „GE Rheinstraße Süd“ wurde am 30.05.2005 gefasst. Der
Bebauungsplan ist ebenfalls seit 29.10.2011 rechtsverbindlich.

-5-

2.

Entwicklung des Ostareals

2.1

Abbruch

Auf dem Ostareal wurden die unten aufgeführten baulichen Anlagen abgebrochen. Hierfür
sind bis Ende 2015 Aufwendungen in Höhe von rd. € 4.309 Mio. angefallen. Darin enthalten
sind Aufwendungen für den Rückbau von Bestandsgebäuden in Höhe von rd. € 1,631 Mio.
Die voraussichtlichen Abbruchkosten (rd. DM 6.500.000 / € 3.323.397,23) wurden vom ursprünglichen Kaufpreis in Abzug gebracht. Lt. Kaufvertrag erfolgt eine Nachzahlung, wenn
die angesetzten Kosten nicht erreicht werden. Im umgekehrten Fall ist der Bund ebenfalls
erstattungspflichtig. Die Abbruchkosten für den Rückbau von Bestandsgebäuden sind hingegen nicht erstattungsfähig.
Abbrucharbeiten Ostareal
Ab dem Jahr 2000 wurden diese durch die IGZ GmbH koordiniert, zuvor von der Hochbauabteilung der Stadt Lahr.
Jahr
1999 Stadt

2000 Stadt
2000 IGZ
2001 IGZ
2002 IGZ
2003 IGZ
2004 IGZ
2005 IGZ
2006 IGZ
2007 IGZ
2008 IGZ
2009 IGZ
2010 IGZ
2011/2012/2013 IGZ
2014/2015 IGZ

Gebäude
A 20, A 24, A 25, A 30, A 31, A 32, A 33, A 34,
A
40, A 41, A 42, A 43, A 44, A 45 (APU-Gebäude),
A 49, A 50, A 51, A 60, A 61, A 66, A 67, A 75,
A
76, A 77, A 87, A 88,
B 1, B 2, B 31, B 151,
A 17, A 35
B 146, B 147
A 36, A 45 (Transformator), B 39, B 44, B 55/56A, B
60, B 61, B 63, B 128, B 129, B 152
A 57/58, B 148
B 15, B 64, B 71, B 72, B 157, B 161, B 175
B 23, B 34, B 65, B 66, B 82, B 83, B 90, B 105,
B 113, B 118
A 59, B 95, B 96
Keine Abbrüche
Keine Abbrüche
B 10, B 11
Keine Abbrüche
A 23
A 1, A 2, A 3, A 4, A 5, A 6, A 7, A 8, A 9, A 10,
A 11, A 12
Keine Abbrüche

-6-

2.2

Erschließung

Mit der Rechtsverbindlichkeit des Bebauungsplanes „ Gewerbegebiet Rheinstraße Nord“ am
01.02.1997 waren die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Neuordnung des Teilbereiches Ost geschaffen. Nach umfangreichen Vorbereitungen im Vorfeld der eigentlichen
Erschließungsmaßnahmen im Zeitraum 1998 bis 2000 konnte die Erschließungsmaßnahme
komplett abgeschlossen werden. Das Aufbringen der Verschleißdecke (AFB-Belag) auf die
einzelnen Straßenzüge erfolgt wie praxisüblich zu einem späteren Zeitpunkt. Diese Arbeiten
sind für das Jahr 2017 eingeplant.
Wie unter Ziff. 1 erwähnt, konnte eine weitere Erschließung (nördliche Erweiterung) im Bebauungsplangebiet „Rheinstraße Nord“ aus Altlasten bedingten Gründen bis heute nicht
erfolgen.
Im Zuge der Baumaßnahmen der Fa. Zehnder erfolgte eine Straßenerschließung eines
Nachbargrundstückes im Gebiet der nördlichen Erweiterung. Diese Straßenerschließung
wird dauerhaft Bestand haben. Die Restzahlung der Erschließungsstraße erfolgte im Jahr
2013.
In den Jahren 2011/2012 erfolgte der Rückbau der vorhandenen Gebäude im Gebiet
„Rheinstraße Süd“. Nach Abschluss der Abbruchmaßnahmen wurden die Erschließungsanlagen in diesem Bebauungsplangebiet hergestellt. Die Restzahlung der Erschließungsstraße
erfolgte im Jahr 2014.
Im Jahr 2015 erfolgten keine weiteren Straßenerschließungsarbeiten.
In den Jahren 2014 und 2015 wurden Abwasserbeiträge in Höhe von € 28.678,31 geleistet.
Im Gegenzug werden die abwasserseitigen Erschließungsmaßnahmen vom Eigenbetrieb
Abwasserbeseitigung Lahr getätigt. In den kommenden Jahren sind noch Abwasserbeiträge
in erheblicher Höhe zu leisten.

-7-

2.3

Grundstücks- und Gebäudevermarktung

Folgende Veräußerungen wurden bis Ende 2015 auf dem Ostareal vorgenommen:
Lgb.Nr.
03.12.1997 9181 / 9182 / 9176
23.12.1997 9160 und 9160/1
Summe 1997
10.02.1998 9162/1
19.03.1998 9166/1
14.05.1998 9158/3, 9162, 9162/3
20.07.1998 9180 / 9176 (1/2 MEA)
Summe 1998
29.03.1999 9052/1
14.07.1999 9052/2
03.09.1999 9162/3
Summe 1999
18.01.2000 9156/4
18.01.2000 9052/100
21.02.2000 9080/1
28.09.2000 9063/1 und 9064
07.02.2000 9052/101
28.09.2000 9166/2
12.07.2000 9008, 9008/2 (DM 5,--),
9156/2, 9178/2, 26769 (DM
5,--)
15.08.2000 9014/1+ 6/10 aus 9014/3
25.10.2000 9167/2
27.09.2000 9178/1
Summe 2000
15.03.2001 9172
25.04.2001 9158/102
08.06.2001 9166/4 und 9166/3
03.09.2001 9158 (Teilfläche)
28.03.2001 9156/1
Summe 2001
22.01.2002 9166/5
19.07.2002 9052/103
12.11.2002 9162/2
12.12.2002 9170
18.12.2002 9158/4
Summe 2002
29.01.2003 9158/5
18.02.2003 9166/6
25.02.2003 9166/2
28.04.2003 9073/1
20.10.2003 9166/2
Summe 2003
25.06.2004 9158/4
05.05.2004 9178/1
Summe 2004

Fläche
in m²
7.164
22.072
29.236
1.801
2.393
18.591
5.992
28.777
717
2.243
31
2.991
72
710
4.100
7.221
593
2.513
12.076

Verkaufspreis
Grundstück Gebäude
238.088
194.291
1.241.656
1.479.744
194.291
59.854
79.529
617.853
199.138
222.838
956.374
222.838
46.627
151.830
145.797
374.373
1.030
193.455
526.203
2.393
23.596
136.259
216.276
239.983
19.708
81.673
342.205

2.279
41
1.482
31.087
5.095
69
3.890
4.599
24.440
38.093
2.111
558
1.817
2.934
3.725
11.145
4.964
2.061
-2.513
8.942
2.513
15.967
-3.725
-1.482
-5.207

73.573
1.363
49.253
970.005
216.276
169.493
186.405
2.293
125.575
194.291
152.843
812.238
859.446
1.262.443 1.240.142
70.191
18.553
60.386
97.509
123.797
370.436
165.053 150.433
68.495
68.000
-70.989
297.178 427.000
96.374
556.111 645.433
-105.227
-41.865
-147.092

Gebäudebezeichnung
B5

B 29
B 38 teil
B 38 teil

B 123

B 150
A 55 (Teil)
A 27 / A 28

A 22
A 55
B 80

-8-

Lgb.Nr.
10.02.2005 9051/102, 9052/104 und
9174/100
03.11.2005 9068
24.11.2005 9178/1
Summe 2005
13.01.2006 9166/7
13.01.2006 9166/101
02.05.2006 9156/5
22.09.2006 9171/1
29.09.2006 9174
19.10.2006 9158/10
Summe 2006
17.01.2007 9068/100
23.04.2007 9171/2
13.06.2007 9167/1
Summe 2007
14.04.2008 9052/3
09.07.2008 9056/2
Summe 2008
09.11.2009 9034/1, 9035 (MEA)
Summe 2009
keine
Summe 2010
20.04.2011 9167
27.09.2011 9160
16.10.2011 9042/100, 9055/108,
9057/100
16.10.2011 9056/101
24.10.2011 9178, 9177, 9183, 9057/1,
9055,

24.10.2011 9179, 9008/1, 9156/7, 9008/2
Summe 2011
16.05.2012 9158/4
9156/3 u.a. für Abwasserbeseit.

Fläche
in m²

Verkaufspreis
Grundstück Gebäude
1.058
35.158

3.027
1.482
5.567
2.897
746
4.636
1.955
6.179
1.871
18.284
432
1.570
3.033
5.035
1.612
2.889
4.501
1.653
1.653

116.085
56.835
208.078
111.100
24.790
177.791
74.975
236.965
71.748
697.369
16.568
70.650
116.316
203.534
72.540
130.005
202.545
25.000
25.000

130.000

0
2.599
10.544
1.428

0
116.955
474.480
64.260

0

-12
46.797

540
1.589.915

-382
60.974
1.854
1.751

-13.427
2.232.722
83.430
78.817

Gebäudebezeichnung

B46

130.000

295.000
295.000
485.000
485.000

328.000 A 63, B 3, B 27,
B 12, B 13, B 21,
B 22

328.000
304.589
90.000 A 63, u.a.

Summe 2012
12.04.2013 90171/103
17.09.2013 9171/102

3.605
840
28

162.247
40.800
1.260

Summe 2013

868

42.060

394.589

30.000 A 63, u.a.

Summe 2014
29.05.2015 9034/1 (MEA), 9035 (MEA)
07.05.2015 9007/10
20.10.2015 9167/4

0

0

5.488
3.106

356.720
149.088

Summe 2015

8.594

505.808

60.000 A 63, u.a.
60.000
300.000

73.775 A 63, u.a.
373.775

-9-

Verkauf durch Bund im Zeitraum 1994 – 1996: 49.000 m2.

Die Vermarktung der Grundstücksflächen im erschlossenen Bereich läuft insgesamt zufrieden stellend. Herausragend war hierbei der Veräußerungserfolg im Jahr 2011. Mittlerweile
sind jedoch kaum noch veräußerbare Flächen in diesem Bereich vorhanden.
Die Veräußerung von Gebäuden gestaltet sich nach wie vor als sehr schwierig. Die an den
Bund entrichteten Kaufpreise können regelmäßig nicht weitergegeben werden, da bei der
Gebäudebewertung durch den Verkäufer von zu hohen Gebäudewerten ausgegangen und
diese von der Stadt auch akzeptiert wurden. Darüber hinaus entsprach die Bausubstanz der
Gebäude zu keinem Zeitpunkt den heutigen energetischen Anforderungen. Es wären zum
Teil sehr hohe Investitionen in die Bestandsgebäude notwendig, um eine Veräußerung, bzw.
Vermietung erreichen zu können. Angesichts der Gebäudesubstanz und des Alters der vom
Bund erworbenen Bestandsgebäude zeichnet sich weiterer Korrekturbedarf bei den geplanten Veräußerungserlösen nach unten ab, welche sich stark negativ auf das Ergebnis der
Kosten- und Finanzierungsübersicht und den Stand des Rahmenkontos auswirken werden.
Eine Gegenüberstellung der ggü. dem Bund entrichteten Kaufpreise mit den Ergebnissen
der vom Gutachterausschuss der Stadt Lahr ermittelten Ertragswerte von sechszehn Gebäuden prognostiziert Erlöse von lediglich ca. 69 %. Mit fortschreitendem Alter der Gebäude
verschlechtert sich dieses Verhältnis weiter.

Einschätzung durch Gutachterausschuss:
Gebäude

A 63
A 70
A 90
B3
B 12
B 13
B 21
B 22
B 27
B 42
B 80
B 87
B 122
B 123
B 124
B 150

Ertragswert

€
466.552
3.156.826
386.601
149.365
155.582
379.676
291.365
252.744
226.851
950.143
713.248
215.534
268.030
355.600
270.103
331.431
8.238.221

Erwerbskost
en ggü. Bund

€
326.587
2.209.778
270.621
104.556
108.907
265.774
203.956
176.921
158.796
665.100
499.274
150.874
187.621
248.920
189.072
232.001
5.766.756

Gutachterausschuss

€
245.000
1.623.782
100.000
32.000
71.612
121.388
113.000
113.000
61.000
401.000
427.000
106.860
122.000
216.276
55.000
186.405
3.995.323

Defizit

€
-81.587
-585.996
-170.621
-72.556
-37.295
-144.386
-90.956
-63.921
-97.796
-264.100
-72.274
-44.014
-65.621
-32.644
-134.072
-45.596
-1.957.838

in %
in %
bezogen auf bezogen auf
Ertragswert Erwerbskost
en
%
52,51%
75,02%
51,44%
73,48%
25,87%
36,95%
21,42%
30,61%
46,03%
65,76%
31,97%
45,67%
38,78%
55,40%
44,71%
63,87%
26,89%
38,41%
42,20%
60,29%
59,87%
85,52%
49,58%
70,83%
45,52%
65,02%
60,82%
86,89%
20,36%
29,09%
56,24%
80,35%
48,50%
69,28%

- 10 -

3. Mietaufkommen Flugplatzareal OST
Die Verwendung der Mieteinnahmen im Konversionstandortprogramm ist förderunschädlich, wenn diese für weitere Konversionsmaßnahmen auf dem Konversionsgelände eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass die an die Stadt Lahr abgeführten Mieten bei der
Stadt Lahr verbleiben können und nicht an die Rahmenkonten abgeführt werden müssen, sofern die Mieten für Konversionszwecke eingesetzt werden.
Jahr

Mietanteil Patronats- Übernahme
Stadt OST erklärung Gebäudein(1997 standsetz2012: 70 %)
ungen
€

1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2011
2012
2013
2014
2015

€

€

Haushaltsmittel der
Stadt

Summe

€

€

410.567,38 1)
414.524,61 205.728,29
531.224,35 96.169,98 103.892,18
592.535,39 340.512,48
57.544,84 478.569,20 2)
413.490,12
201.264,50
322.619,11
177.719,36
228.088,73
204.398,55
200.922,08
182.190,76 1.534.000,00 3)
294.250,71
148.374,44 2.556.000,00 4)
310.920,79
146.667,56 216.922,70
437.366,81
82.206,00 339.830,68
429.880,84
86.958,09 366.509,41
502.385,22
162.252,00 642.531,10 5)
488.811,14
13.016,69 417.153,48 6)
488.819,62
24.064,95 196.931,74 7)
540.044,89
24.480,72 210.189,27 8)
9)
286.715,09
5.362,69
498.710,88
57.140,22 189.194,91
440.007,21
48.129,90 192.260,33
421.063,91
24.064,95 189.652,88
460.712,93
81.851,02 110.546,37
8.303.094,44 642.410,75 1.620.393,33 8.050.859,45
10.313.663,53

1) Anteilige Kosten der Stadt am Masterplan.
2) Verzicht der Stadt Lahr auf Erstattung der Kosten zur Erstellung des Bebauungsplanes „Industrieund Gewerbepark Raum Lahr“ auf dem Zweckverbandsareal
3) Zuführung an Rahmenkonto OST zur Reduzierung d. z. erw. Defizits (2003)
4) Zuführung an Rahmenkonto OST zur Reduzierung d. z. erw. Defizits (2004)
5) Zuführung an Rahmenkonto OST zur Reduzierung d. z. erw. Defizits (2008) u. Zinsübernahme
6) Haushaltsmittel der Stadt umfassen die Übernahme der Zinsen des Rahmenkontos
7) Mietausfallschaden für die Jahre 2009/2010 i.H.v. 38.806,12 € enthalten.
8) Inkl. Rücklagenzuführung einer Teileigentümergemeinschaft in Höhe von 24.064,95 €
9) Die Stadt Lahr hat zum 01.07.2005 die Auskehrung von Mietanteilen aus Abbruchgebäuden wegen nicht gerechtfertigter Bereicherung des Bundes eingestellt. Mit Vereinbarung v.
02.11/13.12.2011 wurde eine rückwirkende Vereinbarung geschlossen.

Einem aufgelaufenden Mietaufkommen in Höhe von € 8.303.094,44 stehen somit Aufwendungen der Stadt Lahr in Höhe von € 10.313.663,53 gegenüber. Hierin nicht enthalten ist
der Anteil der Stadt Lahr an den Umlagen für den Zweckverband Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr.

- 11 -

4 Finanzierung
Die Finanzierung des Grunderwerbs und der Baureifmachung des Flughafenareals Ost wird
außerhalb des Haushaltes der Stadt Lahr über das Rahmenkonto OST bei der Landesbank
Baden-Württemberg finanziert.
Finanzierungslimit
Das Regierungspräsidium hat das Kreditlimit auf DM 33.000.000/€ 16.872.632,08 begrenzt.
Zum 31.12.2015 hatte das Rahmenkonto Ost einen Stand von € -9.273.671,07. Davon waren € 8.000.000 mit einer Festzinsvereinbarung bis zum 26.05.2018 festgeschrieben. Der
übersteigende Betrag von € 1.273.671,07 waren Giroverbindlichkeiten. Bei der letzten Kreditfestschreibung ist man davon ausgegangen, dass mehr Grundstücks- und Gebäudeverkäufe getätigt werden können. Angesichts des sehr geringen Zinsniveaus war die Girofinanzierung zuletzt jedoch günstiger als die Festzinsvereinbarung.
Daneben betrug die Verbindlichkeit gegenüber dem Land Baden-Württemberg aus dem in
10 Jahresraten zurückzuzahlenden Darlehen zum 31.12.2015 noch € 255.645,94.
Der Zinsaufwand des Rahmenkontos betrug im Jahr 2015 € 109.344,63 und wurde vollständig vom Haushalt der Stadt Lahr ausgeglichen. Nachdem der Zinszuschuss des Landes
bereits Mitte des Jahres 2005 vollständig abgerufen wurde, hat die Stadt Lahr seither den
ungedeckten Zinsaufwand übernommen. Bis zum 31.12.2015 hat die Stadt Lahr bereits Zinsen in Höhe von insgesamt € 2.525.173,41 übernommen. Angesichts der geringen Verkäufe
wird der zu übernehmende Zinsaufwand auch künftig nicht abnehmen. Angesichts der vertraglich fixierten zu leistenden Ausgaben wird der Finanzierungsbedarf noch steigen.

- 12 -

II.

FLUGHAFENAREAL W E S T

Zweckverband „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr”
1. Entwicklung der Bauleitplanung, der ökologischen Planung und
des Güterverkehrsterminals Lahr
Im Planungsbereich des Rahmenplans 2002 (Körber, Barton, Fahle - Freiburg) mit insgesamt 657,4 ha sind Bauflächen einschließlich Straßen von 216,96 ha enthalten. Die übrigen
Flächen sind als Grünkorridore und sonstige Ausgleichsflächen definiert.
Der Zweckverband „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr“ (IGP) wurde 1998 gebildet.
Sitz des Verbands ist Lahr. Das Verbandsgebiet umfasst insgesamt ca. 364 ha (hierin sind
auch Flächen enthalten, die nicht dem Zweckverband gehören) und liegt auf den Gemarkungen der Stadt Lahr bzw. der Gemeinde Friesenheim. Die im Eigentum des Zweckverbands stehenden Flächen umfassen ca. 310,1 ha, wovon bis Ende des Wirtschaftsjahres
2015 ca. 78,6 ha (davon ca. 1,0 ha Mieteigentumsanteile) verkauft wurden.
Der Bebauungsplan „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr I“ wurde am 01.02.1997
rechtsgültig.
Der Bebauungsplan „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr I“, 1. Änderung und Erweiterung und die hierzu erlassenen örtlichen Bauvorschriften wurden in der Fassung vom
31.03.2008 als Satzung beschlossen. Die öffentliche Bekanntmachung erfolgte am
26.04.2008. Dies bedeutet, dass sich die Nettofläche von 53 ha auf 75 ha erhöhte.
Der Bebauungsplan „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr I“, 2. Änderung und Erweiterung und die hierzu erlassenen örtlichen Bauvorschriften sowie die planungsrechtlichen
Festsetzungen wurden am 25.02.2010 als Satzungen beschlossen. Die öffentliche Bekanntmachung erfolgte am 27.02.2010.
Dies bedeutet, dass sich die Nettofläche von 75 ha auf 76,2 ha erhöhte.
So stehen nach Abzug der bereits veräußerten Flächen per 31.12.2015 noch ca. 16,3 ha
Verkaufsfläche im B-Plan-Gebiet IGP I zur Verfügung.
Die weitere Entwicklung ab dem Bereich der Seen nach Norden ist Gegenstand von aktuellen Überlegungen; die Aufstellung des Bebauungsplanes „Industrie- und Gewerbepark
Raum Lahr II“ wurde am 26.04.2013 von der Verbandsversammlung beschlossen. Am
02.10.2014 wurde der Beschluss zur Offenlage gefasst. Der Bebauungsplan wurde am
12.09.2015 rechtskräftig. In finanzieller Hinsicht stellen insbesondere die Abwasserbeseitigung sowie die Herstellung der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen eine Herausforderung
dar. Bei der Abwasserbeseitigung sind auch gemarkungsübergreifende Belange von besonderer Bedeutung. Die verbesserte überörtliche Anbindung im Süden an die B 36 sowie im
Norden über eine auch schon in der Rahmenplanung 2002 dargestellte zusätzliche Autobahnausfahrt, ist für die langfristige adäquate Entwicklung des Areals von großer Bedeutung. Der Bebauungsplan wurde am 12.09.2015 rechtskräftig.
Ebenso sind der weitere Ausbau der Autobahn sowie eine Gleisanbindung des Areals von
besonderer Bedeutung.
Im März 2012 wurde die Fortführung der Rahmenplanung aus dem Jahr 2002 – die Rahmenplanung 2012 ff beschlossen. Dies ist ein noch nicht abgeschlossener Prozess.

- 13 -

2.

Entwicklung des Zweckverbandes

2.1 Abbruch / Entsiegelung
Auf dem Westareal wurden die unten aufgeführten baulichen Anlagen abgebrochen. Hierfür
sind bis Ende 2015 Aufwendungen in Höhe von rd. € 6,424 Mio. beim Zweckverband verblieben. Im Jahr 2014 wurden die Gebäude S 22, S 24, S 35 und S 37 und im Jahr 2015 im
Zuge der Zalandoansiedlung die Shelter C1 bis C 6, C 21 und C 22, die Munitionsbunker N
112 bis N 115, sowie der Hangar C 50 und die Kläranlage C 17 zurückgebaut.
Die Abbruch- bzw. Entsiegelungskosten (rd. DM 14.900.000 / € 7.607.900) wurden vom
ursprünglichen Kaufpreis in Abzug gebracht. Lt. Kaufvertrag erfolgt eine Nachzahlung, wenn
die angesetzten Kosten nicht erreicht werden. Im umgekehrten Fall ist der Bund ebenfalls
zahlungspflichtig.
Abbrucharbeiten Westareal
Ab dem Jahr 2000 wurden diese durch die IGZ GmbH koordiniert, zuvor von der Hochbauabteilung der Stadt Lahr.
Jahr

Gebäude
I. BA = Kosten DM 553.421,29
(€ 282.959,81)

1996 Stadt

S 10, S 11, S 12, S 16

1997 Stadt

II. BA = Kosten DM 1.878.173,14
(€ 960.294,68)
S 178, S 183 bis S 195, S 9, S 15, S 81,
S 82, S 85, S 161 – S 164, S 169, S 172,
S 175, S 8, S 21, S 23, S 24, S 25, S 28

1998 Stadt
1999 Stadt
2000 IGZ

Keine
Keine
Keine

2001 IGZ

C 18, C 27, C 36, N 7, N 22, N 25, N 27,
N 30, N 31, N 35, N 36, N 37, N 79, N 81,
N 82, N 95, S 30, S 33, S 34, S 40 bis S
46, S 48, S 61

2002 IGZ

Shelter
S 1 bis S 3, S 5, S 6, S 14, S 18, S 63,
S 64,
Gebäude
C 26, C 35, C 37, C 39 bis C 42, C 82,
C 88

2003 IGZ

Shelter
S 37

2004 IGZ

Shelter
S 59

2005 IGZ

C 75 bis C 77

- 14 -

Jahr
2006 IGZ

2007 IGZ
2008 IGZ
2009 IGZ
2010 IGZ
2011 IGZ
2012 IGZ
2013 IGZ
2014 IGZ
2015 IGZ (Goodman/Zalando)

Gebäude
div. Ölabscheider, Tanks
C 71 bis C 76 , C 79, S 30, S 46, S 48,
S 61, Entsiegelungen Sektor III
Keine
C 24,
Bodenplatte S59
Entsiegelungen Sektor II
Entsiegelungen Sektor I
Keine
Keine
C 25/Entsiegelung Sektor SIII
Rückbau Bodenplatten S1-6
S7, S 39, S 22, S 24, S 35 und S 37
N 110 und 111, N 89 bis N92, N 100
Shelter C1 bis C 6, C 21, C 22
Munitionsbunker N 112 bis N 115
Hangar C 50
Kläranlage C 17

Entsiegelungsarbeiten Westareal
Die Entsiegelungsarbeiten im Sektor I wurden Ende 2010 abgeschlossen.
Die restlichen Rückbaumaßnahmen wurden durchgeführt. Über die Nachzahlung des Bundes in Höhe von € 28.938,68 erklärte die BImA die Aufrechnung, welche zum 31.12.2011
mit den ausstehenden Mietanteilen verrechnet wurde.
Im Sektor II wurden insgesamt € 170.410,55 Entsiegelungskosten angemeldet. Dies überschreitet den Ansatz des Bundkaufvertrages von € 136.344,50 um € 34.066,05. Hierüber hat
die BImA ebenfalls die Aufrechnung erklärt. Per 31.12.2011 wurde diese Aufrechnung ebenfalls mit den ausstehenden Mietanteilen verrechnet.
Für Sektor III wurden € 55.352,98 angemeldet. Dem Ansatz des Bundkaufvertrages von
€ 136.344,50 standen per 31.12.2011 somit noch € 80.991,52 als Nachzahlungsbetrag offen. Die Entsiegelung- und Abbruchfrist endet mit Ablauf des Jahres 2012. Auch hier gilt die
vierjährige Überziehungsfrist bis zum 31.12.2016.
Die Entsiegelungen wurden in den Jahren 2013-2015 mit Gesamtkosten von € 729.705,45
fortgeführt. Hieraus errechnet sich ein Erstattungsanspruch in Höhe von € 492.213,03, der
mit Schreiben vom 11.05.2016 bei der BlmA angemeldet wurde.
Sektor C/N
Im Zuge der Ansiedlung im Sektor C (mittlere Traube) wurden umfassende Abbruch- und
Entsiegelungsmaßnahmen durchgeführt. Es wurden ca. 25% der Flächen entsiegelt. Hierfür
wurden in 2015 insgesamt ca. 462.000 € aufgewendet. Für die gesamten Arbeiten inkl. Entsorgung von teerhaltigem Material fielen bis zum Erstellungszeitpunkt Kosten in Höhe von €
701.955,27 an. Hieraus lässt sich ein vorläufiger Erstattungsanspruch in Höhe von €
345.000,00 ermitteln.
Vorgenannte Zahlen betreffen die reinen Flächenentsiegelungskosten, Abbruchkosten und
Erstattungsansprüche für Gebäude werden separat ermittelt.

- 15 -

2.2 Erschließung und Ausbau der Infrastruktur
a) Verlängerung Einsteinallee
In der Zweckverbandsversammlung vom 29.11.2012 wurde die Verbandsverwaltung mit der
Umsetzung der Fortführung der Einsteinallee beauftragt. Im Dezember 2012 wurde mit ersten Rodungsarbeiten begonnen. Im Jahr 2013 wurden Maßnahmen mit Kosten in Höhe von
201.442,11 € durchgeführt, im Jahr 2014 fielen weitere Kosten in Höhe von € 482.397,00
an. In 2015 wurde die Baumaßnahme mit der Verlängerung des Geh- Radweges komplettiert, wofür 2015 insgesamt 146.586,74 € aufgewendet wurden. Der Ausbau der Einsteinallee war zum Erstellungszeitpunkt noch nicht in allen Bereichen schlussgerechnet.
Die korrespondierenden Anlagen der Abwasserbeseitigung wurden parallel hergestellt. Diese Kosten hat der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung der Stadt Lahr mit ca. 1.310.000,00 €
getragen; der Zweckverband entrichtete Abwasserbeiträge hierfür.
Der Endausbau der gesamten Einsteinallee mit Einbau der Verschleißdecke wird voraussichtlich in 2016-2017 mit geplanten Kosten in Höhe von 1.408.000 € erfolgen.
Auch die verbesserte Anbindung des Areals an die übergeordnete Verkehrsinfrastruktur wird
erforderlich werden. Für eine leistungsfähige Anbindung mittels eines Kreisverkehres und
einer verbesserten Anbindung an die Bundesstraße B 415 werden auf Kosten des Zweckverbandes Investitionen von ca. 1,1 Mio. erforderlich sein.
b) Altlastenbeseitigungen
AC 06 Deponie 1.+2. BA
Mit den Erschließungsarbeiten für den 1. Abschnitt im Bereich der Einsteinallee incl. Teilabräumung der Deponie wurde im Frühjahr 2002 begonnen.
Bei Gesamtkosten der Maßnahme von rund € 1,784 Mio. ergeben sich altlastenbedingte
Mehrkosten von ca. € 1,239 Mio.. Nach mehreren Anläufen und schriftlichen Darlegungen
hat die BImA mittlerweile diese Kosten (zuletzt mit Schreiben vom 01.12.2008) bis auf einen
Betrag von € 23.922,22 anerkannt.
Gesamtkosten
altlastenbedingte Mehrkosten
davon 90% (s. Bund-Kaufvertrag)
davon anerkannt

€ 1.784.155,51
€ 1.238.784,36
€ 1.114.905,92
€ 1.090.983,70

Der Restbetrag in Höhe von € 23.922,22 wird derzeit geprüft und mit Schreiben vom
04.07.2012 und vom 23.12.2013 eingefordert. Laut Schreiben BImA vom 29.10.2015
wird die Anerkennung nochmals geprüft. Die Verhandlungen über den Restbetrag
sind noch nicht abgeschlossen.
Die Deponie selbst konnte in diesem Teilbereich im Jahr 2002 weitgehend geräumt werden.

- 16 -

Das restliche im POL-Bereich zwischengelagerte und belastete Bodenmaterial aus dem I. +
II. Bauabschnitt wurde in den Jahren 2009 und 2010 entsorgt.
Bei Gesamtkosten der Maßnahmen von rund T€ 351 ergeben sich altlastenbedingte Mehrkosten von ca. T€ 351.
Gesamtkosten
altlastenbedingte Mehrkosten
davon 90% (s. Bund-Kaufvertrag)
davon anerkannt

€ 350.883,62
€ 350.883,62
€ 315.796,26
€ 315.796,26

Mit Schreiben vom 21.10.2009 und 15.03.2010 wurde diese Maßnahme bei der BImA abgerechnet.
Per 31.12.2011 wurde der Erstattungsanspruch in Höhe von € 315.795,27 mit den ausstehenden Mietanteilen verrechnet.
AC 06 Deponie 3.BA
Der Restrückbau der Deponie AC 06 3. BA wurde aufgrund der großflächigen Veräußerung
an die Firma Penny Eins GmbH im Jahr 2009 durchgeführt.
Die Maßnahme ist abgeschlossen.
Gesamtkosten
altlastenbedingte Mehrkosten
davon 90% (s. Bund-Kaufvertrag)
davon anerkannt

€ 853.737,26
€ 679.764,37
€ 611.787,93
€ 605.127,05

Der Restbetrag in Höhe von € 6.660,88 wurde geprüft und mit Schreiben vom 23.12.2013
nochmalig eingefordert. Die BImA lehnte die Erstattung des Restbetrags endgültig ab; der
Betrag wurde zwischenzeitlich ausgebucht.
AC 06 Auffüllungen (Penny-Fläche)
In den Jahren 2009 und 2010 wurde die Maßnahme durchgeführt.
Bei Gesamtkosten der Maßnahmen von rund € 1,898 Mio. ergeben sich altlastenbedingte
Mehrkosten von ca. € 1,826 Mio. Zwischenzeitlich wurden durch die BImA 90 % der altlastenbedingten Mehrkosten in Höhe von rund € 1,567 Mio. anerkannt.

Gesamtkosten, Abschlagsforderungen
21.10.2009/12.03.2010/07.09.2010/15.07.2011
altlastenbedingte Mehrkosten
davon 90% (s. Bund-Kaufvertrag)
davon anerkannt

€ 1.897.695
€ 1.826.369
€ 1.643.732
€ 1.566.613

Der Restbetrag in Höhe von € 77.118,86 wurde mit Schreiben vom 05.07.2012 eingefordert.
Mit Antwortschreiben der BImA vom 25.10.2012 wurden die vorgetragenen Einwände abgelehnt. Die Aufrechnung mit den ausstehenden Mietanteilen wurde zum 01.01.2012 erklärt.
Mit Schreiben vom 23.12.2013 wurde der Standpunkt der BImA gegenüber nochmals dargestellt, wonach der genannte Restbetrag weiterhin beansprucht wird. Zwischenzeitlich wurde der Restbetrag als Eigenschaden bei der BGV angemeldet.

- 17 -

2.3 Grundstücksverkauf und Firmenansiedlung
Seit Beginn der Grundstücksverkäufe hat der Zweckverband bis Ende 2015 Grundstücke
inklusive Miteigentumsanteile mit einer Gesamtfläche von 783.038 m² verkauft.
Lahr Logistics GmbH
Am 25.04.2014 wurden die Kaufverträge mit der Lahr Logistics GmbH über den Verkauf von
Grundstücksflächen von 127.855 m² unterzeichnet. Es entsteht in mehreren Bauabschnitten
ein Logistik-HUB für die Lagerung, Kommissionierung und Verteilung eines Warensortiments von Haus- und Gartenartikeln, Kleintiernahrung, sowie Haushalt- und Freizeitbedarf
für die europäischen Genossenschaften. Bislang wurde eines von zukünftig 5 Hallenmodulen errichtet. Im Endausbau sollen in dem europäischen Logistik-HUB ca. 400 bis 500 Mitarbeiter beschäftigt werden.
Goodman/Zalando
Der Investor Goodman erwarb per Kaufvertrag vom 14./15.09.2015 ein Grundstück von
184.591 m² und errichtet dort eine Logistik-Zentrale für Zalando. In einer großen Kraftanstrengung aller Beteiligten wurde der Online-Bekleidungsversender im Bereich mittlere
Traube Bebauungsplan IGP II, nach Unterzeichnung des Kaufvertrags am 14./15.09.2015
auf einer Grundstücksfläche von 184.591 m² angesiedelt. Baubeginn war im Oktober 2015
und die Inbetriebnahme erfolgt im 2. Halbjahr 2016. Im Vollbetrieb wird die Firma Zalando
ca. 1.000 Mitarbeiter beschäftigen.

- 18 -

Eine Übersicht über die seit 1996 erfolgten Grundstücksverkäufe und die dabei erzielten
Einnahmen gibt die folgende Tabelle:

Jahr
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
1998 2002*
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Gesamt

Verkauf von
Verkauf
Miteigentumsanteile
Gewerbeflächen
Grünflächen in
m²
m²
keine
keine
22.041
15.528
17.522
21.227
1.533
10.186
keine
3.322
keine
188.525
14.121
102.680
8.956
9.125
16.112
50.383
5.998
127.855
184.591
783.038

10.186

* verkaufte Miteigentumsanteile bis einschließlich 2002

Somit wurden im gesamten Zeitraum insgesamt 783.038 m² zu insgesamt € 34,8 Mio veräußert.
Bei den Firmenansiedlungen auf verkauften Grundstücken handelt es sich um Unternehmen
u.a. aus den Bereichen Logistik, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung,
Dienstleistung und Entsorgung.
Bis zum Jahresende 2015 waren im Zweckverbandsareal „Industrie- und Gewerbepark
Raum Lahr“ bereits 3.700 Arbeitsplätze vorhanden.
Bereits seit dem Abzug der Kanadier im Jahre 1993 sind die frei gewordenen Gebäude
schrittweise an zahlreiche Firmen, überwiegend als Lagerflächen, vermietet worden. Wegen
der in der Zwischenzeit durchgeführten Gebäudeabbrüche hat sich die Zahl dieser Zwischennutzer bis Ende 2015 reduziert.
Laut Bund-Kaufvertrag stehen der BRD unter Berücksichtigung der Nachtragsvereinbarung
vom 13.12.2011 60% der erzielten Mieteinnahmen aus Abbruchgebäuden zu.

- 19 -

3.

Mietaufkommen

Bezüglich der Verwendung der Mieteinnahmen allgemein wurde vom Wirtschaftsministerium
in einem Schreiben vom 30.10.2000 darauf hingewiesen, dass Mieteinnahmen im Konversionsstandortprogramm förderunschädlich sind, wenn diese für weitere Konversionsmaßnahmen auf dem Konversionsgelände eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass die
Mieteinnahmen beim Zweckverband verbleiben können, sofern die Mieten für Konversionszwecke eingesetzt werden.
Mit Erstellung des Sachstandsberichtes kann die Mittelverwendung nachgewiesen werden.
Jahr
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006

IGP
T€
125
182
232
156
92
121
117
202
199
353

Jahr
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Gesamt

IGP
T€
395
458
445
410
397
359
381
324
339
5.287

Im Jahr 2015 konnte das Ergebnis gegenüber 2014 trotz einer Vielzahl von Abbrüchen und
Umsiedlungen infolge der Ansiedlung von Zalando um 15T € gesteigert werden. Mittelfristig
werden die Mieteinnahmen jedoch rückläufig sein, da im Zuge der Ansiedlungen im nördlichen IGP I und im Rahmen Entwicklung IGP II + Nord weitere Gebäude in naher Zukunft
abzubrechen sind.

- 20 -

4.

Tätigkeiten des Zweckverbands 2014 und 2015

Im Wesentlichen hat sich die Zweckverbandsversammlung mit folgenden Themen befasst:
In der öffentlichen Sitzung am 25.02.2014 wurde dem Grundstücksverkauf über eine noch
nicht vermessene Teilfläche mit ca. 127.222 m² des Flurstücks Lgb. Nr. 9084 an die Unternehmen Landi Schweiz AG und ZG Raiffeisen eG zugestimmt.
In der öffentlichen Sitzung vom 02.10.2014 wurde der Jahresabschluss zum 31.12.2013
mit einer Bilanzsumme von € 17.736.669,30 und einem Jahresgewinn von € 306.259,99
nach Kenntnisnahme des Prüfberichts des RPA des Ortenaukreises festgestellt. Der Jahresüberschuss wird zur Einstellung in die Rücklage verwendet. Die Betriebskostenumlage/Zinsumlage für das Jahr 2013 wurde auf € 94.815,46 festgesetzt. Die Verbandsverwaltung wurde gem. § 16 Abs. 3 Nr. 3 Eigenbetriebsgesetz entlastet. Der Beschluss über die
Feststellung des Jahresabschlusses 2013 wurde gemäß § 16 Abs. 4 Eigenbetriebsgesetz
i.V.m. § 15 der Verbandssatzung durch Einrücken in der Lahrer Zeitung und der Badischen
Zeitung bekannt gegeben.
In der nicht-öffentlichen Sitzung vom 02.10.2014 wurde der Entwurf zum Bebauungsplan
„Industrie- und Gewerbepark Lahr II“ vom 10.09.2014 gebilligt.
Per Umlaufbeschluss vom 13.11.2014 wurde der Baumaßnahme Fortführung Einsteinallee, Herstellung Geh- und Radweg, mit Kosten in Höhe von € 164.019,84 zugestimmt.
In der öffentlichen Sitzung vom 25.02.2015 wurde den Verkaufspreisen für Flächen im
Bereich des Bebauungsplans „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr I“ über 55,-- €/m²
bzw. im Bereich des Bebauungsplans „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr II“ über 65,-€/m² jeweils einschließlich Erschließungsbeitrag, Abwasserbeitrag und Baukostenzuschuss
Wasser ab dem Jahr 2015 zugestimmt.
In der nicht-öffentlichen Sitzung vom 30.06.2015 erklärte sich der Zweckverband grundsätzlich damit einverstanden, die öffentliche Abwasserbeseitigung von der Stadt Lahr und
der Gemeinde Friesenheim im Verbandsgebiet zu übernehmen. Weiterhin wurde beschlossen, den Arbeitsvertrag des Verbandsdirektors bis zum 30.11.2020 zu verlängern.
In der öffentlichen Sitzung vom 31.08.2015 wurde der Bebauungsplan „Industrie- und
Gewerbepark Raum Lahr II“ in der Fassung vom 31.08.2015 als Satzung beschlossen. In
der nicht-öffentlichen Sitzung vom 31.08.2015 stimmte die Zweckverbandsversammlung
dem Verkauf einer Teilfläche mit 184.628 m² des Grundstücks Lgb. Nr. 2695 an die Goodman Cardinal Logistics (Lux) S.A.R.L. zu.
Per Umlaufbeschluss vom 14.10.2015 wurde der Auftragsvergabe für die Herstellung eines Abwassersammlers und der Regenwasserversickerung mit (Teil-) Straßenbauarbeiten
zur Erschließung des Industrie- und Gewerbeparks Raum Lahr II in Höhe von € 1.636.137,-für den Abwassersammler und € 1.137.284,80 für die Regenwasserversickerung mit Straßenbauarbeiten zugestimmt.

- 21 -

Die Gründung des Eigenbetriebes „Abwasserbeseitigung Zweckverband Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr“ mit der Betriebssatzung, der Eröffnungsbilanz zum 01.01.2016 und
dem Wirtschaftsplan 2016 wurde in der öffentlichen Sitzung vom 04.12.2015 beschlossen.
Gleichzeitig wurde auch der Globalberechnung zur Ermittlung der Beitragsobergrenze für
den Abwasserbeitrag, der Gebührenkalkulation für die zentrale Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung zugestimmt. Der Jahresabschluss zum 31.12.2014 mit einer Bilanzsumme von € 17.618.726,72 und einem Jahresgewinn von € 2.765.164,59 wurde nach
Kenntnisnahme des Prüfberichts des RPA des Ortenaukreises festgestellt. Der Jahresüberschuss wird zur Einstellung in die Rücklage verwendet. Die Betriebskostenumlage/Zinsumlage für das Jahr 2014 wurde auf € 71.066,02 festgesetzt. Die Verbandsverwaltung wurde gem. § 16 Abs. 3 Nr. 3 Eigenbetriebsgesetz entlastet. Der Beschluss über die
Feststellung des Jahresabschlusses 2014 wurde gemäß § 16 Abs. 4 Eigenbetriebsgesetz
i.V.m. § 15 der Verbandssatzung durch Einrücken in der Lahrer Zeitung und der Badischen
Zeitung bekannt gegeben. Weiterhin wurde auch der Wirtschaftsplan 2016 beschlossen.
In der nicht-öffentlichen Sitzung vom 04.12.2015 stimmte die Zweckverbandsversammlung dem Verkauf des Flurstücks Nr. 9138 mit 3.320 m² an die „Grundstücksgemeinschaft
Einsteinallee GbR“ zur Nutzung durch die Schütz GmbH Messtechnik zu.

5.

Finanzierungssituation

5.1 Kosten- und Finanzierungsübersicht
Die Kosten- und Finanzierungsübersicht (KuF) wurde in Absprache mit dem Regierungspräsidium Freiburg für den südlichen Bereich, sprich für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr I“ incl. Erweiterungsbereich, erstellt. Wobei
der Erwerb des gesamten ehemals militärisch genutzten Westareals (Flächen lt. Kaufvertrag
Bund 280,815 ha), sowie die Kosten der bisher getätigten Abbrüche über den Geltungsbereich des Bebauungsplanes hinaus, enthalten waren.
Finanzierungslimit
Das Regierungspräsidium hat das Kreditlimit bis Ende 2007 auf € 12,5 Mio. begrenzt. Danach gilt ein Kreditlimit in Höhe von € 12,0 Mio. Ausgaben dürfen nur getätigt werden, wenn
hierfür konkrete Einnahmen zu erwarten sind.
KuF 2014/2015
2015 war die KuF erstmals für 2 Bebauungsplangebiete (IGP I und IGP II) zu erstellen. Es
wurden weitere Flächen im Nordbereich erschlossen.

- 22 -

Die Grundstücksverkaufspreise teilten sich wie folgt auf:

Im Bereich des IGP II ff. wurde von folgender Zusammensetzung des Grundstücksverkaufspreises ausgegangen.
Grundstücksverkaufpreis
Flughafenareal WEST (IGP II ff.)
Grundstücksverkaufspreis in €

60,00

abzüglich Erschließungsbeitrag
abzüglich Baureifmachung
Grundstücksrohanteil
abzüglich Bestandsveränderung
Netto-Zufluss

-7,82
-27,31
24,87
-2,45
22,42

Bemerkung
-> Bilanz
-> Bilanz
-> GuV
-> GuV

Des Weiteren wurden in der KuF die tatsächlichen Zinsbelastungen bis 2015 eingestellt. Für
das Jahr 2013-2014 wurde die Finanzierung am Kreditmarkt mit 3,50 % p.a. und ab dem
Jahr 2015 mit 2,5 % p.a. Sollzinsen ermittelt.
Der restliche Zinszuschuss vom Land Baden-Württemberg wurde im Laufe des Jahres 2008
abgerufen.
Lt. KuF sollten im Jahr 2015 für die Rückzahlung des Landesdarlehens, die Schaffung von
Sachanlagen (Straßenbau, Planung Anbindung Kreisel B 36, Erwerb Ausgleichflächen, ökologischer Ausgleich) und Umlaufvermögen (Abwasserbeiträge, Baukostenzuschuss Wasser,
Grundstücksanschlüsse, Baureifmachung etc.) neue Kredite in Höhe von
€ 1.352.000 aufgenommen werden.

- 23 -

Gesamtbetrachtung
Die KuF´s können die Entwicklung jeweils nur unter den gegenwärtig überschaubaren Zeiträumen und unter derzeit realistischen Prognosen darstellen. Der Saldo 2018/2019 kann
nicht als Endsaldo betrachtet werden. Hierbei handelt es sich vielmehr um ein „Zwischenergebnis“.
Inwieweit die eingerechneten Veräußerungserlöse erzielt werden können, ist naturgemäß
nicht mit Sicherheit vorherzusagen. Bei konkreten Verhandlungen werden Lage, Größe,
Nutzungsabsicht und anzusiedelnde Arbeitskräfte immer eine wertbestimmende Rolle spielen.

5.2 Wirtschaftsplan / Bilanz des Zweckverbandes
Für die Erschließung und Baureifmachung des Geländes wird ein Wirtschaftsplan erstellt.
Grundlage für diesen Wirtschaftsplan ist eine Kosten- und Finanzierungsübersicht (s. Ziffer
5.1), welche die Kosten der Erschließung und Baureifmachung sowie die Einnahmen aus
dem Grundstücksverkauf im Zeitablauf einschließlich der Kostensteigerungen und Zinsaufwendungen darstellt.
Seit dem Wirtschaftsjahr 2002 ist die Kosten- und Finanzierungsübersicht, welche durch die
LBBW erstellt wird, in den Wirtschaftsplan integriert.
Der Wirtschaftsplan 2014 wurde von der Verbandsversammlung am 25.02.2014 beschlossen und durch das Regierungspräsidium Freiburg mit Schreiben vom 24.03.2014 genehmigt.

Der Jahresabschluss 2014 wurde durch die Zweckverbandsverwaltung am 04.12.2015 festgestellt.
In der Zweckverbandsversammlung vom 04.12.2015 wurde der Bericht des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) des Landkreises über die örtliche Prüfung des Jahresabschlusses 2014
des Zweckverbandes „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr bekannt gegeben. Die
Zweckverbandsversammlung stellte den Jahresabschluss zum 31.12.2014 mit einer Bilanzsumme von € 17.618.726,72 und einem Jahresgewinn von
€ 2.765.164,59 nach
Kenntnisnahme des Prüfberichts des RPA des Ortenaukreises einstimmig fest. Der Jahresüberschuss in Höhe von € 2.765.164,59 soll zur Einstellung in die Rücklage verwendet werden. Die Bankverbindlichkeiten konnten zum 31.12.2014 auf einen Stand von € 511.291,88
und zum 31.12.2015 auf einen Stand von € 255.646,95 reduziert werden.
Die Betriebskostenumlage/Zinsumlage für das Jahr 2014 wurde auf € 71.066,02 festgesetzt.
Die Verbandsverwaltung wurde gem. § 16 Abs. 3 Nr. 3 Eigenbetriebsgesetz entlastet. Der
Beschluss über die Feststellung des Jahresabschlusses 2014 wurde gemäß § 16 Abs. 4
Eigenbetriebsgesetz i.V.m. § 15 der Verbandssatzung durch Einrücken in der Lahrer Zeitung
und der Badischen Zeitung am 12.12.2015 bekannt gegeben.

- 24 -

Der Jahresabschluss 2015 wurde durch die Zweckverbandsverwaltung am 14.12.2016 festgestellt.
Der Wirtschaftsplan 2015 wurde von der Verbandsversammlung am 25.02.2015 beschlossen. Das Regierungspräsidium Freiburg hat mit Schreiben vom 17.03.2015 dessen Gesetzmäßigkeit bestätigt.
In der Zweckverbandsversammlung vom 14.12.2016 wurde der Bericht des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) des Landkreises über die örtliche Prüfung des Jahresabschlusses
2015 des Zweckverbandes „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr“ bekannt gegeben. Die
Zweckverbandsversammlung stellte den Jahresabschluss zum 31.12.2015 mit einer Bilanzsumme von € 26.758.500,06 und einem Jahresgewinn von € 2.806.618,44 nach
Kenntnisnahme des Prüfberichts des RPA des Ortenaukreises einstimmig fest. Der Jahresüberschuss in Höhe von € 2.806.618,44 soll zur Einstellung in die Rücklage verwendet werden. Die Bankverbindlichkeiten konnten zum 31.12.2015 auf einen Stand von € 255.645,95
reduziert werden.
Eine Betriebskostenumlage/Zinsumlage für das Jahr 2015 ist nicht erforderlich und wird somit auf € 0,00 festgesetzt.
Die Verbandsverwaltung wurde gemäß § 16 Abs. 3 Nr. 3 Eigenbetriebsgesetz entlastet.
Der Beschluss über die Feststellung des Jahresabschlusses 2015 wurde gemäß § 16 Abs. 4
Eigenbetriebsgesetz i.V.m. § 15 der Verbandssatzung durch Einrücken in der Lahrer Zeitung
und der Badischen Zeitung bekannt gegeben.

5.3 Grund- und Gewerbesteueraufkommen
In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Grund- und Gewerbesteueraufkommen wie folgt:
Jahr

2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Summe

Grund- und Gewerbesteueraufkommen

FAG-Belastung

Verbleibender Betrag

€

€

€

99.400
105.382
114.781
154.118
197.148
217.746
256.436
353.893
559.921
532.180
361.764
599.866
532.198
891.178
659.688
1.087.594
6.723.293

48.432
51.324
55.789
95.325
104.220
142.402
158.264
237.075
347.810
358.442
218.299
366.216
320.051
553.196
397.511
712.813
4.167.169

50.968
54.058
58.992
58.793
92.928
75.344
98.172
116.818
212.111
173.738
143.466
233.650
212.147
337.983
262.177
374.781
2.556.124

- 25 -

Insgesamt konnten in diesem Zeitraum ca. € 2.556.124 an beim Zweckverband verbleibenden Steueranteilen eingestellt werden.
Die beiden Großansiedlungen Lahr Logistics und Zalando werden 2016 zu einem
deutlichen Anstieg des Realsteueraufkommens führen.

5.4 Umlageentwicklungen
In den vergangenen Jahren entwickelte sich die Betriebskostenumlage bzw. die
Kapitalkostenumlage wie folgt:
Jahr Betriebskostenumlage Betriebskostenumlage Gesamtsumme
ohne Zinsaufwand €

mit Zinsaufwand €

kumuliert €

1999

63.911

63.911

2000

94.333

158.244

2001

218.833

377.077

2002

270.000

647.077

2003

270.000

917.077

*2004

270.000

1.187.077

*2005

220.000

1.407.077

2006

25.000

1.432.077

2007

25.000

1.457.077

2008

0

433.000

1.890.077

2009

0

459.000

2.349.077

2010

0

418.000

2.767.077

2011

0

187.238

2.954.315

2012

0

130.248

3.084.563

2013

0

94.815

3.179.378

2014

0

71.066

3.250.444

2015

0

0

3.250.444

* Deckelung Betriebskostenumlage für Nicht-Belegenheitsgemeinden nach Mediationsergebnis.

In den Jahren 1997 und 1998 wurde keine Betriebskostenumlage erhoben.
Der restliche Zinszuschuss vom Land Baden-Württemberg wurde im Laufe des Jahres 2008 abgerufen. Für das Wirtschaftsjahr 2014 wurde mit dem Jahresabschluss
per 31.12.2014 die Betriebskostenumlage/ der Zinsaufwand in Höhe von €
71.066,02 festgesetzt.

- 26 -

III. Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH
1.

Allgemeines / Gesellschafter / Gesellschaftszweck /
wichtige Unternehmensverträge

Gegenstand der Gesellschaft sind die Entwicklung des Flughafengeländes auf den Gemarkungen Lahr und Friesenheim zu einem Industrie- und Gewerbezentrum für zivile Zwecke.
Dazu gehören insbesondere:






Neuordnung des gesamten Areals, soweit nicht Rechte Dritter entgegenstehen
Beratung und Dienstleistungen für Interessenten
Ansiedlung von Industrie- und Gewerbetreibenden mit einem Schwerpunkt von logistikintensiven Unternehmen
Bewirtschaftung der baulichen Anlagen
Unterbringung von sozialen, sportlichen und kulturellen Einrichtungen.

Die Gesellschaft ist berechtigt, sämtliche Maßnahmen zu ergreifen, die zur Erreichung des
genannten Gesellschaftszwecks dienlich sind.
Seit dem 01.12.2005 ist Markus Ibert Geschäftsführer.
Gesellschafter der IGZ sind:





Stadt Lahr
Gemeinde Friesenheim
Landkreis Ortenaukreis
Zweckverband IGP Raum Lahr

45 %
20 %
15 %
20 %

Die Organe der Gesellschaft sind:
a) die Gesellschafterversammlung
b) die Geschäftsführung

Wichtige Unternehmensverträge sind:





Bewirtschaftungsvertrag mit der Stadt Lahr für das Ostareal.
Bewirtschaftungsvertrag mit dem Zweckverband „Industrie- und Gewerbepark Raum
Lahr“ (IGP) für das Westareal.
Dienstleistungsvertrag mit dem Zweckverband „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr“
(IGP)
Bewirtschaftungsvertrag mit der Stadt Lahr für die Flugbetriebsflächen

- 27 -

2. Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH (IGZ GmbH)
Die IGZ GmbH ist die Entwicklungs-, Vermarktungs- und Bewirtschaftungsgesellschaft für
das Ost- und Westareal des Flughafengeländes. Im Dezember 2012 hat die Stadt Lahr nun
auch die Flugbetriebsflächen erworben und die IGZ GmbH mit deren Bewirtschaftung beauftragt. Die IGZ GmbH ist somit der eine Ansprechpartner für das gesamte Flughafenareal.
Sie stellt die Kontakte zu Investoren und Mietern her, pflegt diese und kümmert sich darüber
hinaus um grundsätzlich alle standortbezogenen Belange der Mieter und Eigentümer auf
dem Areal. Die Abstimmung mit den beteiligten Gemeinden und Behörden/ Institutionen ist
eine weitere zentrale Aufgabe. Die IGZ GmbH ist u. a. für die Bewirtschaftung von insgesamt 240.000 m² vermietbare Gebäude- und Freifläche verantwortlich.
Wesentliche Handlungsgrundlage für die IGZ GmbH sind zum einen Bewirtschaftungsverträge mit den Geländeeigentümern Stadt Lahr für das Ostareal und die Flugbetriebsflächen sowie mit dem Geländeeigentümer Zweckverband für das westliche Flughafenareal.
Für den Zweckverband übernimmt die IGZ GmbH per Dienstleitungsvertrag darüber hinaus
die Aufgabe der Verbandsverwaltung sowie die Pflege und Unterhaltung der öffentlichen
Anlagen. Die enge Aufgabenverflechtung findet ihren Ausdruck auch darin, dass der Verbandsdirektor in Personalunion auch Geschäftsführer der IGZ GmbH ist.

2.1 Wirtschaftliche Verhältnisse der IGZ GmbH
Die IGZ GmbH konnte in den letzten Jahren folgende Jahresergebnisse erwirtschaften.

Jahresergebnisse IGZ GmbH:
2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

€

€

€

€

€

€

€

€

€

€

€

€

34.822

101.874

154.564

242.339

94.064

63.432

33.762

77.018

110.072

29.555

-19.407

- 5.542

Für den Finanzplanungszeitraum 2016 bis 2018 rechnet die IGZ GmbH mit folgenden Jahresergebnissen:

Geplante Jahresergebnisse
2016
€

2017
€

2018
€

10.200

-57.900

-95.600

Eine Nachschusspflicht ist im Gesellschaftervertrag nicht vorgesehen. Insoweit ist die Haftung der Gesellschafter auf das Stammkapital beschränkt.

- 28 -

2.2 Leistungsspektrum der IGZ GmbH
Neben den rein finanzwirtschaftlichen Zahlen lässt sich die bisherige Entwicklung jedoch
auch wesentlich an Faktoren wie geschaffenen Arbeitsplätzen, Vermarktungsergebnissen,
Abführung der Mietanteile an die Gebäudeeigentümer sowie dem Realsteueraufkommen im
Areal koppeln bzw. hieraus ableiten.
Neben derzeit rund 3.700 Arbeitsplätzen, welche inkl. der Firma Zehnder und dem Postfrachtzentrum der DHL vorhanden sind und der geplanten Neuschaffung von 1.000 Arbeitsplätzen durch die neuangesiedelte Firma Zalando konnten in den zurückliegenden Jahren
folgende Grundstücksveräußerungen erfolgen:

Grundstücksvermarktung per 31.12.2015:

Ostareal

30,7 ha

Westareal

79,9 ha

Gesamtareal

110,6 ha

Finanziell getragen wird die IGZ GmbH im Wesentlichen durch die Mietanteile, welche nach
einem Aufteilungsschlüssel zwischen dem jeweiligen Geländeeigentümer sowie der IGZ
GmbH per Bewirtschaftungsvertrag vereinbart worden sind. Dem Bund fließen durch den
Bund-Kaufvertrag von 1996 (Erwerb des östlichen bzw. westlichen Flughafenareals) Mietanteile aus den zum Abbruch vorgesehenen Gebäuden zu.
Eine Nachtragsvereinbarung zum Kaufvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland bezüglich
der Mietverteilungsregelung wurde Ende 2011 geschlossen. Der dem Zweckverband und
der Stadt Lahr zur Deckung des Verwaltungsaufwands verbleibende Mietanteil, wurde von
30% auf 40% der Nettomieten angepasst.
Durch diese Nachtragsvereinbarung mit der BImA zugunsten des Zweckverbandes, aber
auch der Stadt Lahr konnte für den Zeitraum 1997 bis 2011 erreicht werden, dass den jeweiligen Geländeeigentümern deutlich höhere Mietanteile zugeflossen sind und künftig zufließen.
Zuletzt in 2015 betreute die IGZ GmbH 246 Mietverhältnisse. Das Mietaufkommen entwickelte sich im Zeitraum 1997 - 2015 wie auf der Folgeseite dargestellt:

- 29 -

Mietaufkommen Flughafenareal in T€
Aufteilung nach Gebieten Ost/West und Flugbetriebsflächen (FBF)
Jahr

Ost

West

FBF

Gesamt

1997

1.021

390

0

1.411

1998

1.268

563

0

1.831

1999

1.379

717

0

2.097

2000

1.353

786

0

2.138

2001

1.274

864

0

2.138

2002

1.303

888

0

2.191

2003

1.156

866

0

2.022

2004

1.127

1.120

0

2.247

2005

1.247

1.103

0

2.350

2006

1.183

1.033

0

2.217

2007

1.180

1.143

0

2.323

2008

1.247

1.129

0

2.376

2009

1.199

1.106

0

2.305

2010

1.190

1.020

0

2.209

2011

1.305

1.036

0

2.341

2012

1.197

1.007

0

2.204

2013

1.155

1.047

180

2.381

2014

1.198

936

301

2.432

2015

1.234

941

440

2.582

Gesamt

23.216

17.695

921

41.795

Für die Übernahme der Bewirtschaftung der Flugbetriebsflächen erfolgt eine anteilige Personal-/Sach- und Raumkostenerstattung. Mit der Stadt Lahr erfolgt unter Einberechnung
einer Erstattung danach ein Ergebnisausgleich bezogen auf den Bewirtschaftungsgegenstand Flugbetriebsflächen.

Einen weiteren Indikator zur Abbildung des wirtschaftlichen Wachstums im Ost- und Westareal ist die Entwicklung des Realsteueraufkommens.
Dieses folgt in den letzten Jahren einem durchaus positiven Trend und erreichte bezogen
auf das Westareal (=ZV-Areal) im Jahr 2015 ein Rekordniveau mit insgesamt 196 T€ einen
Höchststand. Somit erreicht das Realsteueraufkommen alleine im Westareal insgesamt mittlerweile 6,7 Mio €.

- 30 -

IV. Engagement - Fakten 2014/2015
2014 und 2015 wurden vielfältige Aktivitäten aufgenommen bzw. fortgeführt. Die wichtigsten
sind nachfolgend dargestellt:

WEST-AREAL
1. Fortführung Einsteinallee, Bauliche Umsetzung
2. Weitere Flächenentwicklung im Bereich nördlich der Seen;
Entwicklung Bebauungsplan IGP II, Planungen Ökologischer Ausgleich
Rechtsgültigkeit des Bebauungsplans IGP II
3. Fortführung der Altlastenerkundung auf dem Flughafenareal
4. Sanierung von Altlasten
5. Weiterhin intensive Vermarktungsbemühungen in vielfältiger Weise
6. Grundstückskauf Fa. LahrLogistics, Fa. Goodman
7. Code24 Subpartnerschaft der IGZ GmbH/Übergang in Projekt ERFLS
8. Übernahme der gemarkungsübergreifenden Abwasserbeseitigung von den Belegenheitsgemeinden zum 01.01.2016 geplant und vorbereitet
9. Ansiedlung Firma Zalando

OST-AREAL
1.
2.
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Mitwirkung Fortführungsplanungen des Flughafens und des Flugbetriebes
Verpachtung der Flugbetriebsflächen an den Flughafenbetreiber
Bewirtschaftung der Flugbetriebsflächen
Entwicklung und Vermarktung Rheinstraße Süd

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V. C H A N C E N der K O N V E R S I O N!
Die Konversion der ehemals militärisch genutzten Flächen bietet für die Stadt Lahr, die Gemeinde Friesenheim und die Region eine Vielzahl von Chancen. Die Chancen bestehen
zweifelsohne darin, der gesamten Region durch eine erfolgreiche Entwicklung des startkLAHR-Areals Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung im Land zu ermöglichen. Ziel ist
es, neue Arbeitsplätze für die in der Region lebenden Menschen zu schaffen und damit die
im Vergleich zu anderen Regionen Baden-Württembergs bestehenden Defizite im Einkommensniveau und beim Bruttosozialprodukt ein Stück weit aufzuholen. Die Konversion des
Flughafenareals, des startkLahr-Areals, ist aber auch eine Chance für das Land BadenWürttemberg, um im internationalen Standortwettbewerb mit einem großzügigen Flächenangebot mit herausragenden Standortfaktoren konkurrieren zu können. Die Realisierung
eines Güterverkehrsterminals im Logistik-Leistungs-Zentrum Lahr (LLZ) könnte Standortnachteile ganz wesentlich auffangen. In der Verbindung der Verkehrsträger Schiene, Straße,
Wasser, Luft mit den Flächenpotentialen liegt das einmalige Entwicklungspotenzial. Die Projektpartnerschaft ERFLS (European Rail Freight Line System) ist Ausdruck dieser Entwicklungsstrategie.
Die mit der Konversion verbundenen Risiken liegen in der enormen finanziellen Belastung
durch den Erwerb des Flughafenareals und den erforderlichen weiteren Investitionen in das
Gelände und in die infrastrukturelle Anbindung. Sowohl die Stadt, bezogen auf das Ostareal
und die Flugbetriebsfläche, als auch der Zweckverband, bezogen auf das Westareal, sind
dabei sehr stark gefordert. Bei der Beseitigung der zahlreichen Altlasten ist schon viel wertvolle Zeit verstrichen, wenngleich mehrere für die Entwicklung des Areals wichtige Altlastenbereiche schon saniert werden konnten. Darüber hinaus stehen die Stadt Lahr und der
Zweckverband im direkten Wettbewerb mit lokalen Anbietern von Gewerbeflächen. Bei
Großinvestitionen konkurriert insbesondere der Zweckverband darüber hinaus gegen Anbieter, welche durch Landes-, Bundes- aber auch EU-Zuschüsse deutlich attraktivere Finanzkonditionen bieten können. Dennoch konnte mit Verkauf an LahrLogistics und der Ansiedlung von Zalando ein bemerkenswerter Beleg dafür geliefert werden, dass der Zusammenschluss der Zweckverbandsgemeinden letztendlich ein Erfolgsmodell ist. Diese Ansiedlungen wären ansonsten so in der Region nicht möglich gewesen.
Der aktive Betrieb des Flughafens ist neben der Realisierung eines Güterverkehrsterminals
eine wesentliche Chance für eine prosperierende Entwicklung des Areals und somit der Region. Der Bund, das Land und die Region sind in der Pflicht entsprechende Rahmenbedingungen zuzulassen, damit private Investoren vor Ort aber auch die in der Finanz- und Entwicklungsverantwortung stehenden Kommunen zukunftsorientiert zum Wohle des Wirtschaftsstandortes Baden-Württemberg agieren können.
Der Betrieb des Flughafens hat weiterhin mit auferlegten Einschränkungen zu kämpfen.
Auferlegte Handicaps sind durch verstärktes Durchhaltevermögen zu kompensieren. Mögliche Vermarktungschancen im fliegerischen und im flugnahen Sektor werden hierdurch nach
wie vor deutlich erschwert. Die Gewinnung eines privaten Flughafenbetreibers ist trotz dieser widrigen Gesamtumstände zum 01.10.2013 erfolgt. Eine Stabilisierung und somit eine
verlässliche Planungsgrundlage konnte erreicht werden. Zuletzt hat der Flughafenbetreiber
die Fortführung des Flugbetriebes im bisherigen Umfang bis 2021 zugesagt. Sicherlich hätte
dies ohne den Einsatz der Stadt Lahr u.a. durch den Erwerb der Flugbetriebsflächen aber
auch der Unterstützung des Landes zum Fortbestand der luftrechtlichen Lizenzen nicht erfolgen können. Gerade die Chancen des Areals, insbesondere des Flugbetriebsbereiches
und den Möglichkeiten eines multimodalen Frachtumschlages (Straße-Schiene-Luft) als
Potenzialflächen für eine Entwicklung als gewerblich-industrieller Bereich kombiniert mit
einem hervorragenden Flächenreservoir liegen auf der Hand und sind von allen Akteuren im
wirtschaftlich-politischen Bereich verantwortungsvoll und zukunftsfähig zu nutzen. Wenn der
Flugbetrieb einmal aufgegeben ist, eine direkte Ansiedlung an das Schienennetz nicht erfolgt, bedeutet dies den Verlust dieser Infrastrukturmöglichkeiten für immer.
Die Entwicklung wird weiter gehen. Vorhandene Chancen wurden und werden aufgegriffen
und entwickelt.