Öffentliche Niederschrift (Interkultureller Beirat)
2. Juni 2016
ERGEBNISNIEDERSCHRIFT NR. 3/2016 Öffentliche Sitzung des Interkulturellen Beirats der Stadt Lahr/Schwarzwald am Donnerstag, den 02.06.16, Rathaus 2, Großer Sitzungssaal Dauer der Sitzung: 17:35 Uhr bis 19:15 Uhr Teilnehmende: Sitzungsleitung Erster Bürgermeister Schöneboom SPD: Stadtrat Dr. John CDU: Stadtrat Benz vertritt Stadtrat Günther Freie Wähler: Stadträtin Llombart FDP: Stadträtin Kmitta Sachkundige Einwohner: Herr Frau Frau Herr Frau Herr Herr Frau Herr Frau Frau Frau Frau Herr Herr Frau Frau Adda Ahmad Hussein Al Yaaqubi Beck Brim Eisenmann Endres Ghaffar Held Jäckle Koc Lindner Möllinger Nguyen Özergül Dr. Rahman Sommer Youkhanna entschuldigt fehlen: Stadträtin Stadtrat Stadtrat Frau Frau Herr Frau Frau Herr Granderath Günther vertreten durch Benz Biedermann Ducksch Held vertreten durch Held Herdt Karsten -2- Protokollführung: Herr Frau Frau Frau Frau Herr Meier Öger Rudi Simon-Studer Wagner Wentland Frau Huß Diese Sitzung ist nach § 34 GemO ordnungsgemäß einberufen und geleitet. Sie wird vom Vorsitzenden eröffnet mit der Feststellung, dass der Interkultureller Beirat beschlussfähig und die Tagesordnung ortsüblich bekannt gemacht ist. ÖFFENTLICHE SITZUNG I. INFORMATION 1. Vorstellung des Landesverbandes der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA), Michael Mwa AlliMadi Herr Mwa AllMadi begrüßt die Beiratsmitglieder und bedankt sich für die Einladung. Anschließend stellt er den Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA) vor. Die Aufgabenstellung des LAKAs ist insbesondere die: überörtliche Vertretung und Geltendmachung von Migranteninteressen konstruktive Zusammenarbeit und Verständigung zur Integrationsförderung Mitwirkung bei der politischen Meinungs- und Willensbildung in BadenWürttemberg Hinwirkung und Unterstützung der Bildung neuer Migrantenvertretungen Fortbildung der Mitglieder der Migrantenvertretungen Erarbeitung der Stellungnahmen zu politischen Themen Ermöglichung eines Erfahrungs- und Informationsaustausches zwischen den Migrantenvertretungen. Der LAKA verfolgt hierbei das Ziel, die Integrationsdefizite in der aufnehmenden Mehrheitsgesellschaft und der aufzunehmenden Migrantengesellschaft zu beseitigen und die politische Teilhabe der Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Dies geschieht durch die Benennung von Integrationsdefiziten in den Verwaltungen (z. B. fehlende interkulturelle Kompetenz) Erarbeitung von konkreten Integrationsmaßnahmen bzw. -konzepten Förderung der Integrationsbereitschaft von Migrantinnen und Migranten (subjektiv: gefühlte Integration) -3 Verbesserung der Integrationsfähigkeit der Migrantinnen und Migranten (objektiv: Sprache, Bildung) Einforderung der politischen Teilhabe der Migrantinnen und Migranten (kommunales Wahlrecht, Parteien) Der Interkulturelle Beirat nimmt die Ausführungen von Herr Mwa AlliMadi interessiert und zustimmend zur Kenntnis. 2. Vorstellung der Aufgaben von Beatrice Meyer, zentrale Ansprechstelle für Flüchtlingsfragen der Stadt Lahr Frau Meyer bedankt sich für die Möglichkeit, sich und ihre Aufgaben als Ansprechstelle für Flüchtlingsfragen der Stadt Lahr im Interkulturellen Beirat vorstellen zu können. Als zentrale Koordinierungsstelle können sich Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Unternehmen und Schulen mit Anfragen zur Situation von Flüchtlingen und möglichen Hilfsangeboten an sie wenden. Auch Sachspenden und konkrete Hilfsangebote werden von ihr koordiniert bzw. durch ein breites Netzwerk weitervermittelt. Darüber hinaus ist sie Ansprechpartnerin für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe. Anschließend beantwortet Frau Meyer die Fragen der Beiratsmitglieder. 3. Aktuelle Informationen durch den Freundeskreis Flüchtlinge Frau Mangei und Herr Dr. Rahman berichten aus dem Freundeskreis Flüchtlinge. Derzeit werden rd. 700 Flüchtlinge von ca. 100 ehrenamtlich Tätigen in verschiedenen Bereichen betreut bzw. begleitet. Schwerpunkte hierbei sind die Bereiche „Sprache“, „Freizeitgestaltung“ und „Alltagsbewältigung“. Insbesondere die Wohnraumsuche für die Anschlussunterbringung von anerkannten Flüchtlingen erweist sich als sehr schwierig. Es bestehen immer noch große Bedenken innerhalb der Bürgerschaft. Darüber hinaus betont Frau Mangei nochmals nachdrücklich, dass der Freundeskreis dringend weitere Personen als sog. Einzelpaten benötigt. Herr Dr. Rahmann beanstandet die derzeit schwierige Situation in der Erstunterkunft auf dem Flugplatz. Leider ist immer noch kein Spielplatz vorhanden, obwohl ein großer Platz in unmittelbarer Nähe der Containerwohnungen verfügbar wäre. Weiterhin berichtet Herr Dr. Rahmann über die Situation während der Essensausgabe. Einige Flüchtlinge befürchten, dass Schweinefleisch verwendet wird. Es fehle an mehrsprachigen und verständlichen Erklärungen, welche Lebensmittel bzw. Fleischsorten angeboten werden. In diesem Zusammenhang verweist er auch darauf, dass am 06.06.16 der Ramadan beginnt. Gläubige Moslems nehmen bekanntermaßen ihre Nahrung während dieser Zeit erst nach Sonnenuntergang zu sich. Er fordert hier eine Lösung. Herr Schöneboom antwortet, dass die Einrichtung eines Spielplatzes bereits beim Landratsamt beantragt bzw. erörtert wurde und sagt zu, dass sich die Verwaltung in der nächsten Arbeitskreissitzung beim LRA diesbezüglich nochmals einbringt. -4- Frau Meyer ergänzt, dass die Essenverpflegung während dem Ramadan zwischen 20 und 24 Uhr durch den Betreiber sichergestellt wird. Tagsüber gibt es die Möglichkeit, Lunchpakete abzuholen. Anschließend entsteht im Beirat bezüglich der Essensverpflegung noch eine sehr kontroverse Diskussion, welche von Herrn Schöneboom zusammenfassend beendet wird. Wichtig sei es weiterhin, dass alle Beteiligten in schwierigen Situationen sachlich und offen miteinander kommunizieren und gemeinsam eine für alle zufriedenstellende Lösung herbeiführen. 4. Informationen zum Projekt "2 Schulen 1 Tag" Frau Möllinger berichtet vom Projekt „2 Schulen 1 Tag“, welches am 02.05.2016 mit den Schülerinnen und Schülern der Friedrichschule und des Max-Planck-Gymnasiums erfolgreich durchgeführt wurde. Projektthemen waren z.B. Klettern, Kunst und Theater. Frau Möllinger richtet den Beiratsmitgliedern den Dank der Schülerinnen und Schüler für die finanzielle Unterstützung aus. 5. Bericht der Sprecherinnen 5.1 Exkursion zur Landesgartenschau Öhringen am 4.5.2016 Frau Nguyen, Frau Ahmad Hussein Al Yaaqubi sowie Frau Gampper berichten von der gemeinsamen Informationsfahrt des Interkulturellen Beirats, des Stadtseniorenbeirats und des Beirats für die Belange von Menschen mit Behinderung zur LGS Öhringen am 04.05.2016. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die LGS Öhringen durchaus interessant, der Weltgarten hingegen jedoch sehr enttäuschend war. Die Teilnehmer/innen waren einhellig der Auffassung, dass der geplante Interkulturelle Garten bei der LGS Lahr 2018 einen völlig anderen Charakter und Gestaltung haben wird. Frau Gampper berichtet weiterhin, dass der Fragebogen, welcher auf der Rückfahrt an die Teilnehmer/innen ausgeteilt wurde, nunmehr ausgewertet ist. Aus den zusammengefassten Ergebnissen lässt sich erkennen, dass unter anderem die Mehrsprachigkeit (z.B. Wegbeschreibungen, Erläuterungen von Projekten, Prospekten, etc.) gefehlt habe. Die Auswertung der Fragebogen wird der LGS Lahr 2018 sowie den Projektbeteiligten zur Verfügung gestellt. 5.2 Interkulturelles Gartenprojekt LGS Lahr 2018 Frau Gampper berichtet vom Treffen der Projektgruppe am 11.04.2016. Die Projektgruppe hat einen detaillierten Forderungskatalog (z.B. Gemeinschaftsraum, Küche, Geräteschuppen, etc.) erstellt und steht diesbezüglich im Kontakt mit der Stadtverwaltung und der LGS Lahr 2018 GmbH. -5Herr Schöneboom ergänzt, dass er sich gemeinsam mit der LGSGeschäftsführung, Herrn Bürgermeister Peters sowie Herrn Evermann mit diesem Forderungskatalog nochmals eingehend beschäftigt hat und die von der Projektgruppe beantragten Bedarfe an das Dezernat III weitergeleitet worden sind. Stadträtin Llombart verlässt um 19:10 Uhr die Sitzung. 5.3 Veranstaltungsreihe "Interkulturelle Tage Lahr" Frau Gampper berichtet aus dem Treffen der Vorbereitungsgruppe. Es gibt auch in diesem Jahr wieder sehr viele Veranstaltungsvorschläge, wie z.B. Ausstellungen, Bewerbungstraining, mehrsprachiges Vorleserunden, Suppenfest, etc. Die Beiratsmitglieder nehmen die Ausführungen erfreut und zustimmend zur Kenntnis. II. OFFENLEGUNGSVERFAHREN Genehmigung des Protokolls der öffentlichen Sitzung am 17.03.2016 Es bestehen keine Einwendungen; das Protokoll wird genehmigt. Es wird festgestellt, dass die Beschlussfähigkeit des Interkulturellen Beirats während der gesamten Dauer der heutigen Sitzung gewährleistet war. Lahr/Schwarzwald, 02.06.2016 Vorsitzender Protokollführung