Navigation überspringen

Beschlussvorlage (- Rahmenplan Kanadaring - Erläuterungstext)

                                    
                                        Lahr | Rahmenplan Kanadaring

Die Planungsaufgabe
Das aus den 1950er Jahren stammende Quartier „Kanadaring“ - ursprünglich von französischen Soldaten und
ihren Familien, später bis 1994 von den in Lahr stationierten Angehörigen des kanadischen Militärs als
Wohnunterkünfte genutzt - wird heute durch seine, für die Entstehungszeit typische monotone Zeilenbebauung
mit großflächige Freianlagen und Baumbestand sowie den denkmalgeschützten Punkthochhäuser geprägt.
Festzustellen ist, dass dort eine Wohnbevölkerung mit zusätzlichem Förderbedarf und mit besonderen
Problemstellungen lebt, die sich teilweise aufgrund des Migrationshintergrunds ergeben. Als Wohnstandort
kämpft der „Kanadaring“ mit bautechnischen Mängeln sowie städtebaulichen und freiräumlichen Defiziten. Für die
Ermittlung der städtebaulichen Missstände sowie für die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs wurde
bereits im Jahr 2009 das Wohngebiet in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" aufgenommen. Diese
Phase wurde 2013 abgerechnet und zum Abschluss gebracht, d.h. für die nun anstehende Umsetzung der
Planung wird im Oktober 2014 ein Neuantrag für das Programm "Soziale Stadt" gestellt.
Das Quartier „Kanadaring“ - westlich der Lahrer Innenstadt gelegen - umfasst eine Fläche von rund 16 ha und
wird von der Freiburger Straße im Westen, der Schutter im Norden, der Altmühlgasse/Otto-Hahn-Straße im Osten
sowie der Schwarzwaldstraße im Süden begrenzt. Heute wohnen im „Kanadaring“ rund 1.500 Bewohner. Der
überwiegende Teil der Gebäude- und Freiflächen befindet sich im Eigentum der Städtischen Wohnungsbau
GmbH Lahr. Mit rund 540 Wohneinheiten in rund 30 Bestandsgebäuden stellt das Quartier Kanadaring den
bedeutendsten Wohnungsbestand im Portfolio der Städtischen Wohnungsbau GmbH dar.
Kann das Quartier einerseits von einer vergleichsweise zentralen Lage mit guter Verkehrsanbindung und einem
großzügige Grün- und Freiflächenangebot mit direkter Anbindung an die Schutter profitieren, verstärken ein kaum
differenziertes einfach ausgestattetes Wohnraumangebot mit geringer sozialer Mischung das schlechte Image
des Quartiers. Daneben tragen unorganisiert wirkende Freiräume und ein in weiten Teilen mangelhafter baulicher
Zustand der Wohngebäude zur negativen Stigmatisierung des Quartiers bei.

Die Landesgartenschau 2018 eröffnet für die Stadt Lahr die Chance, das Wohngebiet „Kanadaring“ besser mit
der Umgebung zu verknüpfen und die Freiflächen neu zu gestalten. Durch ökonomisch sinnvolle städtebauliche
und freiraumplanerische Maßnahmen sowie konkreten Gebäudesanierungen soll das Quartier baulich und im
Freiraum für die Zukunft ertüchtigt werden. Ein neuer Quartierscharakter soll die Identifikation der Bewohner mit
dem Quartier stärken und neue Nutzergruppen ansprechen. Vor diesem Hintergrund wurde von der Stadt Lahr in
enger Abstimmung mit der Städtischen Wohnungsbau GmbH Lahr im Herbst 2012 ein nichtoffener

städtebaulicher Planungswettbewerb ausgelobt, in dessen Ergebnis der Entwurf des Büros pesch partner
architekten stadtplaner, Stuttgart vom Preisgericht für die weitere Rahmenplanung empfohlen wurde.

Das Rahmenkonzept
Die vorliegende städtebauliche Rahmenplanung soll klären, wie das Entwurfskonzept u.a. unter besonderer
Berücksichtigung der wohnungswirtschaftlichen und sozialen Belange weiterentwickelt werden kann und in
welcher räumlichen Ausprägung Teilquartiere entwickelt werden können. Ziel ist ein Städtebau, der eine
zukunftsorientierte soziale Mischung ermöglicht, die Erneuerung des Quartiers mit den sozialen Belangen der
Bewohner in Einklang bringt und den Erneuerungsprozess für unterschiedliche Träger und Finanzierungsformen
öffnet. Der Planungsprozess wurde von der Arbeitsgruppe Kanadaring begleitet., in der die zuständigen
städtischen Ämter, die Wohnungsbau Lahr, die STEG als Sanierungsträger und die Gutachter die im Wettbewerb
dargelegte städtebauliche Konzeption und die weiteren Realisierungsschritte präzisierten und weiterentwickelten
sowie den Dialog mit Bewohnern und Anrainern vorbereiteten.
Mit dem gewählten Entwurf, in der eine neue Quartiersmitte im Vordergrund steht, wird von der Stadt Lahr und
der Wohnungsbau Lahr ein großes Ziel auf städtebaulicher und freiraumplanerischer Ebene anvisiert. Die
gartenstädtische Atmosphäre wird respektiert und durch Wohnumfeldgestaltung deutlicher herausgearbeitet.
Bewusst wurde auf große Eingriffen in die Substanz verzichtet, um die Identität des Ortes zu wahren. Der
gartenstädtische Charakter mit denkmalgeschützten Punkthäusern, lockerer Zeilenbebauung, großen Bäumen
und grünen Zwischenzonen wird als wertvoll erkannt und aufgegriffen. Punktuelle Eingriffe in die bestehende
städtebauliche Struktur in sinnvollen Bauabschnitten schaffen die Grundlage für die Weiterentwicklung zu einem
attraktiven Wohnquartier, das die Identität des Ortes bewahrt und zugleich wichtige Impulse für eine nachhaltige
Quartiersentwicklung schafft. Eine städtebaulich starke Setzung - die neue Mitte - führt in Verbindung mit einer
kleinteiligen Arrondierung der Baufelder - die offenen Wohnhöfe - zu einem neuen Quartierscharakter.
Die Gestalt der Neubauten im Quartier orientiert sich am Bestand, folgt jedoch heutigen architektonischen
Maßstäben. Die Neubauten erhalten Lochfassaden und Flachdächer. Die bestehenden Zeilenbauten werden
durchgängig einer energetischen Sanierung unterzogen. Ein Energiekonzept zur Wärmeversorgung des
Wohnquartiers unter besonderer Berücksichtigung regenerativer Energien wurde bereits erstellt und wird aktuell
weiterentwickelt.

Die städtebaulichen Bausteine
Quartierszentrum
Das neue Quartierszentrum steht mit seiner baulichen Neuordnung und einer attraktiven Platzgestaltung für die
Aufwertungsoffensive Kanadaring und hat für das Gesamtquartier eine besondere Impulswirkung.
Durch Abriss der defizitären Bestandsgebäude K2 und K4 sowie des Quartiersparkhauses steht in der Mitte des
Gebiets eine wichtige Potenzialfläche zur Quartiersneugestaltung zur Verfügung. An Stelle dieser Gebäude
werden zwischen Kanadaring und Schwarzwaldstraße zwei neue Wohnhöfe vorgeschlagen. Zusammen mit zwei
zum Wohnhof umgewandelten Laubenganggebäuden bilden sie die städtebaulich prägnante Grundstruktur der
neuen Quartiersmitte.
Die Innenhöfe der neuen Wohnhöfe werden zugunsten eines halbgeschossig versetzten Parkdecks etwas
angehoben. Der Vorteil dieser Lösung: die Privatheit des Wohnens wird durch die Lage Hochparterre geschützt sowohl zum öffentlichen Raum wie auch zu den Gemeinschaftsflächen im Hof - und das Parkdeck kann natürlich
belüftet werden. In den Obergeschossen können differenzierte Wohnungsangebote für unterschiedliche
Lebenslagen und -stile angeboten werden. In 2- oder 3-Spännertypen mit 75-100 qm Wohnungsgröße könnten
beispielsweise bis zu 95 neue Wohneinheiten in den neuen Wohnblöcken Platz finden. Aufgrund der zentralen
Lage und der barrierefreien Bauweise wäre im südlichen Wohnblock auch ein Betreutes Wohnen gut vorstellbar.
Am höher frequentierten Bereich entlang der Schwarzwaldstraße und des Quartiersplatzes sind im Erdgeschoss
öffentliche Nutzungen platziert. Gesundheitsdienste, kleine Dienstleistungen und Einzelhandel für den täglichen
Bedarf runden das vielfältige Angebot der neuen Mitte ab.
Durch den Erhalt der beiden nördlichen Laubenganggebäude können 56 Zwei-Zimmerwohnungen in einem stark
nachgefragten Wohnungssegment gesichert und modernisiert werden. Die Freifläche zwischen den Gebäuden
wird durch zwei Nebengebäude gerahmt und durch das Anheben des Bodenniveaus zum erhöhten Wohnhof
transformiert. Zugunsten einer räumlich starken Quartiersmitte mit öffentlicher Platzfläche im Schnittpunkt der
Quartierswegeverbindungen wird das Laubenganggebäude K24 abgerissen. Für das Zeilengebäude, das künftig
die nördliche Platzkante bilden wird, ist die Umnutzung und bauliche Erweiterung des Erdgeschosses nach
Süden vorgesehen. So sollen attraktive Raumangebote z.B. für Nahversorger und/oder Gastronomie sowie für
die Unterbringung des Quartiersmanagements geschaffen werden, die dazu beitragen können, den neuen Platz
zu beleben und zu einer echten Mitte des Quartiers werden zu lassen. Eine weitgehende Sanierung der beiden
Bestandsgebäude einschl. Dachanpassung (Flachdach) soll die Architektursprache der neuen Wohnblöcke
aufgreifen und damit die bauliche Einheit des Quartierszentrums festigen.

Stadtvillen an der Schutter
Mit der baulichen Neuordnung entlang der Schutter ergänzen insgesamt 7 sogenannte Stadtvillen mit
anspruchsvollen Wohnangeboten sinnvoll den bestehenden Wohnungsmix im Quartier und können so langfristig
zur Stabilisierung des Kanadarings beitragen.
Die vorgeschlagen Stadtvillen markieren den Lauf des Gewässers und verbinden die Zeilenbauten zu räumlich
gefassten Nachbarschaften. Durch die Orientierung der Stadtvillen an den Kopfenden der Zeilenbauten werden
großzügige Blickbeziehungen und Durchgänge zur Schutter gewahrt. In den Punkthäusern entstehen
Wohnungen für Familien mit guter Orientierung zum Freiraum und Abstand zum Geh- und Radweg entlang des
Flüsschens. Für die erforderlichen Stellplätze wurde im Bereich zwischen den Bestandsgebäuden und den
Neubauten eine wohnungsnahe Lösung entwickelt. Dadurch können sowohl die Räume zwischen den Zeilen als
auch zwischen den Stadtvillen weitgehend bzw. ganz autofrei gehalten werden und so zu hochwertigen
Freiräumen mit Mietergärten und Gemeinschaftshof gestaltet werden.

Tor zum Kanadaring
Im östlichen Baufeld zwischen Schwarzwaldstraßen und Kanadaring prägen zukünftig markante Kopfgebäude
den Quartiersauftakt.
Der verkehrsberuhigt gestaltete Kanadaring wird über einen Kreisverkehr an die Schwarzwaldstraße
angebunden. Der östliche Quartierseingang wird durch zwei Kopfbauten im Bereich des Knotenpunkts definiert.
Eine durchgehende Pflasterfläche unterstreicht den Vorrang der Wohnfunktion und soll auf rücksichtsvolle
Fahrweise hinwirken. Nördlich der Schwarzwaldstraße werden aufgrund des schlechten baulichen Zustands die
westlichste Zeile und die Nord-Süd orientierte Zeile abgerissen. Sie sollen an fast gleicher Stelle durch Neubauten ersetzt werden. Die bislang zur Schwarzwaldstraße offenen Zwischenräume werden durch
eingeschossige Nebengebäude räumlich abgeschirmt, die sich mit einer gestalteten Front zur
Schwarzwaldstraße präsentieren. Die dadurch entstehenden Höfe erhalten so einen introvertierteren Charakter
und damit eine deutlich bessere Aufenthaltsqualität. Vom Parkierungsverkehr werden die Höfe weitestgehend
freigehalten. Als Pendent zum „Torgebäude“ erhält die neue Zeile im Westen einen Kopfbau, der zugleich die
östliche Platzwand für den Quartiersplatz bildet.

Individuelles Wohnen
Im Bereich zwischen Martinskindergarten und ehem. Tabakfabrik werden die zwei bestehenden individuellen
Wohngebäude durch Baugrundstücke für Einfamilien-, Doppel- und/oder Reihenhäuser ergänzt. Das zusätzliche
Angebot an individuellen Wohntypologien soll die soziale Durchmischung des Quartiers fördern. Für den
Gewässerrandstreifen halten die Grundstücke den erforderlichen Abstand von 10 m zur Böschungsoberkante des

Schutterbetts ein. Das bestehende Zeilengebäude Nr. 23/25 wird erhalten und kann nach erfolgter Sanierung
einer Eigentumsumwandlung zur Verfügung stehen.

Laubenganggebäude Schwarzwaldstraße
Durch die direkte Nachbarschaft des Kanadarings zum Gelände der Landesgartenschau fällt ein besonderes
Augenmerk auf die drei Laubenganggebäude Nr. 51-55 entlang der Schwarzwaldstraße. Durch ihre
städtebauliche Ausrichtung und die Architektursprache prägen sie sowohl den Straßenzug Schwarzwaldstraße
als auch das Image des Kanadarings nach Süden. Aus diesem Grund soll die Modernisierung der 50er-Jahre
Gebäude des Kanadarings dort beispielhaft präsentiert werden. Durch eine innovative Gebäudemodernisierung
können die Gebäude energetisch ertüchtigt und die Barrierefreiheit durch Aufzüge erfüllt werden.
Im Rahmen der energetischen Gebäudemodernisierung sollen die vorhandenen Laubengänge lt. einer parallel
erarbeiteten vertiefenden Konzeptstudie komplett mit einer Zweifachverglasung geschlossen werden. Die
ehemals offenen Laubengänge werden zu einem thermisch getrennten Innenraum mit hoher Aufenthaltsqualität
für die Bewohner transformiert. Das direkte Wohnumfeld wird in die Aufwertung einbezogen.

Freiburger Straße
Auf lange Sicht sollen die städtebaulichen Maßnahmen auch zu einem neuen Gesicht entlang der Freiburger
Straße führen. Die Verlagerung des Autohauses, der Waschstraße und der Tankstellen wird den Kanadaring von
störenden Nutzungen befreien. Die drei bestehenden Zeilenbauten im Süden werden durch eine
Lärmschutzbebauung zu abgeschirmten Wohnhöfen geschlossen. Am Knotenpunkt Schwarzwaldstraße/
Freiburger Straße akzentuiert ein Hochpunkt die Quartiersecke.
Lärmunempfindliche Nutzungen wie Dienstleistungen und Büros in den unteren Geschossen werden mit Wohnen
in den oberen Geschossen kombiniert. Auf den Grundstücken der Tankstellen können zeitlich unabhängig weitere
geschützte Hofsituationen realisiert werden. Das Grundstück der Waschstraße ist der erste Trittstein nach dem
Überqueren der Brücke. Zur besseren Adressbildung des Quartiers wird das Grundstück mit engem Bezug zur
ehemaligen Tabakfabrik entwickelt. Das von der Straße zurückversetzte Punktgebäude mit Dienstleistungen
spielt die Fabrikantenvilla frei und nimmt den Geh- und Radweg entlang der Schutter in einer kleinen Platzfläche
auf. Die repräsentativen Gebäude der Tabakfabrik sollten möglichst einer kulturellen Nutzung zugeführt werden.
Zusammen bilden das Punktgebäude und die Tabakfabrik das Auftaktensemble im Norden.

Freiräume und Wegeverknüpfungen
Quartiersverknüpfungen
Die Trennwirkung der Schwarzwaldstraße durch den überdimensionierten Straßenquerschnitt soll durch die
Verringerung des Fahrbahnquerschnitts reduziert werden. Angebotsstreifen gliedern den Straßenquerschnitt neu
und die neue Baumallee schafft Atmosphäre im Straßenraum. Auf Höhe des Quartierszentrums werden
Schwarzwaldstraße und Kanadaring als Shared Space bzw. Begegnungszone ausgebaut.
Eine neu geplante Fußwegeverbindung zwischen Quartiersplatz und Bürgerpark – hierfür konnte mit dem
Landratsamt als Träger der benachbarten Schulen eine Einigung herbeigeführt werden – führt unmittelbar
westlich der südlichen Laubenganggebäude und den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen vorbei. In Richtung
Norden wird die kurze Verbindungsstraße zwischen Schwarzwaldstraße und Kanadaring zu einem Geh- und
Radweg zurückgebaut.

Quartiersplatz
Der neue Quartiersplatz ist zentraler Anlaufpunkt der Bewohner. Die direkte Vorfläche der Gebäude eignet sich
für Außengastronomie, garantiert hohe Aufenthaltsqualität und sorgt für eine Belebung des Platzes. Die offene
Platzfläche wird durch eine Rasenfläche mit Einzelbäumen gestaltet. Sie dient sowohl als geschützte Spielfläche
für Kinder als auch zur Entwässerung der Platzfläche. Ansonsten soll die Platzfläche nicht durch Einbauten
gestört werden. Die Ausstattung beschränkt sich auf wenige Bänke für das längere Verweilen - wahlweise in der
Sonne oder im Schatten.
Entlang der im Bereich des Platzes verkehrsberuhigten Schwarzwaldstraße werden für die Dienstleistungen und
die Gastronomie öffentliche Parkplätze platziert sowie zukunftsweisende Mobilitätssysteme wie E-Bikes und ECars in das Angebot integriert.

Schutteraue
Heute ist die Schutteraue durch Einfriedungen vom Wohnquartier getrennt und wird nicht als hochwertiger
Freiraum wahrgenommen. Nach Abriss des städtischen Kindergartens und der Turnhalle wird die Orientierung
des Quartiers zum Wasser erheblich verbessert.
Am Schutterplatz finden Kinder Rasenflächen und wassergebundene Freiflächen mit Spielgeräten vor. Die
Rasenstufen an der Schutter laden Bewohner und Nutzer des Uferradwegs zum Entspannen ein. Über die neue
Fuß- und Radwegebrücke gelangt man bequem zum Schulzentrum Dinglingen und weiter ins
Naherholungsgebiet am Schutterlindenberg.

Freianlagen
Die Räume zwischen den Zeilenbauten werden weitgehend von Parkierung befreit. Lediglich die Zufahrt zum Beund Entladen sowie für Rettungsfahrzeuge wird gesichert. Die frei werdenden Flächen werden geordnet und neu
gestaltet. Den Hochparterrewohnungen werden individuelle Freiräume mit Terrasse und Heckeneinfriedung
zugeordnet, die über eine kurze Treppe von den Wohnungen erreicht werden können. Die Rasenflächen werden
durch Holzdecks und Spielgeräte zu attraktiven Gemeinschaftsräumen für die Nachbarschaft gestaltet.
Die Wandlung des Quartierscharakters wird auch zahlreiche Eingriffe in den qualitativ gemischten Baumbestand
zur Folge haben. Bei allen baulichen und freiraumplanerischen Maßnahmen ist daher im Einzelfall zu prüfen ob
die Bäume erhaltenswert sind und in die Neugestaltung passen.

Parkierung
Die Parkierung für die Wohngruppen wird unter Carports oder unter Bäumen neu organisiert. Senkrechtparker
entlang des Kanadarings decken hierbei den Großteil der benötigten Stellplätze ab. Zur weiteren Entlastung des
Quartiers sind für Neubauten, ausgenommen der Stadtvillen entlang der Schutter, Tiefgaragen vorzusehen.
Besucherparkplätze werden in ausreichender Anzahl entlang des Kanadarings angeboten, wodurch auf
Parkierung entlang der Schwarzwaldstraße verzichtet werden kann. Der Stellplatzschlüssel orientiert sich am
heutigen Bestand (Bestandseinheiten 1,0 ST/WE, Laubenganggebäuden 0,6 ST/WE, Rundhochhäuser 0,7
ST/WE, Stadtvillen 1,5 ST/WE, Doppelhäuser 2,0 ST/WE).

Zeithorizont Landesgartenschau 2018
Im Rahmen der Landesgartenschau 2018 bietet sich die Gelegenheit einem breiten Publikum die städtebaulichen
und freiräumlichen Veränderungen im Quartier zu präsentieren. Der konzeptionelle Schwerpunkt der
Rahmenplanung ist eindeutig die neue Quartiersmitte mit der Gestaltung der anliegenden Freibereiche und
seiner Einbindung ins Quartier. Daher stehen im ersten Zeitabschnitt zur baulichen Umsetzung die Quartiersmitte
(einschließlich der beiden bestehenden Zeilengebäude), der Bereich Tor zum Kanadaring, die drei
Laubenganggebäude südlich der Schwarzwaldstraße sowie zwei Zeilenbauten und die erste Stadtvilla an der
Schutter im Vordergrund (im Plan liegen diese Maßnahmen innerhalb des schwarz umrandeten Bereichs). Diese
Bausteine sollen durch das neu gestaltete Wegesystem Landesgartenschau-Schulgelände-QuartiersplatzSchutterplatz verbunden werden.

Stuttgart, 16.07.2014
Im Auftrag der Stadt Lahr:
pp a | s pesch partner
architekten stadtplaner BDA SRL
Prof. Dr. Franz Pesch
Dipl.-Ing. Mario Flammann
Dipl.-Ing. Volker Scholz
Firnhaberstraße 5 | 70174 Stuttgart
Fon 0711/2200763-10
Fax 0711/2200763-90
pps@pesch-partner.de
www.pesch-partner.de