Beschlussvorlage (Bau einer 4-gruppigen Kindertagesstätte im Mauerfeld)
Vorlage: Bau einer 4-gruppigen Kindertagesstätte im Mauerfeld
12. Mai 2014
Beschlussvorlage (Bau einer 4-gruppigen Kindertagesstätte im Mauerfeld)
Beschlussvorlage (1. Kindergartenbedarfsplanung für 3- bis 6-jährige Kinder, Stand März 2014)
Beschlussvorlage (2. Krippenbedarfsplanung für unter 3-jährige Kinder, Stand März 2014)
Beschlussvorlage (3. Krippenbedarfsplanung nach der möglichen Einrichtung zusätzlicher Plätze für unter 3-jährige Kinder)
Beschlussvorlage (4. Kostenschätzung)
12. Mai 2014
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Beschlussvorlage (Bau einer 4-gruppigen Kindertagesstätte im Mauerfeld)
Beschlussvorlage (4. Kostenschätzung)Beschlussvorlage (1. Kindergartenbedarfsplanung für 3- bis 6-jährige Kinder, Stand März 2014)Beschlussvorlage (3. Krippenbedarfsplanung nach der möglichen Einrichtung zusätzlicher Plätze für unter 3-jährige Kinder)Beschlussvorlage (2. Krippenbedarfsplanung für unter 3-jährige Kinder, Stand März 2014)
Beschlussvorlage Amt: 50 Kuhner Datum: 10.04.2014 Az.: 321.871 Drucksache Nr.: 89/2014 1. Ergänzung Beratungsfolge Termin Beratung Kennung Abstimmung Haupt- und Personalausschuss 07.04.2014 vorberatend nichtöffentlich Gemeinderat 12.05.2014 öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen 603 61 Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Rechts- und Ordnungsamt Betreff: Bau einer 4-gruppigen Kindertagesstätte im Mauerfeld Beschlussvorschlag: 1. Für den Neubau einer 4-gruppigen Kindertagesstätte sind im Haushaltsjahr 2015 Haushaltsmittel einzustellen 2. Der Neubau wird im Mauerfeld realisiert. 3. Mit der Eröffnung der Kindertagesstätte wird die städtische 2-gruppige Kindertagesstätte im Wohngebiet Kanadaring aufgegeben. Anlage(n): 1. Kindergartenbedarfsplanung für 3- bis 6-jährige Kinder, Stand März 2014 2. Krippenbedarfsplanung für unter 3-jährige Kinder, Stand März 2014 3. Krippenbedarfsplanung nach der möglichen Einrichtung zusätzlicher Plätze für unter 3-jährige Kinder 4. Kostenschätzung BERATUNGSERGEBNIS Einstimmig Sitzungstag: lt. Beschlussvorschlag mit Stimmenmehrheit Bearbeitungsvermerk abweichender Beschluss (s. Anlage) Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 89/2014 1. Ergänzung Seite - 2 - Begründung: Auf die Vorlage Drucksachen-Nummer 179/2013 einschließlich der 1. und 2. Ergänzungen wird verwiesen. In diesen Vorlagen wurde aufbauend auf der Kindergarten- und Krippenbedarfsplanung in der Kernstadt die Notwendigkeit einer weiteren Kindertagesstätte vor allem durch das Fehlen von Plätzen von unter 3-jährigen Kindern in der Kernstadt, insbesondere im Schulbezirk Schutterlindenbergschule, begründet. Die Prüfung möglicher Anbauten an vorhandene Kindertagesstätten im Schulbezirk ist erfolgt und liegt den Fraktionen im Gemeinderat vor. Mögliche Standortvarianten wurden aufgezeigt. Ebenso Investitionskosten, Zuschüsse und Folgekosten. In der 2. Ergänzungsvorlage wurde nochmals die Entwicklung der Kinderzahlen in der Gesamtstadt und insbesondere in den Schulbezirken Schutterlindenbergschule einschl. der benachbarten Schulbezirke Eichrodtschule und Johann-Peter-Hebel-Schule dargestellt. Ebenfalls haben Überprüfungen der baulichen Substanz der Kindertagesstätten im Stadtteil Dinglingen stattgefunden sowie eine zusätzliche Überprüfung des baulichen Zustandes des städtischen Kindergartens im Kanadaring durch die Städtische Wohnungsbaugesellschaft. Möglichkeiten der Einrichtung von zusätzlichen Gruppen in bestehenden Kindertagesstätten im Schulbezirk wurden abgefragt und mögliche Trägerschaften einer neuen Kindertagesstätte sowohl mit der katholischen als auch mit der evangelischen Kirche besprochen. Aktuelle Bedarfsplanungen: Die vom Amt für Soziales, Schulen und Sport jährlich zu erstellenden Bedarfsplanungen für Betreuungsplätze für Kinder im Alter von 3-6 und unter 3 Jahren wurden in den letzten Monaten mehrfach aktualisiert. Die letzte Zwischenerhebung vom März 2014 für die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren (Anlage 2) zeigt, dass derzeit im Schulbezirk Schutterlindenbergschule nur 15 Plätze für unter 3-jährige Kinder zur Verfügung stehen, was einer Betreuungsquote von 7,94 % entspricht. Unter der Annahme von 3 durchschnittlichen Jahrgängen fehlen im Schulbezirk 55 Plätze, um eine angenommene Betreuungsquote von 37 % zu erreichen. In den beiden benachbarten Schulbezirken Johann-Peter-Hebel-Schule und Eichrodtschule fehlen jeweils 19 Plätze. Die Betreuungsquote in der Kernstadt beträgt derzeit 26,67 %, in der Gesamtstadt 27,98 %. Auch die neueste Erhebung zeigt, dass dringender Handlungsbedarf beim Ausbau weiterer Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren besteht. Die Kindergartenbedarfsplanung -Zwischenerhebung März 2014- (Anlage 1) zeigt, dass rein rechnerisch in der Kernstadt im Kindergartenjahr 2015/2016 nur noch 20 Plätze fehlen bei angenommenen 3,83 Jahrgängen und einer Auslastungsquote von 95 % der Kinder. Hier kann seit der Eröffnung der Kita Alleestraße annähernd von einer Bedarfsdeckung ausgegangen werden. Im Schulbezirk Schutterlindenbergschule gibt es im Jahr 2015/2016 rein rechnerisch einen Platzüberhang von 9 Plätzen. Gleichzeitig ist jedoch zu berücksichtigen, dass in den beiden Nachbarschulbezirken Johann-Peter-Hebel-Schule und Eichrodtschule immer noch 91 Plätze fehlen. Ein Teil der fehlenden Plätze im Schulbezirk Eichrodtschule wird durch den rechnerischen Drucksache 89/2014 1. Ergänzung Seite - 3 - Platzüberhang im Bezirk Geroldseckerschule (durch die Kita Alleestraße) kompensiert. Dies gilt auch teilweise für fehlende Plätze im Schulbezirk Luisenschule. Schaffung von zusätzlichen Plätzen in vorhandenen Einrichtungen sowie Trägerschaft für eine neue Kindertagesstätte Das Amt 50 hat sich mit der evangelischen Kirchengemeinde Lahr als auch mit der Verrechnungsstelle der katholischen Kindergärten in Offenburg in Verbindung gesetzt. Die katholische Kirche hat kein Interesse an einer weiteren Trägerschaft für eine neue Kindertagesstätte. Der evangelische Kirchengemeinderat schließt eine finanzielle Beteiligung an einem Neubau aus. Gleichzeitig hat der evangelische Kirchengemeinderat Lahr nochmals die mögliche Einrichtung zusätzlicher Gruppen in evangelischen Kindertagesstätten im Schulbezirk Schutterlindenbergschule und im Stadtteil Mietersheim überprüft. Für den Kindergarten Regenbogen werden in Räumlichkeiten des Gemeindezentrums Melanchthongemeinde für zusätzlich eine Krippengruppe für 1- und 2-jährige Kinder mit 10 Plätzen angeboten. Im Martinskindergarten könnten zusätzlich 2 Krippengruppen, davon1 Gruppe für Kinder ab 1 Jahr und 1 Gruppe für Kinder ab 2 Jahren, eingerichtet werden. In der Kindertagesstätte Mietersheim sieht die evangelische Kirchengemeinde Lahr die Möglichkeit der Erweiterung um eine zusätzliche Krippengruppe für Kinder ab 2 Jahren. Da die evangelische Kirchengemeinde keinen Investitionsanteil zur Finanzierung dieser Maßnahmen tragen kann, müsste die Stadt zu 100 % die Finanzierungen übernehmen. Dies gilt auch für die Betriebskosten der möglichen neuen Gruppen, da diese nicht über die Landeskirche bezuschusst würden. Die katholische Kirche favorisiert auf Grund des schlechten Gebäudezustandes des Kindergartens St. Raphael einen Neubau einer Kindertagesstätte mit einer zusätzlichen Krippengruppe. Über die Angebote der evangelischen Kirchengemeinde Lahr als auch über die Absicht der katholischen Kirche sind noch Gemeinderatsbeschlüsse zu fassen. Unter der Berücksichtigung von zusätzlich 40 Krippenplätzen im Schulbezirk Schutterlindenbergschule, wie von den Kirchen angeboten, würde somit noch ein Fehlbedarf in diesem Schulbezirk von 15 Plätzen bestehen, um eine Betreuungsquote von 37 % zu erreichen. Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang, dass in den beiden Nachbarschulbezirken Eichrodtschule und Johann-Peter-Hebel-Schule insgesamt 38 Plätze für unter 3-jährige Kinder fehlen, um die Betreuungsquote von 37 % sicher zu stellen. Stellungnahme der Verwaltung: Auf Grund des weiterhin vorhandenen hohen Bedarfes an zusätzlichen Plätzen für unter 3jährige Kinder in den Schulbezirken Schutterlindenbergschule, Johann-Peter-Hebel-Schule und Eichrodtschule sowie des ebenfalls noch bestehenden Bedarfs an Plätzen für 3- bis 6jährige Kinder in den Schulbezirken Johann-Peter-Hebel-Schule und Eichrodtschule und unter Berücksichtigung des prognostizierten Wachstums der Bevölkerung sieht die Verwaltung die Notwendigkeit des Baus einer 4-gruppigen Einrichtung im Schulbezirk Schutterlindenbergschule. Drucksache 89/2014 1. Ergänzung Seite - 4 - Die 4-gruppige Einrichtung, die gleichzeitig als Ersatz für den 2-gruppigen städtischen Kindergarten im Kanadaring zu sehen ist, sollte nach jetzigem Kenntnisstand aus einer VÖGruppe, einer Regelgruppe, einer altersgemischten Ganztagsgruppe und aus einer Krippengruppe bestehen. Nach Fertigstellung dieser Einrichtung sowie nach der Inbetriebnahme von zusätzlichen 40 Plätzen für unter 3-jährige Kinder im Schulbezirk Schutterlindenbergschule in Kindertagesstätten der evangelischen und katholischen Kirche sowie des Ausbaus von 10 Plätzen für unter 3-jährige Kinder in Mietersheim ergibt sich laut Bedarfsplanung für Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren –Zwischenerhebung März 2014- (Anlage 3) folgendes Bild: Die Betreuungsquote im Schulbezirk Schutterlindenbergschule würde auf 37 % steigen. Im Stadtteil Mietersheim würde die Quote auf 29 % steigen. Die Betreuungsquote in der Stadt, die derzeit bei 27,98 % liegt, würde sich auf 32,9 % verbessern. Die vorgesehenen Ausbaumaßnahmen könnten die aktuell vorhandenen Nachfragen nach Betreuungsplätzen für unter 3-jährige Kinder abdecken. Die Verwaltung sieht dennoch weiteren Handlungsbedarf zumal in anderen Städten die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für unter 3-jährige Kinder erheblich angestiegen ist und über dem Niveau einer Betreuungsquote von 33 % liegt. Die Verwaltung favorisiert den Standort im Mauerfeld (Bürgerpark). Dieser Standort zeichnet sich dadurch aus, dass er vorhandene Bedarfe in allen 3 Wohngebieten Kleinfeld-Nord, Kleinfeld-Süd und Kanadaring aufnehmen könnte. Einerseits wäre hier der zunehmende Bedarf im Kleinfeld-Süd zu decken, andererseits könnte ein möglicher zusätzlicher Bedarf durch Verdichtung der Bebauung im Wohngebiet Kanadaring im Zuge der Maßnahme „Soziale Stadt“ aufgefangen werden. Der Standort bietet ebenfalls eine gute Möglichkeit, den etwaigen Bedarf der Beschäftigten der Schulen im Westen der Stadt Lahr sowie von Betrieben im Westen der Stadt Lahr aufzunehmen. Ähnlich wie der zentrale Standort der Kindertagesstätte Alleestraße, der den Bedarf von 3 Schulbezirken mit berücksichtigt, ist der Standort im Mauerfeld gut geeignet, die Bedarfe der angrenzenden Wohngebiete sowie Schulen und Betriebe im ganzen Lahrer Westen zu abzudecken. Erfahrungen in der Kindergartenbedarfsplanung zeigen, dass sich die Kinderzahlen in einzelnen Wohngebieten über mehrere Jahrzehnte hinweg in Wellenbewegungen entwickeln. Insofern schätzt die Verwaltung die zentrale Lage der Kita im Mauerfeld als optimal ein. Auch die vielfältigen Möglichkeiten an Sport-, Spiel- und Freiflächen, die sich im Bürgerpark ergeben, sprechen für diese Standortwahl. Der Betrieb der Kindertagesstätte während der Landesgartenschau wird es ermöglichen, hier für Familien, die die Gartenschau besuchen, Kinderbetreuung und Aktionen für Kinder anzubieten. Die Verwaltung sieht bei der architektonischen Umsetzung des Römerthemas Verbindungen zwischen der Errichtung eines originalgetreuen römischen Streifenhauses und dem Neubau einer Kindertagesstätte. Durch den Bau eines weiteren Gebäudes, welches optisch das Grundprinzip von Streifenhäusern aufgreift, könnte ein Gesamtensemble entstehen, welches in besonderer Weise eine zivile römische Siedlung er- Drucksache 89/2014 1. Ergänzung Seite - 5 - lebbar macht. Diese Gestaltung würde das Areal noch stärker aufwerten und verschiedene zusätzliche Angebote (archäobotanischer Garten, naturpädagogische und kunsthistorische Arbeit, Töpferei etc.) zulassen. Mögliche Kooperationen wie auch gemeinsame Projekte zwischen Kindertagesstätte und römischem Streifenhaus wurden bereits in früheren Vorlagen dargestellt. Ein übers Jahr durchgängiger ganztägiger Kindergartenbetrieb könnte zudem eine soziale Kontrolle des musealen Standorts nach sich ziehen. Die Grobkostenschätzung des Gebäudemanagements ergibt für eine 4-gruppige Kindertagesstätte Kosten von insgesamt ca. 2,4 Mio Euro. Eine jährliche geschätzte Baukostensteigerung von 3 % ist zusätzlich zu berücksichtigen. Wie bereits in früheren Vorlagen dargestellt, wäre eine Bezuschussung im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ in Höhe von 30 % (real 18 %) möglich. Diese Aussicht besteht für den Standort Kleinfeld-Süd nicht. Nach Informationen des Städtetags Baden-Württemberg beabsichtigt die neue Bundesregierung ein weiteres Investitionsprogramm zum Ausbau weiterer Betreuungsplätze für unter 3Jährige aufzulegen. Unter der Annahme der bisherigen Förderhöhe ergäbe sich dann bei Neubau die Möglichkeit eines Zuschusses pro Krippenplatz von 12.000 Euro. Bei 15 Krippenplätzen wären dies 180.000 Euro. Guido Schöneboom Erster Bürgermeister Günter Evermann Amtsleiter