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Beschlussvorlage (Kita+ im Bürgerpark - Vorstellung des überarbeiteten Planungsstandes (Abschluss Leistungsphase 2 - Vorplanung und Kostenschätzung))

                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 603
Eckert

Datum: 17.08.2015 Az.: 60/603TGM- Drucksache Nr.: 223/2015
Ka/Ec

Beratungsfolge

Termin

Beratung

Kennung

Abstimmung

Ältestenrat

31.08.2015

vorberatend

nichtöffentlich

Gemeinderat

14.09.2015

beschließend

öffentlich

Beteiligungsvermerke
Amt
Handzeichen

Amt 50

Abt. 50/502

Stadtarchiv und Museen

LGS GmbH

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Kita+ im Bürgerpark
- Vorstellung des überarbeiteten Planungsstandes
(Abschluss Leistungsphase 2 - Vorplanung und Kostenschätzung)

Beschlussvorschlag:

1. Der überarbeiteten Vorplanung sowie der dazugehörigen Kostenschätzung
für die Kita+ im Bürgerpark wird zugestimmt.
2. Die Kita im Bürgerpark wird 5-gruppig realisiert.
3. Das Projekt wird in die beiden Teilprojekte „Kita+ mit gebäudebezogenen
Außenanlagen“ und „Kita+ Außenanlagen Spiel- und Freiflächen“ unterteilt.
4. Die beiden Teilprojekte werden zur Realisierung an die Landesgartenschau
Lahr 2018 GmbH übertragen.
Anlage(n):
1.1 Erläuterung Vorentwurf Kita 5-gruppig
1.2 Lageplan Vorentwurf Kita 5-gruppig
1.3 Grundriss Vorentwurf Kita 5-gruppig
1.4 Ansichten Vorentwurf Kita 5-gruppig
1.5 Kostenschätzung Vorentwurf Kita 5-gruppig
2.1 Kosten für temporäre Bauten während LGS

BERATUNGSERGEBNIS
Einstimmig

Sitzungstag:

lt. Beschlussvorschlag

mit Stimmenmehrheit

Bearbeitungsvermerk

abweichender Beschluss (s. Anlage)

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

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Begründung:
Planung
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 12. Mai 2014 den Neubau einer 4-gruppigen
Kindertagesstätte im Mauerfeld (Bürgerpark) beschlossen. Zudem stimmte der Gemeinderat der Schaffung von Funktionsräumen für die museale Betreuung des römischen Streifenhauses und von Begegnungsräumen für die Menschen im Westen der
Kernstadt zu.
Es wurde ein Wettbewerbsverfahren nach VOF 2009 (Vergabeordnung für freiberufliche
Leistungen) mit nichtoffenem Realisierungswettbewerb für Architekten gem. §3 Abs. 1
und 3 RPW 2013 (Richtlinie für Planungswettbewerbe) und vorgeschaltetem offenem
Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gem. §3 Abs. 1 VOF 2009) durchgeführt.
Als Projekttitel wurde Kita+ gewählt.
Die Auslobung des Realisierungswettbewerbs für Architekten für das Projekt Kita+ im
Bürgerpark wurde in der Gemeinderatssitzung vom 28.07.2014 beschlossen.

Architekturwettbewerb und Verhandlungsverfahren
Die Vergabe von freiberuflichen Leistungen für öffentliche Auftraggeber, wie Architekten- und Ingenieurleistungen, unterliegen ab einem Schwellenwert von 207.000 € der
VOF (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen).
Die anrechenbaren Kosten für den Neubau der Kita+ im Bürgerpark liegen über diesem
Schwellenwert.
Mit dem Wettbewerbsmanagement wurde das Büro [phase eins]. aus Berlin beauftragt.
In zwei jeweils 1 ½ tägigen Workshops wurden mit allen Beteiligten und den Nutzervertretern die Rahmenbedingungen erörtert und der Auslobungstext vorbereitet.
In das Wettbewerbsverfahren war die Architektenkammer Baden-Württemberg einzubinden.
Die Auslobung wurde mit den Vertretern der Kammer in Stuttgart abgestimmt.
Das Wettbewerbsverfahren wurde am 12. Juni 2014 im Amtsblatt der Europäischen
Gemeinschaft sowie im Internet unter www.phase1.de/kitaPLUSlahr veröffentlicht.
Für den nichtoffenen interdisziplinären Planungswettbewerb für Architekten haben sich
bis zum 15. Juli 2014 insgesamt 51 Büros aus Deutschland und Österreich beworben.
Durch das Auswahlgremium am 18. August 2014 wurden 12 Teilnehmer und 2 Nachrücker ausgewählt und zur Teilnahme aufgefordert.
Die Vorprüfung wurde von Mittwoch, den 12. November 2014 bis Montag, den 01. Dezember im koordinierenden Büro, bei [phase eins]. in Berlin, durchgeführt. Im Rahmen
der Vorprüfung fand am Montag, den 24. November 2014 ein Sachverständigentermin
in den Räumen des Büros von [phase eins]. statt.
Als Sachverständige haben an der Vorprüfung teilgenommen:
- Maria Kupfer, Stadtbauamt Lahr Abt. Gebäudemanagement, Stadt Lahr
- Helmut Göppert, Göppert Ingenieure, Lahr
- Thorsten Mietzner, Stadthistoriker, Stadt Lahr

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Als externe Vorprüfer haben teilgenommen:
- Birgit Petersen, Architektin, Berlin
- David Meyer, Architekt, Berlin
Das Preisgericht tagte am 08. Dezember 2014. Es setzte sich wie folgt zusammen:
Fachpreisrichter (8 Stimmen)
Tilman Petters, Silke Kabisch, Prof. Jörg Aldinger, Prof. Susanne Dürr, Prof. Gisela
Glass, Dr. Fred Gresens, Burkhard Wegener, Prof. Tobias Wulf
Stellvertretende Fachpreisrichter
Gabriele D’Inka, Sabine Fink, Tobias de Haën
Sachpreisrichter (7 Stimmen)
Dr. Wolfgang G. Müller, Guido Schöneboom, Roland Hirsch, Rudolf Dörfler, Annerose
Deusch, Sven Täubert, Jörg Uffelmann
Stellvertretende Sachpreisrichter
Ulrike Karl, Dr. Haiko Holland, Günter Evermann, Richard Sottru
Die Stimme des entschuldigten Sachpreisrichters Dr. Wolfgang G. Müller übernahm Ulrike Karl.
Auf Vorschlag aus dem Kreis der Preisrichter wurde Frau Prof. Gisela Glass ohne Gegenstimme zur Vorsitzenden gewählt.
In der Sitzung des Preisgerichts wurde einstimmig beschlossen, die ausgelobten Preise in der zuvor beschlossenen Reihenfolge zu verteilen:
1. Preis
2. Preis
3. Preis

(se)arch – Freie Architekten BDA, Stuttgart
harris + kurrle architekten bda, Stuttgart
L/A Liebel/Architekten BDA, Aalen

Die drei oben genannten Bewerber wurden im Nachgang des Wettbewerbsverfahrens
für das Verhandlungsverfahren entsprechend der Vergabe von Leistungen der Objektplanung für Gebäude und Innenräume gem. HOAI 2013 §34 für die Kita+ im Bürgerpark Lahr eingeladen.
Die Verhandlungsgespräche fanden am 11. Februar 2015 statt.
Die Bewertungskommission setzte sich wie folgt zusammen:
- Tilman Petters, Baubürgermeister, Stadt Lahr
- Silke Kabisch, Stadtbauamt Leitung Abt. Gebäudemanagement, Stadt Lahr
- Tobias Eckert, Stadtbauamt Abt. Gebäudemanagement, Stadt Lahr
- Benjamin Karl, Vermessungs- und Liegenschaftsamt, Stadt Lahr
- Christian Ziser, Rechnungsprüfungsamt Stadt Lahr
- Ulrike Karl, Landegartenschau Lahr 2018 GmbH
- Tobias de Haën, Landegartenschau Lahr 2018 GmbH
- Christian Lehmhaus, Büro [phase eins]., Berlin
Die Büros harris + kurrle architekten bda aus Stuttgart sowie L/A Liebel/Architekten
BDA aus Aalen haben ihre Teilnahme am Verhandlungsverfahren abgesagt.

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Nach Beendigung der Gespräche erfolgte die Auswertung. Auf deren Grundlage wurde
das Architekturbüro (se)arch, Freie Architekten BDA aus Stuttgart für die Architektenleistungen vorgeschlagen.
In seiner Sitzung am 12. Februar 2015 hat der Gemeinderat die Auftragsvergabe an
das Architekturbüro (se)arch, Freie Architekten BDA, beschlossen. Der Planungsauftrag wurde sofort erteilt und die Planung vorangetrieben.

Vorplanung
In Hinblick auf den Grabungsschutz, welcher insbesondere im westlichen Teil der
Grundfläche der Kita+ zu beachten ist, wurden verschiedene, den Untergrund möglichst wenig tangierende Gründungsalternativen untersucht.
Am 15. Juli 2015 fand ein Abstimmungsgespräch zur archäologischen Baubegleitung
der Landesgartenschau mit Vertretern der Universität Freiburg statt. Seitens der Archäologie wurde problematisiert, dass sich aller Wahrscheinlichkeit nach Bodendenkmal in höheren Lagen im westlichen Bereich der Kita+ befindet. Hier wäre eventuell eine Grabung für die betroffenen Bereiche erforderlich. Der Aufwand kann erst nach
weiterer Abstimmung ermittelt werden.
Ebenso wurde der entwurfsbestimmenden Dachkonstruktion frühzeitig ein besonderes
Augenmerk zuteil. Mehrere Alternativen wurden hier in Bezug auf Realisierbarkeit und
Wirtschaftlichkeit untersucht. Die Haustechnikplanung wurde ebenfalls bereits hinsichtlich der Eingriffe in Gründung und Tragwerk konkretisiert.
Auf diesen Grundlagen konnte im Juli 2015 der Abschlussbericht der Leistungsphase 2
(Vorplanung und Kostenschätzung), siehe Anlagen, abgeschlossen werden. Dieser
Abschlussbericht wurde nun, im Zuge der Überarbeitung der Vorplanung, aktualisiert,
siehe Anlage (14.08.2015).

Kostenrahmen und Mittelanmeldung
Der Kostenrahmen für das Projekt wurde 2014 vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt Lahr auf brutto ca. 3,9 Mio. Euro (ca. 2,4 Mio. Euro Kita, ca. 1,5 Mio.
Euro Gebäude zur musealen Betreuung) beziffert. Von einer durchschnittlichen Baukostensteigerung von 3% pro Jahr ist auszugehen.
Unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Baukostensteigerung von 3% pro Jahr
wurden finanzielle Mittel in Höhe von brutto 4.200.000,- Euro prognostiziert und in die
mittelfristige Finanzplanung aufgenommen.
In den oben genannten Beträgen waren die Kosten für die Außenanlagen berücksichtigt.
Die Honorare der Fachingenieure sind durch die HOAI – Honorarordnung für Architekten und Ingenieure festgelegt. Den anrechenbaren Kosten, welche die Grundlage für
die Berechnung der Honorare nach HOAI 2013 bilden, liegt jeweils die aktuelle Kostenschätzung zu Grunde.

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Kostenschätzung vom 15.07.2015
Auf Grundlage des Vorentwurfes wurden die Kosten für die Kita+ auf brutto 4.782.170,Euro geschätzt. Die Kostenschätzung beinhaltet sowohl die gebäudebezogenen Außenanlagen als auch die zur Kita+ gehörenden Spiel- und Freiflächen. Unter den gebäudebezogenen Außenanlagen sind die Bodenbeläge der Galerien und Atrien als
auch die (Außen-) Spielgeräte- und die Müllstation sowie die Fahrradständer zu verstehen.
Die Gestaltung des zur Kita+ gehörenden Außenbereiches fällt in den Bereich der
Spiel- und Freiflächen.
Daher soll das Projekt künftig in zwei Teilprojekte „Kita+ mit gebäudebezogenen Außenanlagen“ und „Kita+ Außenanlagen Spiel- und Freiflächen“ unterteilt werden.
In den oben genannten Kosten ist die Möblierung (die fest eingebauten Möbel) enthalten. Die sonstige Erstausstattung (lose Möblierung, Materialien, Spiele, etc.) für die
Kita, pro Gruppe 25.000,- Euro, ist im Haushalt 2016 seitens des Amtes 50 vorgesehen. Für die lose Möblierung des Musealen Begegnungsbereiches wurden für den
Haushalt 2016 53.400,- Euro angemeldet.

Kostendifferenz Kostenrahmen 2013 zur Kostenschätzung 15.07.2015
Der Kostenrahmen für das Projekt Kita+ wurde mit 4.200.000 Euro (brutto, einschl.
Baupreissteigerung) ermittelt und in der Finanzplanung vorgesehen. Auf Basis des
Vorentwurfs vom Juli 2015 wurde eine Kostenschätzung nach DIN 276 mit 4.782.170
Euro erstellt. Die Kostenabweichung liegt bei 582.170 Euro (brutto), bzw. 13,86 %.
Zur Ermittlung des Kostenrahmens für das Projekt Kita+ wurden als Grundlage die BKIWerte 2013 (Baukosten Gebäude, statistische Kostenkennwerte) von Gebäuden für
kulturelle und musische Zwecke (mittlerer Standard) sowie von Kindertagesstätten ohne Unterkellerung verwendet. Die Kostenkennwerte dienen als Orientierungshilfe für
Kostenermittlungen in den frühen Planungsphasen. In den Bandbreiten der Kostenkennwerte spiegeln sich die vielfältigen Kosteneinflüsse aus Nutzung, Markt, Gebäudegeometrie, Ausführungsstandard, Projektgröße etc. wider. Mögliche Einflüsse, die
eine Anpassung der Orientierungswerte erforderlich machen können besondere Nutzungsanforderungen, Standortbedingungen (Erschließung, Immission, Topographie,
Bodenbeschaffenheit), Bauwerksgeometrie (Grundrissform, Geschosszahlen, Geschosshöhen, Dachform, Dachaufbauten), Bauwerksqualität (gestalterische funktionale
und konstruktive Besonderheiten) und Baumarkt (Zeit, regionaler Baumarkt, Vergabeart) sein. Einige dieser Einflüsse können erst nach Vorliegen einer Vorplanung bewertet werden. Im Falle der Kita+ sind kostenrelevante Faktoren aufgrund der Vorplanung
insbesondere die Dachform (Mehrkosten im Vergleich zu einer Flachdachausführung:
ca. 130.000,- Euro) sowie die Bauwerksqualität.
Darüber hinaus geben BKI-Regionalfaktoren Aufschluss darüber, inwieweit die Baukosten in einer bestimmten Region Deutschlands teurer oder günstiger liegen als im Bundesdurchschnitt. Für den Ortenaukreis ist der Regionalfaktor von 2013 mit 1,069 auf
1,08 in 2015 gestiegen.

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Wesentlich größere Auswirkungen auf die Baukosten hat jedoch aktuell die Novellierung der Energieeinsparverordnung EnEV. Durch die neue EnEV 2014 (Inkrafttreten 1.
Mai 2014) wurden die energetischen Anforderungen an Neubauten erneut verschärft.
Ab 1. Januar 2016 müssen neu gebaute Wohn- und Nichtwohngebäude noch höhere
energetische Anforderungen erfüllen. Der zulässige Wert für die Energieeffizienz (Jahres-Primärenergiebedarf) wird um 25 Prozent gesenkt. Die Wärmedämmung der Gebäudehülle muss zudem im Schnitt etwa 20 Prozent besser ausgeführt werden. Mit
Änderung der EnEv 2004 im Jahre 2007 entstanden bei Neubauvorhaben Kostensteigerungen in Höhe von rund 210 €/m² Nutzfläche. Bauträger gehen davon aus, dass
sich die Verschärfung der EnEV mit rund 140 Euro (brutto)/m² Nutzfläche auf die Baukosten auswirkt. Unter dieser Annahme bedeutet dies bei einer Nutzfläche von 1.215
m² beim Projekt Kita+ eine Verteuerung um rund 170.000,- Euro. Die Vorplanung wurde unter Berücksichtigung der EnEv-Vorgaben für 2016 erstellt.
Beim aktuellen Bauvorhaben ist zudem festzustellen, dass die tatsächlichen Baukosten
insbesondere im Bereich der Kostengruppe 400 (Bauwerk-Technische Anlagen) von
BKI-Werten (Baukostenindex) abweichen. Dies steht zum einen in Zusammenhang mit
vor beschriebenen höheren energetischen Anforderungen, zum anderen mit zusätzlichen oder verschärften sicherheitstechnischen Vorschriften und Auflagen z.B. Brandschutz, Hygiene (Trinkwasserverordnung) und Arbeitsschutz (Akustik).
Auf die erhöhten Baukosten ist jeweils das Honorar für Architekt, Tragwerksplaner und
Hautechnikplaner anzupassen. Ausgegangen vom Kostenrahmen mit 4.200.000,- Euro
(brutto, einschl. Baupreissteigerung) bedeutet dies zusätzliches Honorar in Höhe von
ca. 120.000,- € (brutto).

Überarbeitung der Vorplanung und der Kostenschätzung (Anlagen 1.1–1.5)
In der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2015 wurde die Verwaltung beauftragt,
Einsparungen gegenüber der Vorplanung sowie der Kostenschätzung vom 15.07.2015
vorzuschlagen.
In Folge dessen wurden die Flächen, das Bauvolumen sowie die Kosten geprüft. Vom
Wettbewerbsstand ausgehend konnte die Bruttogrundfläche in der Vorplanung bereits
um 84 m² reduziert werden.
Bei der Baukonstruktion wurden frühzeitig die kostengünstigsten Varianten (z.B. für die
Bogendachkonstruktion) ermittelt. Durch die Ausführung der Dachkonstruktion als
Flachdach könnten Einsparungen in Höhe von ca. 130.000,- € (brutto) erzielt werden.
Die Baukonstruktion der Kita+ bezieht sich in Ausrichtung und typologischer Orientierung auf die umgebende Parklandschaft sowie auf das römische Streifenhaus. Nebst
ihrer markanten Architektursprache und dem damit verbundenen hohen Wiedererkennungswert ermöglichen die Segmentbogendächer niedrige Raumhöhen in kleinen
Räumen und hohe Raumhöhen in großen Räumen. Bei einer Flachdachkonstruktion
müssten die die Raumhöhen gleich hoch, ausgehend vom höchsten Raum des Gebäudes (Veranstaltungsbereich), ausgeführt werden. Dadurch würde unnötiges Gebäudevolumen geschaffen werden. Die Verwaltung rät daher von einer Flachdachlösung ab.

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Die Darstellungen der aktuellen Entwicklungen der derzeitigen und zukünftigen Betreuungsbedarfe in Kindertageseinrichtungen und die aufgezeigten Ausbauoptionen, die
seitens des Amtes 50 in der Gemeinderatsklausur vorgestellt wurden, gingen davon
aus, dass ein Neubau der jetzigen 2-gruppigen Kath. Kindertagesstätte St. Raphael
neben der Martinskirche aufgrund des erhöhten Bedarfs an Plätzen 4-gruppig erfolgen
sollte.
Bei einem Bau einer 5-gruppigen Kita im Bürgerpark kann unter Berücksichtigung der
Bedarfsplanung für den Schulbezirk Schutterlindenbergschule beim Neubau der Kita
St. Raphael auf eine Gruppe verzichtet werden, so dass nur eine 3-gruppige Kita notwendig wäre. Dies erscheint auf dem vorhandenen Grundstück auch besser umzusetzen als eine 4-gruppige Einrichtung.
Die Einsparungen der Stadt beim Neubau von St. Raphael würden dann ca. 455.000,Euro (70% von angenommenen 650.000,- Euro pro Gruppe) betragen.
Die Unterbringung einer 5. Gruppe im Gebäude der Kita+ im Bürgerpark unter Beibehaltung der vorgesehenen Grundfläche wurde geprüft und ist möglich (siehe Anlage).
Lediglich die beiden Veranstaltungsräume im musealen Begegnungsbereich müssten
um jeweils rund 18 m² verkleinert werden.
Durch die zusätzliche Kita-Gruppe kann der Flächenindex BGFa/NF+TF (Bruttogrundfläche zu Nutzfläche+Technische Funktionsfläche) von 1,42 (Stand 15.07.2015) auf
1,37 (Stand 14.08.2015) optimiert werden. Der ursprüngliche Kennwert des Wettbewerbsentwurfs lag bei 1,45.
Die Kostenschätzung unter Berücksichtigung der 5. Gruppe beläuft sich auf 4.881.425,Euro (brutto). Die zusätzlichen Kosten für die 5. Gruppe betragen somit 99.255,- Euro.

Fördermittel
Die seitens der Städtebauförderung, Programm „Soziale Stadt“, zu erwartenden Fördermittel werden auf etwa 690.000,- Euro geschätzt.
Aus dem Investitionsprogramm des Bundes „Kinderbetreuungsfinanzierung“ ist eine
Zuwendung zur Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren
(U3) in einer Kindertageseinrichtung von ca. 180.000,- Euro zu erwarten.
600.000,- Euro werden seitens der Regionalstiftung der Sparkasse bezuschusst.
Die Kostenanteile der Kita und des Gebäudes zur musealen Betreuung an den Gesamtkosten der Kita+ wurden anhand der neuen Planung entsprechend des Flächenverhältnisses der beiden Bereiche zur Gesamtfläche ermittelt. Der Anteil der Kita liegt
somit bei ca. 68% und der Anteil des Gebäudes zur musealen Nutzung / Begegnungsräume bei ca. 32% der Gesamtkosten der Kita+. Eine Präzisierung dieser Verhältnisse
wird im Laufe der weiteren Planung noch vorgenommen.

Nutzung während der Landesgartenschau (Anlage 2.1)
Die Mehrzweckräume / musealen Räume in der künftigen Kita+ sollen im Wesentlichen
durch das „Grüne Klassenzimmer“, bzw. deren Mitarbeitende, durch den Kassendienst
(Security) und für Versammlungen, Seminare oder Vorträge im Rahmen der Landesgartenschau genutzt werden.

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Großer Veranstaltungsraum
Es ist vorgesehen, den großen Mehrzwecksaal für Vorträge, Kongresse, Schulungen
oder Seminare der ausstellungsbeteiligten Verbände zu nutzen. Bei ungünstigen Witterungslagen könnte auch das „Grüne Klassenzimmer“ in diesen Raum ausweichen.
Denkbar sind auch andere Veranstaltungen, die durch die LGS organisiert werden.
Mehrzweckraum
Der Mehrzweckraum kann in Absprache mit der Kita ebenfalls für die „Grüne Klasse“
und oder Seminare und Vorträge vorgehalten werden.
Kreativ- Material- und Büroräume
Auch die Kreativ-, Material- und Begegnungs-/Büroräume sollen durch die Mitarbeiter
der „Grünen Klasse“ genutzt werden. Es ist denkbar, einen Raum für den Kassendienst
der Einlasskontrolle mit Tresor vorzuhalten.
WC-Anlagen
Die Nutzung der WC-Anlagen in diesem Bereich für die o.g. Veranstaltungen ist zwingend notwendig.
Küche
Eine kleine Vorrichte- oder Teeküche für die o.g. Veranstaltungen ist zwingend notwendig.
Außenfläche
Die Außenfläche für die Museumsräume könnte als Kleinkunstbühne genutzt werden.
Sollte die Unterbringung wie oben beschrieben nicht möglich sein, müssen erhebliche
Investitionen im Ausstellungsbereich (Durchführungshaushalt) getroffen werden, die in
der Regel keine Nachhaltigkeit aufweisen.
Das heißt, es müssen Zeltbauten für die „Grüne Klasse“ und Container für die Mitarbeiter, Kassendienste, Material und WC-Anlagen angemietet werden. Für den Veranstaltungsraum müsste ebenfalls ein Zeltbau angemietet werden oder diese Veranstaltungen müssten außerhalb des LGS-Geländes durchgeführt werden (stadteigene Gebäude, Hotels etc.).
Die Kosten für temporäre Bauten werden, wie vor beschrieben, auf ca. 160.800,- Euro
geschätzt.
Der Markt für temporäre Bauten ist zurzeit (und das auch schon seit Jahren und voraussichtlich auch künftig) überfragt. Der Bedarf müsste mindestens ein Jahr im Voraus
angemeldet werden, um brauchbare und bezahlbare Bauten zu bekommen.
Darüber hinaus fallen Kosten an für: die Befestigung der Flächen, Strom, Wasser, Abwasser, Sichtschutz und Verkleidungen, Bauheizungen, mobile Klimageräte etc.

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Seite - 9 -

Kostenbetrachtung
Baukosten laut Kostenschätzung vom 14.08.2015
Abzgl. Städtebauförderung

4.881.425,- Euro
- 690.000,- Euro

Abzgl. Kinderbetreuungsfinanzierung

- 180.000,- Euro

Abzgl. Regionalstiftung Sparkasse

- 600.000,- Euro

Abzgl. Aufwendungen LGS GmbH , wenn Räume des Bereiches der musealen Betreuung nicht zur Verfügung stehen

- 160.800,- Euro

Realer Finanzierungsbetrag

3.250.625,- Euro

Zudem können durch die Realisierung einer 5. Gruppe effektiv 355.745,- Euro
(455.000,- Euro Einsparungen beim Neubau Kita St. Raphael abzgl. 99.255,- Euro zusätzliche Kosten für die 5. Gruppe) eingespart werden.
Nach derzeitigem Stand kann für die Kita+ ein steuerlicher Vorteil von ca. 150.000,Euro benannt werden.

Zeitplan
Meilensteine
Leistungsphase 3 – Entwurfsplanung

Monat/Jahr
bis 11/2015

Leistungsphase 4 – Genehmigungsplanung

bis 12/2015

Leistungsphase 5-7 – Ausschreibung und Vergabe

bis 02/2016

Leistungsphase 8 - Ausführung

ab 05/2016

voraussichtliche Fertigstellung

07/2017

Guido Schöneboom
Erster Bürgermeister

Silke Kabisch
Abteilungsleitung