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Beschlussvorlage (Freisportflächen im LGS-Gelände Mauerfeld)

                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 602
Sottru

Datum: 15.08.2013 Az.: 602so

Drucksache Nr.: 173/2013

Beratungsfolge

Termin

Beratung

Kennung

Abstimmung

Ausschuss für Soziales, Schulen und
Sport

18.09.2013

vorberatend

nichtöffentlich

Ohne Abstimmung

Technischer Ausschuss

25.09.2013

vorberatend

nichtöffentlich

Haupt- und Personalausschuss

30.09.2013

vorberatend

nichtöffentlich

Haupt- und Personalausschuss

20.01.2014

vorberatend

nichtöffentlich

Gemeinderat

27.01.2014

beschließend

öffentlich

Abgesetzt

Beteiligungsvermerke
Amt
Handzeichen

50

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Freisportflächen im LGS-Gelände Mauerfeld

Beschlussvorschlag:

Der Gemeinderat beschließt den Bau von zwei Sportplätzen für den Rasensport sowie einer Multisportanlage im Mauerfeld (LGS-Bürgerpark)

Anlage(n):
Übersicht Freisportflächen Kernstadt

BERATUNGSERGEBNIS
Einstimmig

Sitzungstag:

lt. Beschlussvorschlag

mit Stimmenmehrheit

Bearbeitungsvermerk

abweichender Beschluss (s. Anlage)

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

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Begründung:

Aktuelle Ausgangssituation
Die Stadt Lahr unterhält derzeit insgesamt 27 Ballsportflächen vom Tennenplatz bis zum
Kunstrasenplatz. Es gibt insgesamt 12 Rasensportvereine mit rund 4.000 Mitgliedern (rund
1.250 aktive Kinder und Jugendliche). Die Sportstätten befinden sich grundsätzlich im Eigentum der Stadt; sie sind in ihrer Nutzung aber den jeweiligen Vereinen zugeordnet.
In der Kernstadt gibt es derzeit zwei Sportzentren:
Die Klostermatte mit Stadion, Laufbahn und Tennenplatz (zukünftig Rasenplatz).
Außer dem Vereinssport der Spvgg Lahr findet hier auch der Schulsport der umliegenden
Schulen statt.
Mit dem Umbau des Tennenplatzes in einen Naturrasen und der ergänzenden Anlage eines
Kleinfeldplatzes (2013) wird in Zusammenarbeit mit der Spvgg Lahr den sportlichen Anforderungen langfristig Rechnung getragen.
Die Dammenmühle mit Stadion, umfangreichen Leichtathletik-Anlagen, Kunstrasen-Fußball,
Kunstrasen-Hockey, Rasenplatz TGB Lahr, Freizeitrasenplatz (ehem. Hockeyplatz).
Gemeinsam mit den dortigen Tennisanlagen bildet die Dammenmühle die größte Gesamtsportanlage der Stadt.
Mit dem Neubau des Hockeykunstrasenplatzes 2004 und dem Umbau des Tennenplatzes in
einen Kunstrasenplatz (2010) für Fußball wurde in Kooperation mit den nutzenden Vereinen
(HC Lahr und Lahrer FV) der wesentliche Sanierungsbedarf an den Freisportanlagen aufgearbeitet. Künftige größere Aufwendungen sind vor allem im Bereich der Kunststofflaufbahn
und im Tribünenbereich zu sehen.
Neben diesen beiden zentralen Anlagen gibt es noch:
Fußballplatz Dinglingen beim Aktienhof und Mauerfeld.
Der Platz beim Aktienhof wird vom FV Dinglingen, der im Vereinsheim Aktienhof auch seinen
sozialen Mittelpunkt hat, genutzt. Der Schulsport spielt hier eine eher untergeordnete Rolle.
Der Platz im Mauerfeld steht dem Verein als Trainings- und Spielort und auch von den umliegenden Schulen (Scheffel-Gymnasium, Otto-Hahn-Realschule) zur Verfügung. Im Sportbetrieb nehmen stabil 2 Seniorenmannschaften sowie 10 Jugendmannschaften an den laufenden Spielrunden teil.
Die vorhandenen Bedingungen/Verhältnisse für den FVD zeigen sich in mehrfacher Hinsicht
problematisch:
Die Vereinsgröße erfordert die Nutzung zweier Plätze. Dabei ist im Mauerfeld nachteilig, dass
sich keinerlei Sanitär- und Umkleideeinrichtungen am Ort befinden. Von weit größerem Nachteil ist allerdings, dass sich dieser Platz als öffentlicher Fußballplatz für Spieler entwickelt hat,
die nicht in Vereinen organisiert sind. Es ist zu beobachten, dass diese Nutzergruppe immer
größer wird. Sie hält sich nicht an Regenerations- und Ausbesserungspausen, was dazu
führt, dass ein akzeptabeler, von Vereinsseite bespielbarer Zustand des Platzes, kaum aufrecht zu erhalten ist.
Der vereinsgebundene Platz des FVD beim Aktienhof bereitet seit mehreren Jahren erhebliche
Probleme in Bezug auf Scherfestigkeit und Narbendichte. Trotz zusätzlicher Pflegeeinsätze
und Auslichten des Gehölzbestandes ist die Situation, deren Ursache im Unterbau des ehemaligen Tennenplatzes zu suchen ist, nicht in den Griff zu bekommen.

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Seit die Bebauung auf der Ostseite direkt an den Platz herangerückt ist, gibt es wegen Lärm
zusätzliche Konflikte mit Anwohnern.
Der Fußballverein ist beim Sportplatz Aktienhof auf die Mitbenutzung der Umkleide- und
Duschräume der Theodor-Heuss-Schule angewiesen. Die unzureichende Anzahl der Räume,
die Größe der Räume sowie der optische und technische Zustand der sanitären Einrichtungen wirken sich ebenfalls nachteilig auf den Trainings- und Spielbetrieb aus.
Fußballverein Lahr-West:
Der Rasenplatz und Tennenplatz, welcher gleichzeitig als Bolzplatz genutzt wird befindet sich
in einem ordentlichen Zustand. Allerdings hat sich die sportliche und strukturelle Situation
des Vereins in den letzten Jahren verschlechtert. Die Sportanlage des FC Lahr-West wird
auch vom Don-Bosco-Zentrum mit genutzt.
Fazit Kernstadt:
Mit den bisher getätigten Investitionen konnten mit der Klostermatte im Osten der Stadt und
der Dammenmühle im Süden zwei Zentren entwickelt werden, die dort den künftigen sportlichen Entwicklungen langfristig gerecht werden. Im westlichen Bereich der Stadt wird mit Blick
auf die Vereine FC Lahr-West und insbesondere FV Dinglingen deutlich, dass hier zur Sicherung der weiteren sportlichen Entwicklung Handlungsbedarf besteht.
Situation Stadtteile:
In den Stadtteilen zeigt sich für die dortigen Vereine eine gute und langfristig gesicherte Infrastruktur. Dabei müssen sich auch die Vereine in den Stadtteilen künftig stärker mit den allgemeinen Problemen des Vereinssports, wie demografischer Wandel, zurückgehende Mitgliederzahlen, mangelnde Bereitschaft zum Ehrenamt, Vereinsführung, Finanzen, auseinander setzen. Beim FC Mietersheim sind diese Tendenzen (Vereinsführung, Finanzierung des
Vereins, ständig rückläufiger Sportbetrieb im Senioren- und Jugendbereich bereits deutlich
erkennbar). Die einzige Möglichkeit, dieser Entwicklung entgegen zu wirken, ist in einer stärkeren Kooperation untereinander zu sehen, wie sich am Beispiel SC Kuhbach/Reichenbach
oder an vorhandenen Spielgemeinschaften belegen lässt.

Ausblick
Mit der Landesgartenschau zeichnet sich die Möglichkeit ab, durch ein drittes Zentrum in
der Kernstadt eine nachhaltige sportliche Entwicklung für die Gesamtstadt, mit Schwerpunkt im Lahrer Westen zu ermöglichen. Ein zukünftiges Zusammenwirken verschiedener
Vereine bei den Freisportflächen und die bauliche Konzentration mit den Hallensportbereichen lassen Synergieeffekte erwarten, die dem Vereinsport neue Möglichkeiten eröffnen.
In der Planung sind hierzu die Einrichtung eines Rasens sowie eines Kunstrasenfeldes vorgesehen.
Im Hinblick auf den Anspruch einer kinder- und jugendgerechten Landesgartenschau soll
durch ein sog. Multisportsfeld die Möglichkeit gegeben werden, auch ohne Vereinsbindung
Freizeitsport zu betreiben. In das sportliche Gesamtkonzept ist auch das Projekt des Alpenvereins (Kletterturm) integriert.
Im Falle eines Neubaus von Sportstätten im Mauerfeld in zentraler, gut erreichbarer Lage
wird sich in Abstimmung mit dem FV Dinglingen auch der Vereinsstandort ins Mauerfeld verlagern. Die sich in einem Vereinsheim widerspiegelnden Aktivitäten zur Erreichung eines sozialen Mittelpunktes für die Vereinsmitglieder, wären dort möglichst im räumlichen und archi-

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tektonischen Zusammenhang mit einem Hallenneubau zu berücksichtigen. Die Anlage im Aktienhof stünde damit perspektivisch zur Disposition.
Bei Gesprächen mit Vertretern des FC Mietersheim wurde deutlich, dass der Verein bis zum
Ende der Landesgartenschau seine Vereinsheimat nach wie vor auf dem Sportgelände Mietersheim mit dem im Eigentum des Vereins stehenden Gebäude (auf Erbpachtgrundstück der
Stadt Lahr) sieht. Die Vereinsvertreter erwarten von der Stadt Lahr in diesem Zusammenhang auch, dass die dortigen Fußballplätze ohne Einschränkungen weiterhin auf dem bisherigen Niveau, gepflegt werden. Die Verwaltung geht jedoch davon aus, dass sich die bestehenden Probleme, wie rückläufige Jugendmitglieder, Finanzsituation und Vereinsführung eher noch ausweiten werden. Eine Perspektive für die Fußballer im Stadtteil Mietersheim sieht
die Verwaltung nur in einer stärkeren Kooperation des Vereins mit Nachbarvereinen. Die Lage der projektierten Sporteinrichtungen im Mauerfeld, etwa auf halbem Weg zwischen dem
FV Dinglingen und dem FC Mietersheim lässt eine Zusammenarbeit dieser beiden Vereine
nahliegend erscheinen. Erste Gespräche hierzu haben zwischen beiden Vereinen bereits
stattgefunden. Seitens des FC Mietersheim wurde dabei deutlich, dass man die eigene Situation realistisch einschätzt und die daraus resultierende Notwendigkeit zum Handeln erkannt
hat.
Sollten sich im Ergebnis, evtl. auch zu einem späteren Zeitpunkt, die Fußballer aus Mietersheim, in den neuen Anlagen im Mauerfeld integrieren, stünden auch die beiden Rasenplätze
im südlichen Stegmatten zur Disposition.
Mit der Konzentration neuer Sportflächen im Mauerfeld könnten damit insgesamt drei eher
mangelbehaftete Plätze durch zwei zeitgemäße, effektiv zu unterhaltende Plätze ersetzt werden. Neben einer deutlichen Einsparung bei der Flächenpflege, ergibt sich durch die mögliche bauliche Verwertbarkeit der Altplätze eine nicht unerhebliche Erlössituation.
Der Schulsport der Johann-Peter-Hebel-, Theodor-Heuss- und Schutterlindenbergschule
kann ebenfalls ergänzend ins Mauerfeld verlagert werden, wo dann mit den neuen Freisportanlagen und Hallen ein weitaus komplexeres und qualitativ hochwertiges Angebot zur Verfügung stünde als heute im Aktienhof. Von den geplanten Sportanlagen in gut erreichbarer Nähe profitieren alle Schulen im Lahrer Westen. Dass dies im Alltag möglich ist, belegen die
Geroldsecker- und Friedrichschule, welche beide die Klostermatte nutzen.

Kosten
Die in dieser Vorlage benannten Sporteinrichtungen sind nicht Bestandteil des „Pflichtbereiches“ Landesgartenschau. Sie sind in Planung und Ausführung sowie Finanzierung gesondert zu betrachten.
Bei ersten Sondierungsgesprächen der Stadt beim RP und beim Badischen Sportbund in
Freiburg wurde signalisiert, dass neben einer direkten Vereinsförderung auch eine Förderung
nach dem „Investitionsprogramm kommunaler Sportstättenbau“ möglich wäre.
Durch eine Veräußerung der nicht mehr benötigten Flächen im Aktienhof und evtl. der Plätze
in Mietersheim, könnten sich weitere Einnahmemöglichkeiten erschließen. Gleichzeitig würden mittelfristig die Pflegeaufwendungen für diese Plätze dauerhaft entfallen.
Bei Aufgabe und Veräußerung (z.B. als Bauland) der Altplätze in Dinglingen, Lahr
West und Mietersheim könnten Pflegekosten von derzeit 56.000 € p.a. eingespart
werden. Dem gegenüber stehen die Unterhaltskosten der beiden neu angelegten

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Plätze im Mauerfeld, die bei deutlich verbesserter Funktionalität, mit ca. 40.000 € p.a.
zu veranschlagen sind.

Investitionen:
Neubau einer Kunstrasensportanlage
Normfeld 70x100m, Ballfang, Barriere,
Flutlicht

720.000,00

Neubau einer Rasensportanlage
Normfeld 70x100m, Ballfang, Barriere,
Bewässerung

600.000,00

Umfeld mit Wegeführung und Unterstand
Ver- u. Entsorgung

300.000,00

Multisportsanlage

180.000,00

Zwischensumme
Baunebenkosten / Honorare

1.800.000,00
300.000,00

Gesamt:

2.100.000,00

Die Kostenbetrachtung basiert auf Werten für 2013.

Erlöse / Fördermittel :
Evtl. Fördermittel:
Evtl. Erlös Sportplatz Aktienhof
(6.500 qm x 85,00 €/qm)
Erforderliche Investitionen ohne Neubau:
Erneuerung Rasenplatz Aktienhof
Erneuerung Rasenplatz Mauerfeld

Guido Schöneboom
Erster Bürgermeister

130.000,00
552.000,00

50.000,00
50.000,00

Karl Langensteiner-Schönborn
Bürgermeister