Beschlussvorlage (Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes)
23. Februar 2015
Beschlussvorlage Amt: 61 Stehr Datum: 09.02.2015 Az.: - 0682/MS Drucksache Nr.: 294/2014 1. Ergänzung Beratungsfolge Termin Beratung Kennung Abstimmung Technischer Ausschuss 03.12.2014 vorberatend öffentlich Gemeinderat 23.02.2015 beschließend öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen 602 605 Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Rechts- und Ordnungsamt ----------- Betreff: Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes Beschlussvorschlag: 1. Dem Neubau eines Zentralen Omnibusbahnhofs unmittelbar vor dem Bahnhofsgebäude wird zugestimmt. Weiterhin wird dem Umbau des Knotenpunktes Schwarzwald-/Vogesenstraße als abknickende Vorfahrtsstraße sowie dem Umbau der bestehenden Bushaltestelle zu Parkplätzen zugestimmt. 2. In der mittelfristigen Finanzplanung sind Haushaltsmittel in Höhe von 1,465 Mio. Euro für den Umbau des Bahnhofsvorplatzes eingestellt. Bei einer Umsetzung aller drei Maßnahmen würden sich die Investitionskosten auf 1,716 Mio. Euro belaufen. Die Verwaltung wird beauftragt, die Anpassungen bei den Haushaltsberatungen im Herbst 2015 vorzunehmen. 3. Die Verwaltung wird beauftragt, sich mit der Deutschen Bahn in Bezug auf die beiden parallel laufenden Planungen (Bahnhof und Bahnhofsvorplatz) abzustimmen und im 2. Quartal 2015 über den aktuellen Sachstand zu berichten. Nach Abstimmung im Detail kann über den Umfang der Umbaumaßnahmen des Parkplatzes abschließend entschieden werden. Anlage(n): - Vorentwurfsplaung VP-01 - Vorentwurfsplaung VP-02 - Kostenschätzung BERATUNGSERGEBNIS Einstimmig Sitzungstag: lt. Beschlussvorschlag mit Stimmenmehrheit Bearbeitungsvermerk abweichender Beschluss (s. Anlage) Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 294/2014 1. Ergänzung Seite - 2 - Begründung: Seit vielen Jahren ist es erklärtes Ziel der Stadtplanung, den Bahnhofsvorplatz neu zu gestalten. Bereits im Jahr 2004 hat das Stadtplanungsamt im Zusammenhang mit einer möglichen Anbindung des Industriegebietes-West an den Bahnhof Entwürfe in den Gremien präsentiert. Die Vorentwurfsplanung für die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes und einer Fußgängerunterführung erfolgte durch das Architekturbüro Rosenstiel aus Freiburg. Diese Planungen wurden allerdings nicht realisiert. Nachdem die Deutsche Bahn im Oktober 2013 nach intensiven Verhandlungen zugesichert hat, den Bahnhof bis zur Landesgartenschau im Jahr 2018 barrierefrei umzubauen, wurde auch die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes wieder aktuell. Im Juni 2014 beauftragte die Verwaltung das Architekturbüro GJL, welches bereits im Jahr 2007 einen Entwurf für eine Fußgängerbrücke über die Gleise erstellte, einen Gestaltungsvorschlag für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes zu erarbeiten, der den politisch gesetzten Finanzrahmen von rund 1,5 Millionen Euro einhalten soll. Dabei soll eine Erschließung des Bahnhofs mit Bus und Taxi sowie eine Verkehrsführung des motorisierten Individualverkehrs auf kürzerem Wege berücksichtigt werden. Der Gestaltungsvorschlag des Architekturbüros GJL sieht nach Absprache mit der Stadtverwaltung drei Maßnahmen (Position 01-03) und zwei weitere optionale Maßnahmen (Option 01-02) vor. Die Kostenschätzung sowie die Entwürfe sind der Anlage zu entnehmen. Im Folgenden werden die Maßnahmen erläutert. Position 01, Neubau ZOB, zentraler Omnibusbahnhof Die Kostenposition 01 beinhaltet die Verlegung des Busbahnhofs mit einem Neubau auf der jetzigen Parkfläche vor dem Bahnhofsgebäude (s. Anl. 1), der mit rund 1,2 Millionen Euro zu Buche schlagen würde (s. Anl. 3). Der Busbahnhof soll insgesamt sechs Bussen Platz bieten und durch den neuen Standort kurze Wege zu den Bahnsteigen ermöglichen. Die sog. Sägezahnaufstellung auf der Bahnhofsseite ermöglicht eine komfortable Anfahrt für die Busse (zwei Solobusse und ein Gelenkbus), ein durchgehender Bussteig auf der Straßenseite garantiert Flexibilität in Bezug auf die Buslänge. Ergänzt wird der Busbahnhof durch zwei Bussteige östlich der Fahrradboxen, die sowohl als Liegeplätze oder Bedarfshaltestellen genutzt werden können als auch einen potenziellen Fernbushalt ermöglichen. Die Taxistellplätze bleiben unverändert und befinden sich nach wie vor unmittelbar vor dem Bahnhofsgebäude. Die Straße „Bahnhofsplatz“ erhält im Zuge der Neutrassierung eine Breite von 7,50 m, so dass eine Anlage von Schutzstreifen für den Radverkehr im Straßenkorridor möglich ist. Position 02, Umbau Knotenpunkt Schwarzwald-/ Vogesenstraße / Bahnhofplatz Weiterer Bestandteil der Planung ist die Umgestaltung des Knotenpunktes Schwarzwaldstraße/Vogesenstraße/Bahnhofsplatz für eine bessere Verkehrsführung sowohl des Individualverkehrs (Kfz-Verkehr, aber auch Radverkehr) als auch des Busverkehrs. Zwei Varianten wurden diesbezüglich erarbeitet. Die erste Variante sieht eine abknickende Vorfahrtstraße mit Unterordnung der Vogesenstraße vor (s. Anl. 1). Sie ermöglicht eine durchgängige und bevorrechtigte Führung aller Verkehrsströme vom Busbahnhof und den Fahrradboxen in Richtung Innenstadt bzw. andersherum. Die Investitionskosten lägen bei rund 210.000 Euro (s. Anl. 3). Drucksache 294/2014 1. Ergänzung Seite - 3 - Die zweite Variante sieht einen Kreisverkehr vor (s. Anl. 2). Bei dieser Knotenpunktform sind alle Verkehrsströme gleichberechtigt. Sie wäre mit Investitionskosten von rund 306.000 Euro etwas teurer als die erste Variante (s. Anl. 3). Hier ist aus Kostengründen abzuwägen, welche Variante zur Ausführung kommen soll. Position 03, Umbau der bestehenden Bushaltestelle zu PKW-Stellplätzen Die Erweiterung des bestehenden Parkplatzes auf der Fläche des Busbahnhofs würde die Planung / den Umbau des Bahnhofsvorplatzes komplettieren und könnte in zwei Ausbaustufen umgesetzt werden. Eine erste Ausbaustufe sieht eine Markierung von Längsparkständen entlang des Bussteiges und einen Erhalt der Senkrechtparkstände der Deutschen Bahn vor (s. Anl. 1), eine zweite Variante ein Entfernen des Bussteigs und eine Markierung von Schrägparkständen (s. Anl. 2). Diese Variante wäre nur in Abstimmung mit der DB umsetzbar, da eine Nutzung der bahneigenen Parkplätze hinter dem westlichen Bussteig senkrecht zum Bahnsteig nicht mehr möglich wäre. Die Investitionskosten für die Realisierung der ersten Ausbaustufe würden sich auf rund 250.000 Euro belaufen, für die zweite Ausbaustufe wären zusätzlich 60.000 Euro notwendig (s. Anl. 3). Die Entscheidung über die Ausgestaltung des Parkplatzes kann erst nach Abstimmung mit der DB getroffen werden. Die Gesamtinvestitionssumme würde sich bei diesen drei Baumaßnahmen je nach Wahl der Variante bei der Knotenpunktumgestaltung bzw. der Ausbaustufe des Parkplatzes auf 1,716 Millionen Euro bis 1,872 Millionen Euro belaufen. Optionale Maßnahmen Neben diesen drei Kostenpositionen wären noch weitere optionale Maßnahmen möglich. Dazu zählen die Neugestaltung der Grünanlage als Option 01 für rund 198.000 Euro (bei Wegfall des Brunnens) sowie die Sanierung von angrenzenden Flächen (öffentliche Fahrbahnbeläge und Gehwege Ostseite Bahnhofsplatz) als Option 02 für rund 133.000 Euro (s. Anl. 3). Da sich die Baumaßnahmen an der Schnittstelle zwischen städtischem Grund und bahneigenen Flächen bewegen würden, ergäben sich zudem zwei Eventualpositionen, die die Sanierung der bahneigenen Flächen zwischen der Südseite des Bahnhofs und dem Wohnhaus Vogesenstraße Nr. 3 für rund 134.000 Euro sowie den Umbau und die Neugestaltung des Freiraums zwischen dem alten und dem neuen Bahnhofsgebäude für rund 269.000 Euro beinhalten (s. Anl. 3). Diesbezüglich ist eine Abstimmung mit der Deutschen Bahn notwendig. Ebenfalls erforderlich ist eine Abstimmung in Bezug auf den barrierefreien Umbau des Bahnhofs in Bezug auf die Gestaltung der Übergangsbereiche zwischen Bahnhofsgelände / Bahnsteigen und Bahnhofsvorplatz. Drucksache 294/2014 1. Ergänzung Seite - 4 - Anbindung Industriegebiet-West Die seit langem gewünschte Anbindung für Fußgänger und Radfahrer aus dem Industriegebiet-West kann aufgrund des hohen finanziellen Aufwandes zunächst nicht realisiert werden und wird erst nach der Landesgartenschau vertieft bearbeitet. Um möglichst breit über den aktuellen Planungsstand zu informieren, wurden die Planungen zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes nach der Sitzung des Technischen Ausschusses am 3. Dezember 2014 noch im Stadtseniorenbeirat (10. Dezember 2014) sowie im Interkulturellen Beirat (5. Februar 2015) vorgestellt. Zudem wird eine Präsentation im Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderungen am 24. Februar 2015 erfolgen. Insgesamt sind die Planungen zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes bisher auf große Zustimmung gestoßen. Tilman Petters Sabine Fink Hinweis: Die Mitglieder des Gremiums werden gebeten, die Frage der Befangenheit selbst zu prüfen und dem Vorsitzenden das Ergebnis mitzuteilen. Ein befangenes Mitglied hat in der öffentlichen Sitzung den Verhandlungstisch, in der nichtöffentlichen Sitzung den Beratungsraum zu verlassen. Einzelheiten sind dem § 18 Abs. 1 – 5 Gemeindeordnung zu entnehmen.