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Beschlussvorlage (Standort und Nutzungskonzept für den historischen Zugwaggon)

                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 50
Isenmann

Datum: 29.08.2019 Az.:

Drucksache Nr.: 77/2019 2. Ergänzung

Beratungsfolge

Termin

Beratung

Kennung

Abstimmung

Gemeinderat

21.10.2019

beschließend

öffentlich

Beteiligungsvermerke
Amt
Handzeichen

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Standort und Nutzungskonzept für den historischen Zugwaggon

Beschlussvorschlag:

Der Umsetzung des Nutzungskonzeptes „Kulturwaggon“ in zentraler Lage in der Innenstadt wird zugestimmt.

BERATUNGSERGEBNIS

Sitzungstag:

Bearbeitungsvermerk

 Einstimmig  lt. Beschlussvorschlag  abweichender Beschluss (s. Anlage)
 mit Stimmenmehrheit

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

Drucksache 77/2019 2. Ergänzung

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Sachdarstellung:
I.
Rückblick: Das Jugendcafé „Wildberry“ bei der Landesgartenschau
Mit Eröffnung der LGS nahm auch das Jugendcafé „Wildberry“ seinen Betrieb auf. Als Räumlichkeit
diente ein historischer Zugwaggon von der SWEG, welcher gemeinsam mit den Jugendlichen zum
Café umgebaut wurde. Mit anfangs vier und ab Juni 2018 fünf Öffnungstagen entwickelte sich das
Café zum Erfolgsprojekt. Unter Anleitung servierten 30 ehrenamtliche Jugendliche in wechselnden
Schichten warme und kalte Getränke sowie Backwaren. Des Weiteren engagierten sich Jugendliche
der Georg-Wimmer-Schule in dem Projekt. Das Café wurde zu einem bedeutenden Treffpunkt für
junge Menschen und Generationen in Lahr. Im Gesamten waren an der Planung, dem Umbau sowie
dem Betrieb ca. 100 Personen aus verschiedenen Institutionen beteiligt. In alle Vorgänge rund um
das Café wurden junge Menschen eingebunden, die bedeutende Lern- und Erfahrungsprozesse (z.B.
im handwerklichen, gastronomischen, sozialen Bereich) erleben durften. Nach dem Ende der LGS
wurden der Waggon und das Zubehör (z.B. Terrasse) übergangsweise bei der SWEG eingelagert.
Bei den beteiligten Jugendlichen kristallisierte sich der Wunsch nach einer Fortführung des Betriebes
im Zugwaggon heraus. Der Jugendgemeinderat hat sich in seiner Sitzung am 07.02.2019 für einen
zentralen Standort des Waggons in der Innenstadt ausgesprochen. Die Café-Arbeit mit den Jugendlichen wird seit Dezember 2018 in einem Anschlussprojekt im Schlachthof übergangsweise fortgeführt
bis der Waggon seinen endgültigen Standort gefunden hat, um das Engagement aufrecht zu erhalten
und zu fördern.
II.
Nutzungskonzept für einen „Kulturwaggon“ in zentraler Lage
Die kontinuierliche Begleitung eines Cafébetriebes von Seiten der städtischen Kinder- und
Jugendarbeit ist aufgrund des hohen Betreuungsaufwandes nicht leistbar. Daher wurden innerhalb
des Dezernates II Gespräche geführt, um eine gemischte Nutzung des Waggons anzudenken.
Im Folgenden die konzeptionellen Überlegungen:
Der „Kulturwaggon“ fungiert als öffentlichkeitswirksames Symbol der kulturellen Bildungsarbeit, der
Jugend und als Ort der Begegnung. Es entsteht ein neuer Kreativ- und Kulturplatz in zentraler Lage,
der auf verschiedene Art und Weise genutzt werden kann. Der Waggon bietet ca. 40 Plätze (abhängig von der Bestuhlung, denkbar wären z.B. Hocker oder einfache Klappstühle). Die Verwaltung des
Waggons soll über das Sekretariat der Musikschule erfolgen.
Folgende Nutzungen sind unter anderem angedacht:
- Lesungen und Vorträge
- Haus- und Wohnungskonzerte
- Plattform für künstlerische Projekte von Kulturschaffenden
- kulturelle Veranstaltungen, z. B. Ortenauer Puppenparade
- Präventionsveranstaltung, z.B. vom Projekt Schutzengel
- Sektempfang von Gästen der Stadt
- temporäre Anmietung für Events und Ausstellungen
- Differenzierungsangebote von Kindertageseinrichtungen
- Jugendprojekte, z.B. punktuelle Fortführung des Cafébetriebes
- Ferienangebote
- Projekte für Schulklassen
- interkulturelle Angebote
- Beratungsgespräche
- ggfs. Anmietung durch Privatpersonen
Für das Jugendcafé werden ein bis zwei Nachmittage reserviert, an denen die Jugendlichen unter
Anleitung den Cafébetrieb analog der Durchführung bei der Landesgartenschau anbieten können.

Drucksache 77/2019 2. Ergänzung

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Der Jugendgemeinderat möchte darüber hinaus keine festen Zeiten in Anspruch nehmen. Für einzelne Veranstaltungen können die Jugendlichen den Waggon über das übliche Reservierungssystem
buchen.
III.
Standort
Der Jugendgemeinderat hat sich mehrfach für einen zentralen Standort in der Innenstadt ausgesprochen. Das Stadtplanungsamt hat mehrere Plätze untersucht. Bei einer gemeinsamen Begehung der
möglichen Standorte Roßplatz, Rathausplatz und Urteilsplatz am 14. Mai 2019 zeichnete sich ab,
dass der Urteilsplatz aufgrund der räumlichen Enge ausscheidet. Die Verwaltung schlug zum damaligen Zeitpunkt den Roßplatz als Standort vor, da dieser aktuell keine adäquate Aufenthaltsqualität
bietet. Auch der Jugendgemeinderat sprach sich in seiner Sitzung am 6. Juni mit 11 Stimmen für den
Roßplatz aus (5 Stimmen entfielen auf den Rathausplatz).
In der weiteren Diskussion zeichnete sich ab, dass es keine politische Mehrheit für den Roßplatz geben wird. Daher schlägt die Verwaltung vor, den Waggon in einer Erprobungsphase ab dem Frühjahr
2020 zunächst auf den Rathausplatz zu stellen. Dieser soll mittelfristig neu gestaltet werden, die Planungen sollen im nächsten Jahr beginnen. Bis zum Start der Planungen könnte der Waggon zur Erprobung auf dem Rathausplatz stehen, um dann zu entscheiden, ob er als Baustein mit in die Vorgaben zur langfristigen Umgestaltung aufgenommen wird oder ein neuer Standort gefunden werden
muss.

Guido Schöneboom
Erster Bürgermeister

Senja Töpfer
Amtsleiterin