Informationsvorlage (Kreuzstraße - Erhalt und Neupflanzung von Bäumen)
8. März 2017
Information Amt: 602 Volz Datum: 21.02.2017 Az.: 60/602 Drucksache Nummer: 42/2017 Beratungsfolge Termin Beratung Kennung Abstimmung Technischer Ausschuss 08.03.2017 zur Kenntnis öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen 605 Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Rechts- und Ordnungsamt Betreff: Kreuzstraße - Erhalt und Neupflanzung von Bäumen Mitteilung: Der Silber-Ahorn und die Platane an der Ecke Waldhornstraße/Kreuzstraße werden gefällt. Als Ersatz werden drei Trauben-Eichen gepflanzt. Anlage(n): 1_Planung mit Baumbestand 2_Planung mit Neupflanzung BERATUNGSERGEBNIS Sitzungstag: Bearbeitungsvermerk Einstimmig lt. Beschlussvorschlag abweichender Beschluss (s. Anlage) mit Stimmenmehrheit Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 42/2017 Seite - 2 - Begründung: Die Entwurfsplanung für die Kreuzstraße wurde am 21.11.2016 im Gemeinderat beschlossen. Die vorhandenen Bäume sollten – soweit möglich- erhalten bleiben. Inzwischen sind die Bauarbeiten an der Tonofenfabrik fortgeschritten und die Bäume wurden vom Baumgutachter des BGL turnusmäßig in Augenschein genommen. Im Ergebnis ist zumindest für einen Baum der Erhalt langfristig unwahrscheinlich. Dafür gibt es mehrere Gründe. Baum 1: Silber-Ahorn (Acer saccharinum) Der Baum wächst unmittelbar neben der Betonmauer und wurde auf der Südostseite (Richtung Hof ehem. Kaufhaus Krauss) schon häufiger geschnitten. Die Anhebung des Geländes durch die Wurzeln deutet auf eine mangelhafte Luftversorgung des Wurzelraums hin. Der Baum steht an der Grundstücksgrenze, so dass die Baumaßnahme mit starken Eingriffen (Erdarbeiten, Belagsarbeiten) verbunden sein wird. Außerdem befindet sich ein Strom-Verteilerkasten im unmittelbaren Wurzelbereich, so dass bei einer möglichen Störungsbehebung ebenfalls mit Eingriffen gerechnet werden muss. Beim Silber-Ahorn handelt es sich um eine schnellwüchsige und kurzlebige Baumart mit weichem Holz. In Anbetracht des fortgeschrittenen Alters und der bisherigen Eingriffe, kann von einer Restlebensdauer von 5 bis 10 Jahren ausgegangen werden. Bedingt durch die Holzart sind die im Verhältnis zum Stamm sehr langen Äste bruchgefährdet. Um Astbruch zu vermeiden, wäre ein starker Rückschnitt erforderlich. Die Schnittstellen wiederum stellen Eintrittspforten für Pilze und Schädlinge dar, die den Degenerationsprozess des Baumes weiter beschleunigen. Daher wird vom Baumsachverständigen empfohlen, den Silber-Ahorn vor Beginn der Baumaßnahme zu fällen und durch eine standortgerechte Art zu ersetzen. Baum 2: Platane (Platanus x acerifolia) Der schräge Wuchs ist auf die Konkurrenz um Licht durch einen benachbarten Baum zurückzuführen, der bereits 2010 gefällt werden musste. Eine erwartete Beastung auf der freigestellten Seite ist bisher kaum festzustellen. Unter den gegenwärtigen Umständen ist der Baum standsicher, da sich Krone, Stamm und Wurzelbereich im Gleichgewicht zueinander befinden. Sollten jedoch bei der Baumaßnahme starke Wurzeln angetroffen werden, die nicht umgangen werden können, dann wäre die Standsicherheit des Baumes nicht länger gewährleistet. In diesem Fall müsste auch die Platane gefällt und ersetzt werden. Drucksache 42/2017 Seite - 3 - Ergebnis: Neben den Überlegungen zur Lebensdauer spielt auch die Gestaltung des neu geschaffenen Umfelds der Tonofenfabrik und der Stadtmauer eine Rolle. Wird einer der beiden Bestandsbäume ersetzt, so entwickeln sich die Jungbäume im Schattendruck des Bestandsbaumes. Wird zu einem späteren Zeitpunkt der zweite Baum ersetzt, werden die unterschiedlichen Entwicklungsstadien immer ablesbar bleiben. Im Sinne einer ganzheitlichen Gestaltung wird jedoch empfohlen, die neuen Bäume zeitgleich zu pflanzen, damit diese sich gemeinsam entwickeln. Als Ersatz sollen drei Trauben-Eichen (Quercus petraea) als Gruppe gepflanzt werden. Die Bäume werden so auf die beiden Grünflächen verteilt, dass der Fußweg zwischen den Bäumen hindurchführt. Die Wahl ist auf die Trauben-Eiche, eine heimische Baumart, gefallen, da hier die räumlichen und standortrelevanten Faktoren dies erlauben. In der Regel erfordern die extremen räumlichen und klimatischen Verhältnisse in der Innenstadt die Verwendung angepasster, nichtheimischer Arten (z.B. Platanen, Gleditschien, Robinien etc.). Die Fällung und Neupflanzung von Bäumen ist im bisherigen Kostenansatz nicht berücksichtigt. Tilman Petters Christina Volz