Beschlussvorlage (Anmietung von neuen Räumlichkeiten für die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil Kip-penheimweiler Bewilligung von über- bzw. außerplanmäßigen Ausgaben)
Sitzung: Haupt- und Personalausschuss (7. Sitzung)
11. Juli 2017
11. Juli 2017
Beschlussvorlage Amt: 50 Evermann Datum: 28.06.2017 Az.: 401.741 Drucksache Nr.: 179/2017 Beratungsfolge Termin Beratung Kennung Abstimmung Haupt- und Personalausschuss 11.07.2017 beschließend öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen 603 201 Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Rechts- und Ordnungsamt Betreff: Anmietung von neuen Räumlichkeiten für die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil Kippenheimweiler Bewilligung von über- bzw. außerplanmäßigen Ausgaben Beschlussvorschlag: Die Stadt mietet von der Firma Schorn neue Räumlichkeiten für die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil Kippenheimweiler im Gebäude Westendstraße 11. Die derzeit genutzte Wohnung im Gebäude Niedermatten 18 wird gekündigt. Der Mietvertrag wird auf die Dauer von 10 Jahren mit Option der Verlängerung geschlossen. In den neuen Räumlichkeiten sind von der Stadt Lahr zu tragende Umbau-/ Sanierungsmaßnahmen in Höhe von Euro 60.000 vorzunehmen, um das ehemalige Ladenlokal für die Gemeinwesenarbeit nutzen zu können. Der Haupt- und Personalausschuss bewilligt hierfür gemäß § 84 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg (GemO) bei der Finanzposition 1.4390.500000 (Gemeinwesenarbeit im Lahrer Westen -Gebäudeunterhaltung GWA KHW) außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von Euro 60.000,--. Für die vorläufige Deckung kann eine im Vergleich zum Planansatz 2017 um 60.000,- Euro verringerte Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt bzw. erhöhte Entnahme aus der allgemeinen Rücklage herangezogen werden. Die endgültige Deckung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Anlage(n): Kostenschätzung des Gebäudemanagements BERATUNGSERGEBNIS Sitzungstag: Bearbeitungsvermerk Einstimmig lt. Beschlussvorschlag abweichender Beschluss (s. Anlage) mit Stimmenmehrheit Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 179/2017 Seite - 2 - Begründung: Im Jahr 2012 hat der Gemeinderat der unbefristeten Fortsetzung der Gemeinwesenarbeit in den Stadtteilen Kippenheimweiler und Langenwinkel zugestimmt. Ebenfalls 2012 wurde eine Ausdehnung der Arbeit auf den Stadtteil Hugsweier beschlossen. Alle drei Stadtteile sind aufgrund ihrer Bevölkerungsstruktur und den vereinzelten Problemlagen mit Jugendlichen auf eine sozialarbeiterische/sozialpädagogische Begleitung angewiesen. Seit Jahren ist zu beobachten, dass die Bewohner/innen mit Migrationshintergrund dort unterschiedlich gut in die Gesellschaft integriert sind. Sowohl die Integration der Kinder in die vorhandenen Kindertagesstätten, die schulische Integration und die Eingliederung in den Arbeitsmarkt haben sich trotz teilweise bestehender Schwierigkeiten beim Übergang Schule/Beruf in den letzten Jahren positiv entwickelt. Neben dem ehrenamtlichen Engagement in den Stadtteilen, den Bemühungen der Ortsverwaltungen, der Vereine hat nicht zuletzt auch die Gemeinwesenarbeit zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Dennoch ist festzustellen, dass im Bereich des Zusammenlebens zwischen einheimischer Bevölkerung und den Menschen mit Migrationshintergrund weiterer Handlungsbedarf besteht und dass insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf unterstützende Angebote angewiesen sind. Weiterhin kann vielfach beobachtet werden, dass Kinder und Jugendliche sehr häufig unbeaufsichtigt sind, sich lange auf der Straße aufhalten und dass der Anteil der Eltern, die mit der Erziehung der Kinder und Jugendlichen überfordert sind, über dem Durchschnitt liegt. Die räumlich nahe Ansiedlung dieser Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugend- und Jugendsozialarbeit ermöglicht bisher eine effektive aufsuchende Arbeit, die auf oben genannte Probleme reagieren kann. Jugendliche in Schwierigkeiten werden durch die aufsuchende Arbeit in den Wohngebieten und durch die Betreuung im Jugendraum in Langenwinkel erreicht. Hinzu kommen Freizeit- und Erlebnispädagogische Angebote, die gut in Anspruch genommen werden. In Absprache und Zusammenarbeit mit den vor Ort vorhandenen Strukturen liegen die Ziele der Arbeit derzeit in folgenden Bereichen: Ergänzende Betreuung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen bei ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung Orientierung beim Übergang Schule/Beruf, Vermittlung und Hilfe bei der Suche von Praktikums-, Arbeits- und Ausbildungsplätzen Entwicklung von Freizeitperspektiven, installieren von Bildungs- und Freizeitangeboten zur Betreuung, Beschäftigung und Versorgung der Kinder und Jugendlichen im Wohngebiet Durchführung von Projekten des sozialen Lernens sowie Maßnahmen im Bereich Gewalt- und Suchtprävention für Jugendliche und junge Erwachsene Ausbau und Pflege der lokalen Netzwerke (Ortsverwaltung, Soziale Dienste, Beratungsstellen, Jugendeinrichtungen, Jugendhilfeeinrichtungen, Kindertagesstätten, Schulen, Vereine etc.) Drucksache 179/2017 Seite - 3 - Durchführung von Projekten und Maßnahmen zur Förderung der kulturellen-, politischen und sozialen Teilhabe Gewinnung von ehrenamtlichem Engagement seitens der Bewohner/innen des Wohngebiets und des Stadtteils Verbesserung des sozialen Klimas sowie der Lebenssituationen im Stadtteil Initiierung von Elternbildungsangeboten Mediation bei häuslichen, nachbarschaftlichen und generationenübergreifenden Konflikten Weiterentwicklung von wohngebietsübergreifenden Angeboten Integration des Wohngebiets in den Stadtteil und in die Gesamtstadt Die bisherige Wohnung in Niedermatten 18 ist für die Arbeit seit Jahren nur sehr bedingt geeignet. Eine Vielfalt von Aktivitäten sind mit Rücksicht auf die Mitbewohner im Haus nicht möglich. Die neuen Räumlichkeiten (198,07qm), die durch die Firma Schorn zu einer äußerst günstigen Kaltmiete von Euro 650,00 monatlich angeboten werden (der qm-Mietpreis liegt damit bei ca. Euro 3,28) sind von der Lage her, am Rande der Schornsiedlung hin zum Ortskern, bestens geeignet, auch Aktivitäten über das Wohngebiet hinaus bzw. gemeinsame Aktivitäten zwischen Bewohnern/innen der Schornsiedlung und der Einheimischen zu entwickeln . Die neuen Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Hauses Westendstraße 11, neben dem Kaufladen im Wohngebiet, bietet Platz für einen großen Raum, der für unterschiedlichste Aktivitäten genutzt werden kann, für eine Küche, für einen Essbereich, für ein Büro, für einen Mehrzweckraum und für einen Stauraum. Hinzu kommt ein Raum für zusätzliche Lagermöglichkeiten im Keller und WC´s. Auch im Außenbereich des Gebäudes kann ein Aufenthaltsbereich geschaffen werden. In Gesprächen mit Vertretern der Firma Schorn waren sich Stadtverwaltung, Ortsverwaltung, der zuständige Mitarbeiter vor Ort und die Vertreter der Fa. Schorn darüber einig, dass die Unterbringung der Gemeinwesenarbeit in diesem ehemaligen Ladenlokal eine wesentliche Verbesserung gegenüber den jetzigen Büroräumen im Wohnhaus Niedermatten 18 bedeutet. In Gesprächen stellte sich heraus, dass die Firma Schorn die Zuständigkeit für Dach/Fach und Heizung übernimmt, weshalb auch die Fenster, die Eingangstür und die Heizkörper durch die Firma Schorn erneuert werden. Die Elektroinstallationen und die Ausbauarbeiten im ehemaligen Ladenlokal: zusätzliche Trennwände, Einbau einer abgehängten Decke mit Schallisolierung, Malerarbeiten, Inneneinrichtungsmaßnahmen sind durch die Stadt Lahr zu erledigen. Auf Grund dieser gemeinsam getroffenen Absprachen, hat die Firma Schorn im Gegenzug eine sehr günstige Miete für die Dauer auf 10 Jahre vorgeschlagen. Die Verwaltungsspitze und das Amt für Soziales, Schulen und Sport sehen in den neuen Räumlichkeiten gute Möglichkeiten, die Angebote im Stadtteil nicht nur für die Bewohner der Schornsiedlung, sondern für den gesamten Stadtteil auszuweiten und weiter zu entwickeln. Zu einzelnen Gruppierungen, die für ihre Aktivitäten Räumlichkeiten benötigen, gibt es bereits seit längerer Zeit Kontakte. Drucksache 179/2017 Guido Schöneboom Erster Bürgermeister Seite - 4 - Günter Evermann Amtsleiter