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Beschlussvorlage (Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau: Projekt Jugendcafé)

                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 502
May

Datum: 08.09.2017 Az.: 321.871

Drucksache Nr.: 236/2017

Beratungsfolge

Termin

Beratung

Kennung

Abstimmung

Ausschuss für Soziales, Schulen und
Sport

05.10.2017

vorberatend

nichtöffentlich

Haupt- und Personalausschuss

09.10.2017

vorberatend

nichtöffentlich

Jugendgemeinderat

12.10.2017

vorberatend

nichtöffentlich

Gemeinderat

23.10.2017

beschließend

öffentlich

Beteiligungsvermerke
Amt
Handzeichen

LGS GmbH

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau: Projekt Jugendcafé

Beschlussvorschlag:

1. Das im Rahmen des Projektes „Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau“
konzipierte und geplante Jugendcafé mit Gesamtkosten von Euro 65.000,-- wird im
Bürgerpark realisiert.
2. Im Haushaltsplan 2017 stehen Euro 25.000,-- zur Verfügung. Die zusätzlich notwendigen Mittel in Höhe von Euro 40.000,-- sind im Verwaltungshaushaltsentwurf
2018 auf der FiPo 1.5850.578000 (Kinder- und jugendgerechte LGS) zu veranschlagen.

BERATUNGSERGEBNIS

Sitzungstag:

Bearbeitungsvermerk

 Einstimmig  lt. Beschlussvorschlag  abweichender Beschluss (s. Anlage)
 mit Stimmenmehrheit

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

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Begründung:
I. Hintergrund
Bereits Ende 2011 wurde das Projekt "Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau" initiiert und auf den Weg gebracht. Koordiniert wird es vom Amt für Soziales, Schulen und Sport,
dem Kinder- und Jugendbüro sowie dem Schlachthof -Jugend & Kultur. Das Projekt hat eine
Laufzeit von 2012 bis 2018 und ist in verschiedene Projektphasen unterteilt. Ein wesentliches
Ziel besteht darin, die Belange, Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
bei der LGS in angemessener Weise zu berücksichtigen (so z. B. hinsichtlich einer dauerhaften kinder- und jugendgerechten Infrastruktur in den LGS-Parkanlagen, einem kinder- und
jugendgemäßen Veranstaltungsprogramm u. a. m.). Über die gesamte Projektlaufzeit wird
darauf geachtet, dass Kinder und Jugendliche bei Planung, Organisation und verschiedenen
Gestaltungsprozessen aktiv eingebunden und beteiligt sind. Eine enge Zusammenarbeit mit
lokalen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, den Schulen, dem Jugendgemeinderat
sowie verschiedenen Vereinen ist ein weiteres Ziel, dem eine besondere Bedeutung zukommt. Mit dem Projekt wurde Lahr zudem als Modell-Kommune in das Programm „Jugend
BeWegt – Politik konkret: lokal. wirksam. vernetzt. Jugendliche engagieren sich in ihrer
Kommune“ der Jugendstiftung Baden-Württemberg und des Landesjugendrings BadenWürttemberg aufgenommen.
In der ersten Projektphase (2012-2013) lag der Schwerpunkt darauf, die Lahrer Kinder und
Jugendlichen sowie Multiplikatoren/innen der Kinder- und Jugendarbeit über die Landesgartenschau zu informieren sowie vielfältige Ideen für die Gestaltung der Daueranlagen zu
sammeln. Die gesammelten Ideen wurden dann in der zweiten (2014-2015) und dritten Projektphase (2016-2017) gebündelt, konkretisiert und priorisiert.
Ein zentrales Ergebnis aus diesem Beteiligungsprozess im Bereich „Jugend“ war der
Wunsch, auf dem Gelände der Landesgartenschau ein Jugendcafé zu realisieren. Im weiteren Planungsprozess konnte hierfür die SWEG als Kooperationspartner gewonnen werden,
die einen historischen Zugwaggon bzw. Buffetwagen als Räumlichkeit für die Ausgestaltung
des Jugendcafés zur Verfügung stellt.
Aktuell befindet sich das Projekt "Kinder- und jugendgerechte Landesgartenschau" in der
vierten und letzten Phase (2017-2018). Konkret bezogen auf das Jugendcafé geht es nun um
die Planung und Umsetzung der Innen- und Außengestaltung des Zugwaggons und um eine
Konzeptionalisierung des Café-Betriebs. All dies geschieht unter kontinuierlicher Einbindung
und Mitwirkung junger Menschen.
Mit dem Jugendcafé wird bei der Landesgartenschau ein Ort geschaffen, an dem Begegnung
und Austausch für junge Menschen aus Lahr und Umgebung sowie mit den Besucher/-innen
der LGS möglich wird. Durch die aktive Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen an der Planung, der Gestaltung und am Betrieb des Jugendcafés können bereichernde
Erfahrungen im Bereich Handwerk, Management, Teamarbeit und/oder auch Gastronomie
gesammelt werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern leistet das Jugendcafé zudem einen besonderen Beitrag zur weiteren Vernetzung der
Kinder- und Jugendarbeit in Lahr.
Geplant ist überdies, das Jugendcafé auch nach der Landesgartenschau an anderer Stelle
weiter zu betreiben. Es soll zu einer festen Institution in der Stadt Lahr werden, in dessen
Rahmen sich junge Menschen begegnen, sich ausprobieren und vielfältige Erfahrungen
sammeln können.
II. Planungsgruppe
Beim Planungsprozess für das Jugendcafé hat das Kinder- und Jugendbüro die Federführung inne. In enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziales, Schulen und Sport und der
Landesgartenschau GmbH werden die einzelnen Planungsschritte vorangetrieben und konkretisiert. Es finden regelmäßige Arbeitssitzungen mit den für die unterschiedlichen Bereiche
bedeutenden Akteuren statt. Vor allem der Jugendgemeinderat ist von Anfang an fest in die
Organisation und Planung des Jugendcafés eingebunden. Die Mitglieder des Jugendge-

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meinderats fungieren außerdem als wichtige Multiplikatoren/innen. Sie wohnen den Arbeitssitzungen bei, äußern ihre Meinungen und Vorstellungen und können auf diese Weise die Interessen junger Menschen der Stadt Lahr angemessen artikulieren und vertreten.
Besondere Bestandteile des Planungsprozesses waren außerdem verschiedene Workshops
mit jungen Menschen und Multiplikatoren/innen, deren Ergebnisse stets in das gemeinschaftlich entwickelte Konzept aufgenommen wurden.
III. Konzept
Mit dem Jugendcafé wird ein Ort geschaffen, an dem sich junge Menschen begegnen und
wohlfühlen können. Erreicht wird dies durch die enge Zusammenarbeit und Beteiligung von
Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Beim Verkauf ist eine Orientierung an jugendgerechten Preisen angestrebt. Zudem soll es in
enger Absprache mit der Landesgartenschau GmbH Möglichkeiten für kleinere Veranstaltungen am und um den Standort herum geben.
Ziel ist es, dass junge Menschen für gleichaltrige Besucher/innen der LGS sowie für die Lahrer Jugend ein attraktives Angebot auf dem Landesgartenschaugelände bereitstellen. Dabei
stehen die Freude am gemeinsamen Tun sowie das Sammeln von Erfahrungen im Vordergrund. Mit partieller Unterstützung von Erwachsenen (z.T. aus dem pädagogischen und gastronomischen Bereich) und durch eine Zusammenarbeit mit mehreren Kooperationspartnern
wird das Gelingen dieses Vorhabens abgesichert. So konnten beispielsweise schon das
Dinglinger Haus für die Innen- und Außengestaltung sowie die Neue Arbeit Lahr für den Betrieb als Partner gewonnen werden.
Weitere Kooperationen mit verschiedenen Akteuren der Kinder- und Jugendarbeit, Vereinen
und Schulen sind in der Umbauphase des Waggons zum Café sowie während der Landesgartenschau 2018 geplant.
IV. Lage
Das Jugendcafé wird während der Landesgartenschau im Bürgerpark auf dem zukünftigen
Kunstrasenspielfeld verortet sein. An den zum Jugendcafé umgestalteten Waggon schließen
sich zwei weitere Waggons und eine historische Lok an, die von der SWEG auf der LGS präsentiert werden. Der zum Café umgestaltete Zugwaggon wird der Stadt Lahr nach der Landesgartenschau von der SWEG zur Verfügung gestellt, um dieses an anderer Stelle weiter
betreiben zu können.
V. Innen- und Außengestaltung
Die Mitglieder des Jugendgemeinderates sowie Schüler/innen verschiedener Lahrer Schulen
haben sich mehrmals intensiv mit den Themen „Innen- und Außengestaltung des Jugendcafés“ beschäftigt.
Bei einer Besichtigung des Zugwaggons in Offenburg mit verschiedenen Experten (z.B. aus
dem Bereich Holzbau) und Mitgliedern des Jugendgemeinderates wurden die Ideen konkretisiert und auf ihre Möglichkeit zur Umsetzung überprüft. Wichtig ist den jungen Menschen eine angenehme Atmosphäre, die beispielsweise durch einen neuen Farbanstrich, zusätzliche
Beleuchtungen, ein renoviertes Mobiliar und eine neue Außenterrasse aus Holz geschaffen
werden soll. Die Verbindung des "historischen Flairs" des Zugwaggons mit neuen Elementen
ist für sie ebenfalls von besonderer Bedeutung.
Der Innenraum des Zugwaggons sowie der Außenbereich bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, um diese Ideen auch umzusetzen. Die konkrete Planung wird aktuell vorgenommen, damit die Umbauphase unter Beteiligung junger Menschen und in enger Kooperation
mit dem Dinglinger Haus im November 2017 durchgeführt werden kann. Derzeit befindet sich
der Zugwaggon noch auf dem Gelände der SWEG in Offenburg, so dass der Innenausbau
dort vorgenommen wird. Im März 2017 wird die Lok mit den drei Waggons dann zu dem geplanten Standort auf das LGS-Gelände überführt. Die Arbeiten im Außenbereich (z.B. HolzTerrasse) werden vorab schon weitmöglichst vorbereitet und dann direkt vor Ort ausgeführt.

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VI. Betrieb
Der Betrieb des Jugendcafés wird in Kooperation mit der Neuen Arbeit Lahr geplant und
durchgeführt. Unter Trägerschaft der Neuen Arbeit Lahr wird für acht Monate eine 50%-Stelle
geschaffen, die über Haushaltsmitteln der Stadt Lahr mitzufinanzieren ist. Mit Einrichtung
dieser Stelle wird gewährleistet, dass eine erwachsene Aufsichtsperson direkt vor Ort die
Hauptverantwortung trägt und die Jugendlichen kontinuierlich einweist, begleitet und unterstützt und ggf. auch kontrollierende Funktionen wahrnehmen kann, was in einem solchen
zeitlichen Umfang durch städtische Mitarbeiter allein nicht leistbar ist.
Vom Kinder- und Jugendbüro sollen in Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat Jugendliche und junge Erwachsene gewonnen werden, die sich für eine Mitarbeit beim Betrieb
entscheiden. Auf diese Weise wird ein größerer Mitarbeiter-Pool zusammengestellt, mit dem
die Öffnungszeiten des Cafés während der Ausstellungsphase abdeckt werden können. Diese werden sich voraussichtlich auf zwei Tage unter der Woche (ca. 15:00-19:00 Uhr) sowie
auf das Wochenende (ca. 13:00-19:00 Uhr) erstrecken.
Angedacht ist, dass der/die Mitarbeiter/in der Neuen Arbeit Lahr die gastronomische Einweisung und Leitung und das Kinder- und Jugendbüro die pädagogische Anleitung übernimmt.
Eine Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern für einen reibungslosen Ablauf des
Betriebs sowie für die Unterstützung des jungen Teams wird angestrebt.
Ziel ist, dass die Preise etwas über dem Selbstkostenpreis liegen. Auf diese Weisen könnten
auch kleine Aufwandsentschädigungen bzw. eine Ehrenamtspauschale an die jugendlichen
Mitarbeiter/innen im Café bezahlt werden.
VII. Kosten- und Finanzierungsplan
Die Kosten für das Projekt „Jugendcafé“ belaufen sich nach derzeitigen Schätzungen des
Amtes für Soziales, Schulen und Sport auf Euro 65.000,--.
Davon sind Euro 35.000,-- für die Gestaltung des Innen- und Außenbereiches des Waggons
und den Betrieb vorgesehen. Die restlichen 30.000,00 Euro sind für die Finanzierung der
Personalkosten (achtmonatige 50%-Stelle) einzuplanen.

Guido Schöneboom
Erster Bürgermeister

Günter Evermann
Amtsleiter

Jessica Seger
Sachgebietsleitung