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Beschlussvorlage (Ausbau der Friedrichschule zu einer 3-zügigen Gemeinschaftsschule)

                                    
                                        Beschlussvorlage
Amt: 501
Kammerer

Datum: 31.05.2016 Az.: 200. Ka

Drucksache Nr.: 155/2016

Beratungsfolge

Termin

Beratung

Kennung

Abstimmung

Ausschuss für Soziales, Schulen und
Sport

23.11.2016

vorberatend

nichtöffentlich

Haupt- und Personalausschuss

05.12.2016

vorberatend

nichtöffentlich

Gemeinderat

19.12.2016

beschließend

öffentlich

Beteiligungsvermerke
Amt
Handzeichen

603

Eingangsvermerke
Oberbürgermeister

Erster Bürgermeister

Bürgermeister

Haupt- und Personalamt
Abt. 10/101

Kämmerei

Rechts- und
Ordnungsamt

Betreff:

Ausbau der Friedrichschule zu einer 3-zügigen Gemeinschaftsschule

Beschlussvorschlag:

1. Der Gemeinderat stimmt dem Ausbau der Friedrichschule zu einer 3-zügigen Gemeinschaftsschule zu.
2. Die Verwaltung wird beauftragt die 2014 begonnene Grundlagenermittlung für das
Vorhaben abzuschließen und ein Verfahren gemäß der Verordnung über die Vergabe
öffentlicher Aufträge (VgV) zur Findung eines Architekturbüros durchzuführen.

Anlage(n):
Anlage 1 - 1 - Entwicklung der Schülerzahlen
Anlage 1 - 2 - Entwicklung der Schülerzahlen
Anlage 2 - Raumbestand
Anlage 3 - Grundriss 1. OG
Anlage 3 - Grundriss 2. OG
Anlage 3 - Grundriss EG
Anlage 4 - Schreiben vom Schulamt Offenburg

BERATUNGSERGEBNIS

Sitzungstag:

Bearbeitungsvermerk

 Einstimmig  lt. Beschlussvorschlag  abweichender Beschluss (s. Anlage)
 mit Stimmenmehrheit

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthalt.

Datum

Handzeichen

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Begründung:
Schulentwicklung/Genehmigung Raumprogramm
Mit Erlass vom 02.02.2015 wurde die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule an der Friedrichschule
in Lahr zum Schuljahr 2015/2016 genehmigt.
Mit der Antragstellung zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule hat der Gemeinderat im Grundsatzbeschluss vom 28.04.2014 einem zwei- bis dreizügigen Ausbau der Friedrichschule zu einer
Gemeinschaftsschule auf der Grundlage der bereits vorliegenden Raumkonzepte und vorbehaltlich
der weiteren Entwicklung der Schülerzahlen zugestimmt. Weiterhin wurde vereinbart, dass über die
Details des Ausbaus der Gemeinderat im Jahr 2016 entscheiden soll.
Auf der Grundlage der zwischenzeitlich vorliegenden Planungs- und Prognosedaten zur Beurteilung
des künftigen Ausbaus der Friedrichschule gehen die Stadt Lahr und auch das Staatliche Schulamt
Offenburg davon aus, dass sich die Friedrichschule in Lahr als dreizügige Gemeinschaftsschule langfristig etablieren wird. Im gemeinsamen Planungsgespräch vom 25.04.2016 wurde festgelegt, dass
auf dieser Basis ein entsprechendes Raumprogramm beim Regierungspräsidium Freiburg beantragt
werden soll.
Folgende Faktoren sind für die Beurteilung einer 3-zügigen Entwicklung an der Friedrichschule als
Gemeinschaftsschule maßgebend:


Im Antragsverfahren wurden für die prognostizierten Schülerzahlen zur künftigen Gemeinschaftsschule die voraussichtlichen Entwicklungen der Schülerübergänge in der Stadt Lahr
und im Einzugsbereich der Raumschaft IVb der regionalen Schulplanung zu Grunde gelegt.
Danach ist bei der künftigen Planungsgröße für eine GMS in Lahr bei den zu erwartenden
Schülerzahlen von einem durchschnittlichen Jahrgang von 108 Schüler/innen auszugehen.



Für das Schuljahr 2016/2017 liegen bei der Friedrichschule 51 Anmeldungen zur 5. Klasse
GMS vor. In diesem Jahrgang sind auch noch Schüler/innen der Vorbereitungsklassen zu berücksichtigen, weshalb das Staatliche Schulamt zum Schuljahresbeginn auch 3 Parallelklassen genehmigt hat.



Im Rahmen der Inklusion soll die Friedrichschule künftig auch ehemalige Schüler/innen der
Sprachheilschule (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, Förderschwerpunkt Sprache) aufnehmen. Pro Jahrgang sind hier 4 bis 5 Schüler/innen zusätzlich zu berücksichtigen.



Bei der langfristigen Entwicklung der 4-Klässlerzahlen in Lahr zeichnet sich ab dem Jahr
2021/2022 ein sprunghafter Anstieg bei einem durchschnittlichen Jahrgang von 462 Schüler/innen ab. Bis dahin werden sich die Jahrgänge noch auf einem Niveau von rund 412 Schüler/innen bewegen (Anlage 1). Dabei ist bei der langfristigen Beurteilung der Schülerzahlen ein
weiterer Zuzug, bedingt durch zahlreiche Baugebiete, noch nicht berücksichtigt (ca. 25 Schüler/innen zusätzlich pro Jahrgang). Gerade im Einzugsbereich der Friedrichschule (Geroldseckerschule und Luisenschule) ist ein spürbarer Anstieg der Schülerzahlen zu erwarten.



Die Übergangquoten zum Gymnasium liegen in Lahr in den letzten Jahren bei 36,8% (2011),
35,4% (2012), 36,0 % (2013), 34,5 % (2014), 36,6 % (2015), 33,3 % (2016 vorläufig) und damit teilweise deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Bei den weiteren Planungen wird davon
ausgegangen, dass ca. 65 % der Lahrer 4-Klässler eine Werkrealschule, Realschule oder
Gemeinschaftsschule besuchen werden. Für die Jahre 2016/2017 bis 2020/2021 wäre dies ein
durchschnittlicher Jahrgang von 266 Schüler/innen und ab 2021/2022 300 Schüler/innen. Die

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Abwanderung von Schüler/innen der Sekundarstufe I im Bereich der WRS, GMS und Realschule in das Umland und zur Freien Ev. Schule, Lahr wird in den nächsten Jahren bei ca. 25
% liegen (Tendenz abnehmend). Demnach wird sich die Anzahl der Parallelklassen (Klasse 5)
auf insgesamt 7-8 belaufen. Im Einzugsgebiet der Friedrichschule (Kernstadt Ost) sind dauerhaft 3 Parallelklassen zu erwarten. Abhängig von der weiteren Entwicklung der TheodorHeuss-Schule, Werkrealschule, kann die Otto-Hahn-Realschule dauerhaft 4- bzw. 5-zügig geführt werden.
Das Regierungspräsidium Freiburg hat mit Schreiben vom 03.06.2016 ein vorläufiges Raumprogramm für die 3-zügige Gemeinschaftsschule an der Friedrichschule in Lahr genehmigt und damit die
räumlichen Voraussetzungen bzw. das Erweiterungspotenzial für einen entsprechenden Ausbau
grundsätzlich anerkannt.
Insgesamt wurde durch das Regierungspräsidium Freiburg unter Berücksichtigung des vorhandenen
Raumbestands (Anlage 2) eine Programmfläche für Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen von
1.340 m² festgestellt:
1. Allgemeiner Unterrichtsbereich =
2. Fachspezifischer Unterrichtsbereich=
3. Lehrer- und Verwaltungsbereich=
4. Gemeinschaftsbereich=
5. Zuschlag Inklusion=

482 m²
100 m²
238 m²
170 m²
350 m²

Summe:

1.340 m²

Das Staatliche Schulamt Offenburg hat in seiner schriftlichen Stellungnahme vom 26.08.2016 ebenfalls die Schulentwicklung der Friedrichschule zu einer 3-zügigen Gemeinschaftsschule bestätigt (Anlage 4).
Raum- und Ausstattungskonzept für den Ausbau der Friedrichschule
Um den erforderlichen bedarfsgerechten Ausbau zu einer dreizügigen Gemeinschaftsschule zu überprüfen, wurde im Januar/Februar 2014 in Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro ein umfassendes Raum- und Baukonzept erstellt. Dabei wurde das gesamte Schulgebäude mit
dem vorhandenen Raumbestand in die Untersuchungen miteinbezogen und auch die in den
nächsten Jahren in der Friedrichsschule anstehenden Maßnahmen innerhalb des vom Gemeinderat
beschlossenen Schulsanierungsprogramms.
In der für den 3-zügigen Ausbau vorgesehenen Konzeption sind folgende Programmflächen in einer
Schulerweiterung vorgesehen:
Mensa mit zusätzlicher Fläche
für den GTS-Bereich:
ca. 220 qm
- Projektraum Theater:
ca. 70 qm
- Projektraum Musik:
ca. 70 qm
- Nebenraum/Lager:
ca. 28 qm
- Küche:
ca. 60 qm
- Nebenraum Küche:
ca. 30 qm
- 6 Lerngruppenräume (72 qm): ca. 432 qm
- 2 Nebenräume
ca. 46 qm
Programmfläche:
ca. neu 956 qm
Durch Maßnahmen im Bestand werden zusätzlich 2 Lerngruppen- bzw. Gruppenräume geschaffen.
Die Einrichtung eines weiteren Fachraums für Physik, Chemie und Biologie ist ebenfalls vorgesehen.

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Die geforderte Barrierefreiheit wird durch den Einbau eines Aufzugs und einem neuen barrierefreien
Zugang gewährleistet. Alle sanierten Räume werden mit Schallschutzdecken versehen.
Das Raumkonzept (Grundrisse) für einen 3-zügigen Ausbau ist als Anlage 3 beigefügt.
Die vorhandenen Klassenräume (künftig Lerngruppenräume und Gruppenräume) werden abschnittsweise im Rahmen des Schulsanierungsprogramms der Stadt Lahr saniert und neu ausgestattet. Bereits 2014 wurde mit 3 Räumen begonnen. Bis zum Abschluss der Sanierungsmaßnahmen
2017/2018 werden im Altbestand 14 Räume saniert sein.
Fortschreibung der Kostenentwicklung
Die Kosten für den Ausbau der Friedrichschule zu einer 3-zügigen Gemeinschaftsschule wurden bei
Erstellung der Konzeption (Grobkostenschätzung Stand März 2014) auf ursprünglich ca. € 4.480.600
zzgl. einer geschätzten Baukostensteigerung von 3% jährlich bis zur tatsächlichen Bauzeit geschätzt.
Zwischenzeitlich erfolgte eine Aktualisierung der Grobkostenschätzung (Stand: 06.06.2016):
Bruttogeschossfläche 1.716 m²
Vorbereitende Maßnahmen / Arbeiten am Bestand
KG 200 + 300 + 400
KG 500 Außenanlagen
KG 600 Ausstattung incl. Koch- und Spülküche
Unvorhergesehenes (ca. 3%)
KG 700 Baunebenkosten (ca. 25%)
Gesamtkosten

250.000,- €
3.550.000,- €
65.000,- €
375.000,- €
120.000,- €
1.100.000,- €
5.460.000,- €

Die vorliegenden Zahlen beinhalten eine Baukostensteigerung von jährlich 3% (rund 350.000,- Euro)
seit 2014 bis zu einem voraussichtlichen Baubeginn in 2017.
Auswirkungen auf die Baukosten hat zudem die Novellierung der Energieeinsparverordnung EnEV.
Durch das Inkrafttreten der neuen EnEV 2014 müssen seit Januar 2016 neu gebaute Wohn- und
Nichtwohngebäude noch höhere energetische Anforderungen erfüllen. Der zulässige Wert für die
Energieeffizienz (Jahres-Primärenergiebedarf) wurde um 25 Prozent gesenkt. Die Wärmedämmung
der Gebäudehülle muss zudem im Schnitt etwa 20 Prozent besser ausgeführt werden. Die Verschärfung der EnEV in 2016 wurde mit rund 140 €/m² Nutzfläche auf die Baukosten angesetzt. Dies bedeutet bei einer Nutzfläche von 1.500 m² 210.000,- Euro.
Die Honorare für Architekt, Tragwerksplaner und Haustechnikplaner wurden entsprechend der aktualisierten Baukosten angepasst.
Auswirkungen der voraussichtlichen Kostenentwicklung auf die mittelfristige Finanzplanung
Im Haushaltsplan 2016 mit mittelfristiger Finanzplanung bis zum Jahr 2019 ist für das Vorhaben bislang ein Betrag in Höhe von insgesamt € 3.600.000,- eingeplant. Hierbei handelt es sich um einen
zahlenmäßigen Mittelwert bezogen auf einen 2- bzw. 3-zügigen Aus-/Umbau der Friedrichschule zur
Gemeinschaftsschule (Basis Kostenprognose Gemeinderatsvorlage Nr. 75/2014 vom 08.04.2014),
da zum damaligen Zeitpunkt noch nicht erkennbar gewesen ist, ob eher die 2- oder 3-zügige Ausbauvariante zum Tragen kommen wird. Unter Berücksichtigung der aktuellen Kostenfortschreibung
und höherer Schulbauförderung ergibt sich im Vergleich zur aktuellen Finanzplanung ein Mittelmehrbedarf in Höhe von € 1.660.000,-, mit der Folge, dass sich dadurch die planerische Neuverschuldung
um diesen Betrag erhöhen würde.

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Dennoch spricht sich die Verwaltung mit Blick auf die Dringlichkeit der Maßnahme und unter Berücksichtigung der künftigen finanziellen Eckdaten für folgende zeitliche Realisierung des Projekts aus:
Planung und Beauftragung von Fachingenieuren:
2016:
€ 250.000,00 (Bildung eines Haushaltsrestes)
2017:
€ 1.000.000,00 (€ 500.000,00 Ansatz, € 500.000,00 VE)
Bauphase:
2018:
2019:
2020:

€ 2.000.000,00 (Ansatz)
€ 1.710.000,00 (Ansatz)
€ 1.000.000,00 (Ansatz)

Gesamtsumme:

€ 5.460.000,00

Weiteres Verfahren
Auf der Grundlage des Beschlusses zum 3-zügigen Ausbau der Friedrichschule wird die Verwaltung
beauftragt die 2014 begonnene Grundlagenermittlung für das Vorhaben abzuschließen und ein Verfahren gemäß der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV) zur Findung eines Architekturbüros durchzuführen. Wie bereits ausgeführt ist im Haushalt 2016 für die Durchführung eines
VgV-Verfahrens, eine Planungsrate in Höhe von € 250.000,- eingestellt.

Guido Schöneboom
Erster Bürgermeister

Günter Evermann
Amtsleiter

Harry Ott
Abteilungsleiter