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Beschlussvorlage (- Anhang J: Potenziale des Radtourismus)

                                    
                                        Anhang J

Potenziale des Radtourismus

10 Gründe warum Sie auf Radtourismus setzen sollten:
1. Fahrradtourismus ist Wirtschaftsförderung
Fahrradtouristen geben pro Tag je nach Region 65 - 100 € aus, Ausflügler, die Radtouren ohne
Übernachtungen unternehmen, 14,- bis 20,- €.1 Von diesen Umsätzen profitieren die
touristischen Leistungsträger in den Bereichen Beherbergung, Gastronomie und Einzelhandel.
Fahrradtourismus schafft Wirtschaftskraft und dient vor allem in strukturschwachen Gebieten als
Standbein. Mit rund 186.000 Beschäftigten fördert das Segment aufgrund seiner
Anbieterstruktur vor allem kleine und mittelständische Unternehmen2. [Zum Vergleich: Das
Ruhrgebiet verzeichnete 2019 rund 76 Mio. Euro Bruttoumsatz, der nachweislich durch den
Radtourismus entstanden ist.3 Hochrechnungen der Radverkehrsanalysen zu folge, generierten
Radurlauber 2019 insgesamt einen Brutto-Umsatz von knapp 2,5 € Mrd.4]
2. Fahrradtourismus als Motor für den ländlichen Raum
Ca. 75 % der Radrouten verlaufen durch ländliche Regionen und erschließen sie. Radwanderer
schätzen aufgrund der landschaftlichen Reize genau diese Destinationen. Die ökonomischen
Effekte kommen daher in erster Linie diesen Regionen zu Gute. Gleichzeitig kann der ländliche
Raum Fahrradtourismus gezielt nutzen, um Besucher*innen zu lenken.
3. Fahrradtourismus als Standortfaktor
Ein gutes (touristisches) Radroutennetz kommt auch der Wohnbevölkerung vor Ort zu Gute.
Aus der Radreiseanalyse geht hervor 54% der Radausflüge starten direkt von der Haustür.
Radtourismus spielt daher auch für die Naherholung eine ganz wesentliche Rolle. Ein gutes
fahrradtouristische Angebot dient als Baustein für „lebenswerte Städte“.
4. Fahrradtourismus treibt die Verkehrswende voran
40% der Radtouristen fahren nach ihrem Urlaub mehr Rad im Alltag. Jeder 2te nutzt in der
Freizeit kennengelernte Strecken für Alltagswege. Das beweist, Fahrradtourismus trägt zu
Veränderungen im Mobilitätsverhalten bei und treibt die Verbesserung der Radinfrastruktur
voran. Investitionen in gute radtouristische Infrastruktur kommen Alltagsradlern gleichermaßen
zu Gute.
5. Fahrradtourismus ist umweltfreundliche Mobilität und stärkt den Klimaschutz
Wenn die Anreise mit öffentlichen, umweltschonenden Verkehrsmitteln gewährleistet wird, kann
Fahrradtourismus als umweltverträglicher Tourismus vermarktet werden. Laut ADFCRadreiseanalyse sind Bahn und Auto aktuell gleich auf bei der An- und Abreise der
Radreisenden. Ein deutliches Plus für die Bahn im Vergleich zu anderen Urlaubsformen. Ein
qualitativ hochwertiges und leicht zugängliches Mietradangebot bewirkt zusätzlich, dass
Urlauber Städte und Regionen per Rad entdecken und damit Verkehr und Umwelt entlasten.
Aufgrund des Fahrrades als nahezu emissionsfreiem Verkehrsmittel tragen radtouristische
Projekte dazu bei, die Ziele der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung zu erreichen.
1

Radverkehrsanalysen: IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH
Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus, 2009 Hrsg BMWi
3
Ruhrtourismus GmbH
4
WhitePaper IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH, 24.04.2020
2

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Anhang J

Potenziale des Radtourismus
6. Fahrradtourismus fördert Nachhaltigkeit
Fahrradtourismus fördert einen umweltverträglichen, bewussten und sozial gerechten
Tourismus. Richtig eingesetzt dient der Radtourismus Tourismusregionen bei der Entwicklung
nachhaltiger Angebote und Strategien.
7. Fahrradtourismus stärkt den Deutschlandtourismus
Bereits jetzt finden über 80 % der Radurlaube in Deutschland statt. Der Trend zum Urlaub im
eigenen Land wird durch die aktuelle Lage, ein erhöhtes Sicherheitsempfinden und neue
Wertvorstellungen weiter zunehmen. Fahrradtourismus kommt dabei aufgrund seiner
Möglichkeit zur Besucherlenkung eine wichtige Rolle zu.
8. Fahrradtourismus – für Deutschland ein internationaler Boomfaktor
Durch die geographische Lage im Herzen Europas eignet sich Deutschland hervorragend als
Zieldestination für den internationalen Fahrradtourismus. Deutschland ist die Schnittstelle von
neun der 16 EuroVelo-Routen (einem europaweiten, länderübergreifenden Radroutennetz). Auf
vielen weiteren Radrouten lassen sich internationale Grenzen überqueren.
9. Fahrradtourismus ist ein Allroundtalent
Das Fahrrad lässt sich wie kein anderes Verkehrsmittel vielfältig, erlebnisreich und
umweltfreundlich mit vielen Segmenten im Tourismus verbinden. Das Querschnittsthema
„Fahrradurlaub“ ist hervorragend geeignet für die Kombination mit den Themenbereichen
Gesundheit, Wellness, Städte, Kultur und Natur. Zusätzliches Potenzial bietet der
Tagestourismus per Rad, wie rund 330 Mio. Ausflüge allein in 2019 belegen.
Auch für Kongress-, Tagungs- und Eventtourismus bietet das Rad als Verkehrsmittel für die
Erkundung des Tagungsortes noch zusätzlich Möglichkeiten für die Angebotsentwicklung.
10. Fahrradtourismus wächst mit dem demographischen Wandel
Der Anteil der älteren Reisenden steigt in den kommenden Jahren stetig an. Die über 50Jährigen geben überproportional viel Geld für Reisen und Gesundheit aus. Der Anteil der „Silver
& Best Ager“ im Aktivtourismus ist hoch und wird somit dazu beitragen, dass das Segment
Fahrradurlaub weiter ansteigt. Die technische Entwicklung des E-Bikes vergrößert und erweitert
diese Zielgruppe dabei erheblich.

Warum gerade jetzt?
Corona stellt die Branche vor neue Herausforderungen. Fahrradtourismus bietet auf viele davon
die passende Lösung.
Der Urlaub mit dem Rad ermöglicht:
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Einhaltung der Abstandsregeln
Individuelle Planbarkeit und hohe Flexibilität
Besucherlenkung vor Ort
Verteilung der Touristen in die Fläche

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