Beschlussvorlage (Forsteinrichtungswerk 2020 bis 2029 für den Lahrer Stadtwald)
Sitzung: Gemeinderat (10. Sitzung)
19. Oktober 2020
19. Oktober 2020
Sitzungsvorlage zur Forsteinrichtungserneuerung Forstbetrieb: Stadtwald Lahr Bau- u. Gartenbetrieb Lahr (BGL) Forstbezirk: 317 00018 Ortenaukreis Einrichtungsstichtag: 01.01.2020 Einrichtungszeitraum: 2020 - 2029 Inventurverfahren: temporäre BI Forstbetriebsnummer: Auswertung Erstellt am: 01.07.2020 Holzbodenfläche: 1288,2 ha Auswertungsebene: Gesamtbetrieb FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung ...............................................................................................................................................3 2 Zielsetzung ....................................................................................................................................................3 3 Zusammenfassung ........................................................................................................................................4 4 Zustand .........................................................................................................................................................6 5 6 4.1 Flächen ..................................................................................................................................................6 4.2 Baumarten .............................................................................................................................................7 4.3 Holzvorrat ..............................................................................................................................................8 4.4 Verjüngungsvorrat unter Schirm ...........................................................................................................9 4.5 Ökologische Parameter.........................................................................................................................9 Betriebsvollzug im abgelaufenen Forsteinrichtungszeitraum .....................................................................12 5.1 Vollzug Nutzung ..................................................................................................................................12 5.2 Vollzug Jungbestandspflege / Verjüngung ..........................................................................................13 Planung .......................................................................................................................................................14 6.1 Planung Nutzungen .............................................................................................................................14 6.2 Verjüngungsplanung ...........................................................................................................................14 6.3 Sonstige Planungen ............................................................................................................................15 7 Historische Daten ........................................................................................................................................16 8 Erläuterungen von Begriffen aus der Forsteinrichtung ...............................................................................17 FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 1 Vorbemerkung Für den öffentlichen Wald wird alle 10 Jahre eine mittelfristige Betriebsplanung -die Forsteinrichtung- durchgeführt. Stichtag der neuen Forsteinrichtung im Stadtwald Lahr ist der 1.1.2020. Die Forsteinrichtung ist durch einen dreiteiligen Verfahrensablauf gekennzeichnet. Der aktuelle Waldzustand wird erfasst und bilanziert -Waldzustand-. Die durchgeführten Maßnahmen des abgelaufenen Forsteinrichtungszeitraums werden überprüft und bewertet -Betriebsvollzug-. Darauf aufbauend wird ein konkreter Planvorschlag als Rahmen für die kommenden 10 Jahre entwickelt -mittelfristige Planung-. Grundlage für die Forsteinrichtung ist die Ende 2018 durchgeführte Betriebsinventur. Die detaillierte Erfassung des Waldzustands im Wald der Stadt Lahr erfolgte im Rahmen von Geländebegängen, alle Waldflächen wurden im Einzelnen begutachtet. Die Geländebegänge haben im der zweiten Hälfte des Jahres 2019 zusammen mit dem Revierleiter stattgefunden. Mit der aktuellen Forsteinrichtungserneuerung liegt im Stadtwald Lahr die 18te Forsteinrichtung seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor. Sie ist Grundlage für die umfassend nachhaltige Bewirtschaftung des Stadtwaldes. Der Stadtwald Lahr ist Teil der Unteren Forstbehörde des Landkreises Ortenaukreis und wird vom Leiter der UFB, Herrn Pfüller, betreut. Revierleiter im Stadtwald ist Herr Heid. Das Forsteinrichtungswerk stellt einen fachlichen Vorschlag dar, über den der Waldeigentümer entscheidet. Dem Waldeigentümer wurden am 25.7.2020 im Rahmen eines Waldbegangs die Ergebnisse der Forsteinrichtung vorgestellt. • • • • • 2 Zielsetzung Waldeigentümerzielsetzung • Übergeordnetes Planungsziel sind stabile, risikoarme und funktionsgerechte Wälder als gesunde Waldökosysteme. Ökonomie Für den Stadtwald Lahr steht das betriebswirtschaftliche Ergebnis ausdrücklich nicht im Vordergrund. Daher wird kein finanzielles Ziel vorgegeben, die bisherigen jährlichen Defizite werden -insbesondere aufgrund der nach wie vor bestehenden Hypotheken des Orkans Lothar- akzeptiert. Die Baumartenpalette soll unter Berücksichtigung des Standortes so vielfältig wie möglich sein. Dabei soll der derzeitige Nadelbaumanteil von 1/3 langfristig erhalten werden. Die Baumarten und deren Mischung dient dem Ziel klimastabiler Wälder. Zur Erfüllung aller Aufgaben des Stadtwaldes ist die sachgemäße Unterhaltung der Wegeinfrastruktur Voraussetzung. Ökologie und Naturschutz Grundlage der Waldbewirtschaftung im Stadtwald ist eine naturnahe Waldbewirtschaftung. Im Grundsatz wird mit heimischen Baumarten gearbeitet, die Beimischung weiterer Baumarten wie Dgl oder REi hat im Stadtwald Tradition und leistet einen Beitrag zu Vielfalt und Stabilität der Wälder. Bei der Waldverjüngung hat die natürliche Verjüngung des Waldes Vorrang vor der Pflanzung, wichtig sind dabei angepasste Wildbestände. Vorgaben der Managementplanung im FFH-Gebiet sowie Naturschutzziele als konkrete Biotopschutzmaßnahmen sind integrativ Teil der ordnungsgemäßen Waldnutzung. Möglichkeiten zu Ausgleichsflächen im Wald bis hin zu Bereichen zur Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts werden aufgezeigt. Soziales Die Bedeutung des Stadtwaldes als Erholungsraum und die Erholungsfunktion sind für den Waldeigentümer von hoher Bedeutung. Dazu zählt auch ein gepflegtes Wegenetz mit Erholungseinrichtungen und Sichtbeziehungen. Zudem ist der Stadt die Beschäftigung eigener Waldarbeiter zur Umsetzung betrieblicher Maßnahmen wichtig. FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 3 Zusammenfassung Zustand Der Stadtwald Lahr hat eine Gesamtbetriebsfläche von 1351,7 ha. Die Betriebsfläche hat infolge von Ankäufen und Waldzugängen zugenommen. Die Holzbodenfläche beträgt 1288,2 haH. Davon sind 1231 haH produktive Waldfläche, 57 haH sind extensive Waldbereiche, kein Nichtwirtschaftswald. Der Stadtwald erfüllt eine Vielzahl von Funktionen. Neben der der Holzproduktion auf einer Fläche von 1231 ha ist der Wald vor allem für die Wasserschutzfunktion -29%-, die Klimaschutzfunktion 62%- sowie die Erholungsfunktion ->95%- bedeutsam. Der Stadtwald liegt nahezu vollständig im Naturpark Mittlerer Schwarzwald. Naturschutzgebiete bzw Natura 2000-Gebiete reichen auf 1/3 der Waldfläche in den Stadtwald Lahr hinein, ein Teilbereich des Stadtwaldes liegt im Landschaftsschutzgebiet. Etwa 1/3 der Waldfläche sind durch gute bis sehr gute, 63% durch mittlere und mäßige und nur 6% durch ausgesprochen matte und schwache Waldstandorte geprägt. Ohne Zutun des Menschen würde sich im Stadtwald Lahr die Buche, örtlich mit der Eiche und mit der Tanne durchsetzen. Das Baumartenverhältnis setzt sich aktuell zu 34% aus Nadelbäumen und zu 66% aus Laubbäumen zusammen. Das langfristig angestrebte Ziel liegt bei 35% Nadel- und 65% Laubbäumen. Die Hauptbaumarten im Stadtwald Lahr sind die Buche mit 37 und die Traubeneiche mit 11%, Fichte, Tanne und Douglasie haben Anteile von jeweils 8% bis 11% an der Waldfläche. Bergahorn, Esche, Roterle, Kiefer und Lärche sowie sonstige Laubbäume sind mit Anteilen von 1% bis 5% beteiligt. Die Waldentwicklungstypen spiegeln die vorkommenden Hauptbaumarten wider. Führend sind der Bu-Lb- und der Bu-Nd-Mischwald mit zusammen 40% der Waldfläche. Der klimalabile Ta- bzw FiMischwald auf 24% und der Dgl-Mischwald auf 12% der Waldfläche bilden die nadelbaumgeprägten Teilflächen ab. Neben dem SLb-Mischwald gibt es TEi- bzw SEi-Mischwälder sowie Kie-Mischwälder. Der Vorrat im Stadtwald Lahr hat nach sturmschadensbedingter Abnahme im vergangenen Jahrzehnt leicht auf 271 Vfm/haH zugenommen. Die aktuelle Wuchsleistung liegt bei 11,4 Vfm/J/ha bzw 9,1 Efm/J/ha Waldfläche. Der Altersaufbau des Stadtwaldes Lahr im Vergleich zur modellhaften Normalfläche zeigt eine unterdurchschnittlichen Ausprägung der Durchforstungs- und Vorratspflegebestände der AKL IV bis AKL V. Überdurchschnittlich in der Flächenausstattung hingegen sind die jungen Bestände der AKL I. Dauerwald wurde nicht ausgewiesen. Auf 84 ha oder 19% der älteren Wälder finden sich Naturverjüngungsvorräte. Der Naturverjüngungsvorrat besteht weit überwiegend aus Buche und Bergahorn, Nadelbäume und hier va die Tanne machen nur 16% am Verjüngungsvorrats aus. Wildverbiss spielt lokal eine Rolle, im Einzelfall sind Wildschutzmaßnahmen notwendig. Vollzug Der Vollzug, sowohl bei der Holznutzung wie auch in der Verjüngungsaktivität, wird durch klimalabile Waldbestände und das Eschentriebsterben geprägt. Im vergangenen Forsteinrichtungszeitraum wurden im Stadtwald Lahr 85.630 Efm Holz genutzt. Dies sind 6,7 Efm/J/ha Wirtschaftswald und 107% der letzten Nutzungsplanung. Mit 11% entfiel ein bisher vergleichsweise geringer Anteil auf zufällige Holznutzungen, die zufälligen Nutzungen infolge von Sturmschäden überwiegen. Waldverjüngung erfolgte auf insgesamt 138,8 ha, deutlich mehr als geplant. 3/4 der Verjüngungsfläche stammen aus Naturverjüngung, die restliche Fläche aus Pflanzung in Verjüngungsbereichen. Im Stadtwald Lahr wurden in der vergangenen Forsteinrichtungsperiode 377 ha gepflegt und 715 ha mit durchschnittlich 57 Efm/ha durchforstet. Der Pflegezustand ist gut, Durchforstungsreserven bestehen allenfalls punktuell. Wertästung ist in der vergangenen Planungsperiode mit rund 720 Stück und Schwerpunkt in der Douglasie erfolgt. Planung Für das kommende Jahrzehnt wird für den Stadtwald Lahr eine Nutzung von 105.000 Efm geplant, ein Hiebssatz von 8,1 Efm/J/ha Waldfläche. Insgesamt liegt der Nutzungsansatz leicht unter dem Niveau des laufenden Zuwachses. Mit 2/3 der Nutzung ist ein deutlicher Schwerpunkt in der Verjüngungsnutzung geplant, 1/3 sind als steuernde Durchforstung -positive Förderung in der Jungdurchforstung bzw freie Hochdurchforstung in der Altdurchforstung- in der Vornutzung. Die intensive Durchforstung der Sturmfolgebestände ist eine Hauptaufgabe der Planungsperiode. Der Umbau der klimalabilen Waldteile führt zu einer anspruchsvollen Verjüngungsplanung. Waldverjüngung ist auf 158,9 ha geplant, zu 50% aus Naturverjüngung und mit 81,1 ha ergänzendem Anbau von Douglasie, Trauben- sowie Stieleiche und einer breiten Palette weiterer Laubbaumarten. Pflege von Jungbeständen ist auf 237 haH und steuernde Durchforstungen sind auf 812 haH mit durchschnittlich 41 Efm/haH und einem Turnus von 1,4 geplant. Weitere Wertästung von rund 5.900 Bäumen, sowohl der Douglasie aber auch von Laubbäumen wie der Eiche werden geplant. FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Steckbrief Zustand Menge Einheit Forstliche Betriebsfläche* 1.351,7 ha davon Holzbodenfläche 1.288,2 ha Anteil Extensiv an der Holzbodenfläche 4 % Anteil Nichtwirtschaftswald an der Holzbodenfläche 0 % 271 Vfm/ha 19 % Menge Einheit 8,1 Efm/J/ha 104.990 Efm 105.000 Efm 9,1 Efm/J/ha Jungbestandspflege 237,3 ha Arbeitsfläche Verjüngungsplanung 158,9 ha davon Naturverjüngung 77,8 ha davon Anbau 81,1 ha 0,0 ha Vorrat Anteil Verjüngungsfläche unter Altbäumen in Beständen > 60 Jahre ĂƵŵĂƌƚĞŶĂŶƚĞŝůĞ Ś ϲй dĂ ϵй ƐEď ůƂƘĞ ϰй Ϯй Ɛ>ď ϭϭй Őů ϵй ŝ ϭϭй Planung Ƶ ϯϳй &ŝ ϭϭй Hiebsatz Gerundeter Hiebssatz Laufender Zuwachs (lGz) Vorbau, Unterbau * Holzboden- und Nichtholzbodenfläche FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 4 Zustand 4.1 Flächen 4.1.1 Aufgliederung der Forstlichen Betriebsflächen Forstliche Betriebsfläche Holzboden Forsteinrichtungsstichtag Summe 01.01.2002 Wirtschaftswald Summe Forstliche Betriebsfläche Summe HolzbodenWirtschafts fläche wald AKlWald DauerWald Nichtwirtschaftswald* Nichtholzboden 1338,6 1286,8 1286,8 1284,4 2,4 0,0 51,8 01.01.2010 1.333,4 1.277,9 1.277,9 1.268,9 9,0 0,0 55,5 01.01.2020 1.351,7 1.288,2 1.288,3 1.288,3 0,0 0,0 63,5 +18,3 +10,3 +10,3 +19,4 -9,0 0,0 +8,0 Differenz *Nichtwirtschaftswald: BW: Bannwald; WR: Waldrefugium; BB: Bannwald in Biosphärenkernzone; BK: Biosphärenkernzone 4.1.2 Waldentwicklungstypen/Behandlungstypen nach Fläche Hektar Holzboden Nichtwirtschafts -wald Wirtschaftswald WET/ BHT Jpfl* JDf* ADf* Vpfl* N% <=40* N% >40* DW* Ext* (AKL) Ext* (DW) AKL DW Summe WET ha Anteil a Bu-Lb-Mischwald 49 95 30 32 13 69 20 309 24 b Bu-Nb-Mischwald 30 51 26 58 25 17 1 209 16 c SEi-Mischwald 16 1 17 1 d Dgl-Mischwald 19 55 58 28 160 12 e TEi-Mischwald 10 43 17 16 97 8 h BuntLb-Mischwald 44 38 9 2 43 164 13 1 1 1 10 4 17 1 43 105 50 35 k Kie-Mischwald n labile Fi Ziel Dgl 5 p Pa-Mischwald 1 5 11 4 5 29 55 4 304 24 1 2 12 1 Summe 212 393 191 186 54 194 57 Anteil % 16 31 15 14 4 15 4 1.288 100 100 * Jpfl: Jungbestandspflege; JDF: Jungdurchforstung; ADF: Altdurchforstung; Vpfl: Vorratspflege; N%<=40: Verjüngung mit Nutzung <= 40% vom Vorrat; N%>40: Verjüngung mit Nutzung > 40% vom Vorrat; DW: Dauerwaldnutzung; Ext: Extensiv 4.1.3 Standörtliche Grundlagen Die Distrikte östlich der Bahnlinie sind dem Wuchsgebiet Schwarzwald und hier dem Wuchsbezirk Schwarzwaldvorland zwischen Kinzig und Elz, dem Bergwald mit 89%, zugeordnet. Die Distrikte westlich der Bahnline sind dem Wuchsgebiet Oberrheinisches Tiefland, dem Wuchsbezirk Niederterasse und Flussaue FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 zwischen Kehl und Breisach, und hier dem Auewald mit 11% zugeordnet. Bergw schwache[RUBRIKENNAM 5% E] [PROZENTSATZ] Auew sehr gut Bergw mittlere bis gut schwächere 10% 24% [RUBRIKENNAM E] [PROZENTSATZ] Bergw sehr gut bis gut 21% Der Anteil sehr guter und guter Standorte nimmt 31% der Fläche ein. Es handelt sich um tiefgründige, frische bis feuchte, gut nährstoffversorgte tiefgründige Standorte (Auewald) sowie lehmige und frische bis grundfrische Standorte im Bergwald. Mittlere, meist mäßig frische lehmig sandige Standorte im Bergwald sind auf 39% der Fläche ausgewiesen. Sandige, zT versauerte Standorte im Bergwald wurden als mittlere schwächere Standorte (24%) erfasst. Daneben bestehen auf 5% der Waldfläche stark versauerte trocken Lagen, die als schwach eingestuft werden müssen. Nasse bzw. wechselfeuchte Standorte im Auewald. bestehen auf 1% der Fläche. 4.2 Baumarten 4.2.1 Baumarten Anteile/Zuwachs Baumartenfläche (% Hbfl) 2020 dGz100 Vfm/Jahr/ha 2010 lGz Vfm/Jahr/ha Fichte 11 13 17,1 19,2 Tanne 8 8 16,3 14,7 Douglasie 9 9 18,8 17,6 Kiefer 3 3 8,1 6,6 2 2 0,0 0,0 ((<0,5)) ((<0,5)) 8,5 8,4 Nadelbäume 33 35 16,6 16,5 Buche 37 33 9,2 9,2 Eiche (TEi SEi) 11 10 0,0 0,0 Bergahorn 6 4 6,8 5,7 Esche 3 6 6,5 6,0 Roterle 2 2 8,1 6,6 Edelkastanie 1 1 7,6 7,9 Birke 1 1 8,0 9,0 Strauch 2 1 0,0 0,0 ((4)) 3 8,6 8,3 65 62 8,7 8,4 2 ((2)) -- -- 11,6 11,4 Lärche (Elä Jlä) Sonstiges Nadelholz Sonstiges Laubholz Laubbäume Blöße Gesamtbetrieb *1: Elä *1 *2 *2: SEi, TEi, SAh, FAh, Er, HPa, SPa, Pop, Pa, HBu, Ul, Kir, TKr, SNu, Jug, Vb, Li, Rob, Wei, aPa FE-Stichtag 01.01.2020 4.2.2 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Baumartenflächen nach Altersklassen und Entwicklungsphasen (in ha) 350 300 250 200 150 100 50 0 BL Fi Ia Ib II III IV V Ta Dgl Kie Lä sNb *1 VI Bu VII Ei VIII ff BAh J Es W REr V Str P sLb *2 4.3 Holzvorrat 4.3.1 Vorratsentwicklung Jahr wirklicher Vorrat Betrieb insgesamt Vfm Vfm / ha Sollvorrat Optimalvorrat AKl-Wald DW AKl-Wald DW Vfm / ha Vfm / ha Vfm / ha Vfm / ha 2010 332.224 260 261 ((102)) 334 200 2020 348.886 271 271 0 390 350 Differenz +16.662 +11 +10 -- +5% +4% +4% 0% Differenz % FE-Stichtag 01.01.2020 4.3.2 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Vorratsstruktur nach Baumarten Baumartenvorrat Schwachholz (BHD 7 - 24,9) % Mittelstarkes Holz (BHD 25 – 49,9) % Starkholz (BHD 50) % Fichte 17 20 18 Tanne 11 7 11 Sonstiges Nadelholz 10 21 20 Summe Nadelholz 39 47 48 Buche 40 31 34 8 10 13 Sonstiges Laubholz 14 11 5 Summe Laubholz 61 53 52 Vorratsfestmeter % 67.202 19 161.449 46 120.235 34 Eiche (TEi SEi) 4.4 Verjüngungsvorrat unter Schirm 4.4.1 Verjüngungsvorrat unter Schirm nach Flächen insgesamt 2020 Bezugsfläche 2010 ha Anteil an der Hbfl ha Anteil an der Hbfl Alterklasse >= IV und Dauerwald 84 19 186 39 Auswertungsebene 152 12 208 16 Der Verjüngungsvorrat setzt sich zusammen aus Naturverjüngung, Saat, Vorbau und Unterbau. Abweichungen zur BI können sich durch unterschiedliche Flächengewichtungen ergeben 4.5 Ökologische Parameter 4.5.1 Waldfunktionen Waldfunktionen gesamt: Anteil an der forstlichen Betriebsfläche: 4.035 ha 298,5 % FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Abk insgesamt durch Gesetz / Verordnung förmlich festgelegt ha ha Wasser- und Quellschutzgebiete W 388 388 Bodenschutz B 26 26 Klimaschutz K 832 Immissionsschutz I 157 Sichtschutz S 8 Erholungswald Stufe 1a E1a 0 Erholungswald Stufe 1b E1b 639 Erholungswald Stufe 2 E2 701 Erholungswald gesetzlich Eg 0 BSG 0 davon Kernzone BSG-K 0 davon Pflegezone BSG-P 0 Biosphärengebiet Naturschutzgebiet / Naturdenkmal NSG / ND 0/0 VSG-Gebiet VSG 0 FFH-Gebiet FFH 483 483 Landschaftsschutzgebiet LSG 106 106 Naturpark NP 1.177 1.177 Bannwald BW 0 0 Schonwald SW 0 0 AUW PF 1+2 0 0 Auerhuhnrelevante Flächen Prio 1 + 2 4.5.2 Leitbiotoptypen nach Waldbiotopkartierung Gesamtbiotopfläche: Anteil an der forstlichen Betriebsfläche: Anzahl der Biotope: 85 ha 6,3 % 37 Anteil an GesamtBiotopfläche in % Fläche in ha Seltene, naturnahe Waldgesellschaft 4,7 4 Moorbereich / Feuchtbiotop 0,1 <0,5 Stillgewässer mit Verlandungsbereich 0,5 <0,5 Fließgew. m. naturnah. Begleitvegetation 48,9 42 Wald mit schützenswerten Tierarten 37,9 32 8,0 7 Naturgebilde 4.5.3 Natura 2000 Übersicht FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Anteil an der forstlichen Betriebsfläche in % Fläche in ha VSG-Fläche insgesamt: 0,0 0 FFH-Fläche insgesamt: 35,7 483 Lebensraumtypen insgesamt: 18,7 253 0,0 0 Anteil an Gesamt-LRTFläche in % Fläche in ha Hainsimsen-Buchenwald 33,3 84 Waldmeister-Buchenwald 66,4 168 0,2 1 Lebensstätten insgesamt: Lebensraumtypen Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 4.5.4 Alt- und Totholz / Habitatbäume Waldrefugien ha Habitatbaumgruppen Stück Totholz aktuell 17,5 Vfm/ha *1 einschließlich 3,6 Vfm/ha Wurzelholz % der Holzbodenfläche *1 Vorinventur 9,8 Vfm/ha FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 5 Betriebsvollzug im abgelaufenen Forsteinrichtungszeitraum 5.1 Vollzug Nutzung 5.1.1 Vollzug Nutzung nach Nutzungstypen Hauptnutzung Vornutzung ha 1 AFL* ha AFL Efm Dauerwaldnutzung ha AFL Efm Gesamt2 nutzung * Efm Efm Efm/J/ ha Plan Version 1* 3 793 40.433 435 39.207 7 271 79.911 6,3 Plan Version 2* 4 791 40.500 436 39.200 7 300 80.000 6,1 Vollzug* 5 715 40.569 392 45.027 1 34 85.630 6,5 Vollzug – Plan V2 -76 69 -44 5.827 -6 -266 5.630 <0,5 90 100 90 115 16 11 107 107 Vollzug in % Plan V2 *1 Arbeitsfläche ohne Jungbestandspflege-Fläche *2 inkl Vollzug sonstige Nutzung *3 ursprüngliche Planung der letzten Forsteinrichtungserneuerung, Pflanzzeitraum 10 Jahre *4 durch Zwischenprüfung oder Änderung des Forsteinrichtungszeitraums ggf. angepasste Planung *5 Vollzugszeitraum ist gesamter abgelaufener Forsteinrichtungszeitraum 5.1.2 Vollzug Nutzung: planmäßige und zufällige Ergebnisse Anteil in % Efm Planmäßige Hiebe (einschl aoN) 75.796 89 9.833 11 1.313 2 0 0 Insekten 3.221 4 Dürre, Pilze, Immission, Sonstige 1.278 1 85.630 100 Zufällige Nutzung Sturm Schnee, Duft, Eisbruch Summe 5.1.3 Betrieb Vollzug Nutzung nach Jahren 10000 Einschla g Hiebsatz ZN 9000 8000 7000 Efm 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 2010 2011 2012 2013 2014 Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 5.2 Vollzug Jungbestandspflege / Verjüngung Vorbau Jungbestandspflege Jungbestandspflege unter Schirm/ DW/gepl. VZ Ästung Stufe 1 Ästung Stufe 2+ ha ha ha ha Stück Stück Verjüngungszugang Anbau ha Plan Version 1 *1 109,5 41,1 0,0 383,6 0,0 1.670 540 Plan Version 2 *2 109,5 41,1 0,0 383,2 0,0 1.670 540 138,8 34,6 0,1 376,5 0,0 441 276 29,3 -6,5 0,1 -6,7 0,0 -1229 -264 84 0 98 0 26 51 Vollzug *3 Vollzug – Plan V2 Vollzug in % Plan V2 Stufe 2 127 Ästung Stufe3 *1 ursprüngliche Planung der letzten Forsteinrichtungserneuerung, Planzeitraum 10 Jahre *2 durch Zwischenprüfung oder Änderung des Forsteinrichtungszeitraums ggf. angepasste Planung *3 Vollzugszeitraum ist gesamter abgelaufener FE-Zeitraum FE-Stichtag 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 6 Planung 6.1 Planung Nutzungen 6.1.1 Planung Hiebsatz/Weiser Einheit AKL-Wald Efm/J/ha Gesamtbetrieb Dauerwald Wirtschaftswald Gesamtbetrieb 2020 2020 2010 8,1 8,1 8,1 6,3 Efm 104.990 104.990 104.990 79.911 Efm 105.000 105.000 105.000 80.000 dGz 100 Efm/J/ha 9,2 (0,0) *1 9,2 9,2 7,8 lGz Efm/J/ha 9,1 (0,0) *2 9,1 9,1 6,7 Periodischer *3 Zuwachs (BI) Efm/J/ha 271 271 260 Hiebsatz Hiebssatz gerundet Vorrat / haH 271 Vfm/ha *1 Bonitierung im Anhalt an Bonität vergleichbarer StoE des AKl-Waldes *2 im DW ist lGz = dGz100 *3 bezogen auf 40 Jahre 6.1.2 Planung Hiebsatz nach Nutzungstypen Vornutzung ha Hauptnutzung Efm/ha ha Efm/ha Dauerwaldnutzung ha Efm/ha Gesamtbetrieb ha Efm/ha Bestandesfläche * 584 57 492 146 0 0 1.076 98 Arbeitsfläche * 812 41 687 105 0 0 1.498 70 Turnus Gesamtmenge * ohne Jpfl-Fläche 1,4 1,4 0,0 1,4 33.126 Efm 71.864 Efm 0 Efm 104.990 Efm 32% 68% 0% 100 % ** einschließlich Jpfl-Masse 6.2 Verjüngungsplanung 6.2.1 Planung Verjüngungsmaßnahmen geplanter Verjüngungszugang* Anbau* Vorbau Saat davon DW davon DW Unterbau Zäunung insgesamt davon Blöße Anteil Nvj ha ha % ha ha ha ha ha 158,9 28,8 49 81,1 0,0 0,0 0,0 1,8 0,0 0,0 * wird nur im AKL-Wald geplant FE-Stichtag 01.01.2020 6.2.2 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Planung Verjüngungsziele des AKl-Waldes nach WET/ Baumarten WET / Baumart Summe Bu Dgl Ta SEi BAh REr sBA * ha ha ha ha ha ha ha ha a Bu-Lb-Mischwald 47,2 30,0 9,7 1,5 0,0 0,5 0,0 5,5 b Bu-Nb-Mischwald 18,1 9,3 5,4 2,0 0,0 0,1 0,0 1,3 c SEi-Mischwald 3,7 0,0 0,0 0,0 2,2 0,0 0,0 1,5 d Dgl-Mischwald 0,3 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 e TEi-Mischwald 3,8 1,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,2 40,8 0,0 0,0 0,0 10,4 7,4 5,5 17,5 2,2 0,3 1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5 41,1 7,6 14,3 9,6 0,0 2,8 0,2 6,5 1,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 1,1 Verjüngungsziel insgesamt (ha) 158,9 48,8 30,8 13,2 12,7 10,8 6,3 36,4 (%) 100% 31% 19% 8% 8% 7% 4% 23% h BuntLb-Mischwald k Kie-Mischwald n labile Fi Ziel Dgl p Pa-Mischwald Pflanzfläche aus Anbau Anbaufläche insgesamt (ha) 81,1 0,0 29,9 0,6 12,6 1,6 4,8 31,7 Anteil am Verjüngungsziel (%) 51% 0% 97% 4% 100% 15% 76% 87% * sBA: HPa, SNu, REi, Flu, TEi, HBu, Fi, Kir, EKa, Spe, SAh, Wb, Bul, Wa, FAh, Bi, ELä, WLi, Els, WNu, Kie, Es 6.3 Sonstige Planungen Jungbestandspflege Ästung AKl-Wald DW / unter Schirm / geplanter VZ Stufe 1 ha ha Stck Stck Bestandesfläche 212,4 **** 4.790 1.090 Arbeitsfläche 168,5 68,8 Vordringlich 20,2 Turnus 0,8 Stufe 2+ Wegebau Fahrwege Maschinenwege lfm lfm chtag: 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 Historische Daten Geschichtliche Entwicklung der Baumartenmischung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1876 1886 Fi Sitzungsvorlage und Allgemeiner Teil Ta 1896 Kie 1906 1926 Lä 1937 Dgl 1957 sNb Seite: 16 von 22 1968 Bu 1979 Ei 1989 BAh 2002 Es 2009 Pa 2020 sLb erstrebt BL FE-Stichtag: 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 8 Erläuterungen von Begriffen aus der Forsteinrichtung • Abteilung (Abt.) Die Abteilung ist eine Einheit der Waldeinteilung und wird mit arabischen Ziffern (1, 2, ...) und Gewannnamen bezeichnet. Ihre Größe beträgt i.a. zwischen 10 und 30 ha. Sie untergliedert die Distrikte*. • Altdurchforstung (ADf) Sie dient der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung durch Pflege und Auslese in Beständen* mit fortgeschrittener Höhenentwicklung. Behandlungstyp*. • Altersklassen (AKL) Die Bestände* werden ihrem Durchschnittsalter entsprechend in zwanzigjährige Altersklassen (I=120jährig, II=21-40jährig usw.) eingeteilt, wobei die Altersklasse I in 1a (1-10jährig) und 1b (11-20jährig) unterteilt werden kann. Das Altersklassenverhältnis in einem Betrieb zeigt den aktuellen Altersaufbau nach Baumarten. Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit* wird dieses mit einem idealen Altersaufbau (gleichmäßige Verteilung auf die Altersklassen) verglichen. • Altersklassenwald Der Altersklassenwald ist dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Waldbestände besonders im Hinblick auf das Alter ziemlich einheitlich zusammengesetzt sind. • Altersstufen (AST) Altersstufen umfassen jeweils 10 Jahre und untergliedern die Altersklassen* weiter. Z.B. bezeichnet a10 einen zwischen 91 und 100 jährigen Buchen-Bestand (a steht für den Waldentwicklungstyp* BuchenLaubbaum-Mischbestand). • Anbau (Ab) Anbau als Planungsgröße bezeichnet Planzungen als Verjüngungsart im Gegensatz zur Naturverjüngung*. • Arbeitsfläche (AFL) Die Arbeitsfläche wird für alle Holznutzungen und Jungbestandspflegen* angegeben. Sie ist die Fläche, die während des Planungszeitraums bearbeitet werden soll. Die Arbeitsfläche wird immer für den Einzelbestand angegeben. • Ästung Zur Werterhöhung und besseren Vermarktung des Holzes werden bei Bedarf bei stehenden Bäumen Äste entnommen. Hierbei unterscheidet die Planung die Stufe 1 (bis 5m Stammlänge) und Stufe 2+ (über 5m Stammlänge). Die Planung erfolgt nach Stück und in Stufen bezogen auf die Ästungshöhe. • Alt- und Totholz und Habitatbäume Habitatbäume* und Totholz werden als Biotopholz* zusammengefasst. Die zur Einhaltung der artenschutzrechtlichen Vorschriften vom Betrieb angewendeten Vorsorgekonzepte zur Berücksichtigung der besonderen artenschutzrechtlichen Bestimmungen des § 44 BNatSchG werden von der Forsteinrichtung übernommen. Die Konzepte können betriebsindividuell sein oder es findet das Alt- und Totholzkonzept (AuT) von ForstBW, das einen Nutzungsverzicht von kleineren Beständen (Waldrefugien*) und Baumgruppen (Habitatbaumgruppen*) vorsieht, Anwendung. • Bannwald Bannwälder sind Waldschutzgebiete nach § 32 Landeswaldgesetz. Bannwälder können sich ohne menschliche Einflüsse natürlich entwickeln und sind dadurch Anschauungsobjekte für die natürliche Waldentwicklung. • Baumarten (BA, BA-Anteil) Die Baumarten werden mit Abkürzungen bezeichnet: FE-Stichtag: 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 • Behandlungstyp (BHT) Behandlungstypen (BHT) fassen Bestände* eines Waldentwicklungstyps (WET*) zusammen, in denen im Planungszeitraum eine gleichartige waldbauliche Behandlung vorgesehen ist. Folgende BHT bestehen: - Jpfl (=Jungbestandspflege*): Förderung der Qualität und Mischungsanteile in jungen Beständen - JDF (=Jungdurchforstung*) und ADF (=Altdurchforstung*): Differenzierung nach Bestandeshöhe - Vpfl (=Vorratspflege*): Vorbereitung auf Verjüngungsnutzung - N%<=40: Ziel ist die Bestandesverjüngung durch eine Nutzung bis zu 40% vom Vorrat - N%>40: Ziel ist die Bestandesverjüngung mit Nutzung von mehr als 40% vom Vorrat - DW: Dauerwaldnutzung* - Ext (=Extensiv): Nutzungsmöglichkeiten wg. fehlender Erschließung oder Wuchskraft eingeschränkt - NiWiWa (=Nichtwirtschaftswald): vollständiger Nutzungsverzicht • Bestand Der Bestand ist ein Kollektiv von Bäumen, das eine einheitliche Behandlung erfährt. Er wird im Revierbuch und in der Karte* mit kleinem Buchstaben (Waldentwicklungstyp*) und der Altersstufen*-Ziffer oder 1 3 Dauerwaldphase* bezeichnet (a , b ,a V...). • Biotope Die von der Waldbiotopkartierung* abgegrenzten Biotope sind für die Forsteinrichtung bindend und werden bei der Planung berücksichtigt. FE-Stichtag: 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 • Biotopholz Bei Vorliegen einer Stichprobeninventur* können vorhandene Habitatbäume* und Totholzmengen ermittelt werden. • Blöße (BL) Waldfläche, die vorübergehend nicht mit Bäumen bestockt ist. • Bonität Die Bonität ist der Maßstab für die Zuwachsleistung* einer Baumart*. Sie wird als dGz 100 angegeben (Zuwachs*). • Dauerwald (DW), Dauerwaldnutzung Dauerwald ist eine Form des Wirtschaftswaldes, bei der die Holznutzung auf flächenhafte Räumungshiebe verzichtet. Durch das kleinflächig strukturierte Arbeiten und die Orientierung am Einzelbaum soll ein ungleichaltriger Waldaufbau entwickelt bzw. erhalten werden. Im Dauerwald erfolgt die Kennzeichnung neben dem Buchstaben des Waldentwicklungstyps* mit den Ergänzungen J (Jungwuchsphase), W (Wachstumsphase), V (Verjüngungsphase), P (Plenterwald) als Bezeichnung für die Struktur der Bestände*. • Derbholz Derbholz ist die oberirdische Holzmasse über 7 cm Durchmesser mit Rinde. • Distrikt (Distr.) Der Distrikt bezeichnet einen Waldteil und ist die erste Untergliederung des Forstbetriebs. • Dringlichkeit (Dringl.) / vordringliche Hiebsmaßnahmen Die Planung bewertet die Dringlichkeit der Behandlung. Die Forsteinrichtung unterscheidet die Stufen 0 und 1 (=vordringlich). Bestände der Stufe 1 sollen in den kommenden 5 Jahren bearbeitet werden. • Erntefestmeter (Efm) Maßeinheit für Planung, Einschlag, Verkauf und Verbuchung des Holzes. In der Praxis wird er errechnet, indem vom Vorrat* des stehenden Bestandes (gemessen in Vfm* mit Rinde) 20 % für Ernteverluste und für Rinde abgezogen werden. • Flächengliederung Forstliche Betriebsfläche alle Flurstücke, die der forstlichen Produktion dienen Davon Holzbodenfläche(haH) Gliedert sich in • Wirtschaftswald (tatsächliche Produktionsfläche) • Nichtwirtschaftswald (Bannwald, Biosphärenkernzone, Waldrefugium) Wirtschaftswald gliedert sich in • • Davon Nichtholzbodenfläche Altersklassenwald und Dauerwald nicht zur Holzerzeugung bestimmte Flächen wie Wege, Schneisen etc. • Forsteinrichtungszeitraum / Einrichtungszeitraum (FEZ) Umfasst i.d.R. 10 Jahre und beginnt mit dem Stichtag (z.B. 1.1.2019). • Habitatbäume Habitatbäume sind lebende Bäume mit ökologisch wertvollen Sonderstrukturen. • Habitatbaumgruppen Ausgewählte Baumgruppe, die dem natürlichen Zerfall überlassen wird. Habitatbaumgruppen sind gemeinsam mit den Waldrefugien Bestandteil des Alt- und Totholzkonzeptes* von ForstBW. FE-Stichtag: 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 • Hauptnutzung (HN) Maßnahmen im Altersklassenwald*, die eine Verjüngung vorbereiten (BHT*: Vpfl) bzw. die Bestände* verjüngen (BHT* N<40% bzw. BHT* N>40%). • Hiebsatz Der Hiebsatz ist die im Forsteinrichtungswerk festgesetzte planmäßige Holznutzung in Erntefestmeter* ohne Rinde für den Forsteinrichtungszeitraum*. Er gliedert sich in Nutzungen in der Vor-, Haupt- und Dauerwaldnutzung*. Für alle Holznutzungen wird die einzelbestandsweise Arbeitsfläche*, der Turnus* sowie ggfs. die Dringlichkeit* geplant. • Inventurverfahren Die Inventur erfasst die Zustandsparameter (Baumarten, Vorrat, Schäden, …) als wichtige Grundlage für das Controlling und die Planung. Folgende Verfahren werden unterschieden: • Schätzbetrieb: Erfassung der Parameter im Rahmen einer qualifizierten Schätzung durch die Forsteinrichtenden • Betriebsinventur (BI): Erfassung der Parameter in einem systematischen Stichprobennetz (=Stichprobeninventur) • Temporäre Betriebsinventur (tBI): Die Aufnahmepunkte sind nicht dauerhaft markiert • Permanente Betriebsinventur (pBI): Die Aufnahmepunkte sind dauerhaft markiert, wiederauffindbar und erlauben zusätzliche Auswertungen • Jungbestandspflege Sie dient der Förderung der Qualität und Mischungsanteile in jungen Beständen*. Behandlungstyp*. • Jungdurchforstung Sie dient der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung durch Pflege und Auslese in Beständen* mit weniger fortgeschrittener Höhenentwicklung. Behandlungstyp*. • Karten, forstliche Waldentwicklungstypenkarte: Hier werden die Bestände* mit ihren Baumarten*, Anteile von Mischungen und Altersklassen* farbig dargestellt. Zusätzlich enthält sie einige Informationen über die geplanten Maßnahmen. • Nachhaltigkeit Unter Nachhaltigkeit versteht man die Fähigkeit eines Forstbetriebes, dauernd und optimal die vielfältigen Leistungen des Waldes (Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion) zum Nutzen der gegenwärtigen und künftigen Generationen zu erfüllen. Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit ist eine der wichtigsten Aufgaben der Forsteinrichtung. • Natura 2000 Natura 2000 beinhaltet durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und als Vogelschutzgebiete (VSG) geschützte Flächen. Innerhalb der Gebiete sind Lebensraumtypen und Lebensstätten kartiert und werden in die Forsteinrichtung übernommen: Lebensraumtypen (LRT): Bezeichnet Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse als diejenigen Lebensräume, die im Bereich ihres natürlichen Vorkommens vom Verschwinden bedroht sind oder infolge ihres Rückgangs oder aufgrund ihres an sich schon begrenzten Vorkommens ein geringes natürliches Verbreitungsgebiet haben oder typische Merkmale in den biogeographischen Regionen aufweisen. Im Rahmen der Forsteinrichtung werden die Lebensraumtypen Waldmeister-Buchenwälder und HainsimsenBuchenwälder abgegrenzt. Lebensstätten (LS): im Zusammenhang mit den Managementplänen erfasste Lebensstätten besonders geschützter Arten. • Naturverjüngung (Nvj) Verjüngungsverfahren im Waldbau, bei dem sich die Bäume natürlich reproduzieren. Naturverjüngung entsteht durch selbstständige Saat von Bäumen oder durch vegetative Vermehrung (Stockausschlag). • Nutzung, Nutzungstypen Die planmäßige Nutzung wird durch den Plan der Forsteinrichtung festgesetzt. Sie wird weiter unterteilt nach Vor- Haupt- und Dauerwaldnutzungen. Bei der Betrachtung des Vollzuges werden daneben die zufällige Ergebnisse / Nutzungen, die durch verschiedene Schadereignisse unplanmäßig erfolgt sind, betrachtet. FE-Stichtag: 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 • Nutzungsansatz Holzmenge in Erntefestmeter*, die je Hektar Bestandesfläche im kommenden Jahrzehnt genutzt werden soll. Multipliziert mit der Fläche des Bestandes* ergibt sich die Masse insgesamt. • Nutzungsprozent Anteil des Vorrates*, der im kommenden Jahrzehnt genutzt werden soll. • Örtliche Prüfung Abnahme der Ergebnisse der Forsteinrichtung durch den Waldbesitzer. • Schonwald Schonwälder sind Waldschutzgebiete nach § 32 Landeswaldgesetz. Schonwälder werden gepflegt, um ein spezielles Schutzziel zu erreichen und langfristig zu erhalten. • Standort Die natürlichen Standorte der Wälder sind durch die forstliche Standortskartierung flächendeckend, systematisch bzgl. ihrer ökologischen Beschaffenheit erfasst. Diese Grundlage dient als Entscheidungshilfe für die Beurteilung der Stabilität (z.B. Klima, Sturmgefährdung) und weiteren Behandlung in der Forsteinrichtung. • Turnus Er gibt die Anzahl der Maßnahmen innerhalb des Planungszeitraums an. Turnus 1,5 bedeutet, auf 50% der Fläche sollen 2 Eingriffe stattfinden. • Verbiss In Betrieben mit einer Stichprobeninventur werden die Verbissschäden in Stufen erfasst. Hierbei bedeuten • • • Schwach: Verbiss bis 25% der Stammzahl Mittel: 25-50% der Stammzahl Stark: über 50% der Stammzahl • Verjüngungsvorrat unter Schirm Erfasst wird Naturverjüngung*, die sich noch unter dem Schirm der Altbäume befindet. • Verjüngungsziel Es gibt Aufschluss über die angestrebte Baumartenmischung des für die nächsten 10 Jahre geplanten Verjüngungszugangs*. Das Verjüngungsziel wird am Bestand auf standörtlicher Grundlage unter Berücksichtigung der Waldfunktionen* und betrieblichen Gesichtspunkten festgelegt • Verjüngungszugang (VZG) Plangröße über die im Forsteinrichtungszeitraum geplante Verjüngungsfläche (Fläche von Naturverjüngung* und Anbau*) • Vorbau Der Vorbau bezeichnet Pflanzung unter dem Kronenschirm von Altbäumen. • Vornutzungen In den Vornutzungen enthalten sind die Nutzungsmengen der BHT* Jungbestandspflege* sowie Jungdurchforstung* und Altdurchforstung*. • Vorrat Der Vorrat ist das stehende Holzvolumen. Er wird in Vorratsfestmetern Derbholz mit Rinde* (Vfm D m.R.) angegeben. Der Vorrat wird nach Brusthöhendurchmesser (BHD) (Durchmesser in 1,30 m über dem Boden) in Schwachholz (7-24,9 cm BHD), Mittelholz (25,0-49,9 cm BHD) und Starkholz (mehr als 50 cm BHD) eingeteilt • Vorratsfestmeter (Vfm) Vorratsfestmeter ist die Maßeinheit für den stehenden Holzvorrat an Derbholz* mit Rinde und für die Zuwachswerte*. • Vorratspflege Sie dient der Vorbereitung der Bestände auf die Verjüngungsnutzung. Behandlungstyp*. • Waldbiotopkartierung Die Waldbiotopkartierung grenzt Biotopschutzwälder nach LWaldG ab. FE-Stichtag: 01.01.2020 Forstamt- / Betriebsnummer: 317 / 18 • Waldentwicklungstyp (WET) Waldentwicklungstypen (WET) umfassen Waldbestände mit vergleichbarem waldbaulichen Ausgangszustand und vergleichbarer Zielsetzung. Sie beschreiben die zweckmäßigsten Verfahren zur Erreichung dieser Zielsetzung unter Beachtung der Funktionenvielfalt des Waldes. Waldentwicklungstypen sind Einheiten für Zustandserfassung, Planung, Vollzug und Kontrolle. Sie werden mit Kleinbuchstaben verschlüsselt und in der Karte dargestellt. WET KUERZEL BEZEICHNUNG a Bu-sLb Buchen-Laubbaum-Mischw ald b Bu-Nb Buchen-Nadelbaum-Mischw ald c SEi Stieleichen-Mischw ald d Dgl Douglasien-Mischw ald e TEi Traubeneichen-Mischw ald f Fi-stab. Fichten-Mischw ald g Fi Risiko Fichten-Mischw ald risikogemindert h Bunt-Lb Buntlaubbaum-Mischw ald i l. Fi-->Bu labile Fichte Ziel Buchen-Mischw ald k Kie-->Bu_Ta Kiefer Ziel Buchen- /Tannen-Mischw ald m Fi-Moor Fichten-Moorw ald n l.Fi-->Dgl labile Fichte Ziel Douglasien-Mischw ald o Kie Kiefern-Mischw ald p Pappel Pappel-Mischw ald r Fi-->Ta Fichte Ziel Tannen-Mischw ald s l. Fi-->Ei labile Fichte Ziel Stieleichen-Mischw ald t Tanne Tannen-Mischw ald • Waldfunktionen (WFK) Die Waldfunktionen stellen die kartierten Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes dar. Erfasst sind Wälder mit besonderen Funktionen aufgrund des LWaldG inkl. der Waldschutzgebiete wie Bann- und Schonwald*, sowie nach Naturschutzrecht geschützte Flächen (Naturschutzgebiete, Biosphärengebiete, …). • Waldrefugium Waldrefugien sind auf Dauer eingerichtete Bestände, die ihrer natürlichen Entwicklung und dem Zerfall überlassen werden (nur Maßnahmen für Verkehrssicherung und Waldschutz dürfen durchgeführt werden). Waldrefugien sind gemeinsam mit den Habitatbaumgruppen Bestandteil des Alt- und Totholzkonzeptes von ForstBW. • Zielsetzung Die Zielsetzung wird vom Waldbesitzer im Vorfeld erarbeitet und ist eine wesentliche Basis bei der Erarbeitung der Planung für den Forstbetrieb. • Zuwachs Die Forsteinrichtung unterscheidet im Wesentlichen: − den durchschnittlichen, jährlichen Gesamtzuwachs (dGz), der die nachhaltig jährlich zuwachsende und nutzbare Masse im Laufe einer bestimmten Zeit (100 Jahre (dGz 100) angibt und den − laufenden, jährlichen Zuwachs (lGz), der die gegenwärtige Zuwachsleistung wiedergibt, − bzw. bei Vorliegen einer permanenten Betriebsinventur periodischen Zuwachs (pZ), der die Zuwachsleistung des Betriebes in den vergangenen 10Jahren angibt. • Zwischenprüfung In Betrieben über 200 Hektar Fläche wird nach 5 Jahren Laufzeit des Forsteinrichtungszeitraums* überprüft, ob die ursprüngliche Planung angepasst werden muss.