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Beschlussvorlage (Anlage 2 Projektbeschreibung)

                                    
                                        Antrag der Stadt Lahr – Städtische Musikschule Lahr

Entwicklung einer digitalen Musiklernplattform

Bewerbungsskizze
STADT LAHR
Die Stadt Lahr als Große Kreisstadt in der Ortenau mit rund 46.500 Einwohnerinnen und
Einwohnern nimmt als bedeutendes Mittelzentrum zwischen Freiburg und Straßburg ein breit
gefächertes Aufgabenspektrum wahr. Mit bester Infrastruktur und hervorragender Lage zwischen
Oberrhein und mittlerem Schwarzwald bietet sie hohe Lebensqualität, ein großes Angebot an
Arbeitsplätzen und eine breit aufgestellte Bildungslandschaft.

STÄDTISCHE MUSIKSCHULE LAHR
1965 gegründet, wurde die Musikschule Lahr schon bald durch innovative Unterrichtskonzepte in
der musikalischen Früherziehung weit über die Region hinaus bekannt. Auch heute werden nicht
nur Kinder und Jugendliche unterrichtet, sondern auch neue pädagogische Konzepte für die
Breiten- und Spitzenförderung entwickelt. Die Städtische Musikschule ist seit vielen Jahren eines
der Aushängeschilder der Stadt.
Einer der ersten Meilensteine auf diesem Weg war 1972 die Gründung des
Landesjugendorchesters Baden-Württemberg durch Lehrkräfte der Städtischen Musikschule Lahr.
Weithin bekannte Künstlerinnen und Künstler nahmen von hier aus ihren Weg auf nationale wie
internationale Bühnen. Musikerinnen und Musiker mit Lahrer Wurzeln spielen heute in der Berliner
Philharmonie, im Gewandhaus zu Leipzig, im Concertgebouw Amsterdam oder im RadioSymphonieorchester des SWR. Die „Ehemaligen“ sind wichtige Kulturbotschafter unserer Stadt in
der Welt. Viele der Künstler pflegen bis heute den Kontakt zur Musikschule ihrer Kindheit.
Derzeit musizieren 2100 Schülerinnen und Schüler in der Städtischen Musikschule Lahr im
Fachbereich Klassik, in der elementaren Musikpädagogik oder im Genre Rock, Pop und Jazz. Die
kontinuierliche Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten und allgemeinbildenden Schulen
gewährleistet eine große Breite in der musikalischen Ausbildung. Gleichzeitig bietet sie Raum für

individuelle Spitzenleistungen. Beachtliche Erfolge bei renommierten Wettbewerben im In- und
Ausland zeigen, dass das Ausbildungskonzept der Musikschule positiv Früchte trägt. Doch was
zählt, sind nicht nur gute Organisationsstrukturen und hervorragend ausgebildete Lehrkräfte,
sondern vor allem das überdurchschnittliche Engagement des Kollegiums, das mit seiner eigenen
Begeisterung und Leidenschaft die Schülerinnen und Schüler motiviert und in ihrer musikalischen
wie persönlichen Entwicklung weiterbringt. Gerade hierin liegt die Strahlkraft der Städtischen
Musikschule Lahr.
Von Anfang an begleitet und unterstützten der Lahrer Gemeinderat und die Stadtverwaltung die
Städtische Musikschule. Erst dadurch können die verlässliche Basis und die Kontinuität für die
ausgezeichnete musikpädagogische Entwicklung der Musikschule gewährleistet bleiben. Die
Städtische Musikschule ist zu einem wichtigen Eckpfeiler der Lahrer Bildungslandschaft
geworden, und sie ist bei Jung und Alt beliebt! Dies zeigt der hohe Anteil von Eltern, die sich im
Elternbeirat der Musikschule engagieren, und die Arbeit des Fördervereins der Musikschule, der
viele Projekte finanziell, ideell und ganz praktisch unterstützt.

DIGITALER WANDEL
„Der Begriff Digitale Revolution bezeichnet den durch Digitaltechnik und Computer
ausgelösten Umbruch, der seit Ausgang des 20. Jahrhunderts einen Wandel nahezu aller
Lebensbereiche bewirkt und der in eine Digitale Welt führt, ähnlich wie die industrielle
Revolution 200 Jahre zuvor in die Industriegesellschaft führte. Deshalb ist auch von einer
dritten industriellen Revolution die Rede oder in technischer Hinsicht von mikroelektronischer
Revolution.“ (Quelle. Wikipedia)
Der weitgreifende Einfluss des Digitalen auf nahezu alle modernen Lebensbereiche wird als
„Revolution“ bezeichnet, weil nicht nur Technik und Wirtschaft sich verändern, sondern auch
private Kommunikation oder die Bildung grundlegend betroffen sind. Als Beispiel dafür seien
YouTube-Videos genannt, die von Hobby-Handwerkern, Freizeitköchen und Schülerinnen und
Schülern gleichermaßen als Lernhilfe in Anspruch genommen werden. Der Rat für Kulturelle
Bildung1 veröffentlichte im Juni 2019 sein Forschungsergebnis, dass 86 Prozent der 12- bis 19Jährigen YouTube regelmäßig nutzen. Für rund die Hälfte der jugendlichen YouTube-Nutzer
ist die Videoplattform wichtiger Bestandteil des Lernens für die Schule. Der Rat für kulturelle
Bildung folgert daraus, „dass kulturelle Bildungseinrichtungen audiovisuelle Wissensvermittlung
stärker in die eigene Regie nehmen müssen“.

AKTUELLER STAND IN DER MUSIKSCHULLANDSCHAFT
In den meisten Berufen und an den Schulen wird vermehrt mit digitalen Medien gearbeitet. In den
Musikschulen ist dies im Verwaltungsbereich ebenso, im pädagogischen Bereich hingegen eine
erhebliche Entwicklungsverzögerung festzustellen. Diese gilt es mit innovativen Ansätzen
aufzuholen. Nachdem sowohl die Tonträgerindustrie wie auch das Verlagswesen die digitale
Entwicklung lange ignoriert hat und bis heute mit den Folgen dieser Ignoranz kämpft, sollten sich
die Musikschulen daran beteiligen, innovative Lernkonzepte, wie sie derzeit auch von
Schulbuchverlagen entwickelt werden, in ihrem Bereich mitzugestalten.
Die Zukunftsfähigkeit der Musikschulen hängt stark von der eigenen Innovationskraft ab.
Dabei geht es nicht darum, zwanghaft alle Bereiche verändern zu wollen oder kurzlebigen
Entwicklungen hinterherzurennen. Gute und bewährte Dinge gilt es zu erhalten. Im Vordergrund
steht ein Nachjustieren der Stellschrauben im täglichen Musikschulbetrieb, um auf die veränderten
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Erwartungen zu reagieren. Die Digital Natives
1

Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein unabhängiges Beratungsgremium, das sich mit der Lage und Qualität kultureller Bildung in Deutschland
befasst. Er geht auf eine Initiative der Bertelsmann-Stiftung, Deutsche-Bank-Stiftung, Karl-Schlecht-Stiftung, PwC-Stiftung, Robert-Bosch-Stiftung,
Stiftung Mercator und Stiftung Nantesbuch zurück.

(SchülerInnen), die von klein an mit Computern intuitiv umzugehen gelernt haben, haben in ihrer
„Heimat“ eine eigene Metaebene entwickelt. Diese basiert auf Erlerntem im informellen Umgang
mit Neuen Medien. Aus pädagogischer Sicht braucht es deshalb offene Wege mit einer weiter
gefassten Methodenvielfalt, die informelles Lernen als wichtigen Bestandteil unbedingt beinhaltet.
Blended Learning, also die Kombination aus digitalem um analogem Lernen, wird und muss in
Bildungseinrichtungen zukünftig eine große Rolle spielen.

MUSIKSCHULE DER ZUKUNFT
Der Landesverband der Musikschulen Baden-Württemberg hat sich im vergangenen Jahr neu
strukturiert. Es wurden Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenfeldern gebildet. Diese sollen
sicherstellen, dass Musikschularbeit in Baden-Württemberg vom Verband in allen Teilbereichen
mit Bildungs- und Innovationsimpulsen unterstützt wird.
Die Schulleitung der Städtischen Musikschule Lahr arbeitet in den Arbeitsgruppen „Digitales“ und
„Zukunftswerkstatt“ mit. In den AGs werden Konzepte entwickelt, um den Musikschulen
zukunftsweisende Wege in ihrer Arbeit aufzuzeigen. Die Lernplattform für den Musikunterricht
stellt einen zentralen Baustein der Digitalisierungsstrategie des Landesverbands der
Musikschulen dar. Der Verband ist dabei Kooperationspartner und unterstützt den Lahrer Antrag
ausdrücklich.
Digitale Angebote sollen und werden keine Fachkräfte ersetzen, sondern müssen von diesen
pädagogisch gesteuert werden. Die Technik folgt der Pädagogik, nicht umgekehrt. Daraus
ergeben sich neue Aufgaben, für die viele Pädagogen fortgebildet werden müssen. Die
Schülerinnen und Schüler, ihr Lern- und Freizeitverhalten, hat sich im digitalen Zeitalter in den
vergangen zwei Jahrzehnten stark verändert. Musikschulen sind für den damit verbundenen
Übergang selbst zuständig. Es macht keinen Sinn, wenn sich jede Schule dieser Herausforderung
allein stellt. Gefragt sind digitale Angebote, die das Arbeiten in Musikschulen den heutigen
Bedingungen nicht nur anpassen, sondern diese auch kreativ und innovativ mitgestalten. Sowohl
im klassischen Bereich als auch im Bereich Popularmusik sind neue pädagogische Konzepte
gefragt. Dies unterscheidet dieses Digitalisierungsprojekt grundsätzlich von der
Verwaltungssoftware iMikel Go. Dort werden keine pädagogischen Ziele verfolgt, sondern es geht
um die Optimierung der Unterrichtsorganisation.

BESCHREIBUNG
Die digitale Lernplattform für den Musikunterricht ist eine native App mit musikpädagogischen
Inhalten. Diese werden in der Hauptsache von den Lehrenden selbst erstellt und richten sich nach
den Bedürfnissen und Wünschen der SchülerInnen und ihrer Lehrkräfte. Die Lernenden sollen
dabei unterstützt werden, ein Instrument zu beherrschen. Die digitale Plattform dient als
informelle, allzeit verfügbare Lernquelle, als Lernpartner, als impulsgebende
Inspirationsquelle und als digitales Hausaufgabenheft mit Lernhistorie und
Kommunikationsfunktionen. Die Lernplattform unterstützt Musikschulen dabei, sich von
reinen Lehrorten zu Lehr- und Lernorten weiterzuentwickeln.
Die Architektur der App ist von Grund auf modular und flexibel ausgelegt. Des Weiteren ist sie auf
Veränderungen und den fortschreitenden technologischen Wandel vorbereitet. Die IT Architektur
ermöglicht es, zukünftige Funktionen sehr einfach durch Schnittstellencalls einzubinden. Dies
könnte zum Beispiel die Rechte-Sicherung oder Verwertung per Blockchain sein, die Einbindung
von Funktionsblöcken oder Elemente der künstlichen Intelligenz zur Optimierung des
Lernerlebnisses. Durch die sorgfältige Auswahl der verwendeten Technologien, der
Realisierungspartner und den Service-getriebenen Aufbau wird eine bestmögliche
Investitionssicherheit angestrebt.

Funktionen
Korrepetition und Musizieren
SchülerInnen können sich begleiten lassen und haben die Möglichkeit, sich selbst aufzunehmen.
Es wird zudem eine digitale Bibliothek mit wertvollen Inhalten geben. Mit der Plattform wird
Blended Learning und informelles Lernen auf Musikschulniveau ermöglicht. Außerdem dient die
Plattform als digitales Hausaufgabenheft, dokumentiert die Lernhistorie der SchülerInnen und lässt
einen Austausch von Musikdateien zwischen Lehrkräften und SchülerInnen zu. Die Plattform ist
an den Kommunikationsbedürfnissen der Lehrkräfte orientiert und beachtet die Vorgaben der
Datenschutz-Grundverordnung. Als Native App sind die Inhalte an sieben Tagen rund um die Uhr
nutzbar. Die Plattform kann sowohl in der Musikschule als auch beim Üben zu Hause genutzt
werden.
Zusatznutzen
Das Angebot flankiert und unterstützt das Üben, den Unterricht und die individuelle musikalische
Entwicklung. SchülerInnen soll die Musiklernplattform als Werkzeug dienen, mit dem sie
selbständig ihr musikalisches und künstlerisches Können weiterentwickeln können. Dabei stützt

die digitale Lernplattform die Eigenmotivation der SchülerInnen und bindet ihre Kompetenzen im
Umgang mit digitalen Medien ein. Musikschulen, die keine Korrepetition anbieten können, können
über die App diese wichtige Lernquelle für ihre SchülerInnen erschließen und so bessere
Bedingungen zum Üben bieten. Besonders im ländlichen Raum gibt es viele Musikschulen, die
nur über eine dezentrale Struktur verfügen. Sie haben oft weit voneinander entfernte
Unterrichtsorte, was besonders die Korrepetition in vielen Fällen verunmöglicht.
Vorteile für SchülerInnen
Die digitale Lernplattform bietet den SchülerInnen eine qualitativ hochwertige Lernquelle. Sie
bringt neue, die musikalische Entwicklung fördernde Möglichkeiten der digitalen Welt mit der
Medienaffinität der SchülerInnen zusammen. SchülerInnen können Inhalte immer wieder abrufen
oder eigenständig neue Themenfelder entdecken. Sie sind in der Lage, ihr Lerntempo in hohem
Maße mitzubestimmen, indem sie sich musikalische Inhalte selbstständig informell aneignen. Sie
haben die Möglichkeit, auf musikalische Entdeckungsreise zu gehen und sich so neue Facetten
der Musik zu erschließen. Ob es das virtuelle mitmusizieren im Landesjugendorchester ist oder
einfach die eigenständige Suche nach neuem, eigenem Repertoire, bleibt ihnen selbst überlassen.
Der Qualitätsanspruch der Plattform ist Garant dafür, dass die Inhalte pädagogisch wie
künstlerisch dem Anspruch öffentlicher Musikschulen gerecht werden. Im Unterricht bleibt mehr
Zeit für Fragen, die mit einem neuen Blick aus einer anderen Perspektive entstanden sind.
Vorteile für Lehrende
Lehrende können einen Teil ihrer Arbeit an ihre „digitalen Assistenten“ delegieren und profitieren
vom gesamten Angebot der Lernplattform. Eine solche Angebot bietet neue Impulse und eine
größere Methodenvielfalt in der Lehre. Unverändert bleiben der künstlerische Anspruch und der
Einfluss der Authentizität der Lehrenden. Verändern wird sich der Unterricht. Es bleibt mehr Zeit,
um sich mit den Inhalten von Musik, Kunst und Neuen Medien zu befassen.

DIE BESTANDTEILE

1. KORREPETITION

Schüler können sich virtuell mit dem Klavier begleiten lassen. Dabei können sie Tempo und
Tonhöhe verändern und haben die Möglichkeit, sich selbst aufzunehmen. Die ebenfalls zur
Verfügung stehende Solostimme (hier Violine, im Bild rechts), kann in der Lautstärke geregelt
werden oder stumm bzw. allein, d.h. ohne Klavierbegleitung, abgespielt werden. Ausgewählte
Stellen können in Endlosschleifen wiedergegeben werden. Entstandene Aufnahmen können mit
Lehrkräften, Eltern, etc. geteilt werden.

2. PRIVATE PROJEKTE
Private Projekte bietet die Möglichkeit, von der Lehrkraft selbst erstellte Inhalte zu teilen, z. B. von
Lehrkraft zu SchülerIn und umgekehrt, von Lehrkraft zu Lehrkraft oder SchülerInnen
untereinander. Inhalte könne beispielhaft Lehrgänge sein, die von Lehrkräften individuell
eingestellt werden. Die Inhalte sind nicht für alle sichtbar, sondern nur vom Absender und den
Empfängern. Diese Funktion bietet eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, die zu einer deutlich
breiteren Methodenvielfalt in der Lehre sowie beim Lernen führen wird.

3. BIBLIOTHEK
Es soll eine digitale Bibliothek mit wertvollen Inhalten aufgebaut werden. Dazu gehören zum
Beispiel Lehrgänge in Form von Tutorials, Noten, PDFs, Hörbeispiele. In vielen Fällen können
diese Inhalte vernetzt werden mit anderen Funktionen der Musiklernplattform.

4. PERSÖNLICHER BEREICH
Die Lernplattform bietet ein digitales Hausaufgabenheft (to do) und die Dokumentation der
Lernhistorie der Schüler (erledigt). Sie lässt einen Austausch von Musikdateien zwischen
Lehrkräften und Schülern zu (Bild unten).
Die Lernplattform ist an Kommunikationsbedürfnissen der Lehrkräfte orientiert und beachtet die
Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (im Bild rechts). Als Native App sind die Inhalte an 7
Tagen/24h nutzbar. Die Plattform kann sowohl in der Musikschule als auch beim Üben zu Hause
genutzt werden.

KOOPERATIONSPARTNER
Die Lernplattform stellt einen zentralen Baustein der Digitalisierungsstrategie des
Landesverbands der Musikschulen dar. Der Verband ist dabei Kooperationspartner und
unterstützt den Lahrer Antrag ausdrücklich. Ziel ist es, nach erfolgreicher Umsetzung der digitalen
Musiklernplattform, diese auf alle Mitgliedsschulen im Land auszurollen. Dieser Schritt wird bereits
bei der Umsetzung berücksichtigt, die Plattform kann für alle Schulen personalisiert werden kann.
Professor Andreas Doerne von der Hochschule für Musik Freiburg und die Musikschule Lahr
pflegen seit nunmehr acht Jahren eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklung
innovativer Formen von Musikschularbeit. Daher ist es nur konsequent, bei diesem Projekt auf
einen intensiven Austausch beider Partner in Bezug auf die künstlerisch-pädagogische aber auch
die technische Konzeption der Korrepetitionsplattform zu setzen. Durch die Zusammenarbeit mit
der Hochschule für Musik ergibt sich zudem die mittel- bis langfristige Perspektive, die
Korrepetitionsplattform in einen Verbund verschiedener musikalisch-digitaler
Entwicklungsvorhaben weiterer Institutionen einzubinden (z.B. Deutsche Kammerphilharmonie
Bremen). Damit lassen sich vielfältige Synergieeffekte nutzen, um eine umfassende MetaPlattform digitaler (Selbst-)Lernmaterialien für das Üben und Musizieren zu entwickeln.

AUSBLICK
Der weitere Ausbau, der mit Fördermitteln entstandenen Plattform ist zeit- und geldaufwändig.
Geplant ist die Gründung eines Start-Up-Unternehmens in der Rechtform einer GmbH. Es wird
geprüft, ob der Gedanke der public-private-partnership dafür rechtlich möglich und inhaltlich
geeignet ist. Die GmbH agiert dabei als Contentproduzent sowie Distributionspartner.
Die Digitalisierung führt hierbei zu einer neuartigen Zusammenarbeit von Kommunen,
Musikschulen, Landesverband, Hochschulen sowie der freien Wirtschaft. Nur mit vereinten
Kräften wird ein solch umfangreiches Projekt gelingen.

FAZIT
Die Digitalisierung in Musikschulen ist nicht einfach nur eine mögliche Option der pädagogischen
Weiterentwicklung, vielmehr ist sie eine Verpflichtung, die Musikschulen gegenüber ihren Nutzern
haben und die sie verantwortungsbewusst erfüllen müssen. Eine pädagogisch getriebene
Digitalisierung muss proaktiv angegangen und von den Fachkräften aus den Musikschulen
gestaltet werden.
Die Wirkung der digitalen Lernplattform für den Musikunterricht ist besonders im ländlichen Raum
und in dezentralen Musikschulen sehr wertvoll. Mit der möglichen Anbindung von Blockchain zur
Rechtesicherung sowie künstlicher Intelligenz zur Optimierung des Lernerlebnisses ist sie
zukunftssicher. Die pädagogischen Inhalte sind unabhängig vom digitalen Format wertvoll und
dauerhaft nutzbar. Technische Innovationen bauen heute auf intuitive Nutzung und
Bedienerfreundlichkeit. Die digitale Lernplattform für den Musikunterricht wird als „HighConvenience-Entwicklung“ für SchülerInnen und Lehrkräfte äußerst einfach und bequem nutzbar
sein.

KOSTEN- UND FINANZIERUNGSPLAN
(Kosteschätzung vor Vergabe)

Zuwendungsfähige Ausgaben ohne Umsatzsteuer:
1. Interaction-Design für App mit allen Unteranwendungen
2. Web- und Kommunikationsdesign

15.000,00 EUR
8.067,23 EUR

3. Programmierung der APP

80.000,00 EUR

4. Rechtliche Abklärung (Verträge, Gema, Verlage etc.)

15.000,00 EUR

5. Erstellung von audiovisuellem Content

30.000,00 EUR

6. Kosten für Aufnahmestudio

20.000,00 EUR

7. Umsatzsteuer für zuwendungsfähige Ausfgaben

31.932,77 EUR

GESAMT

200.000,00 EUR