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Beschlussvorlage (Kita+ im Bürgerpark - Vorstellung des aktuellen Planungsstandes (Abschluss Leistungsphase 2 – Vorplanung und Kostenschätzung))

                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 603
Eckert

Datum: 13.07.2015 Az.: 60/603TGM- Drucksache Nr.: 208/2015
Ka/Ec

Beratungsfolge

Termin

Beratung

Kennung

Abstimmung

Technischer Ausschuss

27.07.2015

vorberatend

öffentlich

Gemeinderat

27.07.2015

beschließend

öffentlich

Beteiligungsvermerke
Amt

Amt 50
G. Evermann

Abt. 50/502
A. May

Stadtarchiv und Museen
T. Mietzner

Handzeichen

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Kita+ im Bürgerpark
- Vorstellung des aktuellen Planungsstandes
(Abschluss Leistungsphase 2 – Vorplanung und Kostenschätzung)

Beschlussvorschlag:

1. Der Vorplanung sowie der dazugehörigen Kostenschätzung für die Kita+
im Bürgerpark wird zugestimmt
2. Das Projekt wird in die beiden Teilprojekte „Kita+ mit gebäudebezogenen
Außenanlagen“ und „Kita+ Außenanlagen Spiel- und Freiflächen“ unterteilt.
3. Die beiden Teilprojekte werden zur Realisierung an die Landesgartenschau
Lahr 2018 GmbH übertragen.

Anlage(n):
Erläuterung Vorentwurf
Lageplan Vorentwurf
Grundriss Vorentwurf
Ansichten Vorentwurf
Kostenschätzung Vorentwurf

BERATUNGSERGEBNIS
Einstimmig

Sitzungstag:

lt. Beschlussvorschlag

mit Stimmenmehrheit

Bearbeitungsvermerk

abweichender Beschluss (s. Anlage)

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

Drucksache 208/2015

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Begründung:
Planung
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 12. Mai 2014 den Neubau einer 4-gruppigen
Kindertagesstätte im Mauerfeld (Bürgerpark) beschlossen. Zudem stimmte der Gemeinderat der Schaffung von Funktionsräumen für die museale Betreuung des römischen Streifenhauses und von Begegnungsräumen für die Menschen im Westen der
Kernstadt zu.
Es wurde ein Wettbewerbsverfahren nach VOF 2009 (Vergabeordnung für freiberufliche
Leistungen) mit nichtoffenem Realisierungswettbewerb für Architekten gem. §3 Abs. 1
und 3 RPW 2013 (Richtlinie für Planungswettbewerbe) und vorgeschaltetem offenem
Bewerbungsverfahren (Teilnahmewettbewerb gem. §3 Abs. 1 VOF 2009) durchgeführt.
Als Projekttitel wurde Kita+ gewählt.
Die Auslobung des Realisierungswettbewerbs für Architekten für das Projekt Kita+ im
Bürgerpark wurde in der Gemeinderatssitzung vom 28.07.2014 beschlossen.

Architekturwettbewerb und Verhandlungsverfahren
Die Vergabe von freiberuflichen Leistungen für öffentliche Auftraggeber, wie Architekten- und Ingenieurleistungen, unterliegen ab einem Schwellenwert von 207.000 € der
VOF (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen).
Die anrechenbaren Kosten für den Neubau der Kita+ im Bürgerpark liegen über diesem
Schwellenwert.
Mit dem Wettbewerbsmanagement wurde das Büro [phase eins]. aus Berlin beauftragt.
In zwei jeweils 1 ½ tägigen Workshops wurden mit allen Beteiligten und den Nutzervertretern die Rahmenbedingungen erörtert und der Auslobungstext vorbereitet.
In das Wettbewerbsverfahren war die Architektenkammer Baden-Württemberg einzubinden. Die Auslobung wurde mit den Vertretern der Kammer in Stuttgart abgestimmt.
Das Wettbewerbsverfahren wurde am 12. Juni 2014 im Amtsblatt der Europäischen
Gemeinschaft sowie im Internet unter www.phase1.de/kitaPLUSlahr veröffentlicht.
Für den nichtoffenen interdisziplinären Planungswettbewerb für Architekten haben sich
bis zum 15. Juli 2014 insgesamt 51 Büros aus Deutschland und Österreich beworben.
Durch das Auswahlgremium am 18. August 2014 wurden 12 Teilnehmer und 2 Nachrücker ausgewählt und zur Teilnahme aufgefordert.
Die Vorprüfung wurde von Mittwoch, den 12. November 2014 bis Montag, den 01. Dezember im koordinierenden Büro, bei [phase eins]. in Berlin, durchgeführt. Im Rahmen
der Vorprüfung fand am Montag, den 24. November 2014 ein Sachverständigentermin
in den Räumen des Büros von [phase eins]. statt.
Als Sachverständige haben an der Vorprüfung teilgenommen:
- Maria Kupfer, Stadtbauamt Lahr Abt. Gebäudemanagement, Stadt Lahr
- Helmut Göppert, Göppert Ingenieure, Lahr
- Thorsten Mietzner, Stadthistoriker, Stadt Lahr

Drucksache 208/2015

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Als externe Vorprüfer haben teilgenommen:
- Birgit Petersen, Architektin, Berlin
- David Meyer, Architekt, Berlin
Das Preisgericht tagte am 08. Dezember 2014. Es setzte sich wie folgt zusammen:
Fachpreisrichter (8 Stimmen)
Tilman Petters, Silke Kabisch, Prof. Jörg Aldinger, Prof. Susanne Dürr, Prof. Gisela
Glass, Dr. Fred Gresens, Burkhard Wegener, Prof. Tobias Wulf
Stellvertretende Fachpreisrichter
Gabriele D’Inka, Sabine Fink, Tobias de Haën
Sachpreisrichter (7 Stimmen)
Dr. Wolfgang G. Müller, Guido Schöneboom, Roland Hirsch, Rudolf Dörfler, Annerose
Deusch, Sven Täubert, Jörg Uffelmann
Stellvertretende Sachpreisrichter
Ulrike Karl, Dr. Haiko Holland, Günter Evermann, Richard Sottru
Die Stimme des entschuldigten Sachpreisrichters Dr. Wolfgang G. Müller übernahm Ulrike Karl.
Auf Vorschlag aus dem Kreis der Preisrichter wurde Frau Prof. Gisela Glass ohne Gegenstimme zur Vorsitzenden gewählt.
In der Sitzung des Preisgerichts wurde einstimmig beschlossen, die ausgelobten Preise
in der zuvor beschlossenen Reihenfolge zu verteilen:
1. Preis

(se)arch – Freie Architekten BDA, Stuttgart

2. Preis

harris + kurrle architekten bda, Stuttgart

3. Preis

L/A Liebel/Architekten BDA, Aalen

Die drei oben genannten Bewerber wurden im Nachgang des Wettbewerbsverfahrens
für das Verhandlungsverfahren entsprechend der Vergabe von Leistungen der Objektplanung für Gebäude und Innenräume gem. HOAI 2013 §34 für die Kita+ im Bürgerpark
Lahr eingeladen.
Die Verhandlungsgespräche fanden am 11. Februar 2015 statt.
Die Bewertungskommission setzte sich wie folgt zusammen:
- Tilman Petters, Baubürgermeister, Stadt Lahr
- Silke Kabisch, Stadtbauamt Leitung Abt. Gebäudemanagement, Stadt Lahr
- Tobias Eckert, Stadtbauamt Abt. Gebäudemanagement, Stadt Lahr
- Benjamin Karl, Vermessungs- und Liegenschaftsamt, Stadt Lahr
- Christian Ziser, Rechnungsprüfungsamt Stadt Lahr
- Ulrike Karl, Landegartenschau Lahr 2018 GmbH
- Tobias de Haën, Landegartenschau Lahr 2018 GmbH
- Christian Lehmhaus, Büro [phase eins]., Berlin
Die Büros harris + kurrle architekten bda aus Stuttgart sowie L/A Liebel/Architekten
BDA aus Aalen haben ihre Teilnahme am Verhandlungsverfahren abgesagt.

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Nach Beendigung der Gespräche erfolgte die Auswertung. Auf deren Grundlage wurde
das Architekturbüro (se)arch, Freie Architekten BDA aus Stuttgart für die Architektenleistungen vorgeschlagen.
In seiner Sitzung am 12. Februar 2015 hat der Gemeinderat die Auftragsvergabe an
das Architekturbüro (se)arch, Freie Architekten BDA, beschlossen. Der Planungsauftrag
wurde sofort erteilt und die Planung vorangetrieben.
Seither wurde der im Architekturwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnete Beitrag ausgearbeitet und in seiner Planungsreife verfeinert. In regelmäßigen Abständen,
ca. alle zwei Wochen, gab und gibt es Projektbesprechungen mit den Planern (Jours fixes). Hieran sind hauptsächlich die Architekten, die Fachplaner sowie Vertreter der
Landesgartenschau Lahr 2018 GmbH und des Gebäudemanagements der Stadt Lahr
beteiligt. Die Belange der zukünftigen Nutzer wurden in enger Zusammenarbeit berücksichtigt.
In Hinblick auf den Grabungsschutz, welcher insbesondere im westlichen Teil der
Grundfläche der Kita+ zu beachten ist, wurden verschiedene, den Untergrund möglichst
wenig tangierende Gründungsalternativen untersucht.
Am 15. Juli 2015 fand ein Abstimmungsgespräch zur archäologischen Baubegleitung
der Landesgartenschau mit Vertretern der Universität Freiburg statt. Seitens der Archäologie wurde problematisiert, dass sich aller Wahrscheinlichkeit nach Bodendenkmal in
höheren Lagen im westlichen Bereich der Kita+ befindet. Hier wäre eventuell eine Grabung für die betroffenen Bereiche erforderlich. Der Aufwand kann erst nach weiterer
Abstimmung ermittelt werden.
Ebenso wurde der entwurfsbestimmenden Dachkonstruktion frühzeitig ein besonderes
Augenmerk zuteil. Mehrere Alternativen wurden hier in Bezug auf Realisierbarkeit und
Wirtschaftlichkeit untersucht. Die Haustechnikplanung wurde ebenfalls bereits hinsichtlich der Eingriffe in Gründung und Tragwerk konkretisiert.
Auf diesen Grundlagen konnte im Juli 2015 der Abschlussbericht der Leistungsphase 2
(Vorplanung und Kostenschätzung), siehe Anlagen, abgeschlossen werden.

Kostenrahmen und Mittelanmeldung
Der Kostenrahmen für das Projekt wurde 2014 vom Technischen Gebäudemanagement
der Stadt Lahr auf brutto ca. 3,9 Mio. Euro (ca. 2,4 Mio. Euro Kita, ca. 1,5 Mio. Euro
Gebäude zur musealen Betreuung) beziffert. Von einer durchschnittlichen Baukostensteigerung von 3% pro Jahr ist auszugehen.
Unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Baukostensteigerung von 3% pro Jahr
wurden finanzielle Mittel in Höhe von brutto 4.200.000,- Euro prognostiziert und in die
mittelfristige Finanzplanung aufgenommen.
In den oben genannten Beträgen waren die Kosten für die Außenanlagen berücksichtigt.
Die Honorare der Fachingenieure sind durch die HOAI – Honorarordnung für Architekten und Ingenieure festgelegt. Den anrechenbaren Kosten, welche die Grundlage für
die Berechnung der Honorare nach HOAI 2013 bilden, liegt jeweils die aktuelle Kostenschätzung zu Grunde.

Drucksache 208/2015

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Kostenschätzung
Auf Grundlage des Vorentwurfes werden die Kosten für die Kita+ auf brutto 4.782.170,Euro geschätzt. Wie in der Kostenschätzung, siehe Anlagen, erkennbar, beinhaltet dieser Betrag sowohl die gebäudebezogenen Außenanlagen als auch die zur Kita+ gehörenden Spiel- und Freiflächen. Unter den gebäudebezogenen Außenanlagen sind die
Bodenbeläge der Galerien und Atrien als auch die (Außen-)Spielgeräte- und die Müllstation sowie die Fahrradständer zu verstehen.
Die Gestaltung des zur Kita+ gehörenden Außenbereiches fällt in den Bereich der
Spiel- und Freiflächen.
Das Projekt soll künftig in zwei Teilprojekte „Kita+ mit gebäudebezogenen Außenanlagen“ und „Kita+ Außenanlagen Spiel- und Freiflächen“ unterteilt werden.
In den oben genannten Kosten ist die Möblierung berücksichtigt. Die sonstige Erstausstattung für die Kita, pro Gruppe 25.000,- Euro, ist im Haushalt 2016 seitens des Amtes
50 vorgesehen.
Die seitens der Städtebauförderung, Programm „Soziale Stadt“, zu erwartenden Fördermittel werden derzeit auf etwa 690.000,- Euro geschätzt.
Aus dem Investitionsprogramm des Bundes „Kinderbetreuungsfinanzierung“ ist eine
Zuwendung zur Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren
(U3) in einer Kindertageseinrichtung von ca. 180.000,- Euro zu erwarten.
Die Kostenanteile der Kita und des Gebäudes zur musealen Betreuung an den Gesamtkosten der Kita+ wurden entsprechend des Flächenverhältnisses der beiden Bereiche zur Gesamtfläche ermittelt. Der Anteil der Kita liegt somit bei 64% und der Anteil
des Gebäudes zur musealen Nutzung bei 36% der Gesamtkosten der Kita+. Eine Präzisierung dieser Verhältniswerte wird im Verlaufe des weiteren Planungsprozesses
noch vorgenommen.

Voraussichtlicher Zeitplan
Meilensteine
Leistungsphase 3 – Entwurfsplanung

Monat/Jahr
bis 10/2015

Leistungsphase 4 – Genehmigungsplanung

bis 11/2015

Leistungsphase 5-7 – Ausschreibung und Vergabe

ab 01/2016

Leistungsphase 8 - Ausführung

ab 04/2016

voraussichtliche Fertigstellung

06/2017

Tilman Petters
Baubürgermeister

Silke Kabisch
Abteilungsleitung