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Informationsvorlage (PowerPoint-Präsentation KlimaPlus Paas)

                                    
                                        Klimarisikoanalyse für die Stadt Lahr
Sitzung des Umweltausschusses am Donnerstag, 27. Juni 2024
Dr. Bastian Paas, Projektleiter Klima Plus

Inhalt

1. Einführung

− Klimawandel global und in Deutschland
− Klimaschutz vs. Klimaanpassung
− Prozess der Klimarisikoanalyse für die Stadt Lahr
2. Ausgangssituation: Aktuelle und zukünftige Entwicklung des
Klimas in Lahr
3. Betroffenheitsanalyse und Erhebung der Klimarisiken
4. Handlungsempfehlungen

2

3
Quelle: SWR 2024b

Quelle: zdf heute 2024; , © dpa
Quelle: SWR 2024a, © Bernd Weißbrod (dpa)

on
Quelle: Tagesschau 2024

Überflutungen Anfang Juni 2024

„We‘re on a highway to
climate hell“
UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei der
Weltklimakonferenz am 7. November 2022

4

5

6
Quelle: Deutscher Wetterdienst

Klimawandel in Deutschland

Klimaschutz vs. Klimaanpassung

Bekämpfung der Ursachen durch
KLIMASCHUTZ
= Maßnahmen, um
Treibhausgasemissionen
zu reduzieren

7

Klimaschutz vs. Klimaanpassung

Bekämpfung der Ursachen durch

Bekämpfung der Folgen durch

KLIMASCHUTZ

KLIMAANPASSUNG

= Maßnahmen, um
Treibhausgasemissionen
zu reduzieren

8

= Maßnahmen, um die
unvermeidbaren Folgen
des Klimawandels zu bewältigen

Leitfragen:
„Wie wirken sich die Risiken
in Folge des Klimawandels
aktuell und zukünftig auf die
Stadt Lahr aus?“
„In welchen Bereichen ist
dringendes Handeln
erforderlich?“
9

Prozess zur Erstellung der
Klimarisikoanalyse
nach DIN EN ISO 14091

10

Beteiligungsprozess
• Fachliche Begleitung des
•
•
•

11

Gesamtprozesses durch
Kerngruppe
Fachgespräche zur Erfassung der
Ausgangssituation &
Betroffenheiten
Workshop I: Screening der
Auswirkungen des Klimawandels
Workshop II: Erfassung und
Bewertung der Klimarisiken

Wie wird sich das Klima in Lahr
zukünftig entwickeln?

Sommertage
50. Perzentil

Lahr

50. Perzentil

20

Baden-Württemberg

Bearbeitung: Nils Riach
Datengrundlage: LUBW, 2020
Modellierung: ReKLiEs-DE, EURO-CORDEX

40

60

80

100

Tage mit Tmax > 25°C

50. Perzentil

min

50. Perzentil

max

1971-2000

2021-2050

min

max

2071-2100

Heiße Tage
50. Perzentil

Lahr

50. Perzentil

Baden-Württemberg

Bearbeitung: Nils Riach
Datengrundlage: LUBW, 2020
Modellierung: ReKLiEs-DE, EURO-CORDEX

10

20

30

40

50

60

Tage mit Tmax > 30°C

50. Perzentil

min

50. Perzentil

max

1971-2000

2021-2050

min

max

2071-2100

Zukünftige Entwicklung des Klimas in Lahr

•

trockener
Mehr Extreme

• Hitzeperioden häufiger
• Trockenperioden tendenziell
•

häufiger
Mehr heiße
Tage/Sommertage und
Tropennächte

• Uneindeutige Lage

bei Starkregen und
Sturm

15

1971-2000
10

Mittlere Jahrestemperatur [°C]

45

Sommertage [Tag]

Anzahl der Tage mit Tmax > 25°C

Heiße Tage [Tag]

Anzahl der Tage mit Tmax ≥ 30°C

Tropennächte [Tag]

Anzahl der Tage mit Tmin > 20°C

Vegetationsperiode [Tag]

Anzahl der Tage zwischen der ersten Phase mit mindestens
6 Tagen Tmean > 5°C und erster Phase nach dem 1.6. mit
mindestens 6 Tagen Tmean < 5°C

Frosttage [Tag]

Anzahl der Tage mit Tmin < 0°C

Eistage [Tag]

Anzahl der Tage mit Tmax < 0°C

9
0
272
70
14
207

Winterniederschlag [mm]

Niederschlagssumme (Dec, Jan, Feb)

Sommerniederschlag [mm]

Niederschlagssumme (Jun, Jul, Aug)

Starkniederschlag [Tag]

Anzahl der Tage mit Niederschlag > 20mm

Trockenperioden [Periode]

Anzahl der Perioden mit mind. 4 aufeinanderfolgenden
Trockentagen (Niederschlag < 1mm)

292
6
34

Nahe Zukunft
2021 - 2050
11,3

10,7

53
14
0
284
39
5
202
256
6
25

-

59
-

17
-

2

-

292
-

50
-

7

-

229
-

274
-

7

-

37
-

Ferne Zukunft
2071 - 2100
13,7

11,5

12,8 -

71

55 -

25

23 -

5

12 -

297

315 -

61

11 -

12

1 -

256

219 -

311

204 -

8

7 -

51

30 -

90
41
18

324
26
2

251
237
9

34

14,2
103
51
28
334
34
3
267
305
10
49

Quelle: https://lokale-klimaanpassung.de/wpcontent/uploads/2022/11/08317065_Lahr_Schwarzwald_steckbrief.pdf

• Es wird wärmer und

Betroffenheitsanalyse

Betroffenheiten nach Handlungsfeldern

17

Betroffenheiten nach Handlungsfeldern

18

Klimawirkbeziehungen
und Klimarisiken
Exemplarisch für das Handlungsfeld
Forstwirtschaft
Anpassungskapazität „Mittel“
• Wissen und zuständige Personen
für einen klimaresilienten
Waldumbau sind vorhanden
• Aber: Für zusätzliche Aufgaben zur
Klimaanpassung fehlen
(finanzielle/personelle)
Ressourcen
19

Höchste Risiken und Anpassungskapazitäten pro Handlungsfeld
Handlungsfeld
Forstwirtschaft
Landwirtschaft
Tourismus

Wasser

Risiken mit höchster Bewertung
»
Ausfall von Bäumen; mehr Totholz
»
Vermehrte Fällung von standunsicheren Bäumen
»
Konflikte mit Naturschutz
»
Höhere Personalbindung
»
Steigender Pflege- und Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft
»
Verlust von landwirtschaftlichen Standorten
»
Interessensveränderung von Tourist:innen hin zu anderen Freizeitangeboten;
Abwanderung von Tourismusgruppen in andere Regionen
»
Wasserqualitätsverlust in Gewässern
»
Erhöhter Investitionsbedarf für Ausweitung der Kanäle
»
Trinkwasserknappheit (bei Höfen im Außenbereich)
»
Eutrophierung der Gewässer
»
Fischsterben durch Austrocknung und Rückgang der Amphibien

Anpassungskapazität
mittel

Insgesamt 100 identifizierte
Klimarisiken, davon:

gering
gering

• 28x Bewertung hoch

mittel

(3 Punkte)

• 6x Bewertung mittel - hoch
(2,5 Punkte)

Bevölkerungsschutz

»

Höhere Zahl an Hitzetoten

mittel

Verkehr

»

Flächenkonkurrenz (Grünflächen vs. Verkehrswege)

gering - mittel

Gesundheit

»

Verlust der Lebensgrundlage

gering

Soziales

»
»
»
»
»
»
»
»

Verlust der Lebensgrundlage
Veränderte Artzusammensetzung
Baumsterben und Baumbruch
Verlust wichtiger Ökosystemfunktionen
erhöhte Unterhaltskosten, Investitionen und Aufwand
Konflikte mit der Forstwirtschaft
Steigender Bedarf an Kühlung und Lüftung
Steigender Energieverbrauch, Rückkopplung durch erhöhte CO2-Emissionen

mittel

»
»
»
»
»

Gesundheitliche Risiken besonders für vulnerable Gruppen
Kosten durch Sanierung und Instandhaltung von Gebäuden
Investitionskosten für Prävention (z.B. Hochwasserschutz, Sanierungen)
Biodiversitätsverlust
Steigende Investitionskosten (Sanierung, Maßnahmenumsetzung)

Naturschutz &
Biodiversität

Bauen & Wohnen

Stadt- & Raumplanung

20

34 %

• 43x Bewertung mittel
(2 Punkte)

• 6x Bewertung gering –

mittel

mittel (1,5 Punkte)

• 18x Bewertung gering
(1 Punkt)

gering - mittel

gering

49 %

18 %

Höchste Risiken und Anpassungskapazitäten pro Handlungsfeld
Handlungsfeld
Forstwirtschaft
Landwirtschaft
Tourismus

Wasser

Risiken mit höchster Bewertung
»
Ausfall von Bäumen; mehr Totholz
»
Vermehrte Fällung von standunsicheren Bäumen
»
Konflikte mit Naturschutz
»
Höhere Personalbindung
»
Steigender Pflege- und Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft
»
Verlust von landwirtschaftlichen Standorten
»
Interessensveränderung von Tourist:innen hin zu anderen Freizeitangeboten;
Abwanderung von Tourismusgruppen in andere Regionen
»
Wasserqualitätsverlust in Gewässern
»
Erhöhter Investitionsbedarf für Ausweitung der Kanäle
»
Trinkwasserknappheit (bei Höfen im Außenbereich)
»
Eutrophierung der Gewässer
»
Fischsterben durch Austrocknung und Rückgang der Amphibien

Anpassungskapazität
mittel
gering
gering

mittel

Bevölkerungsschutz

»

Höhere Zahl an Hitzetoten

mittel

Verkehr

»

Flächenkonkurrenz (Grünflächen vs. Verkehrswege)

gering - mittel

Gesundheit

»

Verlust der Lebensgrundlage

gering

Soziales

»
»
»
»
»
»
»
»

Verlust der Lebensgrundlage
Veränderte Artzusammensetzung
Baumsterben und Baumbruch
Verlust wichtiger Ökosystemfunktionen
erhöhte Unterhaltskosten, Investitionen und Aufwand
Konflikte mit der Forstwirtschaft
Steigender Bedarf an Kühlung und Lüftung
Steigender Energieverbrauch, Rückkopplung durch erhöhte CO2-Emissionen

mittel

»
»
»
»
»

Gesundheitliche Risiken besonders für vulnerable Gruppen
Kosten durch Sanierung und Instandhaltung von Gebäuden
Investitionskosten für Prävention (z.B. Hochwasserschutz, Sanierungen)
Biodiversitätsverlust
Steigende Investitionskosten (Sanierung, Maßnahmenumsetzung)

Naturschutz &
Biodiversität

Bauen & Wohnen

Stadt- & Raumplanung

21

mittel

gering - mittel

gering

• Anpassungskapazität

insgesamt im Bereich
„gering“ bis höchstens
„mittel“

-> mangelnde personelle
und finanzielle Ressourcen

Handlungsempfehlungen

Übersicht der Handlungsempfehlungen

23

1

Empfehlungen zur Erstellung eines Klimaanpassungskonzepts
und weiterer Fachkonzepte

1.1

Erstellung eines Klimaanpassungskonzepts mit Maßnahmen zur Anpassung an
die Folgen des Klimawandels

1.2

Erstellung einer Starkregengefahrenkarte

1.3

Erstellung einer Stadtklimaanalyse

1.4

Erstellung eines Hitzeaktionsplans

2

Empfehlungen zur Verstetigung

2.1

Verstetigung der Kerngruppe

2.2

Inhouse-Schulungen für Klimawandelanpassung

2.3

Erhöhung der Personalressourcen für Klimawandelanpassung in den
Fachämtern

Exemplarische Beispiele für Handlungsempfehlungen
Klimaanpassungskonzept mit Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des
Klimawandels

• Aufbauend auf den Ergebnissen der Klimarisikoanalyse
• Entwicklung konkrete Maßnahmen zur Minimierung der Risiken, inkl. Bausteine
•
•
•

24

zur strategischen Zielsetzung für die Klimawandelanpassung
Adressierung insb. der Handlungsfelder mit mittleren und hohen Risiken
Fördermöglichkeit für ein Klimaanpassungskonzept besteht über das Programm
KLIMOPASS. Förderung mit 65 Prozent der förderfähigen Kosten durch das Land
Zukünftig sind flächendeckend lokale Klimaanpassungskonzepte auf der
Grundlage von Risikoanalysen aufzustellen
(KAnG, §12 Klimaanpassungskonzepte)

Exemplarische Beispiele für Handlungsempfehlungen
Inhouse-Schulungen zur Klimawandelanpassung

• Fortbildung aller Verwaltungsmitarbeitenden in den klimarelevanten Bereichen
•

zu den bestehenden Instrumenten und deren Anwendung
Für alle relevanten Handlungsfelder

Erhöhung der Personalressourcen für Klimawandelanpassung

• Bisher als wesentlicher Engpass bei der Einschätzung der Anpassungskapazität genannt
• Erhöhung der Personalressourcen in den klimarelevanten Fachämtern, um die
Klimawandelanpassung in der Verwaltung systematisch zu verankern und die
Umsetzung von Maßnahmen voranzubringen

• Für alle priorisierten Handlungsfelder

= Erhöhung der Anpassungskapazität der Stadt Lahr
25

Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit!
Klima Plus
Gerberau 5a
79098 Freiburg
Telefon +49 761 88794644 10
bastian.paas@klima-plus.com
26