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Beschlussvorlage (Anlage 1 - Trägerschaft Schulsozialarbeit AWO Ortenau)

                                    
                                        Anlage 1
Arbeiterwohlfahrt
Kreisverband Ortenau e.V.
Hauptstr. 58
77652 Offenburg
Tel. 0781/9298-0
Fax. 0781/9298-50
E-Mail: kreisverband@awo-ortenau.de
www.awo-ortenau.de

Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ortenau e.V. als Träger von
Schulsozialarbeit
Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ortenau e.V. ist ein sozialpolitisch aktiver
Mitglieder- und Wohlfahrtsverband mit Sitz in Offenburg, der ein breites Spektrum sozialer
Dienstleistungen insbesondere in der Senioren- und Behindertenhilfe sowie in der Kinderund Jugendhilfe vorhält.
So ist sie
- im Bereich der Senioren- und Behindertenhilfe u. a. Träger verschiedener
ambulanter Dienste, Träger von Seniorenwohnanlagen, Beratungsdiensten
(Integrationsfachdienst, Sozialpsychiatrischer Dienst, Betreutes Wohnen)
- für den Bereich Kinder und Jugend u. a. Träger von Einrichtungen der Offenen
Kinder- und Jugendarbeit (Jugendzentren), Schülerbetreuungen, Schulsozialarbeit,
Sozialer Gruppenarbeit, Ferienbetreuungen (Stadtranderholungen) sowie eines
Waldkindergartens, eines Spielmobils und der AWO Kinder- und Jugendakademie
Kunst-Kultur-Natur.
Schulsozialarbeit – Jugendsozialarbeit an Schulen
Die Schulsozialarbeit, die mit ihrem Angebot in der Regel fest in den Schulalltag integriert
ist, gilt als intensivste Form der Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule.
Als eine Form der Jugendsozialarbeit zur ganzheitlichen und lebenslagenorientierten
Förderung und Hilfe für Schüler*innen bringt sie jugendhilfespezifische Ziele,
Tätigkeitsformen, Methoden und Herangehensweisen in die Schule ein. Somit stellt sie
eine wichtige Ressource dar, die auch die pädagogische Qualität in der Schule
weiterentwickeln hilft und mit dazu beiträgt, das Angebot an pädagogischen Arbeitsformen
und Lernchancen zu erweitern.
Schulsozialarbeit richtet sich an alle Schüler*innen sowie an die Menschen, die direkt oder
indirekt mit dem System Schule konfrontiert sind. Dazu gehören die Lehrkräfte, die Eltern
und Familien, aber auch Träger der öffentlichen Jugendhilfe.

Charakteristisch für sie ist
•

die schnelle Erreichbarkeit für Jugendliche und Lehrer*innen am Ort der Schule,

•

die Niedrigschwelligkeit der Angebote, auch um krisenhafte Situationen bereits im Vorfeld
zu entschärfen. Hier verfügt die Schulsozialarbeit über eine Vielfalt von Methoden,

•

der lebensweltorientierte Ansatz von Schulsozialarbeit, der die Sicht der Kinder und
Jugendlichen bezogen auf deren subjektive Lebenswelten in den Mittelpunkt des
pädagogischen Handelns stellt. Gerade mit Blick auf die Realisierung ganzheitlicher
Lernprozesse bieten sich somit große Chancen, Schule für die Kinder und Jugendlichen
als lebendigen Lern- und Lebensort erfahrbar zu machen.

Ziele von Schulsozialarbeit
Übergeordnete Ziele von Schulsozialarbeit sind:
•

die Förderung der psychosozialen Entwicklung der Schüler/innen und

•

die soziale Integration benachteiligter oder beeinträchtigter Schüler/innen
Hieraus wiederum ergeben sich verschiedene Einzelziele:

•

Unterstützung der Kinder und Jugendlichen bei deren schulischer und
außerschulischer Lebensbewältigung

•

Aufbau, Stärkung und Förderung sozialer Kompetenz

•

Unmittelbare Hilfe bei akuten Problemen und Konflikten

•

•
•

Sicherung der Zugangschancen aller Schüler*innen zu den Angeboten der Schule
und des Gemeinwesens
Berücksichtigung der Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen
Stärkung der Selbstorganisation und Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten im
Hinblick auf die Schulgestaltung und auf die Planung und Durchführung von Projekt
- und Freizeitangeboten
Den Schüler*innen wird demnach ein den Bedürfnissen entsprechendes
Unterstützungs-, Beratungs- und Orientierungsangebot zur Verfügung gestellt, woraus
sich verschiedene Aufgabenfelder und Angebotsformen ergeben. Die Palette reicht hierbei
von einzelfall- und gruppenbezogenen Probleminterventionen bis hin zu offenen,
präventiv ausgerichteten Freizeit- und Betreuungsangeboten.

Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ortenau e.V. als Träger von Schulsozialarbeit
Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ortenau e.V. ist seit 2010 Träger von Schulsozialarbeit
und aktuell an folgenden sieben Standorten aktiv:
-

Grimmelshausenschule (RS/WRS), Renchen
Realschule Ichenheim, Neuried
GWRS Kippenheim-Mahlberg/GS Mahlberg, Kippenheim-Mahllberg
Taubergießenschule (GS), Kappel-Grafenhausen
Ferdinand-Ruska-Schule (GS/GMS), Kappel-Grafenhausen
Bärbel-Von Ottenheim-Schule (GMS), Schwanau
Grund- und Gemeinschaftsschule Rust, Rust

Als Träger bieten wir den Schulsozialarbeiter*innen regelmäßige Qualifizierung, die
Teilnahme an Supervision sowie enge fachliche Begleitung und Beratung vor Ort.
Darüber hinaus fördern wir die Zusammenarbeit und Vernetzung sowohl der
Kolleg*innen untereinander (Teilnahme an internen und trägerübergreifenden Teamtreffen,
Fachtagen, Arbeitskreisen) als auch mit anderen außerschulischen Partnern im
Gemeinwesen (beispielsweise mit dem Jugendamt/KSD, Beratungsstellen,
Schülerbetreuungen, Jugendzentren, Vereinen, Betrieben, Polizei etc.).
Vor allem an Standorten, an denen wir gleichzeitig Träger von Schulsozialarbeit und
Schülerbetreuungen und/oder Jugendzentren sind, profitieren die Kolleg*innen vom
Wissen der jeweils anderen Einrichtung über individuelle oder familiäre Problemlagen der
Kinder- und Jugendlichen. Im gemeinsamen Austausch werden bei Bedarf
Lösungsstrategien entwickelt und Hilfen organisiert („die eine Hand weiß, was die andere
macht“). „Schwierige“ und komplexe Fälle können vorab in die Supervision der
Schulsozialarbeit eingebracht werden. Über die Einzelfallhilfe hinaus tragen u. a. die
Planung und Durchführung gemeinsamer Projekte dazu bei, (beispielsweise im Rahmen
von Projekttagen) bestimmte Themen (präventiv) zu bearbeiten. Konkrete Praxisbeispiele
hierfür sind u. a. Theaterprojekte, medienpädagogische Angebote (Radioprojekte),
Kreativwerkstätten (auch in Zusammenarbeit mit der AWO Kinder- und Jugendakademie
Kunst-Kultur-Natur).
Darüber hinaus
• findet eine regelmäßige Evaluation des Angebots der Schulsozialarbeit statt
(jährlich stattfindende Gespräche zwischen Schule, dem Träger und dem/ der
Schulsozialarbeiter*in (Abschließen und Überprüfung der
Kooperationsvereinbarung), Erstellen von Dokumentationen und deren Auswertung,
regelmäßige Konzeptionsentwicklung und -fortschreibung)
• räumt die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ortenau e.V. dem Schulträger
Mitspracherecht ein
• läuft die komplette verwaltungstechnische Abwicklung über die AWO
Die Übernahme der Trägerschaft über einer weiteren Schulsozialarbeiterstelle an der
Grundschule Kuhbach/Reichenbach können wir uns gut vorstellen, zumal wir an der
dortigen Schule bereits seit Jahren uns als Träger der Schulkindbetreuung engagiert sind.
Offenburg, 23.03.2021