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Beschlussvorlage (Pädagogisches Konzept der OHR)

                                    
                                        Otto-Hahn-Realschule mit bilingualem Zug
und Ganztagesangebot

04. Juli 2012

Pädagogisches Konzept
der Otto-Hahn-Realschule Lahr
als Ganztagesschule in offener Angebotsform
und bilingualem Zug

I. Struktur- und Organisationsmerkmale
1. Voraussetzungen
Trägerin der Otto-Hahn-Realschule ist die Stadt Lahr. Die Schule liegt im Schulzentrum Mauerfeld am westlichen Rand der Stadt, 20 Gehminuten zum Bahnhof. In direkter Nachbarschaft befinden sich das Scheffel-Gymnasium, zwei große Sporthallen und ein Schulsportplatz, die wir zusammen mit dem Scheffel-Gymnasium nutzen
sowie das öffentliche Hallenbad. In der Nähe befinden sich weitere Schulen. Die
Schülerinnen und Schüler kommen aus der Kernstadt, den westlichen Stadtteilen
und einigen Umlandgemeinden. In der direkten Umgebung der Schule wohnen in
den ehemaligen Unterkünften der kanadischen Streitkräfte sehr viele Spätaussiedlerfamilien, was einen sozialen Brennpunkt in unserer Stadt darstellt.
Im Schuljahr 2012/13 haben wir 588 Schülerinnen und Schüler in 23 Klassen. Davon
sind 89 Schülerinnen und Schüler Ausländer und 186 Kinder aus Spätaussiedlerfamilien, so dass insgesamt 47 % Kinder mit Migrationshintergrund unsere Schule besuchen. Viele unserer Schülerinnen und Schüler sind nachmittags alleine zu Hause,
weil beide Eltern arbeiten oder bei über 100 von ihnen nur ein Elternteil die Erziehung übernimmt.
Seit dem Schuljahr 2010/11 beteiligen wir uns an dem Schulversuch mit einem bilingualen Zug Englisch und seit 2011/12 sind wir eine Ganztagesschule in offener Angebotsform.
Für alle Schülerinnen und Schüler bedeutet Lernen in der Ganztagesschule mehr
als nur Unterricht im herkömmlichen Sinne. Die mit diesem Konzept einhergehende

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räumliche und zeitliche Erweiterung ermöglicht es uns, unseren Ganztagesschülerinnen und –schülern Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln, die
sie auf dem Ausbildungsstellenmarkt konkurrenzfähig und damit zukunftsfähig machen. Zudem ermöglicht der erweiterte Zeitrahmen Lernprozesse aktiv anzubahnen,
die Zuwendungen zu intensivieren, die Wissensvermittlung flexibel und nachhaltig
zu gestalten und die Ziele unseres Leitbildes besser zu erreichen.
Dorthin unterwegs sein:
Mit Engagement, Leistungsbereitschaft, Sozialkompetenz und Kreativität
selbstbewusst in Berufe und ins Leben.

2. Vorgehen
2.1. Bedarfsermittlung
Eine Umfrage bei den Eltern der Schülerinnen und Schüler in den Klassenstufen 5
bis 7 im Juni 2004 ergab folgendes Ergebnis:
Ganztagesbetreuung wünschen:
Klassenstufe 5:
Klassenstufe 6:
Klassenstufe 7:

38
48
41
127

von
von
von
von

103
103
107
313 Das entspricht einem Anteil von 41%.

Von den 127 Sch. wollten 70 regelmäßig am Mittagessen teilnehmen.
Die Umfrage wurde spontan und nur in schriftlicher Form durchgeführt. Es wurden
keine speziellen Elternabende zu diesem Thema einberufen. Wir gehen davon aus,
dass nach der Vorstellung des pädagogischen Konzepts die Anmeldezahlen in dieser Größenordnung bleiben werden. Nach den Erfahrungen mit der Annahme der
ersten Angebote seit 2005 geht unsere realistische Vorstellung von 240 Schülerinnen und Schülern ( 40 % von 600 ) für alle Klassenstufen aus, die das Angebot der
offenen Ganztagesschule nutzen werden. Davon werden nach unserer Einschätzung nur etwa 120 Schülerinnen und Schüler (50 % von 240) einen Mittagstisch
wünschen.
Die Bedarfsermittlung wurde ab 2005 jeweils im April bei den jährlichen Anmeldegesprächen mit den Schülern und Eltern der neuen 5.Klässler fortlaufend erhoben.
Die Zahlen von 2004 wurden dabei bestätigt.

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Von 99 neuen Schülern für das Schuljahr 2009/10 hatten im April 2009 46 Schüler
Interesse an einem Ganztagesbetrieb. 76 wollten an Tagen mit Nachmittagsunterricht regelmäßig in der Schule essen.
Von 96 Schülern für das Schuljahr 2010/11 hatten im April 2010 45 Schüler Interesse an einem Ganztagesbetrieb. 60 wollten an Tagen mit Nachmittagsunterricht
regelmäßig in der Schule essen.
Die Zahl der am Mittagessen interessierten Schüler nimmt nach unseren bisherigen
Erfahrungen ständig zu, da Schüler, die bereits in der Grundschule oder spätestens
ab der 5. Klasse regelmäßig in der Schule ihr Essen einnahmen, diese Gewohnheit
auch in den folgenden Jahren beibehielten.
Ganztagesangebote werden in offener und unverbindlicher Form in unserer Schule
bereits seit 2005 angeboten, ohne dass wir den Status Ganztagesschule und die
damit verbundenen zusätzlichen Lehrerstunden haben.
Ab dem Schuljahr 2011/12 sind wir eine Ganztagesschule in offener Angebotsform.
Im nächsten Schuljahr sind von den neuen 105 Schülerinnen und Schüler der 5.
Klassen 70 für den Ganztagesbetrieb angemeldet. Von den künftigen 86 Sechstklässlern sind 47 für den Ganztagesbetrieb angemeldet. Unsere vor Jahren geschätzten Zahlen werden damit deutlich übertroffen.
Die derzeit vorhandenen freien Räume reichen aus, um den Ganztagesbetrieb auch
noch im kommenden Schuljahr gut durchzuführen. Ab dem Schuljahr 2013/14 bekommen wir aber durch die hohen Anmeldezahlen bereits Kapazitätsprobleme. Die
vorgesehenen Baumaßnahmen müssen schnellstens durchgeführt werden.
Bereits seit 2005 bieten wir in der Mittagszeit ein Mittagessen an und öffnen die
Sporthalle unter Aufsicht einer Lehrkraft. Zudem sind 3 ehemalige Klassenzimmer
als Leseraum, Spielzimmer (Kicker, Dart, …) und Hausaufgabenbetreuung eingerichtet und in der Mittagszeit geöffnet. Diese Räume waren nur frei, weil sich unsere
Schule vor Jahren von der Fünf- zur Vierzügigkeit verkleinert hat. Ab 2014/15 werden für die Ausweitung des Ganztagesbetriebes für die Klassenstufen 8, 9 und 10
weitere Räume gebraucht. Dazu wäre dann zu diesem Zeitpunkt eine bauliche Erweiterung notwendig.
Durch den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung wird sich die Zahl unserer Schülerinnen und Schüler deutlich erhöhen, so dass wir sehr wahrscheinlich
bald wieder 5-zügig sein werden.

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3. Form der Ganztagesbetreuung und Zeitraster
Da wir den gegebenen Umständen und Ressourcenmöglichkeiten (Lehrerstunden)
Rechnung tragen müssen, haben wir uns dazu entschlossen, mit einer offenen Form
in die Ganztagesbetreuung einzusteigen. Auf lange Sicht streben wir eine Ganztagesschule in gebundener Form für alle Klassenstufen an.
Der Unterricht soll größtenteils vormittags, in den Klassen 5 – 7 zusätzlich an zwei
Nachmittagen und in den Klassen 8 – 10 an zwei oder drei Nachmittagen stattfinden. Die hierdurch entstehenden Freiräume am Vormittag sollen durch Pflichtangebote (Methodentraining, Tastaturschulung, Lions Quest, etc.) und einer längeren
Mittagspause so gefüllt werden, dass ein gewisser Grad an Rhythmisierung erreicht
wird. Hierzu wird auch beitragen, dass der Vormittagsunterricht in unserer Schule
bereits seit einigen Jahren durch zwei große Pausen in drei Doppelstundenblöcke
gegliedert ist. Wir streben die Bildung reiner Ganztagesklassen an, um den Tagesablauf stärker rhythmisieren zu können.
Die an der Ganztagesbetreuung teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wählen
aus dem gezielten Angebot an einem beziehungsweise zwei Nachmittagen eines
aus, so dass sie an vier Tagen von 7.45 Uhr bis 15.10 bzw. 16.00 Uhr in der Schule
betreut werden.

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Möglicher Stundenplan Kl. 5:
Zeit

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

7.45 - 8.30
8.30 - 9.15
Pause
9.35 – 10.20
10.20 - 11.05
Pause
11.25 - 12.10
12.10 - 12.55
(Mittagspause)

Verpf.Ang.SK.
Mu

Sport
Sport

M
M

Sp
Sp

Rel
Rel

D
D

EWG.
EWG

D
D

E
E

M
M

LZ

E

NWA
Bew. Pause

D

E
(HA-Mögl.)

13.00 – 13.45

E
AG
Sp/Mu/NWA
AG
Sp/Mu/NWA

LZ

Mu

LZ

BK

LZ

NWA

BK

LZ

NWA

13.50 – 14.35
14.35 – 15.20

(Verpf.Ang = Verpflichtendes Angebot für alle Sch., SK = Lions Quest, HA = Hausaufgabenbetreuung, TA = Tastaturschulung, LZ = Lernzeit, Lernförderung und Methodentraining, Förd. = Förderunterricht, Gest.Frei. = Gestaltete Freizeit mit Klassenlehrkaft, x = Mittagspause: 30 Min. Mensa und
dann Angebote, (Angebot) = Zusatzangebot mit verpflichtender Teilnahme nach Anmeldung zum
GTS-Betrieb)
Verpf.Ang.SK
AGs Sp/Mu/NWA

HA und LZ
bew. Pause

wird durch die Klassenlehrkraft unterrichtet
werden parallel durch Lehrkräfte, ältere Schüler und Schülerinnen der 10.
Klassen im Rahmen ihres Sozialprojektes und Lehrbeauftragte bzw. außerschulische Partner (Kooperation mit Vereinen) angeboten:
z.B.
Herr Christian Kern in NWA
Frau Petra Ludwig (Turnen im TV Lahr)
Frau Stefanie Kremling - Deinert (Hockey beim Hockeyclub Lahr)
werden durch Lehrkräfte unter Mithilfe von Schülerinnen und Schüler der 10.
Klassen angeboten
wird durch von der SMV organisierte ältere Schülerinnen und Schüler und
Jugendbegleiter der Stadt angeboten

Stundenpläne Kl. 6, …
Die Stundenpläne für die folgenden Klassenstufen werden entsprechend gestaltet.
Bei den Angeboten wird der musische Bereich und die Berufsorientierung ab Kl. 6
einen breiteren Raum einnehmen.

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4. Mittagspause, Multifunktionsraum
Wir gehen davon aus, dass bald 120 – 180 Schülerinnen und Schüler das Mittagessen in der Schule einnehmen werden. Derzeit nehmen das Angebot bereits 30 – 50
Schülerinnen und Schüler in unserem Multifunktionsraum an, der dafür mit einer
Ausgabetheke, Geschirrspüleinrichtung und 40 Sitzplätzen (erweiterbar auf 56 Plätze) ausgestattet wurde. Bei der Ausweitung des Ganztagesangebotes wird sich die
Anzahl der Schülerinnen und Schüler erhöhen und die Anzahl der Sitzplätze müsste
deutlich erhöht werden, um unseren Schülerinnen und Schülern die Einnahme einer
ordentlichen Mahlzeit zu ermöglichen. Selbst wenn im Tagesablauf der Ganztagesschülerinnen und –schüler für den Aufenthalt in der Mensa 20 bis 25 Minuten vorgesehen sind und in zwei oder mehr Durchgängen gegessen werden kann werden wir
bald in unserem Multifunktionsraum an die Kapazitätsgrenze stoßen.
Das Mittagessen könnten unsere Schülerinnen und Schüler auch gut in der benachbarten neuen Mensa des Scheffel-Gymnasiums einnehmen, wenn diese entsprechend vergrößert würde.
Der Multifunktionsraum könnte im Ganztagesbetrieb dann wieder für regelmäßige
Proben, Aufführungen, Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt werden. Damit
wäre gewährleistet, dass die Produkte und die erarbeiteten Ergebnisse unserer
Ganztagesschülerinnen und -schüler angemessenen Präsentationsraum finden.
Licht- und Tonanlagen müssten neu angeschafft werden. Eine Bühne ist bereits vorhanden. Mit der Verlegung des Musikbereichs könnte der Multifunktionsraum endlich
wieder im eigentlichen Sinne genutzt werden.
Zum Aufenthalt vor und nach dem Unterricht und in der Mittagspause, zur eigenen
Aufbereitung kleiner Mahlzeiten und Durchführung verschiedener AG- und Freizeitangebote (Koch-AG u.ä.) sollte eine Cafeteria bzw. eine kleine Schülerküche im
Aufenthaltsraum im Hauptgebäude neu eingerichtet werden. Die Einrichtungen der
derzeit für den Mensabetrieb genutzten Geräte könnten übernommen werden.
5. Personalressourcen
Wir wollen neben den 2 Deputatsstunden für eine Ganztagesklasse weiterhin vorrangig die Kapazitäten unseres Kollegiums nutzen, um die Ganztagesbetreuung anzubieten. Dabei bekommen wir durch die Bereitschaft der Lehrkräfte zur Verrechnung der Deputatsstunden bei der Einführung der Ganztagesschule zusätzliche
Möglichkeiten.
2,0 Schulstunden Aufsicht, Betreuung
1,5 Schulstunden Angebote, Förderunt.
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= 1 Deputatsstunde
= 1 Deputatsstunde
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Im Sinne einer Öffnung unserer Schule möchten wir weiterhin auch auf Ressourcen
und Fachkompetenzen von Außen zurückgreifen. Wir denken dabei an die Einbindung von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Vereinen, älteren Menschen, Ehemaligen und Expertinnen und Experten aus Betrieben und Institutionen in unser Ganztageskonzept, wobei dies ansatzweise bereits stattfindet. So bieten ehemalige Schüler
und Eltern vereinzelt AGs an, derzeit ein ehemaliger Schüler eine Chemie-AG. Im
Bereich Sport bestehen Kooperationen zwischen unserer Schule und dem TV Lahr
und dem Hockeyclub Lahr mit gemeinsamen Trainingsangeboten. Ebenso bietet das
DRK Lahr jährlich Kurse bei uns Schule an. Angestellte von Firmen und Organisationen führen regelmäßig mit den Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen
ein Bewerbungstraining durch. Bildungspartnerschaften bestehen bereits mit der
INA Lahr und der Herrenknecht AG. In Vorbereitung befinden sich die Partnerschaften mit dem Klinikum Lahr und der Arena Lahr. Zusätzlich werden in Kooperation mit
dem "Schlachthof" erlebnispädagogische Projekte in unseren 5. bis 7. Klassen
durchgeführt.
Im themenorientierten Projekt „Soziales Engagement“ engagieren sich zahlreiche
unserer älteren Schülerinnen und Schüler, indem sie sich hier an unserer Schule für
ihre Mitschülerinnen und Mitschüler einsetzen, Freizeitangebote betreuen, bei der
Aufsicht und Pflege der Räumlichkeiten und Einrichtungen helfen, Dienste in der
Mensa verrichten und sich an der Hausaufgabenhilfe beteiligen.
Die außerschulische Zusammenarbeit möchten wir ausdehnen. Ehemalige Schülerinnen und Schüler haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert, sich in unser Ganztageskonzept einzubringen. Zudem bitten wir die Stadtveraltung uns geeignete Personen im Ein-Euro-Job-Programm bzw. über das Projekt „Bürgerarbeit“ in Lahr zu
vermitteln.
Ab dem Schuljahr 2012/13 wird ein Sozialarbeiter/eine Sozialarbeiterin mit einer
75% - Stelle unsere Möglichkeiten verbessern.

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II. Pädagogisches Konzept
Aus den unter I.1 genannten Voraussetzungen resultieren folgende Ziele:
- Verbesserung der sozialen Kompetenz
- Erhöhung der Ausbildungsfähigkeit
- Vermittlung von Planungs-, Berufs- und Lebenskompetenz
Um diese Ziele zu erreichen, müssen unsere Schülerinnen und Schüler
- kreativ
- sozialkompetent
- zukunftsfähig
werden.
Diese Ziele und Kompetenzen, die in Übereinstimmung mit unserem Schulprogramm und dem Bildungsplan stehen, prägen das Profil der Otto-HahnRealschule.

1. Kreative Fähigkeiten
Im Mittelpunkt der Vermittlung kreativer Fähigkeiten steht das Musiktheater. Das
Fach Musik spielt als Leitfach für die Umsetzung der Musiktheater-Projekte eine absolut herausragende Rolle in unserem pädagogischen Konzept, wie die erfolgreichen Aufführungen der Musicals „Mega Modul“, „Tabaluga und Lilli“, "Tabaluga und
das verschenkte Glück" und "Otto – durch dick und dünn" bewiesen.
Die Ganztagesschule wird es uns noch besser ermöglichen den Musikunterricht und
die ihn begleitenden Angebote aus den Bereichen Bildende Kunst, Deutsch, Technik, MUM, etc. weiter auszubauen, um mit den in der Ganztagesbetreuung anwesenden Schülerinnen und Schülern noch gezielter auf die Musiktheater-Projekte
hinarbeiten zu können. Alle Aufgaben, die aus den Aufführungen erwachsen, werden von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern erledigt. Dies umfasst Musik, Gesang, Schauspiel, Ton, Beleuchtung, Kostüme, Requisiten, Bühnenbild, Bühnentechnik, Bewirtung, Organisation, Werbung, etc.. Damit wird den unterschiedlichen Begabungen aller Schülerinnen und Schüler Rechnung getragen. Die Erfahrungen aus den bereits durchgeführten Musicals zeigen, dass solche Projekte im
Ganztagesangebot noch besser umgesetzt werden können. Die Teilnahme am Musiktheater führt bei den Schülerinnen und Schülern zu

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- Sprachkompetenz
- Technischer Ausbildung
- Selbstsicherheit
- Teamfähigkeit
- Kreativität
- Projektarbeit
- Geschicklichkeit
- Integration
Für die Ganztagesschülerinnen und –schüler werden zusätzlich benötigt:
Theaterwerkstatt, großer Musiksaal, Musikwerkstatt, Musik-Abstellraum, Lagerraum
(Fundus) und Multifunktionsraum
Für die umfangreichen kreativen Aufgaben wie die Herstellung der Kulissen, das
Anfertigen von Requisiten und Kostümen ist eine Theaterwerkstatt erforderlich. Diese soll in der Nähe der bereits vorhandenen Technikräume liegen, um deren technische Ausstattung (Staubabsauganlage, Maschinen, etc.) mitnutzen zu können. In
diesem Raum werden 8 Arbeitstische mit Nähmaschinen, Schränke, Regale und
Werkzeuge und Werkbänke für 16 Schülerinnen und Schüler benötigt. Außerdem
sollte dieser Raum entsprechend groß sein, denn Kulissen und Requisiten benötigen viel Platz und müssen über einen längeren Zeitraum bearbeitet werden können,
ohne sie immer wegräumen zu müssen.
Für die musikalische Vorbereitung ist ein großer Musikraum (mindestens 170 qm)
erforderlich, um das Üben und Einstudieren der Musikstücke für Chor, Orchester
Band, Schauspiel und Tanz zu ermöglichen. In diesem Musikraum, der neu gebaut
werden muss, hätte man die Möglichkeit die Instrumente und die Mikrophon -und
Verstärkeranlage immer aufgebaut zu lassen.
Im bisher für den Musikunterricht genutzten Teil des Multifunktionsraumes kann kein
regulärer Musikunterricht mehr stattfinden, da er für verschiedene, bereits beschriebene Nutzungsmöglichkeiten dringend gebraucht wird.
Es ist für die Umsetzung unseres Schulprofils wichtig, einen weiteren kleinen Musikraum als Musikwerkstatt zu bauen und einzurichten, um unseren Ganztagesschülerinnen und –schülern die Möglichkeit zu geben am Nachmittag ohne ständige Anwesenheit einer Lehrkraft regelmäßig zu üben. Ein Schlagzeug und ein Keyboard wären für diesen Übungsraum zusätzlich anzuschaffen. Der große Musikraum ist durch
den Pflichtunterricht ganztägig ausgelastet und kann deshalb für diesen Zweck nicht
genutzt werden.
Der bisherige kleine Musikraum im Hauptgebäude wird in der Nähe des Haupteinganges als Schüler - Aufenthaltsraum (mit Cafeteria) vor dem Unterricht und in der
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Mittagspause dringend gebraucht. Bei Schulveranstaltungen im Multifunktionsraum
wird dieser Raum als Nebenraum benötigt.
Zur Aufbewahrung nicht benötigter Musikinstrumente müsste neben dem Musiksaal
ein Lagerraum für Musikinstrumente neu gebaut werden.
2. Soziale Fähigkeiten
Dieser Bereich hat an unserer Schule mit dem Einsatz von Schülermentoren bei der
Hausaufgabenhilfe und in Sport- und Freizeitgestaltung, der Mithilfe in der Mensa,
der Gewaltprävention, der Suchtprävention, dem Streitschlichter-Projekt, dem
Schulsanitätsdienst, der Sozial-AG und Lions-Quest (Erwachsen werden – ein LifeSkills-Programm) bereits eine gute Basis, soll aber im Zuge der Ganztagesschule
durch die Einführung des Arizona-Modells noch weiter ausgebaut werden. Diese
Angebote dienen der Vermittlung wichtiger Fähigkeiten und Werte wie
- Verantwortung
- Hilfsbereitschaft
- Offenheit
- Toleranz
- Engagement
- Rücksicht
- Selbstkontrolle
- Konfliktfähigkeit
Für die Ganztagesschülerinnen und –schüler werden zusätzlich benötigt:
3 kleine Besprechungszimmer für Streitschlichtung, SMV und Beratungslehrkraft
2 Lernwerkstätten
In den Lernwerkstätten können wir unseren Ganztagesschülerinnen und –schülern
einerseits Möglichkeiten zum selbstständigen und selbstorganisierten Lernen, Üben
und Recherchieren bieten, andererseits schaffen wir damit die Voraussetzungen für
ihre Betreuung bei Hausaufgaben, Stütz- und Förderkursen, für die 10. Klassen
auch zur Prüfungsvorbereitung und zum leichteren Übergang auf berufliche Gymnasien. Die Räume hierfür müssen im Sinne einer motivierenden Lernumwelt entsprechend mit Materialen (Mediathek, Nachschlagewerke, Freiarbeitsmaterialien, etc.),
Möbeln und jeweils 6 PC-Arbeitsplätzen ausgestattet sein, die zum Teil bereits vorhanden sind. Da wir die große Zahl der Ganztagesschülerinnen und –schüler aufteilen möchten, stellen wir uns eine Lernwerkstatt für die Klassen 5 – 7 und eine für die
Klassen 8 – 10 vor.
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und Ganztagesangebot

1 Ruheraum, 1 Freizeitraum, 1 Gerätegarage, Spiel- und Sportgeräte
Ein Ganztagesangebot macht eine Gliederung des Tagesablaufes in Phasen von
Aktivität und Ruhe notwendig. Um eine solche Rhythmisierung zu erreichen, brauchen wir für unsere Ganztagesschülerinnen und –schüler einen Ruheraum, der ihnen als Aufenthaltsraum der Stille, Besinnung und Entspannung dient. Um gleichzeitig Lese- und Sprachkompetenz zu fördern und entsprechende Anregungen zu
schaffen, soll eine Mediathek aufgebaut und unsere Schülerbibliothek ausgebaut
werden.
Wir benötigen außerdem einen Freizeitraum mit Sitzgelegenheiten, Tischen,
Schränken, Spielen, kleinen Fitnessgeräten, etc., in dem man sich wetterunabhängig kreativ betätigen, bewegen und spielen kann. 2 Tischfußballspiele, 1 Air-Hockey
mit 4 Dart - Spiele sind bereits vorhanden.
Um dieses Angebot auch im Freien machen zu können, müssen im Außenbereich
mehr Sport-, Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dafür benötigen wir Spielgeräte aller Art sowie Aufbewahrungsmöglichkeiten für die Spielgeräte
(Gerätegarage). Im Sinne einer Förderung des selbst organisierten und mitverantworteten Lernens werden die Ausgabe der Spielgeräte und die Organisation dieses
Bereiches von unseren Ganztagesschülerinnen und –schülern selbst übernommen.
Präsentationsmöglichkeiten
Aus dem Ganztagesbetrieb werden verstärkt Präsentationen und Produkte hervorgehen, die im Multifunktionsraum, in der Eingangshalle und in den Fluren ausgestellt
werden. Dadurch wird das Engagement, die Selbstsicherheit und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Geeignete Ausstellungsräume und –
flächen, also Stellwände und Schauvitrinen, sind dazu erforderlich (zum Teil vorhanden).

3. Zukunftsfähigkeit
Da ein großer Teil unserer Schülerinnen und Schüler erschwerte Voraussetzungen
für den Start ins Berufsleben hat (siehe I.1) sind verstärkte Anstrengungen und Angebote zur Vorbereitung auf die Berufswahl beziehungsweise den Übergang auf
berufliche Schulen erforderlich. Um dies zu erreichen, führen bereits jetzt externe
Trainer Bewerbungstraining an unserer Schule durch, kooperieren wir mit Betrieben
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und Ausbildungsstätten, ermöglichen unseren Schülerinnen und Schülern die Durchführung von zusätzlichen Praktika und beteiligen uns mit mehreren Schülerfirmen an
der Vorbereitung und Durchführung des Berufsinfotages, zuerst im BBZ und jetzt in
der Sulzberghalle Lahr.
In Kooperation mit der Agentur für Arbeit wird das Projekt "Erfolgreich in Ausbildung
" (EiA) durchgeführt, das alle Schülerinnen und Schüler in Einzelberatungen zur Berufswahl unterstützt, bei der Suche von Praktikumsplätzen hilft, Berufserkundungen
anbietet, Aktionstage rund um die Berufswahl vorbereitet. Auch hierfür ist ein eigener Raum notwendig, in dem auch die Gespräche mit den beruflichen Kooperationspartnern stattfinden können.
Im Rahmen der Einführung des Ganztagesbetriebes wurde die Übungsfirma
„LOHRA“ (Lernende der Otto-Hahn-Realschule arbeiten) gegründet. Diese hat bereits den Schreibwarenladen "Flatsch" im Erdgeschoss des Hauptgebäudes eröffnet.
Die Herstellung und die Vermarktung von weiteren Produkten sind angedacht. Dabei
übernehmen die Schülerinnen und Schüler alle Aufgaben, die in einem Betrieb anfallen: Einkauf, Verkauf, Marketing, Personalwesen, Buchhaltung, Produktion, etc.
Damit werden die Schülerinnen und Schüler auf ein breites Spektrum an Berufen
vorbereitet und ihre unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten kommen zum
Tragen. Externe Fachkräfte werden zur Anleitung und Beratung mit einbezogen. Die
Mitarbeit bei LOHRA steht allen Ganztagesschülerinnen und -schülern offen, wobei
sie in Klasse 8 verpflichtend ist (siehe Musterstundenplan). Wir sehen in LOHRA
auch eine gute Kooperationsmöglichkeit mit dem Scheffel-Gymnasium.
Zusätzliche Stütz- und Förderkurse sollen sowohl schwächeren als auch besonders
begabten Ganztagesschülerinnen und -schülern den Übergang in berufliche Schulen erleichtern.
Durch diese Maßnahmen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden zu:
- Praktischen Tätigkeiten
- Selbstorganisiertem Lernen
- Selbstbewusstsein
- Berufsanforderungen
- Höherer Schulbildung
- Selbsteinschätzung
- Selbstkritik
Für die Ganztagesschülerinnen und –schüler werden zusätzlich benötigt:
LOHRA - Büroraum, Schülerküche, Technikraum und Fahrradwerkstatt

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Als Büroraum für LOHRA ist ein Raum mit den entsprechenden Computern ausgestatteten Computern notwendig. Die Schülerinnen und Schüler erledigen hier die
kaufmännischen Aufgaben in den Bereichen Verwaltung, Personalwesen, Buchhaltung und Einkauf/Verkauf. Als Ganztagesangebot werden in diesem Raum auch
spezielle Schulungskurse zur Ausbildung der kaufmännischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von LOHRA stattfinden.
In der vorhandenen Schülerküche, die mit Küchengeräten und 16 Arbeitsplätzen
komplett neu auszustatten ist (auch ohne GTS-Betrieb), sollen neben dem MuM Unterricht verschiedene AGs und Projekte im hauswirtschaftlichen Bereich stattfinden. Unsere derzeitige Schulküche ist bereits 38 Jahre alt. Für eine zeitgemäße
Nahrungszubereitung fehlen z.B. Mikrowelle, Dampfgarer und Induktionskochfeld.
Außerdem zeigt die Einrichtung erhebliche Materialermüdungen.
Der gesamte Küchenbereich ist zu modernisieren. Er wird auch als Produktionsstätte der Übungsfirma LOHRA, Abt. Verpflegung genutzt.
Ein PC-Technikraum mit 3 computergesteuerten Fräsmaschinen mit Schutzhüllen, 3
Schleifmaschinen, 10 PC-Arbeitsplätzen, 2 MAC-Computern, CAD-Programmen,
Vernetzung, Drucker, Plotter und Anwendungsmodellen wird es uns für die Ganztagesschülerinnen und -schüler erlauben, dem Wunsch der Lahrer Betriebe nach einer
besseren Vorbereitung auf die technischen Berufe nachzukommen.
Die Fahrradwerkstatt soll in einem von Außen zugänglichen kleineren Anbau in der
Nähe der Technikräume untergebracht, mit entsprechenden Werkzeugen und drei
Fahrradmontierständern ausgestattet werden. Sie wird neben LOHRA auch als offenes Angebot für die Ganztagesschülerinnen und –schüler unserer Schule dienen.
Die modernisierte Schülerküche, die Cafeteria, der neue Technikraum und die Fahrradwerkstatt werden als Produktionsstätten und Dienstleistungszentren für LOHRA
dienen. Außerdem werden damit mehr Möglichkeiten für die Angebote im Ganztagesbetrieb geschaffen.
Der gesamte Raumbedarf ist in einem zusätzlichen Dokument dargestellt.

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Pädagogisches Konzept
I.1. Voraussetzungen:
47 % Kinder mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende, Berufstätige,
sozialer Brennpunkt

Ziele:
- Verbesserung der sozialen Kompetenz
- Erhöhung der Ausbildungsfähigkeit
- Vermittlung von Planungs-, Berufs- und Lebenskompetenz
Sozialkompetenz

Ausbildungsfähigkeit

II.1. kreative Fähigkeiten

II.2. soziale Fähigkeiten

II.3. Zukunftsfähigkeit

Musiktheater
Kreativwerkstatt

Schülermentoren
Sanitätsdienst

Übungsfirma
Stützkurse
Förderkurse

Sprachkompetenz
Techn. Ausbildung
Selbstsicherheit
Teamfähigkeit
Kreativität
Projektarbeit
Geschicklichkeit

Verantwortung
Hilfsbereitschaft
Offenheit
Toleranz
Engagement
Rücksicht
Selbstkontrolle
Konfliktfähigkeit

Prakt. Tätigkeiten
selbstorg. Lernen
Selbstbewusstsein
Berufsanforderungen
höhere Schulbildung
Selbsteinschätzung
Selbstkritik

III. Bedarf:
Ganztagesschule
mit Räumen, Ausstattung
u. Personal
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