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Beschlussvorlage (Erläuterungsbericht hparc)

                                    
                                        heneghan peng architects
waldemarstrasse 37a, 10999 berlin, deutschland | tel: +49 30 755 6676350 | e-mail: hparc@hparc.com

10.10.2014
SML:

Erläuterungsbericht Stadtmuseum Lahr
Zusammenfassung der Planungsergebnisse Vorentwurf

Tonofenfabrik
Kreuzstr. 6
77933 Lahr
Inhalt:
1.0

Allgemeines

2.0

Planungsgrundlagen / Voruntersuchungen

2.1

Aufgabenstellung

2.2

Öffentlich-rechtliche Anforderungen
2.2.1 Planungsrecht
2.2.2 Denkmalschutz
2.2.3 Energieeinsparung
2.2.4 Brandschutz
2.2.5 Barrierefreiheit

2.3

Voruntersuchungen
2.3.1 Bauphysik
2.3.2 Tragwerk
2.3.3 Infrastruktur
2.3.4 Restauratorische Gutachten

3.0

Gebäude

3.1
3.2
3.3
3.4

Entwurfsbeschreibung Gebäude (gestalterisches Konzept)
Raumprogramm / Erschließung
Haustechnik
Anbau

4.0

Zusammenfassung / Aktueller Planungsstand
Anlagen:
Raumprogramm
Kostenschätzung
Plansatz Vorentwurf

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Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

heneghan peng architects
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1.0
Allgemeines
Die Stadt Lahr ist im Besitz einer umfangreichen, vielfältigen Sammlung verschiedenster
Kulturgüter aus der Stadtgeschichte, anhand derer die Entwicklung der Stadt und die
Lebensumstände der Einwohner zu verschiedenen Epochen illustriert, dokumentiert und greifbar
gemacht werden können. Um das Potential dieser attraktiven und umfangreichen Sammlung den
Bürgern und Besuchern in vollem Umfang zugänglich machen zu können, hat die Stadt nach
langjähriger Variantenuntersuchung im Sommer des Jahres 2013 die Einrichtung des
Stadtmuseums in zentraler innerstädtischer Lage in der denkmalgeschützten „Alten
Tonofenfabrik“ beschlossen und damit ein Gebäude ausgewählt, das zusätzlich zu der günstigen
Lage auch durch seine eigene Nutzungsgeschichte die Entwicklung der Stadt Lahr repräsentiert.
Der Erwerb des Gebäudes ist zurzeit nahezu abgeschlossen. Im Frühjahr 2014 wurde ein
Planerteam beauftragt, die Konzeption und Umsetzung dieser Baumaßnahme durchzuführen. Als
Architekten wurde das Büro heneghan peng architects durch ein Verhandlungsverfahren
ausgewählt, das Fachplanerteam setzt sich aus dem Ingenieurbüro Göppert (Statik), der Vertec
GmbH (TGA) sowie zusätzlich den beratenden Ingenieuren Lars Bartel (Brandschutz) und dem
Büro dieBauingenieure (Bauphysik) zusammen.
Der nachfolgende Erläuterungsbericht fasst die Ergebnisse der Vorentwurfsplanung zusammen,
ergänzt durch die aktuell gewonnenen Erkenntnisse aus den parallel zum Planungsprozess
laufenden Voruntersuchungen. Die Planung stellt den zu diesem Zeitpunkt abgestimmten,
aktuellen Planstand dar, welcher im weiteren Planungsverlauf zu konkretisieren und zu vertiefen
ist.
2.0
Planungsgrundlagen / Voruntersuchungen
Der Planungsprozess begann im März dieses Jahres mit der Grundlagenermittlung entsprechend
der Leistungsphase 1. Vorbereitend für die Planung zur Realisierung des Stadtmuseums Lahr
wurden dabei zunächst die vorhandenen Unterlagen und Erkenntnisse ausgewertet und geprüft
sowie weiterführende Untersuchungen veranlasst.
2.1
Aufgabenstellung
Die geplante Maßnahme umfasst eine grundlegende Sanierung der historischen Bausubstanz mit
einer BGF von ca. 1450 m² sowie einen Anbau zur Aufnahme der zusätzlichen Erschließung mit
ca. 250m² BGF.
Die Aufgabenstellung umfasst folgende Kernpunkte:
Denkmalgerechte Instandsetzung und Ertüchtigung der Bausubstanz des gesamten Gebäudes
sowie die Ausstattung mit erforderlicher Haustechnik im Hinblick auf die neue, hochwertige
Nutzung als Stadtmuseum mit folgenden Funktionen:








Ausstellungsräume für das Stadtmuseum Lahr, konzipiert für eine Besucherzahl von
jährlich 10.000 bis 15.000 Personen und im Verhältnis 2 zu 1 in Dauer- und
Wechselausstellungen unterteilt, wobei beide Ausstellungsbereiche räumlich unabhängig
voneinander organisiert aber durch einen zentralen Zugangskontrollpunkt erschlossen
werden
Ein Museumsshop sowie ein kleines Café begleitend zum Museumsbetrieb
Ein Veranstaltungsraum für bis zu 100 Personen
Büroräume für 3 Mitarbeiter
Ein Besprechungsraum/Museumspädagogik für Gruppen bis zu 30 Personen
WCs und Nebenräume entsprechend der Erfordernisse durch die Nutzung
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


Ein Personenaufzug, auch nutzbar zum Transport der Ausstellungsstücke
Barrierefreie Zugänglichkeit aller Bereiche und mindestens ein barrierefreies WC

Um das neue Stadtgeschichtliche Museum zu einem Ort nicht nur der Vergangenheit sondern
auch der Zukunft werden zu lassen und das Gebäude als lebendigen Baustein der Lahrer
Innenstadt zu etablieren, ist es von großer Bedeutung, das Potential des Gebäudes über die bloße
Sanierung hinaus voll auszuschöpfen. So kann durch die Doppelnutzung von Teilen der
Ausstellungsfläche für öffentliche Funktionen auf gleicher Fläche ein erweitertes Raumprogramm
realisiert werden.
Einen weiteren Bestandteil der Grundlagenermittlung stellt die Präzisierung der baulichen
Anforderungen wie z.B. des erforderlichen Raumklimas und der Sicherheitstechnik im Hinblick auf
die Möglichkeiten der Tonofenfabrik dar. Angesichts der historischen Bausubstanz und der
Inhomogenität der Ausstellungsgüter wird auf die strenge Kontrolle des Raumklimas im gesamten
Gebäude entsprechend gängiger musealer Standards verzichtet und zur Aufbewahrung einzelner
empfindlicher Stücke eine dezentrale Lösung wie z.B. klimatisierte Vitrinen vorgesehen.
2.2
Öffentlich-rechtliche Anforderungen
2.2.1 Planungsrecht
Auf Grund der Nutzungsänderung und der weitreichenden Eingriffe in die Gebäudeorganisation ist
für das Vorhaben der Sanierung und des Anbaus eine Baugenehmigung zu beantragen. Für das
innerstädtische Gebiet liegt kein Bebauungsplan vor, so dass für den Anbau eine Genehmigung
entsprechend des §34 BauGB zu beantragen ist.
2.2.2 Denkmalschutz
Das Gebäude wird als Kulturdenkmal geführt. Die vorgesehenen Eingriffe zur Umsetzung der
neuen Nutzung wurden und werden mit der genehmigenden Behörde, dem Regierungspräsidium
Freiburg, planungsbegleitend abgestimmt. Im Rahmen der Vorbesprechungen wurde die neu
vorgesehene Museumsnutzung als optimal für die vorhandene Bausubstanz eingestuft. Die
großzügige, offene Raumstruktur im Bestand, die entsprechend der bauzeitlichen Nutzung als
Fabrik im Gebäude angelegt und weitgehend unbeeinträchtigt erhalten ist, entspricht optimal den
Anforderungen eines Museums. Als Ziel der Maßnahme aus denkmalpflegerischer Sicht wird die
Ablesbarkeit der ehemaligen Funktion innerhalb der neuen Nutzung definiert („umgenutzte
Fabrik“). Der industrielle Charakter des Gebäudes soll ablesbar bleiben, hierzu ist vorrangig das
räumliche Organisationsprinzip zu erhalten.
Neben den im Stadtraum charakterbildenden Elementen wie der ornamentierten Fassade und den
mehrflügeligen Holzfenstern mit differenzierter, schlanker Sprossenteilung sind folgende Bauteile
von Bedeutung:






Tragstruktur, dabei vorrangig die Stahlkonstruktion und Gussstützen sowie die
Kappendecken (einer brandschutztechnischen Ertüchtigung der Stahlbauteile durch einen
Anstrich wird zugestimmt)
Dachstuhl (Eingriffe sind möglich, die grundsätzliche Dachform soll jedoch erhalten
bleiben)
Schornstein
Treppe (ggf. ist eine statische Ertüchtigung erforderlich)
Bodenbeläge (vorrangig Holzdielen)

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Grundsätzlich ist zu beachten, dass bei einem Verlust von mehr als 50% der Originalsubstanz der
Denkmalwert des Gebäudes in Frage gestellt wird.
2.2.3 Energieeinsparung
Die Anforderungen des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich für
Bestandsgebäude der öffentlichen Hand sind zu erfüllen.
Der Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 ist für alle Bauteile aus Gründen der Gewährleistung
zur Erstellung eines schadenfreien Bauwerks einzuhalten, soweit die bestehende Bausubstanz
dies zulässt. Die Befreiung des Bauvorhabens von den Auflagen der EnEV aufgrund der
Denkmaleigenschaft wurde für die bestehende Bausubstanz bestätigt. Die Bauteile des Anbaus
bzw. vollständig erneuerten Bauteile des Bestandes müssen jedoch die energetische Qualität
entsprechend der Anforderung für Änderung, Erweiterung und Ausbau von Gebäuden erfüllen.
2.2.4 Brandschutz
Für das vorliegende Gebäude gelten die Anforderungen der Gebäudeklasse 4 und damit die
Feuerwiderstandsklasse F60 für tragende und aussteifende Bauteile sowie F90 für Decke und
Wände des Untergeschosses. Aus Sicht der Brandschutzdienststelle erscheint mit vertretbaren
Mitteln die Ertüchtigung der raumabschließenden aber auch der tragenden und aussteifenden
Bauteile ab EG nur in F30 darstellbar, im UG kann zu Gunsten des Erhalts der Unteransicht der
Kappendecke im Ausstellungsbereich eine Ertüchtigung auf F60 erzielt werden. Zur Umsetzung
der Feuerwiderstandsklasse F30 für die bestehenden Holzbalkendecken sind voraussichtlich
vollflächige Ertüchtigungsmaßnahmen sowie die brandmeldetechnische Überwachung der
Deckenhohlräume erforderlich, entsprechende Positionen sind in der Kostenschätzung enthalten.
Obwohl die Versammlungsstättenrichtlinie für Museumsnutzung und Versammlungsräume für
weniger als 200 Personen nicht zutrifft, besteht angesichts der Nutzung durch Ortsunkundige und
die schwer zu kontrollierende Personenzahl im Gebäude sowie der Abweichungen hinsichtlich der
Anforderungen an die Feuerwiderstandsklasse der Bauteile die Forderung der Stabsstelle
Feuerwehr/Bevölkerungsschutz der Stadt Lahr nach einem zweiten baulichen Rettungsweg
zusätzlich zu der historischen Stahlbetontreppe.
Des Weiteren ist eine Kompensation der Abweichungen durch Anlagentechnik (flächendeckende
Brandmeldeanlage) erforderlich.
2.2.5 Barrierefreiheit
Die Zugänglichkeit des Gebäudes für alle Besucher ist Grundvoraussetzung der Planung. Das
Museum soll einladen und aufnehmen, der Besucher soll sich im Gebäude wohlfühlen und
einfach und selbstverständlich zurechtfinden. Entsprechend sind alle Stockwerke mit einem
Aufzug anfahrbar, die Räume schwellenfrei und die Gänge breit genug für Kinderwagen und
Rollstühle. Eine klare Orientierung im Gebäude wird umgesetzt, weiterhin werden barrierefreie
Sanitäranlagen sowie Sitzmöglichkeiten auch innerhalb der Ausstellungsräume vorgesehen.
2.3
Voruntersuchungen
2.3.1 Bauphysik
Zur genauen Bestimmung möglicher substanzerhaltender Sanierungsmaßnahmen der
Gebäudehülle wurde das Ingenieurbüro Clemenz & Brandt GmbH (TG) mit der bauphysikalischen
Untersuchung des Bestandes beauftragt. Es wurden sowohl die Wasseraufnahmefähigkeit als
auch eine U-Wert Messung sowie eine Thermographie durchgeführt. Die Ergebnisse lassen sich
wie folgt zusammenfassen:
Feuchteschäden im Untergeschoss: Die Messungen bestätigten die augenscheinlich erkennbare,
deutlich erhöhte Durchfeuchtung des Kellermauerwerks sowohl im Außen- als auch im
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Innenwandbereich, die langfristig zur Schädigung der Substanz führt und Maßnahmen zwingend
erforderlich macht. Darüber hinaus wurde deutlich, dass sich die Problematik bis in den
Sockelbereich des Erdgeschosses erstreckt. Als Vorabmaßnahme ist momentan vorgesehen,
durch eine streifenförmige Öffnung des Kellerbodens sowie der Asphaltfläche im Außenbereich
eine Reduzierung der aufsteigenden Feuchte im Mauerwerk herbeizuführen. Ob diese Maßnahme
jedoch ausreicht, um zumindest im Erdgeschoss langfristig das Auftreten erhöhter Bauteilfeuchte
auf der inneren Oberfläche der Außenwände sicherzustellen, kann nicht garantiert werden. Nach
Auswertung einer entsprechenden Dauermessung kann seitens der Bauphysik eine Empfehlung
ausgesprochen werden, ob eine Horizontalsperre unterhalb der Kellerdecke sowie zusätzlich eine
wannenförmige Innenabdichtung des gesamten Untergeschosses für die Schadfreihaltung des
Bauwerks erforderlich ist. Entsprechende Positionen werden in der Kostenschätzung bis zu
diesem Zeitpunkt vorgehalten.
Innendämmung: Um den Mindestwärmeschutz zu gewährleisten, ist der Einsatz einer
Innendämmung erforderlich. Für die oberen Geschosse wird die Verwendung eines
Wärmedämmputzes vorgeschlagen, der auch auf unebenem Untergrund eingesetzt werden kann
und dichten Anschluss an die einbindenden Bauteile vereinfacht. Es kommt ein sowohl
kapillaraktives als auch diffusionsoffenes Material zum Einsatz. Zur Lösung der
Wärmebrückenproblematik im Bereich einbindender Bauteile werden Anschlussdetails im Rahmen
der Ausführungsplanung entsprechend bauphysikalischer Berechnungen entwickelt.
Zur Ertüchtigung der Dachkonstruktion werden in Abhängigkeit der Entwicklung des Traufdetails
als Option sowohl eine Aufsparren- als auch eine Zwischensparrenndämmung untersucht.
2.3.2 Tragwerk
Die bestehende Konstruktion setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: das
tragende Mauerwerk wird durch eine innen liegende Stahlkonstruktion aus Unterzügen in Form
von Profilträgern sowie Gussstützen ergänzt, die angesichts der Anforderungen der
ursprünglichen Nutzung als Lagerfläche mit hohen Lasten die Verkürzung der Spannweiten
sowohl für die Holzbalkendecke als auch für die Träger der Kappendecke ermöglichte. Die
Analyse und Entwicklung von Verstärkungsmaßnahmen des bestehenden Tragwerks erfolgte
durch das Büro Göppert Bauingenieure.
Stahlbauteile/Kappendecken: Augenscheinlich befinden sich die Gussstützen und Stahlträger in
einem guten Zustand. Als Ertüchtigungsmaßnahmen wird die Entrostung und Beschichtung mit
einem Brandschutzanstrich vorgesehen. Die Zwischengefache wurden massiv hergestellt und
weisen in jedem Fall eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten auf.
Dachstuhl und Dachhaut: Der Dachstuhl befindet sich, wie bereits bei vorangegangenen
Begehungen festgestellt, ebenfalls insgesamt in einem guten Zustand und soll entsprechend der
denkmalschutzrechtlichen Anforderungen erhalten bleiben. Die durch Wassereintritt auf Grund der
undichten Dachhaut in Teilbereichen allerdings erheblich geschädigten tragenden und
aussteifenden Bauteile müssen durch Anlaschen bzw. Austausch ertüchtigt werden. Zusätzlich hat
sich das Dach im Laufe der Jahre und auf Grund der Schädigung unterschiedlich gesetzt bzw.
verformt, durch diese Lasteinwirkungen haben sich einige Verbindungen geöffnet. Das Dach muss
im Zuge der Sanierungsarbeiten komplett neu ausgerichtet werden. Lose Verbindungen sind neu
zu verschrauben.
Holzbalkendecken: Im ursprünglichen Zustand ist die Balkenlage der Decke unterseitig mit
Strohputzdecken bekleidet und daher nicht einsehbar. Da das Erdgeschoss und das 1.
Obergeschoss zur Zeit noch als Lageräume genutzt werden, wurde zur Einschätzung des
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Zustandes der bestehenden Holzbalkendecken als vorgezogene Abrissmaßnahme im 2.
Obergeschoss exemplarisch die Entfernung der Unterdecken sowie die Freilegung der
Balkenköpfe im Boden entlang der Außenwand durchgeführt.
Auch hier wurden durch den Wassereintritt auf Grund der undichten Dachhaut die Balken der
Decke über 2.OG zum Teil geschädigt, so dass sie statisch ertüchtigt oder ausgetauscht werden
müssen. Nach dem Entfernen der gesamten Unterdecke über dem 2. OG wurde ein großflächiger
Befall durch holzzerstörende Pilze festgestellt, der den vollständigen Austausch dieser
Holzbalkendecke erforderlich macht. Die Ertüchtigungsmaßnahmen für die Decken über EG und
1.OG können als Rückschluss aus den Erkenntnissen der Decke über 2.OG nur abgeschätzt
werden. In der Kostenschätzung wird als Option der ungünstigste Fall angenommen, der sowohl
den vollständigen Austausch aller Holzbalkendecken und des Dachstuhls als auch zur
Verhinderung eines fortbestehenden Wachstums des Pilzes eine Mauerwerkssanierung in
Teilbereichen annimmt.
Baugrundgutachten: Ein Baugutachten wurde beauftragt, liegt aber zurzeit nicht vor. Aufgrund der
kleinen Fläche des Anbaus sind keine großen Auswirkungen auf die Kosten der Planung zu
erwarten.
2.3.3 Infrastruktur
Zur Klärung des Zustandes der angrenzenden Grundleitungen auch im Hinblick auf mögliche
Ursachen für die erhöhte Durchfeuchtung des Kellermauerwerks wurde eine Befahrung der
Abwasserleitungen und Schächte um das Gebäude herum durchgeführt und der neuen
Hausanschlussplanung zu Grunde gelegt.
2.3.4 Restauratorische Gutachten
Zur spezifischen Einschätzung des Umfangs und der Methoden der restauratorischen Arbeiten an
dem Baudenkmal wurde für die beiden relevanten Elemente, Fassade und Fenster,
entsprechende Gutachten beauftragt, die auch als Grundlage für die Beantragung von Mitteln aus
der Denkmalförderung des Landes dienen.
Die Ergebnisse des Fassadengutachtens liegen vor und sind in die Kostenschätzung
eingeflossen.
Durch die detaillierte Dokumentation und Analyse im Rahmen des
Fenstergutachtens konnte die Restaurierungsfähigkeit eines Großteils der Fenster, vor allem an
den beiden Hauptfassaden zur Kreuzstraße und zur Stadtmauer, festgestellt werden. Es wurden
zwei Optionen zur energetischen Ertüchtigung betrachtet: die Aufwertung der Bestandsfenster
durch Einsatz einer neuen Isolierglasscheibe in die bestehenden Flügelrahmen oder alternativ der
Einbau eines zusätzlichen Innenfensters mit verbesserter energetischer Qualität als zweite Ebene.
Da sich die zweite Option deutlich kostengünstiger realisieren lässt und zudem auf Grund der
geringen Eingriffe in die Bestandssubstanz aus denkmalpflegerischer Sicht zu bevorzugen ist,
wurde diese der weiteren Planung zu Grunde gelegt und auch beim Antrag auf
Denkmalförderung berücksichtigt.
3.0
Gebäude
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus der Grundlagenermittlung wurden im Rahmen der
Vorplanung architektonische und planerische Lösungen für die Aufgabenstellung erarbeitet. Die
Zielsetzung des Entwurfs bestand in der Schaffung einer räumlichen Situation, die die
Möglichkeiten des Gebäudes im Hinblick auf die Funktion als neues Stadtmuseum optimal
ausschöpft.

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3.1
Entwurfsbeschreibung Gebäude (gestalterisches Konzept)
Sta(n)dtort - Präsenz des Gebäudes im städtischen Kontext
Die alte Tonofenfabrik liegt im historischen Altstadtkern in unmittelbarer Nähe zu den Überresten
der mittelalterlichen Tiefburg “Storchenturm” und den Überresten der mittelalterlichen Stadtmauer.
Das historische Gebäude schließt einseitig an die Bebauung der Kreuzstraße an und bildet zwei
Hauptfassaden aus: die Nordwestfassade zum städtischen Platz und die Nordostfassade zur
schmalen Kreuzstraße.
Die Entwicklung der Tonofenfabrik zum Stadtmuseum hat sich zum Ziel gesetzt, diese strategisch
günstige Lage im zentralen Stadtgefüge zu nutzen, um die Besucher deutlich stärker in das
Museum zu ziehen. Dafür muss das Gebäude eine entsprechende Präsenz im Stadtraum
entwickeln, die ihre direkte Umgebung prägend beeinflusst und gleichzeitig den ortsunkundigen
Besuchern der Stadt den Zugang und die Wegfindung zum Museum erleichtert. Das Museum soll
sich im Bereich der Ecksituation öffnen, die Besucher ins Gebäude einladen und sich gleichzeitig
in einen Teil des Stadtraumes erweitern, so dass nicht nur ein Gebäude sondern ein Ort und
Zielpunkt in der Stadt entsteht.
Sowohl die Öffnungen der Fassade als auch der neue Anbau eines zweiten Treppenhauses und
der bestehende Schornstein werden in den Planungen genutzt, um die angestrebte Präsenz im
Stadtgefüge zu erreichen.
Sta(n)dtort - Öffnung des Gebäudes und Erweiterung des Stadtraumes
Der kleine Vorplatz und die Gebäudezugänge spielen in diesen Überlegungen eine zentrale Rolle.
Die Ecksituation bietet dabei die Möglichkeit, das Gebäude von zwei Seiten zu erschließen und
somit verschiedene Situationen vor dem Gebäude zu schaffen. Der bestehende Eingang, welcher
ehemals als Anlieferung benutzt wurde, fungiert zukünftig als Haupteingang. Das vorhandene Tor
wird durch eine offene Konstruktion aus Glas ersetzt, welche Einblicke in das Erdgeschoss des
Museums erlaubt und durch seine klare Definition in der Komposition der Fassade einen
eindeutigen Haupteingang bildet.
Auf der Nordseite, die dem kleinen Platz mit der historischen Stadtmauer zugewandt ist, werden
die Fassadenöffnungen in der Breite der zwei bestehenden Fenster verlängert, so dass auch hier
ein ebenerdiger Zugang geschaffen wird. Diese Öffnung erlaubt es, gleichzeitig den Platz
aufzunehmen und das Museum in den Stadtraum mit Teilen der kommerziellen Funktionen (z.B.
Café) zu erweitern.
Um diese Fortführung des Stadtraumes im Inneren des Gebäudes zu erreichen, ist im
Erdgeschoss eine Mischnutzung aus Dauerausstellung, Museumsshop und Café sowie dem
Foyer vorgesehen. Damit wird das Museum als Teil des Stadtraumes im Erdgeschoss öffentlich
bzw. teil-öffentlich und kann auch unabhängig von der Ausstellung als offener Ort der Begegnung
fungieren.
Ein Öffentlicher Raum im Gebäude - Eingangssituation
Als bedeutender Bestandteil für eine erfolgreiche Nutzung des Gebäudes als Museum für die
Stadt werden neben den Ausstellungsbereichen auch die kommerziellen Funktionen dienen.
Hierzu wird ein öffentlicher Bereich definiert, der ohne Eintritt besucht werden kann und damit als
Schnittstelle für alle Bürger dient. Diese Zone kann bereits Einblicke in den Ausstellungsbereich
bieten und Neugier wecken, soll aber auch als Treffpunkt und Kommunikationsraum dienen.

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Im Eingangsbereich werden die Funktionen des Foyers, Cafés und Shops mit einem Teilbereich
der Ausstellung zusammengeführt. Hier können Veröffentlichungen des Museums zu den
Ausstellungen aber auch Merchandising Artikel des Museums und der Stadt Lahr erworben
werden.
Die Kassentheke, die gleichzeitig den Museumsshop sowie das Café versorgt, befindet sich im
Eingangsbereich im Erdgeschoss. Sie bildet zentralen Empfang und Informationsstelle. Ein
zugehöriger Raum zum Verschluss von Medientechnik (Audioguides) sowie der Kasse ist im
Untergeschoss angeordnet.
Die Verbindung über den Höhenversprung hinweg wird durch eine präsent im Raum angeordnete
Treppe erreicht, die gleichzeitig als Aktions- und Ausstellungsfläche dienen kann.
Das Erdgeschoss ist durch seine Öffnung der zentrale Begegnungspunkt des Gebäudes, an dem
Besucher willkommen geheißen und zum Verweilen motiviert werden. Dabei wird durch die
Verbindung von Café und Museumsshop mit Teilen der Dauerausstellung das Gebäude zum Teil
des öffentlichen Raumes der Stadt Lahr - ein Ort von den Bewohnern für die Bewohner.
Treppenlandschaft - Verbindung der Teilebenen im Eingangsbereich
Die bestehende Wand zwischen der ehemaligen Anlieferung und dem zentralen Raum des
Hochparterres wird in der Planung geöffnet, um eine durchgehende Durchlässigkeit des
Erdgeschosses und eine auch im Außenraum wahrnehmbare Verbindung zum Stadtraum zu
schaffen.
Dabei wird als Teil der Gestaltung der Höhenversprung zwischen den beiden Teilebenen von ca.
1.35m über eine Treppenskulptur spielerisch überbrückt, ohne die räumliche Verbindung zu
stören. Die Treppe wird weniger als Verkehrsfläche wahrgenommen, sondern vielmehr als eine
Komposition aus verschiedenen kleinen Plattformen oder Ebenen, über die man sich nach oben
bewegt.
Die Ebenen der Treppenlandschaft werden als Teil des Museumsshops verstanden - hier können
Artikel entlang der Bewegung der Besucher präsentiert werden. Auch eine Nutzung als Display für
Schaustücke der Dauerausstellung ist denkbar. Der Bereich unter den Podestebenen kann von
der unteren Ebene aus für Schließfächer und Teile der Garderobe genutzt werden.
Kuratorischer Loop - Interne Organisation
Um die neue Nutzung als stadtgeschichtliches Museum optimal umsetzen zu können wird das
über einem L-förmigen Grundriss entwickelte Bestandsgebäude durch einen Anbau im vierten
Quadranten ergänzt.
Der Anbau dient ergänzend zur historischen Treppe der Erschließung des Museums und nimmt
neben dem Fahrstuhl eine neue Treppe als zweiten Fluchtweg auf, durch deren winkelförmige
Anordnung der Besucher alle Ausstellungsräume in einer kontinuierlichen Schleife durchwandern
kann.
Die Erschließung nimmt in einem Museumsgebäude einen besonderen Stellenwert ein:
Eine klare Orientierung und Führung durch die Räume ermöglicht dem Besucher eine intuitive
Bewegung durch die Ausstellung. Der Treppenraum selbst bietet einen Kontrast zur Dichte der
Präsentationsbereiche und dient zur Entspannung der Sinne.

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Die Ablesbarkeit der neuen Funktion in dem alten Gebäude auch im Außenraum wird angestrebt.
Ein repräsentativer Charakter soll für alle öffentlich zugänglichen Räume im Innenraum ebenso wie
im Stadtraum gegeben sein. Die neue Erschließungszone im vierten Quadranten wird auch nach
außen hin artikuliert und bildet die Bewegung durch das Gebäude ab.
3.2
Raumprogramm / Erschließung
Der Haupteingang zum Gebäude befindet sich an der Nordöstlichen Fassade Richtung
Kreuzstraße im Bereich der ehemaligen Anlieferung, die durch die Größe der Fassadenöffnung
eine entsprechende Präsenz im Stadtraum vertritt. An der Nordwestfassade befinden sich mehrere
Eingänge mit jeweils unterschiedlichen Funktionen, die sich durch die jeweils individuelle
Ausgestaltung der Eingangssituation dem Besucher intuitiv vermittelt.
Die Ausstellungsflächen erstrecken sich vom Untergeschoss bis ins 2. Obergeschoss. Ein großer
Bestandteil des Erdgeschosses ist der Öffentlichkeit ohne Eintritt zugänglich. Durch die
Kombination kommerzieller Funktionen mit dem Hintergrund der stadtgeschichtlichen Ausstellung
kann ein Anreiz zum Museumsbesuch gesetzt werden.
Veranstaltungsraum und Wechselausstellung können entkoppelt vom täglichen Museumsbetrieb
bespielt werden. Die Anordnung der WCs und Garderoben im Dachgeschoss erlaubt zum einen
die effiziente Flächennutzung der niedrigen, nicht als Ausstellungsfläche geeigneten Dachräume
und stellt zum andern eine Nähe zwischen der Funktion mit einer großen, gleichzeitigen Anzahl
von Besuchern im Veranstaltungsbereich und den zugehörigen Funktionsflächen her.
3.3
Haustechnik
Lüftung: Im Rahmen der Gespräche mit dem zukünftigen Nutzer des Museums wurde
abgestimmt, dass auf eine spezielle museale mechanische Be-/Entlüftung prinzipiell verzichtet
werden kann und das Raumklima mit den Jahreszeiten mitschwingen darf. Die Einrichtung einer
mechanischen Grundlüftung des Gebäudes wird angesichts des festgestellten Pilzbefalls und der
vorgesehenen Innendämmung dringend empfohlen. Zur Einrichtung eines Veranstaltungsraums
ist die Gewährleistung des erforderlichen Mindestluftwechsels bei Maximalbelegung durch eine
mechanische Belüftung zu gewährleisten.
Heizung: Als Wärmeerzeuger ist ein Gas-Brennwertkessels mit Biogasanteil vorgesehen, die
Wärmeabgabe erfolgt über Plattenheizkörper.
Sanitäranlagen: Sämtliche Frisch- und Abwasserleitungen im Gebäude werden erneuert. Für die
Wasserversorgung wird von der Hauptleitung ein neuer Wasseranschluss in das Gebäude erstellt,
das Abwasser sowie das Regenwasser kann an die bestehenden Grundleitungen angeschlossen
werden. Es sind Besuchertoiletten im Erdgeschoss und im Dachgeschoss vorgesehen, darüber
hinaus eine Spüle für die Teeküche der Mitarbeiter im Dachgeschoss sowie im Besuchercafé im
Erdgeschoss und ein Ausguss- und Handwaschbecken im Putzraum. Warmwasser wird nur für
die Teeküche, das Café und den Putzraum vorgesehen.
Starkstromanlagen: Die Ausstellungsräume sollen variabel mit Strom ausgestattet sowie
ausgeleuchtet werden können. Ein an den Decken montiertes Stromschienennetz erscheint
sinnvoll, um größtmögliche Flexibilität im Ausstellungsbereich zu erzielen. Der Einsatz von
einzelnen Bodentanks kann zusätzlich notwendig werden.
Es ist davon auszugehen, dass für die Ausstellungstechnik auch ein 400V-Anschluss im Gebäude
benötigt wird. Es muss überprüft werden, ob ein entsprechender Hausanschluss in der
Tonofenfabrik bereits vorhanden ist. Der Hausanschlusskasten wird erneuert und im
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Untergeschoss angeordnet. Weiterhin ist eine Verkabelung für eine Beschallungsanlage aller
Hauptnutzungseinheiten im Gebäude vorgesehen.
Die Sicherheitsbeleuchtung soll eine Zentralbatterieanlage erhalten. Die Ausstattung für den
Vortragsraum wird ggf. zu einem späteren Zeitpunkt konkretisiert.
IT / Telefonie: Die EDV-Verteilung wird strukturiert als anwendungsneutrales Netzwerk verkabelt, je
Stockwerk werden zwei Daten-Anschlüsse vorgesehen. Die EDV-Anbindung soll von Kreuzstraße /
Marktstraße aus in das Rathaus 2 erfolgen. Die Leerrohr-Verbindung soll bauseits hergestellt
werden, die genauen Standorte werden noch festgelegt. Eine direkte Verbindung über
Lichtwellenleiter soll als Verbindungsleitung ins Rathaus 2 fungieren.
Die Glasfaserverbindung, die für EDV-Anschlüsse eingerichtet wird, reicht aus, um auch den
Bedarf der Telefonie abzudecken. Die Telefone werden dann über Internet-Telefonie an die
Hauptanlage angebunden. Es werden zusätzlich jeweils Telefonanschlüsse für Aufzug,
Weiterleitung Brandmeldeanlage und Einbruchmeldeanlage notwendig.
Brandmeldeanlage: Zum Objektschutz ist eine flächendeckende Brandmeldeanlage mit
Weiterleitung zur Stabsstelle Feuerwehr / Bevölkerungsschutz geplant. Die aus dem
Personenschutz notwendigen einfachen Melder sind aus Nutzersicht nicht ausreichend.
Einbruchmeldeanlage/Zugangskontrolle:
Eine
gebräuchliche
flächendeckende
Einbruchmeldeanlage mit Weiterleitung wird umgesetzt. Es bestehen keine Anforderungen an
spezielle Sicherungstechnik wie Videoüberwachung, Sicherheitszäune oder ähnliches. Auf eine
Zugangskontrolle wird verzichtet.
Förderanlagen: Um ausreichende Fluchtwegbreiten erzielen und darüber hinaus die Fläche des
Anbaus räumlich voll nutzen zu können, sieht die Planung einen neuen Aufzugschacht vor.
Gegenüber einer Weiternutzung des bestehenden Lastenaufzugsschachts bietet diese Maßnahme
zudem die Möglichkeit, bei entsprechender Dimensionierung des Schachtes statt aufwendiger
Ertüchtigungs- und Anpassungsmaßnahmen direkt eine kosteneffiziente Standardlösung
einzusetzen.
3.4
Anbau:
Innenraum: Die neue Treppe bildet nach Innen und Außen gleichermaßen die Bewegung durch
das Gebäude ab. Auch im Innenraum entsteht ein Spannungsfeld zwischen dem
Bestandsgebäude und der neuen Bausubstanz: Die ursprüngliche Außenwand mit ihren
Fensteröffnungen bildet nun an zwei Seiten die räumliche Begrenzung des neuen Treppenhauses,
das sich in seiner Materialität mit Sichtbetonoberflächen auch im Innenraum als skulpturales,
monolithisches Element präsentiert und auf diese Weise dem Besucher einen Kontrast gegenüber
den vielfältigen und dichten Eindrücken der Ausstellungsräume bietet.
Fassade: Als Material für den Anbau ergänzend zu der aus Sandstein und zwei Ziegelsorten
komponierten Bestandsfassade ist die Verwendung von rotpigmentiertem Sichtbeton vorgesehen.
Dieser Baustoff erlaubt die farbliche Anlehnung an Sandstein und Ziegel und eine genaue
Abstimmung des Farbtons auf die Bestandsmaterialien. Konzeptionell steht die Vorstellung des
Sandsteins als Zuschlag für den Beton im Hintergrund, zudem besteht die Möglichkeit der
Gliederung der Fassade durch ein Fugenbild.
Durch eine Annäherung an den roten Sandstein des Sockels entsteht eine Verbindung zwischen
Bestand und Neubau, gleichzeitig setzt sich das Material deutlich gegen die historischen
Baustoffe ab, so dass das Bestandsgebäude eigenständig lesbar bleibt.
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Heneghan Peng Architects Ltd Registered in Ireland Registration No. 339705 Directors Roisin Heneghan Shih-Fu Peng (US)

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Darüber hinaus unterstützt der Baustoff Beton die skulpturale Ausformung der neuen Treppe, so
dass eine effiziente, materialgerechte Umsetzung und Detaillierung möglich wird.
Um die gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung angesichts der geringen zur
Verfügung stehenden Fläche mit einer möglichst schlanken Fassadenkonstruktion erfüllen zu
können, ist ein mehrschaliger Außenwandaufbau mit separater Dämmschicht erforderlich.
4.0
Zusammenfassung / Aktueller Planungsstand
Das Planerteam hat als Vorentwurf eine Lösung entwickelt, die mit der Auswahl und räumlichen
Anordnung von Funktionen sowie der Abstimmungen von den Anforderungen der Nutzung an die
Gegebenheiten des Bestandes das Potential der alten Tonofenfabrik mit der Nutzung als
Stadtmuseum im Zentrum von Lahr optimal zu nutzen sucht.
Auf Grund der unvorhergesehenen Belastung durch den umfangreichen Pilzbefall wurden in
Abstimmung mit Bauherr und Nutzer drei Optionen in Form von Maßnahmenkombinationen
entwickelt, die die Entwicklungsstufen des Projektes seit Aufnahme der Planungen im Frühjahr
dieses Jahres abbilden und die in der Anlage „Vergleich der Planungen“ tabellarisch und im
Vergleich zum im Jahr 2012 erstellten Kostenrahmen zusammengestellt sind. Erst nach
abschließender Feststellung des Umfangs des Pilzbefalls kann die Planung entsprechend
konkretisiert werden und eine belastbare Kostenberechnung erstellt werden.
Die Optionen werden im Folgenden kurz erläutert:
Kostenrahmen:
Planungsstand 11.07.2013. Als Teil der Machbarkeitsstudie und Vorplanung in den Jahren
2012/2013 wurde auf Basis des zu dem Zeitpunkt vorliegenden Kenntnisstandes ein
Kostenrahmen erstellt, dessen Bewilligung den Ausgangspunkt für die aktuelle Planung darstellt.
Dabei wurde um Berücksichtigung gebeten, dass im Altbau bei einer Kostenschätzung in der
Vorplanungsphase nur Aussagen mit einer Sicherheit von ca. +/- 20% zu getroffen werden
können. Eine höhere Genauigkeit wird in Fachkreisen in dieser Planungsphase als technisch nicht
möglich erachtet und die allgemeine Rechtsprechung geht sogar von einem Toleranzrahmen von
30% (BGH) bis 58% (OLG Freiburg) in der Phase Kostenschätzung aus.
Zudem konnten in dieser frühen Phase vor dem Erwerb des Gebäudes und tatsächlichem
Planungsbeginn keine Voruntersuchungen durchgeführt werden. Um Aussagen mit größerer
Sicherheit treffen zu können, wurden folgende Schritte eingefordert:

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Aufmaß des Bestandsgebäudes
Schadenskartierung nach Lage, Größe und Ursache der Schäden
Vertiefte Untersuchung der Bauteile mit Bauteilöffnungen, z.B. Balkenköpfe der
Holzbalkendecken
Abstimmung der Maßnahmen mit dem Denkmalschutz
Bauchemische und Bauphysikalische Untersuchung der Möglichkeiten der Realisierung
einer Innendämmung (Bemessung der Dämmung, Energiebedarfsberechnung nach DIN
18599 I EnEV
Vertiefte Planung der zukünftigen Gebäudenutzung
Integration der Fachplanungen: HLSE, Tragwerk, Brandschutz, Bauphysik

Vor diesem Hintergrund wurden die Kosten für die geplante Baumaßnahme auf ca. ca. 2,63 Mio.
Euro geschätzt. Unter Berücksichtigung der jährlichen Preissteigerung von 3% ergibt sich eine
Gesamtsumme von ca. 2,35 Mio. Euro für die Kostengruppen 200 (Herrichten und Erschließen),
300 (Bauwerk-Baukonstruktionskosten), 400 (Bauwerk-Technische Anlagen) und 500
(Außenanlagen) und 700 (Baunebenkosten).
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Kostenschätzung Version 0:
Diese Variante bildet den Planungsstand vom 05.08.2014 ab. Durch die Entwicklung eines über
die Machbarkeitsstudie hinausgehenden architektonischen Vorentwurfes seit März 2014 und die
damit einhergehende Präzisierung der räumlichen und funktionalen Umsetzung der
Bedarfsanforderungen liegt der Version 0 eine Planung zu Grunde, die nur noch bedingt mit der
Machbarkeitstudie vergleichbar ist, jedoch in vielen Bereichen eine Weiterentwicklung darstellt, die
starke städtebauliche, funktionale sowie räumlich-architektonische Vorteile bietet.
So konnte z.B. durch funktionale Verschiebungen die Ausstellungsfläche um Räumlichkeiten im
Untergeschoss erweitert werden - eine stimmige Atmosphäre für die Unterbringung der
Sammlung der Römerzeit. Weiterhin wurde, wie bereits erläutert, die zwingende,
brandschutztechnische Auflage eines 2. baulichen Rettungsweges als architektonische Chance
verstanden. Die vorgefundene verschachtelte Durchwegung des Gebäudes konnte neu
strukturiert werden um durch den „Kuratorischen Loop“ eine einem modernen Museum
entsprechende,
klar verständliche und besucherfreundliche Symbiose von Gebäude,
Besucherbewegung und Ausstellung zu schaffen. Die damit verbundene städtebauliche Öffnung
des Erdgeschosses ändert die ursprüngliche, räumlich eingeschränkte Eingangssituation an der
Seite des Gebäudes und schafft einen Ort der Besucher angemessen willkommen heißt und dem
Gebäude eine verbesserte Präsenz im Stadtgefüge erlaubt, die für den Erfolg des Museums als
zukünftiger Ort der Begegnung und des Austausches der Lahrer Stadtbevölkerung zwingend
notwendig ist.
Betrachtet man Version 0 nun im Kontext der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2013, so führt
diese präzisierte architektonische Planung in der Aufstellung der Kosten zu Verschiebungen
zwischen den einzelnen Kostengruppen, die einen direkten Vergleich erschweren bzw. nicht
sinnvoll erscheinen lassen. So konnten z.B. einerseits durch die Anordnung der WCs in den
oberen Geschossen die Ausstellungsfläche maximiert und signifikant Kosten im Sanitärbereich
und Lüftung eingespart werden. Andererseits haben sich, wie bereits dargestellt, im Zuge der
präzisierten Planung zusätzliche bauliche Maßnahmen (z.B. Öffnung Erdgeschoss, Abriss
Aufzugsschacht) und durch die notwendigen weitergehenden Bestandsuntersuchungen (siehe
Erläuterungen oben) neue Erkenntnisse zur Tonofenfabrik ergeben. Diese Erkenntnisse konnten in
der Voruntersuchung von 2013 getroffene Annahmen in relevanten Bereichen wie z.B. der
energetischen Ertüchtigung der Gebäudehülle (Innendämmung), der brandschutztechnische
Ertüchtigung der Decken sowie der hochwertigen Nutzung des Untergeschosses (Abdichtung)
nicht bestätigen, was durch die entsprechenden, umfangreicheren Ertüchtigungsmaßnahmen zu
erhöhten Aufwendungen führt.
Es ist zu erwähnen, dass abweichend vom vorliegenden Entwurfskonzept für die Variante 0 kein
designierter Veranstaltungsraum berücksichtigt wurde. Dies stellt die kostengünstigste Lösung
unter Beibehaltung des grundsätzlichen räumlichen Konzepts dar. Insgesamt ergäbe sich hierfür
eine Gesamtsumme von ca. 3,63 Mio. Euro für die Kostengruppen 200-500 und 700.
Kostenschätzung Version 1:
Planungsstand 18.09.2014. Durch vorgezogene Abrissmaßnahmen zur Erkundung des Bestandes
im ungenutzten 2. Obergeschoss der Tonofenfabrik, die erst nach dem Erwerb des Gebäudes
möglich wurden, wurde ein großflächiger Befall der Deckenkonstruktion durch holzzersetzende
und -zerstörende Pilze festgestellt, der mindestens den vollständigen Abbruch der Decke über
2.OG erforderlich macht. Der Umfang des Befalls kann erst nach dem Auszug des aktuellen
Mieters (voraussichtlich bis Ende November) durch Freilegung aller Holzbauteile festgestellt
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werden. Für die Kostenschätzung der Version 1, die inhaltlich der Version 0 entspricht aber durch
die zwingend erforderliche Sanierung des Holztragwerks ergänzt wurde, wird vom ungünstigsten
Fall, also dem vollständigen Verlust aller Holzbalkendecken und des Dachstuhls ausgegangen.
Um langfristig eine Schadensfreiheit des Gebäudes zu gewährleisten, wird zudem der Einbau
einer kontrollierten Lüftungsanlage erforderlich, so dass für diese realisierbare Option eine
Gesamtsumme von ca. 4,14 Mio. Euro für die Kostengruppen 200-500 und 700 ermittelt wurde.
Kostenschätzung Version 2:
Planungsstand 18.09.2014. Um langfristig eine vielseitige Nutzung der Alten Tonofenfabrik für die
Stadt zu ermöglichen und somit die Nachhaltigkeit der Investition sicherstellen zu können, wird die
Einbeziehung des Veranstaltungsraums in die Planung empfohlen. Ein multifunktionaler
Versammlungsraum dieser Größenordnung (100 Personen), frei bespielbar, unabhängig von
anderen Funktionen und eigenständig zu erschließen, ist derzeit in der Stadt nicht vorhanden.
Ergänzend zum Versammlungsraum im Alten Rathaus mit einer Kapazität bis 40 Personen und
dem Pfluggebäude für 200 Personen würde diese Funktion für die Stadt Lahr einen deutlichen
Zugewinn erbringen. Die Anmietung eines Veranstaltungsraumes vergleichbarer Kapazität im
gegenüberliegenden Kaufhaus Kraus z.B. müsste mit einer Kaltmiete von jährlich ca. 16.000€
finanziert werden. Die Synergie zur Etablierung eines attraktiven Veranstaltungsorts in der
Innenstadt würde nicht genutzt. Die Erweiterung der Version 1 um die Funktion des
Veranstaltungsraumes führt zu einer Gesamtsumme von ca. 4,26 Mio. Euro für die Kostengruppen
200-500 und 700.

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