Beschlussvorlage (Antrag des Kulturkreises Lahr e.V. auf jährliche institutionelle Förderung ab 2021)
22. März 2021
Beschlussvorlage Amt: 41 Silberer Datum: 23.11.2020 Az.: 301.4/be Drucksache Nr.: 332/2020 Beratungsfolge Termin Beratung Kennung Abstimmung Kulturausschuss 10.12.2020 vorberatend nichtöffentlich Einstimmig Haupt- und Personalausschuss 18.01.2021 vorberatend nichtöffentlich Einstimmig Gemeinderat 22.03.2021 beschließend öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Stabsstelle Recht Betreff: Antrag des Kulturkreises Lahr e.V. auf jährliche institutionelle Förderung ab 2021 Beschlussvorschlag: Der Gemeinderat beschließt, dass die Arbeit des Kulturkreises Lahr e.V. als bedeutender, rein ehrenamtlich tätiger Kleinkunstveranstalter und als Trägerverein einer aktiven Amateurtheaterbühne mitten im Herzen der Lahrer Altstadt wichtig und außerordentlich wertvoll für Lahr ist, insbesondere für die Belebung und Vitalisierung der Lahrer Innenstadt. Der Gemeinderat stimmt der beantragten institutionellen Förderung des Kulturkreises Lahr e.V. in Höhe von jährlich 4.500,- Euro, zunächst befristet auf fünf Jahre zu. Die entsprechenden Mittel hierfür werden auf der Kostenstelle 28105020 (Kulturförderung) Sachkonto 43180000 bereitgestellt. Anlage(n): Anlage 0 BERATUNGSERGEBNIS Sitzungstag: Einstimmig lt. Beschlussvorschlag mit Stimmenmehrheit Bearbeitungsvermerk abweichender Beschluss (s. Anlage) Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 332/2020 Seite - 2 - Angaben über finanzielle und personelle Auswirkungen ☐ Die Maßnahme hat keine finanziellen und personellen (i.S.v. Personalmehrbedarf) Auswirkungen ☐ Die einmaligen (Investitions-)Kosten betragen weniger als 50 T EUR und die dauerhaft entstehenden Folgekosten inklusive der Personalmehrkosten betragen jährlich weniger als 20 T EUR ☐ Die finanziellen/personellen Auswirkungen können aufgrund ihrer Komplexität nicht sinnvoll in der Tabelle dargestellt werden und sind daher in der Sachdarstellung enthalten oder als Anlage beigefügt -In diesen Fällen ist die Tabelle nicht auszufüllenFinanzielle und personelle Auswirkungen (Prognose) ☒ Investition Nicht investive ☐ Maßnahme oder Projekt Aufwand/ Einmalig verminderter Ertrag Ertrag / Einmalig verminderter Aufwand SALDO: Überschuss (+) / Fehlbetrag (-) Investition/ Auszahlung Zuschüsse/Drittmittel (ohne Kredite) SALDO: Finanzierungsbedarf: Eigenmittel oder Kredite Folgekosten p.a. / Aufwendungen und Erträge Aufwand (inklusive Personalmehrkosten, s.u.) / Verminderung von Ertrag Ertrag / Verminderung von Aufwand 2020 2021 2022 2023 2024 ff. in EUR Jährlich ab Inbetriebnahme / nach Abschluss der Maßnahme in EUR SALDO: Überschuss (+) / Fehlbetrag (-) Personalmehrbedarf (dauerhaft) Entgeltgruppe/ BeStelle / Bezeichnung soldungsgruppe 1. 2. 3. SUMME Personalmehrkosten (dauerhaft) Ist die Maßnahme im Haushaltsplan berücksichtigt? Arbeitgeberaufwand p.a. (Lohn- und Nebenkosten) in EUR ☐Ja, mit den angegebenen Kosten ☐Ja, mit abweichenden Kosten (Erläuterung in der Begründung) Ist die Maßnahme in der mittelfristigen Planung berücksichtigt? ☐Nein ☐Ja, mit den angegebenen Kosten ☐Nein ☐Ja, mit abweichenden Kosten (Erläuterung in der Begründung) Drucksache 332/2020 Seite - 3 - Sachdarstellung: Ausgangssituation 2015 wurde der Kulturkreis Lahr e.V. (KKL) als einziger Veranstalter mitten in der Lahrer Altstadt mit seinem Veranstaltungsort, dem Stiftsschaffneikeller, nach über 30-jähriger Kulturarbeit in Lahr von einer neuen, jüngeren Vorstandschaft übernommen. 33 Jahre zuvor hatte der Vorstand mit großem persönlichem Einsatz den Keller als „Location“ ausgebaut und ein breit gefächertes Kleinkunstprogramm auf die Beine gestellt. In den letzten Jahren seiner Amtszeit konnte er jedoch dieses Veranstaltungsvolumen ehrenamtlich nicht mehr aufrechterhalten und auch für eine Erneuerung der in die Jahre gekommenen Ausstattung im Keller reichte die Kraft letztlich nicht mehr aus. Mit Amtsantritt hat das neu gegründete, jüngere Vorstandsteam im Rahmen einer beiderseitig gelungenen Übergabe und Übernahme von der früheren zur neuen Leitung damit begonnen, die Abläufe innerhalb der Organisation kultureller Veranstaltungen zu verändern, wozu auch ganz wesentlich die Verteilung der Verantwortung auf mehrere Schultern zählte. So wurde es möglich, dass die Zahl der Veranstaltungen im Stiftsschaffneikeller bald nahezu verdoppelt werden konnte. Erfreulicherweise fanden diese auch sehr guten Zuspruch von Besucherseite und Presse. Gleichzeitig war es aber nach wie vor so, dass viele Veranstaltungen nur durch finanzielle Bezuschussung aus Eigenmitteln des KKL stattfinden konnten. Des Weiteren hat der KKL neben seiner verdienstvollen und erfolgreichen Veranstaltertätigkeit insbesondere in den Bereichen Jazz und Kabarett sowie einem breiten Spektrum professioneller Kleinkunst auch ein wertvolles neues Schwerpunkt-Projekt gestartet, mit welchem er seither neben den überregional tätigen, oftmals schon bekannten Künstlerinnen und Künstlern auch ambitionierten kunstschaffenden Amateuren aus Lahr und der Region eine Bühne bietet. Andererseits unterhält der KKL seit seiner Neugründung auch eine eigene Amateur-Theaterbühne unter der Leitung von Spielleiter und Autor Christopher Kern, dessen künstlerisches Konzept für diese Bühne 2016 mit dem Projektpreis „Sternschnuppen“ der Stadt Lahr ausgezeichnet wurde. Eine Vielzahl hochgelobter Eigenproduktionen ging seither im Stiftsschaffneikeller über die Bühne und wurde auch auf Einladung wiederholt auswärts gezeigt. Eine besonders erfreuliche und wichtige Form lebendiger Kulturarbeit und eine wertvolle, schöne Visitenkarte für die Stadt Lahr in der Region. Weitere Entwicklung Die rege ehrenamtliche Kulturarbeit des Vereins und seines jungen neuen Vorstands führte u.a. auch dazu, dass der noch vor einiger Zeit häufig leerstehende Stiftsschaffneikeller bis zum Beginn der Corona-Pandemie sehr gut ausgelastet war, nicht zuletzt durch die ambitionierte Arbeit der eigenen Theaterbühne. Deshalb musste u.a. potentiellen Mietinteressenten immer häufiger abgesagt werden. Dies ist selbstverständlich aktuell durch die Corona-Pandemie (leider) kein Problem, würde aber, sowie eine Vermietung wieder möglich ist, schnell wieder zu einem solchen werden. Drucksache 332/2020 Seite - 4 - Antrag Der KKL stellt einen Antrag auf institutionelle Förderung ab 2021 in Höhe von jährlich EURO 4.500,00. Damit soll der ausschließlich ehrenamtlich organisierte Kulturbetrieb des Kulturkreises mittelfristig gesichert und die Förderung, Weiterentwicklung und Etablierung der ambitionierten Amateurtheaterbühne innerhalb des Kulturkreises und des Veranstaltungsbetriebs, wie Lahr ihn vom KKL kennt und schätzt, weiterhin gewährleistet werden. Bewertung und Empfehlung Die vom KKL beantragte institutionelle Förderung ab 2021 in Höhe von jährlich EURO 4.500,00 wird seitens des Kulturamts positiv bewertet und zur Beschlussfassung empfohlen. Die Aktiven des Vereins haben seit der Neugründung Jahr für Jahr aufs Neue bewiesen, dass sie ihrer Verantwortung auch dauerhaft gewachsen sind und dass sich auch der lange Atem und die Kraft des Durchhaltens eingestellt haben. Der Lahrer Kulturkreis ist eine feste, bedeutende Größe in Lahr geworden. Es steht der Stadt Lahr sehr gut an, dass in ihrer Mitte Menschen leben und tatkräftig wirken, die sich auf rein ehrenamtlicher Basis so aktiv um das kulturelle Leben dieser Stadt bemühen und eine niveauvolle Arbeit leisten. All das spricht für eine institutionelle Förderung dieser wertvollen Arbeit. Guido Schöneboom Erster Bürgermeister Gottfried Berger Kulturamtsleiter