Beschlussvorlage (Kanadaring - öffentliche Freianlagen hier: Schutterplatz und Brücke)
Sitzung: Technischer Ausschuss (6. Sitzung)
8. Juni 2016
8. Juni 2016
Beschlussvorlage Amt: 602 Sottru Datum: 20.05.2016 Az.: 60-602 so Drucksache Nr.: 147/2016 Beratungsfolge Termin Beratung Kennung Abstimmung Technischer Ausschuss 08.06.2016 beschließend öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen 605 61 Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Rechts- und Ordnungsamt Betreff: Kanadaring - öffentliche Freianlagen hier: Schutterplatz und Brücke Beschlussvorschlag: Der vorgestellten Planung für die öffentlichen Flächen am Schutterplatz und für die Erneuerung der Brücke wird zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt die Arbeiten entsprechend der vorgelegten Planung zur Ausführung zu bringen. Anlage(n): Vorentwurf Brücke Vorentwurf Schutterplatz BERATUNGSERGEBNIS Einstimmig Sitzungstag: lt. Beschlussvorschlag mit Stimmenmehrheit Bearbeitungsvermerk abweichender Beschluss (s. Anlage) Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 147/2016 Seite - 2 - Begründung: Mit der Modernisierung und Nachverdichtung im Sanierungsgebiet Kanadaring geht auch eine komplette Umstrukturierung der privaten und öffentlichen Freiflächen einher. Bereits der Rahmenplan für das rund 16 ha umfassende Gebiet hat großen Wert auf Erhalt, Verbesserung und Wiederherstellung der Freiraumqualitäten gelegt. Mit einstimmigem Beschluss hat der Gemeinderat am 16.11.2015 den Freiflächenstrukturplan verabschiedet. Sowohl von der STW als auch von der Stadt wurde das Büro Vogt mit der weiterführenden Planung für die Grün- und Freiflächen beauftragt. Nachdem von der STW die Bautätigkeiten für die Schutterhäuser vorrangig auf den Weg gebracht wurden, wurde auch von der Stadt der Bereich Schutterplatz vorrangig behandelt um eine möglichst zeitgleiche Fertigstellung zu erreichen. Die öffentlichen Flächen in diesem Bereich umfassen einschließlich der Anschlussbereiche der Brücke ca. 2.000 qm. Aufgabenstellung: Bestehenden Grünzug an der Schutter aufwerten. Möglichkeiten zur Renaturierung überprüfen Aufenthaltsqualitäten am Gewässer schaffen. Verbesserung und Herausarbeitung der Schutterquerung als wichtige Nord-Südachse Anbindung an Schutterradweg Zum Entwurf schreibt das Büro Vogt: Aufbauend auf dem vom Büro Vogt unter dem Titel „Masterplan Landschaft“ vorgestellten Vorentwurf wurden die Wege und Pflanzstrukturen am Schutterplatz entwickelt. Wesentlich dabei war, die dort vorhanden, zukunftsfähigen Bäume zu erhalten und das Wegesystem fließend an den Schutterradweg anzubinden, sowie einen barrierefreien Übergang über die Schutter zu gewährleisten. Der Perimeter des Schutterplatzes ist geprägt durch seine starke Längsausdehnung. Durch ein mäandrierendes Wegesystem mit partiellen Nebenwegen wird auf der relativ kleinen Fläche des Schutterplatzs eine parkartige Struktur etabliert, die in Flussnähe eine gewisse Aufenthaltsqualtität schafft. Durch die lokale Verdichtung der Vegetation entstehen Sichtbeziehungen in die Tiefe. Dem Wegeverlauf begleitende Bänke lenken den Besucher und laden zum Verweilen ein. Der heute vorhandene kleine Pavillon wird in diese Wegestruktur eingepasst und setzt einen Akzent am direkten Übergang zur Schutter. Ein besonderes Augenmerk gilt der Nord/Süd-Verbindung über die Schutter, da die derzeitige Brücke schon lange keine adäquate Verbindung auf dieser wichtigen Achse zwischen LGS und Schutterlindenberg bietet. Indem die neue Brücke die Wegegeometrie aufgreift und mit einem leichten Schwung über die Schutter führt, wird der Charakter des Schutterplatzes weitergeführt. Zudem bedeutet die Verbreiterung von bisher 1,50 m auf bis zu 3,50 m eine gravierende Verbesserung des Nutzwertes, zumal durch die geänderte Konstruktion die Brücke in der Höhenlage des Wegenetzes eingebunden werden kann. Um die Qualitäten des fließenden Wassers, der Uferbereiche und der neuen architektonischen Kante entlang der Schutter erlebbar zu machen, wurde am nördlichen Schutterufer auf städtischem Grundstück ein kleinerer Aufenthaltsbereich am Wasser geschaffen, von dem aus sich entsprechende Blickbeziehungen ergeben. Drucksache 147/2016 Seite - 3 - Um die Wertigkeit der Schutteraue auch im ökologischen Sinne zu verbessern, wird vorgeschlagen auf der nördlichen Uferseite im Ersatz für die geschnittenen Hecken einen Vegetationssaum aus heimischen Sträuchern und Bäumen zu etablieren. Gewässerzugänge und Einbauten, wie sie in den ersten Entwurfsanimationen zum Gebiet dargestellt wurden, sind wasserbautechnisch nicht zulässig. Darüber hinaus wäre aufgrund der rund 3 m Eintiefung des Gewässers ein kaum wesentlicher Erlebnisgewinn zu erwarten. Brücke: Im Zuge der Umgestaltung des Kanadaringes ist es vorgesehen, das vorhandene Brückenbauwerk über die Schutter abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen. Die bestehende Brücke fungiert bislang als Fußwegeverbindung vom Wohngebiet Kanadaring zu den gegenüberliegenden Grund- und Hauptschulen, der Theodor-Heuss-Schule als auch der Schutterlindenbergschule. Darüber hinaus stellt dieses Brückenbauwerk eine Verbindung zwischen der Wohnbebauung im Stadtteil Dinglingen und der Wohnbebauung Kanadaring her. Die vorhandene Brücke wurde im Jahr 1970 als reiner Fußgängersteg mit einer Nutzbreite von 1,50 errichtet. Nach geltenden Vorschriften ist die bisherige Brücke zu schmal für Radfahrer im Begegnungsverkehr und minder tragfähig. Im Zuge des Sanierungsgebietes Kanadaring ist es primäres Ziel, dieses Brückenbauwerk durch eine Rad- und Fußwegebrücke mit einer Mindestnutzbreite von 2,90 m zu ersetzen. Damit ergibt sich eine wichtige Verbindungsachse im Radwegenetz der Stadt Lahr zwischen den geplanten Radfahrschutzstreifen in der Dinglinger Hauptstraße, über den Stichweg Glockengumpen zur Hauptradwegespange entlang der Schutter, die nordseitig des Plangebietes Kanadaring verläuft. Der Verlauf des Brückenbauwerkes im Grundriss nimmt die mäandrierende Wegeführung des Schutterplatzes auf. Damit die Brücke zentral an das geplante Wegenetz anschließt wird sie ca. 4,00 m Richtung Oberstrom versetzt. Das bestehende Brückenbauwerk wird erst nach Fertigstellung des Neubaues abgebrochen. Somit kann der öffentliche Verkehr während der Baumaßnahme weitestgehend aufrechterhalten werden. Die vorhandenen Wege werden als Rad- und Fußwege höhengleich angeschlossen. Hierzu wird der Radweg entlang der Schutter im Kreuzungsbereich etwas angehoben. Die Nutzbreite der Brücke variiert zwischen 2,90 und 3,50 m zwischen den 1,30 m hohen Stahlgeländern. Der neue Überbau besteht aus einer Stahlbetonplatte mit einer bituminösen Abdichtung. Die Abmessungen lassen die Herstellung eines monolithischen Orbetonbauteils zu, das mittels Traggerüst an Ort und Stelle hergestellt wird. Fortgang: Die Brückenbauarbeiten sollen im Herbst 2016 ausgeschrieben werden. Ausführung ist für 2017 vorgesehen. Im Anschluss daran wird die Platz- und Grünfläche hergestellt. Kosten Die Kostenschätzung für die Brücke einschliesslich neu zu erstellender Auflager beläuft sich auf insgesamt ca. 350.000 €. Die Anbindung der Wege und Grünanlagen (Schutterplatz) werden auf ca. 185.000 € geschätzt. Im Haushaltsplan 2016 sind im Unterabschnitt 2.6150.950100-008 und 960.100-008 entsprechende Haushaltsmittel vorgesehen. Tilman Petters Richard Sottru