Beschlussvorlage (Leitfaden klima- und umweltfreundliche Bauleitplanung)
19. März 2018
ANLAGE: Leitfaden klima- und umweltfreundliche Bauleitplanung Mit dem tabellarischen Leitfaden klima- und umweltfreundliche Bauleitplanung wird insbesondere durch das Stadtplanungsamt abgeprüft, ob die Bedingung des Beschlusses zur klima- und umweltfreundlichen Bauleitplanung erfüllt ist und die Klima-Belange in der Bauleitplanung angemessen berücksichtigt wurden. Eine Prüfung nach diesem Leitfaden ist verpflichtend. Bei der Prüfung müssen selbstverständlich auch alle weiteren Belange berücksichtigt und untereinander abgewogen werden. FLÄCHENNUTZUNGSPLAN Lage geplanter Baugebiete Innenbereichsverdichtung Belüftungskorridore Standortplanung für Anlagen zur erneuerbaren Energieversorgung Freiflächenplanung Zweck • Solarenergetisch günstige Lage • Vermeidung von Mulden, Kuppen, Kaltluftschneisen und Nordhängen, um strukturell Energie einzusparen • Verkehrsvermeidende Siedlungsentwicklung, Stadt der kurzen Wege • Nähe zu Gas- und Fernwärmenetz, Drehstromleitungen • Nutzung bestehender Infrastruktur Erhaltung von Flächen für Naturschutz und Landwirtschaft • Prinzip der kurzen Wege • Klimaanpassung • • • • • Netzplanung zur Minimierung von Kosten und Leitungsverlusten Infrastrukturanbindung Konzentrationszonen (z.B. Windhöffigkeit) Grünflächen Klimawandelanpassungskonzept BEBAUUNGSPLAN Flächenplanung Art der baulichen Nutzung Maß der baulichen Nutzung Dachgestaltung, Fassadengestaltung, Gebäudetiefe Gebäudeausrichtung, Festsetzung der Bauweise, der überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksflächen, Baukörperstellung, Firstrichtungen, Nebenanlagen; Festsetzungen zur Bepflanzung Festsetzung der Baugrenzen, Festsetzung der Traufhöhe Zweck • Kurze Wege durch • gemischte Nutzungen • geeignete Zuordnung unterschiedlicher Nutzungen • Optimierte Kompaktheit der Gebäude verringert den Energieverlust durch die Gebäudehülle • Zu hohe Gebäudetiefe erhöht den Energiebedarf für Beleuchtung • Dachgestaltung ist relevant für Solarnutzung bzw. Gründach • Optimierte Ausrichtung zur Sonne und minimale gegenseitige Verschattung zur Erhöhung des Potenzials passiver Solarnutzung Ein helles Dach hat die größte Abstrahlung der einfallenden Sonnenenergie (AlbedoEffekt) und trägt damit sowohl mikroklimatisch, als auch atmosphärisch zur Verringerung der Wärmelast bei Schutz von Biodiversität, Wasserreservoirs und Agrarlandflächen Wasserrückhaltung und -aufnahme bei Starkregenereignissen Kohlenstoffspeicherung durch Vegetation und lokaler Abkühlungseffekt durch Evaporation (Option auf) Errichtung eines Wärmeverbunds Albedo-optimierte Dachflächen • Minimierung von Versiegelung • Sickerflächen • Grünplanung • Ggf. Festsetzung von Versorgungsflächen, -anlagen und -leitungen • Flächenausweisung für Zweck • Verkehrsflächen sollen bevorzugt zur Verfügung stehen: 1. Fußgängern und spielenden Kindern 2. Radfahrern und FahrradsharingSystemen 3. dem ÖPNV • Klimaanpassung, Verringerung der Wärmelast des lokalen Klimas und der Atmosphäre • Bäume: Windbarriere, Schattenbäume für Passanten, allerdings: Vermeidung der Verschattung von Häusern. lokaler Abkühlungseffekt durch Evaporation, ebenso wie Wasserflächen • Verringerung des CO2-Ausstoßes Öffentliche Verkehrsflächen Albedo-optimierte Verkehrsflächen Grünflächen Erzeugung u. Verteilung erneuerbarer Energie Bauliche und grünplanerische Anpassung an extreme Klimaereignisse (Schutz vor Hitze und Starkregen, Windbarrieren in Aufenthaltsbereichen) Flächen mit sozialer Bedeutung • Mobilität Zweck • Eine ausgewogene Mischung und Zuordnung von Nutzungsarten verringert den Verkehrsbedarf • Wegeführung an den Bedarf von Rad- und Fußverkehr angepasst • Minimierung des stehenden Verkehrs und dessen Flächenbedarf • Gleichbehandlung unterschiedlicher Verkehrsarten • Räumliche Verknüpfung aller Mobilitätsangebote • Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge schafft die Voraussetzung für den Betrieb emissionsarmer Kraftfahrzeuge Baugebietsart Rad- und Fußwegenetz Parkraumschlüssel Gemeinschaftsparkplätze Mobilitätsstationen Stromanschlüsse an Parkplätzen Gebäudestandard Errichtung eines Wärmeverbunds Anschlusspflicht an Nah- oder Fernwärmenetz Zweck • Effizientere Wärmeversorgung im Vergleich zu Einzelheizungen bei geringerem Platzbedarf, nicht jedoch bei Passivhausbebauung oder geringerer Bebauungsdichte (hohe Leitungsverluste) • Hohe Partizipation ist Voraussetzung der Wirtschaftlichkeit eines energieeffizienten Verbundsystems. Eine A. sollte nur das letzte Mittel zu diesem Zweck sein und lässt sich nur dann durchsetzen, wenn der Netzbetreiber die öffentliche Hand ist