Öffentliche Niederschrift (Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung)
22. Juni 2022
ERGEBNISNIEDERSCHRIFT NR. 2/2022 Öffentliche Sitzung des Beirats für die Belange von Menschen mit Behinderung der Stadt Lahr/Schwarzwald am Mittwoch, 22.06.22 Rathaus 2, Großer Sitzungssaal Dauer der Sitzung: 17:30 Uhr bis 18:45 Uhr Teilnehmende: Sitzungsleitung Erster Bürgermeister Schöneboom Freie Wähler: Stadträtin Deusch Bündnis 90/Die Grünen: Stadträtin Rehm SPD: Stadträtin Kremling-Deinert CDU: Stadtrat Dörfler AfD: Stadträtin Amann-Vogt FDP Stadtrat Volk vertritt Regina Sittler Linke Liste Lahr & Tierschutzpartei Stadtrat Durke Sachkundige Einwohner: Herr Baumann Herr Dahringer Frau Dieterle Frau Ertl Herr Fabricius Herr Gießler Frau Hartig-Gönnheimer Frau Hofsäß Frau Isenmann Herr Kuhn Frau Plaßwich-Probst Herr Rinderspacher Herr Schindler Frau Stulz Frau Wagner Herr Wiskow Sachkundige Einwohner ohne Stimmrecht: Frau Herr Frau Frau Herkersdorf Obermüller Schilling Tita -2entschuldigt fehlen: Stadträtin Dr. Sittler vertreten durch Stadtrat Volk Herr Hailer Herr Held Herr Huber Frau Jäck Frau Kaiser-Munz vertreten durch Frau Ertl Herr Meier vertreten durch Frau Isenmann Frau Nenaschew Frau Reibold Herr Schmiederer Frau Xhoxhaj Frau Jakobi Frau Weber Protokollführung: Frau Dorow Diese Sitzung ist nach § 34 GemO ordnungsgemäß einberufen und geleitet. Sie wird vom Vorsitzenden eröffnet mit der Feststellung, dass der Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung beschlussfähig und die Tagesordnung ortsüblich bekannt gemacht ist. -3- ÖFFENTLICHE SITZUNG I. INFORMATIONEN UND BERICHTE 1.1. Herr Stehr, Stadtplanungsamt, aktueller Sachstand ÖPNV Herr Schöneboom begrüßt die zahlreichen Anwesenden. Herr Stehr ist krankheitsbedingt entschuldigt, hat aber Frau Dorow die wesentlichen Informationen weiter gegeben Frau Dorow berichtet: ÖPNV – Konzept: Der im Jahr 2021 vom Gemeinderat beschlossene Verkehrsentwicklungsplan enthält ein ÖPNV-Konzept. Dieses sieht eine vollständige Neustrukturierung des Lahrbus-Systems vor. Die Stadt hat die SWEG beauftragt, das Konzept weiter auszuarbeiten und einen Fahrplanentwurf und eine Kostenschätzung zu erstellen. Diese Aufgabe wird ein neuer Mitarbeiter der SWEG übernehmen, der hierfür eingestellt wurde. Der Beirat kann sich dabei gerne einbringen. Die Umsetzung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien, da die vorgesehenen Veränderungen einen hohen finanziellen Mehraufwand bedeuten. Auch bei Zustimmung ist eine Umsetzung zum nächsten Fahrplanwechsel unrealistisch. Vergünstigter Stadttarif – „“Einer“ Die Einführung einer Einer-Einzel- und Einer-Mehrfahrtenkarte wurde zurückgestellt. Fahrplanverbesserungen haben Vorrang. Barrierefreier Haltestellenumbau: Der barrierefreie Haltestellenumbau umfasst in diesem Jahr noch die Haltestellen Lammstraße, Lahr West (südliche Haltestelle) und Friedrich-MaurerPark. Es ist vorgesehen, den barrierefreien Umbau 2023 und 2024 in den Stadtteilen fortzusetzen und zunächst die verkehrswichtigste Haltestelle (beide Fahrtrichtungen) umzubauen. Die Ortschaftsräte haben diese bereits benannt. Die Reihenfolge ist noch nicht festgelegt. Die Haltestelle Langenwinkel wird aufgrund der Nähe zu den Lahrer Werkstätten aber eine der ersten sein. Anbindung DFI an Blindenleitsystem An den Haltestellen Urteilsplatz und IHK fehlt noch die Anbindung des DGI Displays an das Blindenleitsystem. Sobald die personellen Kapazitäten die Umsetzung ermöglichen, wird sich darum gekümmert. Herr Stehr bietet an, die Beiträge der Beiratsmitglieder (s. 2.1) an die SWEG zu übermitteln. 1.2. Frau Luz, Mobilität und Schwerbehinderung Frau Luz informiert zu den Möglichkeiten des Erwerbs einer kostenlosen Beförderung bei bestimmten Merkzeichen (ja nach Behinderung ist der Erwerb einer Wertmarke erforderlich), und der Möglichkeit der kostenlosen Beförderung von einer Begleitperson bei bestimmten Merkzeichen und händigt hierzu ein Merkblatt aus. (s. Anhang) -41.3. Herr Kuhn, Bericht aus dem Behindertenbeirat Ortenaukreis Herr Faller (neuer Sozialdezernent Ortenaukreis) und Frau Oswald (Amtsleitung Amt für Soziales und Versorgung Ortenaukreis) stellten sich dem Gremium vor. Zum Zeitpunkt der Sitzung waren ca. 3000 Flüchtlinge aus der Ukraine im Ortenaukreis. Zur Hilfe zur Pflege und zur Eingliederungshilfe liegen bei der Gruppe nur begrenzt Informationen vor. Aufgrund der Pandemie fielen Sitzungen aus, es besteht die Sorge, dass bei steigenden Fallzahlen im Herbst wieder Sitzungen ausfallen. In den Einrichtungen der Eingliederungshilfe herrscht Personalmangel. Es fand ein Austausch zur aktuellen Entwicklung Barrierefreiheit und Inklusion statt. In Offenburg wird die Idee des Runden Tisches weiterentwickelt. II. BERATUNGS- UND BESCHLUSSANGELEGENHEITEN 2.1. Fragen der Sprecher/innen zum Thema ÖPNV Die Sprecher betonen, dass gerade ein verlässlicher ÖPNV für Menschen mit Behinderung ein wichtiger Baustein zur Teilhabe ist. Frau Wagner macht darauf aufmerksam, dass die Busse zu den Lahrer Werkstätten im Feierabendverkehr überfüllt sind, da auch viele Schüler unterwegs sind, in Stoßzeiten wären größere Busse notwendig. Die Ortsteile sind am Wochenende schlecht an den ÖPNV angeschlossen (am Sonntag fahren beispielsweise nach Sulz gar keine Busse). Sie regt an, Fahrpläne auch in den Bussen auszulegen. Ihr ist wichtig, dass die Busfahrer immer wieder für die Bedarfe von Menschen mit Behinderung sensibilisiert werden. So sind Ansagen wichtig. Herr Kuhn macht darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, darauf zu achten, dass Mitfahrende und vor allem Rollstuhlfahrende sicher an ihrem Platz sind, bevor der Bus losfährt. Frau Stulz regt an, Fahrpläne in größerer Schriftgröße und optisch übersichtlich zu gestalten. Die Fahrpläne sollen dann in den Ortsverwaltungen und Rathäusern erhältlich sein. (Beispiel s. Anlage) Frau Hergersdorf mahnt an, den Bahnhof in Friesenheim barrierefrei auszubauen. Herr Baumann macht darauf aufmerksam, dass ein Infopoint ohne Leitlinien für Blinde sinnlos ist und bittet um dringende Nachrüstung. Bezüglich der Neustrukturierung des Lahrbus-Systems erwartet Frau Kremling-Deinert von der SWEG mehr Eigeninitiative. Herr Dörfler gibt die hohen Kosten zu bedenken, der Ausbau der Buslinien für die Kommune bedeutet und sieht nicht, dass der ÖPNV bei besserem Angebot besser genutzt wird. Herr Durke regt bezüglich des 9 Euro Tickets (nach den drei Monaten) an, bei der SWEG nachzufragen, ob durch den niedrigeren Preis die Fahrgastzahlen gestiegen seien. Herr Schöneboom informiert zum Thema Mobilität im Raum, dass die Stadt Lahr nun die Pflastersteine auf der Markstraße abschleifen werde, um so bessere Teilhabe im öffentlichen Raum zu gewährleisten. Er sieht das auch als Erfolg der Beharrlichkeit, die die Beiräte bei diesem Thema gezeigt haben. 2.2. Antrag auf Mitgliedschaft im Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung -5- Frau Pfeifer stellt sich kurz vor, sie ist schon Jahrzehnte als qualifizierte Fachkraft in der Behindertenarbeit tätig und hat auch im familiären Umfeld persönliche Erfahrungen sammeln können. Sie sieht einen zunehmenden Pflegebedarf bei Menschen mit Behinderungen. Ihr ist auch wichtig, die vielfältigen Lebenssituationen und Lebensverhältnisse zu sehen, in denen Menschen mit Behinderung leben. Der Beirat stimmt einstimmig ihrem Mitgliedsantrag zu. a) weitere sachkundige Einwohnerin: Beatrix Pfeifer Frau Pfeifer stellt sich kurz vor, sie ist schon Jahrzehnte als qualifizierte Fachkraft in der Behindertenarbeit tätig und hat auch im familiären Umfeld persönliche Erfahrungen sammeln können. Sie sieht einen zunehmenden Pflegebedarf bei Menschen mit Behinderungen. Ihr ist auch wichtig, die vielfältigen Lebenssituationen und Lebensverhältnisse zu sehen, in denen Menschen mit Behinderung leben. Der Beirat stimmt einstimmig ihrem Mitgliedsantrag zu. 2.3. Antrag auf Satzungsänderung: Mitgliedschaft im Seniorenbeirat und Jugendgemeinderat Die Mitglieder des Beirats halten es für sinnvoll, dass Vertreter des Beirats auch im Jugendgemeinderats und im Stadtseniorenbeirat als stimmberechtigte Mitglieder aktiv sein können. Die Verwaltung bereitet einen Entwurf für die Änderung der Geschäftsordnung vor. III. VERSCHIEDENES 1. Herr Kuhn, Veränderungen und Perspektiven im Verein für Körper- und Mehrfachbehinderungen Lahr e. V. Herr Kuhn berichtet, dass der Prozess der Verschmelzung mit dem Partnerverein Leben mit Behinderung Ortenau weit fortgeschritten ist. 2. Herausforderungen im Aktion Treffpunkt e. V. Der Verein bietet familienentlastende Dienste an. Während der Pandemie entwickelte sich ein starkes Bedürfnis nach Einzelgesprächen. Frau Hofsäß bietet diese Gespräche an. Sie ist nun an der Grenze der Belastbarkeit angelangt. Es gibt verstärkt Informationsbedarfe zu Themen von Behinderung und Pflege. Frau Dorow bietet als Vertreterin den Pflegestützpunkts an, bei Bedarf an sie zu verweisen. 3. Sportkonzept Dammenmühle Herr Kuhn regt an, beim Sportkonzept für die Dammenmühle auch an Angebote für Menschen mit Behinderung zu denken. Expertise zu den Bedürfnissen von Menschen von Behinderung liege im Beirat. -6Auch eine Toilette für ALLE nach den Vorgaben des LVKM wäre an diesem Standort ein gutes Angebot. 4. Situation an den SBBZs Herr Rinderspacher beschreibt einen massiven Personalmangel an den SBBZs. Di richtsversorgung wäre nur noch zu 60 % gewährleistet. Er regt an, eine der nächste zungen an einem SBBZ durchzuführen. Frau Dr. Hartig-Gönnheimer schildert einen Einzelfall, bei dem es aufgrund des Pe mangels nicht mehr möglich ist, Schüler am Nachmittag zu betreuen. Ein Schüler m alleinerziehenden Mutter, müsse, wenn keine Lösung gefunden wird, auf eine Rege zurück, dort könne er nicht angemessen gefördert werden. Dort habe er einen Ans auf einen Hortplatz, als Schüler eines SBBZs nicht, die Nachmittagsbetreuung ist A der Schule. Herr Schöneboom wird die entsprechende Abteilung ansprechen und klären, ob ein lichkeit für diesen Einzelfall gefunden werden kann. IV. OFFENLEGUNGSVERFAHREN Niederschrift über die öffentliche Sitzung des Beirats für die Belange von Menschen mit Behinderung am 20.10.2021 Es wird festgestellt, dass die Beschlussfähigkeit des Beirats für die Belange von Menschen mit Behinderung während der gesamten Dauer der heutigen Sitzung gewährleistet war. Lahr/Schwarzwald, 22.06.2022 Vorsitzender Protokollführung