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Beschlussvorlage (Sportanlagen Klostermatte Umwandlung des Tennenplatzes in ein Rasenspielfeld und eines zusätzlichen Kleinspielfeldes)

23. September 2013
                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 602
Sottru

Datum: 12.08.2013 Az.:

Drucksache Nr.: 169/2013

Beratungsfolge

Termin

Haupt- und Personalausschuss

23.09.2013

Beratung

Kennung

Abstimmung

öffentlich

Beteiligungsvermerke
Amt
Handzeichen

50

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Sportanlagen Klostermatte
Umwandlung des Tennenplatzes in ein Rasenspielfeld und eines zusätzlichen Kleinspielfeldes

Beschlussvorschlag:

1. Der Haupt- und Personalausschuss nimmt den aktuellen Sachstand des Projektes der Spvgg Lahr 1926 e.V. „aus Rot wird Grün“ zur Kenntnis
2. Der städtische Kostenanteil 2013 an der Maßnahme wird um 20.000,- Euro
auf 192.000,- Euro erhöht. Der Haupt- und Personalausschuss bewilligt hierfür
gemäß § 84 der Gemeindeordnung Baden-Württemberg überplanmäßige
Ausgaben bei der Finanzpositon 2.5620.962000-008 (Stadion Klostermatte
bauliche Verbesserungen) in Höhe von 20.000,- Euro. Die Deckung der Mehrausgaben erfolgt durch Einsparungen bei den Finanzpostionen 2.6300.96000203 (Gemeindestraßen – Ausgleichsmaßnahme Breitacker Nord Kippenheimweiler) in Höhe von 11.000,- Euro und 2.6300.960000-706 (Gemeindestraßen
– Ausgleichsmaßnahme Kähnermatt Sulz) in Höhe von 9.000,- Euro.
3. Über die für das Jahr 2014 von der Spvgg Lahr 1926 e.V. beantragte städtische Kostenbeteiligung für die Einzäunung und Erweiterung/ Erneuerung der
Flutlichtanlage in Höhe von 63.000,- Euro wird im Rahmen der anstehenden
Haushaltsberatung für das Haushaltsjahr 2014 entschieden.

BERATUNGSERGEBNIS
Einstimmig

Sitzungstag:

lt. Beschlussvorschlag

mit Stimmenmehrheit

Bearbeitungsvermerk

abweichender Beschluss (s. Anlage)

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

Drucksache 169/2013

Seite - 2 -

Begründung:
Am 30.07.2012 hat die Spvgg Lahr e.V. einen Antrag auf Mitfinanzierung des Projekts „Aus Rot wird
Grün“ an die Stadt Lahr gestellt. Die Spvgg Lahr e.V. beabsichtigte mit dem Projekt den auf dem
Sportgelände Klostermatte vorhandenen Tenneplatz in ein Rasenspielfeld umzuwandeln und um ein
zusätzliches Kleinspielfeld zu erweitern.
Hintergrund war die seit vielen Jahren vom Verein beklagte unzureichende Platzkapazität auf dem
Sportgelände Klostermatten. Der vorhandene Rasenplatz reichte für den Trainings- und Spielbetrieb
bei weitem nicht aus. 16 Mannschaften des Vereins (Jugend, Senioren und Damen) sowie die Belegungen der Lahrer Schulen führten zu einer deutlichen Überbelegung des Platzes. Der hieraus resultierende schlechte Platzzustand wirkte sich insbesondere für den Spielbetrieb negativ aus. Obwohl
der Verein als Hauptnutzer sich darum bemüht die Klostermatte so gut wie möglich zu schonen, gestaltete sich ein Ausweichen z.B. bei schlechtem Wetter oder während der Platzsperre über den
Sommer auf den Tennenplatz zunehmend schwieriger. Der Oberflächenbelag des Hartplatzes war
fast komplett abgetragen, was zu einer erhöhten Verletzungsgefahr durch spitze Steine führt. Der
Platz wäre zumindest zu erneueren gewesen. Außerdem birgt ein Hartplatz ein sehr hohes Verletzungsrisiko und nimmt gerade jungen Fußballspielern die Motivation am Spiel. Grundsätzlich gelten
Hartplätze als technisch überholt und nicht mehr zeitgemäß.
Die Spvgg Lahr e.V. hatte zunächst die Idee entwickelt den vorhandenen Hartplatz vollständig aufzugeben und den Naturrasen im Stadion Klostermatte in ein Kunstrasenfeld mit Fluchtlichtanlage umzuwandeln. In diesem Zusammenhang wäre es erforderlich geworden auch die Laufbahn als Kunststoffbahn neu zu bauen. Bei dieser kompakten Lösung hätte das komplette Vereinsleben auf die
Klostermatte mit dem vorhandene Umkleidegebäuden und Vereinsheim konzentriert werden können.
Mit Blick auf die hohen Investitionskosten in rund 1.100.000 Euro schied diese Variante jedoch aus.
Darüber hinaus besteht im Bereich des Schulsportes in Lahr kein weiterer Bedarf ein einer zusätzlichen Kunststofflaufbahn.
Auch eine Umwandlung des vorhandenen Tennenplatzes in ein Kunstrasenspielfeld sah die Verwaltung aus Kostengründen (600.000 Euro) als kritisch an. Zudem ist im Konzept der Landesgartenschau vorgesehen, dass im angestrebten Sportzentrum zentrale Trainingsmöglichkeiten gerade über
den Winter hinweg mit einem zusätzlichen Kunstrasenplatz angeboten werden sollen.
Als weitere Variante wurde letztendlich mit dem angestrebten Projekt „Aus Rot wird Grün“ die Umwandlung des vorhandenen Tennenplatzes in ein Naturrasenspielfeld aufgegriffen. Außerdem sollte
zur Unterstützung der Jugendarbeit des Vereins zusätzlich ein Kleinspielfeld errichtet werden, auf
dem der gesamte Spielbetrieb bis einschließlich zur E-Jugend durchgeführt werden kann.
Die geplanten Kosten des Projekts wurden zum Projektstart im November 2012 auf 260.000 Euro
bemessen. Davon wird der Badische Sportbund ca. 30 % der Kosten (ca. 78.000 Euro), und die
Spvgg Lahr 10.000 Euro tragen. Für die Stadt Lahr als Eigentümerin hat der Gemeinderat im HH
2013 eine Kostenbeteiligung von 172.000 Euro vorgesehen.
Um die entsprechenden Zuschüsse des Badischen Sportbundes akquirieren zu können fungiert der
Verein als Bauherr der Maßnahme, wird aber in allen Belangen der Ausschreibung und Bauabwicklung von der Stadt unterstützt.
Ehrgeiziges Ziel des Vereines war es, mit dem Training bereits zur Spielsaison 13/14 auf dem neuen
Platz starten zu können. Durch eine intensive Vorbereitung und Ausschreibung im eigenen Hause
konnte trotz der im Frühjahr sehr schwierigen Witterungsverhältnisse erreicht werden, dass dem Verein bereits ab August 2013 die neuen Trainingsflächen auf dem zum Rasenplatz umgebauten Tennenplatz zur Verfügung stehen.
Letztlich ergaben sich in dieser kurzen Bauzeit dennoch einige Veränderung die im Folgenden dargestellt sind:

Drucksache 169/2013

Seite - 3 -

Die erforderliche neu zu installierende Beregnung der beiden Flächen konnte mit dem Wasser des
stadteigenen Tiefbrunnens auf der Klostermatte bewerkstelligt werden. Dies wurde möglich indem
man alte, unter der Schutter hindurchführende, Trinkwasserleitungen als Zuleitung für die Sportplatzbewässerung reaktiviert hat. Der Mehraufwand für das Suchen, Prüfen und Anpassen der alten
Trinkwasserleitung für die Platzberegnung rechtfertigt sich langfristig durch die Einsparungen gegenüber der Verwendung von Trinkwasser aus dem Badenova-Netz.
Für die Unterbringung der Bewässerungssteuerung wurde anstelle eines Steuerungskastens eine
Fertiggarage gewählt die neben der reinen Technik für die Bewässerung auch der Unterbringung von
Spielutensilien dient.
Zu Beginn der Baummaßnahme war man davon ausgegangen, dass die Flutlichtanlage in ihrer Form
bestehen bleibt und lediglich Reflektoren und Leuchtmittel ersetzt werden. Als man diese Arbeiten
angehen wollte hat sich gezeigt, dass die bestehende Anlage in Hinblick auf Blitzschutz und Zustand
der Zuleitung nicht mehr den Anforderungen entspricht. Gleichzeitig hat der Verein darüber hinaus
auch den Wunsch geäußert die Anlage von 4 auf 8 Masten auszubauen. Ein Beleuchtung mit 8 Masten entspricht dem derzeitigen Standard eine für Punktspiele genutzten Anlage. Damit wäre auch
eine Ausleuchtung des neu angelegten Anspielfeldes ermöglicht. Aus fachlicher Sicht wurde diese
Maßnahme für sinnvoll erachtet aber aufgrund des hohen Aufwandes zunächst zurück gestellt. Allerdings wurden aus Gründen des Bauablaufes die bereits für die Bewässerung hergestellten Gräben
genutzt und vorab neue Strom und Blitzschutzleitungen verlegt.
Trotz Absperrung und Tor im Zugangsbereich zur Sportanlage mußte festgestellt werden, dass das
Gelände in unzumutbarer Weise mit Hunden und Zweirädern missbraucht wird. Eine Einfriedung entlang der Schutter und dem Fußweg erscheint daher unerlässlich um weitergehende Schäden an den
neu hergerichteten Plätzen zu vermeiden.
Im Gesamten stellt sich damit folgende Situation dar:
260.000,00 €

Baukosten nach Kostenschätzung vom Nov. 2012
In der Kostenschätzung vom Nov. 2012 nicht vorgesehene aber bereits durchgeführte Arbeiten:
Technikgarage

4.000,00 €

Bewässerungsanschluss an Tiefbrunnen Stadion

8.000,00 €

Blitzschutz für Flutlicht und Ballfang

8.000,00 €

Elektroleitungen neu für Flutlicht

9.000,00 €

Zusätzlich geleistete Ausgaben in 2013
(Anm.: Vorschlag 20.000,-- € als weitere städt. Kostenbeteiligung gem. Beschlussvorschlag-; die restlichen 9.000,- € sollen über eine
Zuschusserhöhung des Badischen-Sport-Bundes gedeckt werden)

29.000,00 €

Vom Verein für das Jahr 2014 beabsichtigte zusätzliche Maßnahmen
für die eine weitere städt. Kostenbeteiligung und ein weiterer Zuschuss
des Badischen-Sport-Bundes beantragt wird:
Flutlicht Ergänzung von 4 auf 8 Masten

55.000,00 €

Zaunbau ohne Bespannung Ballfang Großspielfeld

23.000,00 €

Zusätzlich vorgesehene Aufwendungen für 2014

Drucksache 169/2013

Seite - 4 -

78.000,00 €
(Anm.: Vorschlag 63.000,-- € als weitere städt. Kostenbeteiligung
Mittelbereitstellung im Jahr 2014 –gem. Beschlussvorschlag- die restlichen 25.000,- € sollen über eine Zuschusserhöhung des BadischenSport-Bundes und des Vereins gedeckt werden)

Zusätzliche Aufwendungen gesamt

107.000,00 €

Baukosten mit Zusatzaufwendungen

367.000,00 €

davon abzüglich Kostenanteil Verein

14.000,00 €

davon abzüglich Zuschuss Badischer-Sport-Bund (zu erwarten!)

98.000,00 €

Kostenbeteiligung Stadt gesamt

255.000,00 €

davon bereits im Haushaltsplan 2013 bereitgestellt
zusätzliche Mittelbereitstellung im Jahr 2013 (gem. Beschlussvorschlag)
weitere Mittelveranschlagung im Haushaltsplan 2014 (gem. Beschlussvorschlag)

172.000,00 €

Zusätzlich vom Verein beantragte städt. Kostenbeteiligung gesamt

83.000,00 €

20.000,00 €
63.000,00 €

Für die in 2013 bereits angefallenen Leistungen und die für gewünschten zusätzlichen Maßnahmen
hat der Verein bereits Fördermittel beim Badischen Sportbund beantragt. . Mit Schreiben vom
17.08.2013 bittet die Spielvereinigung Lahr die Stadt um eine weitere Kostenbeteiligung für das Jahr
2014 in Höhe von 83.000 Euro. Gleichzeitig wird der Verein auch seinen Eigenanteil am Projekt von
bisher 10.000 Euro auf 14.000 Euro erhöhen.
Die Notwendigkeit der Maßnahmen und die im Zusammenhang mit dem Projekt „aus Rot wir Grün“
gewünschte Ausführung ist für die Verwaltung nachvollziehbar. Die Durchführung dieser Maßnahmen
ebenfalls in Bauherrschaft der Vereines hat den Vorteil, dass dadurch Fördermittel des Badischen
Sportbundes gewährt werden können.
Die Verwaltung bedauert zwar, dass Einzäunung und Erneuerung der Flutlichtanlage nicht schon
zum Projektstart formuliert wurden, befürwortet aber die Ausweitung der Maßnahme als dauerhafte
bauliche Verbesserung dieser stadteigenen Sportanlage. Ein entsprechender Ansatz wurde daher
von der Verwaltung in den Entwurf des Haushaltsplanes 2014 aufgenommen. Über diesen ist vom
Gemeinderat im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen für das Haushaltsjahr 2014 zu entscheiden.
Planung, Ausschreibung und Bauleitung für das Projekt wurde von Mitarbeitern der Stadt Lahr erbracht. Es wurde lediglich ein Fachberater für den Aufbau der Rasentragschichten eingeschaltet.
Eine Vergabe der dem Projekt zugrunde liegenden Ingenieurleistungen an ein externes Ingenieurbüro, wie sonst üblich, hätte dem Projekt trotz der jetzt beabsichtigen zusätzlichen Maßnahmen ein
deutlich höheres finanzielles Engagement abverlangt.

Karl Langensteiner Schönborn

Richard Sottru

Jürgen Trampert