Beschlussvorlage (Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr; Stadtwald Lahr - Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2016)
Sitzung: Gemeinderat (14. Sitzung)
14. Dezember 2015
14. Dezember 2015
Beschlussvorlage Amt: 202 Förg Datum: 07.10.2015 Az.: 922.6034 Beratungsfolge Termin Haupt- und Personalausschuss 23.11.2015 Gemeinderat 14.12.2015 Drucksache Nr.: 269/2015 Beratung Kennung Abstimmung nichtöffentlich beschließend öffentlich Beteiligungsvermerke Amt Handzeichen Eingangsvermerke Oberbürgermeister Erster Bürgermeister Bürgermeister Haupt- und Personalamt Abt. 10/101 Kämmerei Rechts- und Ordnungsamt Betreff: Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr; Stadtwald Lahr - Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2016 Beschlussvorschlag: Der Gemeinderat nimmt den vom Landratsamt Ortenaukreis, Amt für Waldwirtschaft-Forstbezirk Lahr und dem Eigenbetrieb Bau- und Gartenbetrieb Lahr aufgestellten Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2016 zur Kenntnis und genehmigt diesen. Anlage(n): Forstbetriebsplan 2016 BERATUNGSERGEBNIS Einstimmig Sitzungstag: lt. Beschlussvorschlag mit Stimmenmehrheit Bearbeitungsvermerk abweichender Beschluss (s. Anlage) Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthalt. Datum Handzeichen Drucksache 269/2015 Seite - 2 - Begründung: 1. Betriebsplan: Für das Jahr 2016 ist ein Holzeinschlag von 9.000 Fm (lt. Forsteinrichtungsplanung: 8000 Fm) vorgesehen. Im Einzelnen sind dies Vornutzungen im Bergwald auf einer Fläche von 88,5 ha mit 5500 Fm und im Auewald auf 4,6 ha mit 200 Fm. Insgesamt beläuft sich die Vornutzung auf 5.700 Fm . Hauptnutzungen erfolgen im Bergwald auf einer Fläche von 23,4 ha mit 2.000 Fm und im Auewald auf einer Fläche von 18,5 ha mit 1300 Festmeter. Die geplante Hauptnutzung beträgt insgesamt 3.300 Fm. Im Kulturplan sind auf 2,9 ha 6.350 Neupflanzen vorgesehen (2015 3.700 Stk), hauptsächlich Ergänzungen von Naturverjüngungen und Anbau von restlichen Lotharflächen. Davon sind 1.550 Pflanzen für die Nachbesserung bereits bepflanzter Flächen eingeplant. Um Neupflanzen vor Wildverbiss zu schützen werden 3.400 Pflanzen mit Wuchshüllen versehen. Auf 10 ha (2015 10 ha) soll die Naturverjüngung im Auewald gefördert und dabei Haselsträucher zurückgedrängt werden. 35 ha (2015 40 ha) stehen wieder zur mechanischen Kultursicherung an. Auf 40 ha sind Jungbestandspflegearbeiten und die Wertästung an 850 (2015 800 Stk) Douglasien, zum Teil bis auf 10 m Stammhöhe, vorgesehen. Die oben genannten Planungen entsprechen den vorgesehenen Maßnahmen laut der 10-jährigen Forsteinrichtungsplanung aus dem Jahr 2010. Durch die Mitarbeiter des Stadtwaldes (5 Forstwirte und ein Forstwirt Auszubildender) können 7.500 Stunden erbracht werden. Das Arbeitsvolumen des Betriebs liegt 2016 bei geplanten 7200 Stunden. Die Differenz von 300 Stunden wird durch Arbeiten (Wassertretstelle, Sulzbachpfad und Sonstiges) für andere Betriebsteile im BGL erbracht. Die Holzerntearbeiten im Schwachholz werden wo möglich teilmechanisiert ausgeführt. Der Forstwirtschaftsauszubildende beendet im Sommer 2016 seine Ausbildung, auf 01.09.2016 ist die Einstellung eines neuen Azubis vorgesehen. Im Bereich Holzernte werden die Forstmitarbeiter des BGL durch private Unternehmen unterstützt (Holzrückemaschinen, Holzerntemaschinen). Der Erlös wurde im Durchschnitt auf € 58,00 pro Festmeter (2015: 63,00 €/Fm) kalkuliert, gesamt ergeben sich für den Holzverkauf Einnahmen in Höhe von € 522.500. Von Bedeutung für den Erlös beim Holzverkauf sind die Qualität und die Dimension des geernteten Holzes. Diese kann sehr unterschiedlich ausfallen, und beeinflusst den Preis den man für das Holz erzielen kann. Für 2016 gehen wir von einem stabilen Holzmarkt aus, jedoch wird der Erlös im Stadtwald durch einen erhöhten Schwachholzanteil niedriger sein. Weitere Einnahmen ergeben sich Jagdpachten € 10.000.-, Pachten für Umsetzer, Steinbruch, Hüttenvermietung usw. € 35.350.-. Für den Bodenschutz (Kalkung) sind Mittel vom Land in Höhe von € 2.000.- zu erwarten. Drucksache 269/2015 Seite - 3 - Für die Unterhaltung des Wasserpfades Sulz und der Wassertretstelle in Reichenbach sind Einnahmen in Höhe von € 4.000.-geplant. Zu den Ausgaben 2016 sind folgende Ausführungen zu machen: Die Gesamtlohnkosten für die 1,4 Försterstellen und den schon erwähnten Waldarbeitern belaufen sich auf € 392.400 (2015 € 396.000). Für die Holzernte (135.000 €), Kulturen (12.800 €), Waldschutz (€ 3.000), Bestandspflege (€ 7.000), Erschließung (€ 30.000), Fahrzeuge und Geräte (€ 15.000), Nebenbetrieb (€ 2000), Schutzfunktionen (2.000), Erholungsvorsorge (€ 14.000) und sonstige Sachkosten (€27.500) und interne Verwaltungskosten (€ 30.700). Der Kauf (Ersatzbeschaffung) eines Freischneidegerätes in Höhe von 1.000 € ist auch geplant. Im Ergebnis wird das Wirtschaftsjahr 2016 mit einem Verlust in Höhe von -€ 85.550 abschließen. 2. Ausblick: Die im Forsteinrichtungswerk vorgegebenen Ziele, welche für den Zeitraum von 2010 bis 2020 durch das Amt für Waldwirtschaft erstellt wurden, sind in den vergangenen Jahren erreicht worden. Für die kommenden Jahre sind Aufwendungen in vergleichbarer Höhe erforderlich um weiterhin die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Als Folge des Sturmes „Lothar“ sind den kommenden Jahren weiterhin für die Jungbestandspflege, mechanische Kultursicherung und Förderung der Naturverjüngung überdurchschnittlich hohe Aufwendungen erforderlich. Es ist jedoch erkennbar, dass diese Aufwendungen sich in den kommenden Jahren verringern werden. Somit wird dieser Kostenblock neben der Holzernte weiterhin der größte Ausgabenbereich bleiben. Nach Einschätzung des Amtes für Waldwirtschaft Ortenau wird das Ergebnis im Stadtwald die kommenden Jahre noch mit einem Minus abschließen. Im Sommer 2015 fand eine Zwischenrevision (Überprüfung der Forsteinrichtungsergebnisse nach 5 Jahren) durch die Forstdirektion Freiburg statt. Hierzu wird der Gemeinderat nach Vorlage des Berichtes noch gesondert informiert. Zwei Ergebnisse der Revision haben Auswirkung auf die jährliche Betriebsplanung: 1. Es soll in den Vornutzungen der Einschlag verstärkt werden. Der Mehreinschlag bringt jedoch keine höheren Gesamterlöse, da es hauptsächlich um Schwachholz (Laub-, Industrie- und Brennholz) handelt. 2. Bedingt durch das Eschentriebsterben in den Auewaldungen wird der Anbau von Stieleichenkulturen ein Arbeitsschwerpunkt geben. Durch neue Förderprogramme werden die finanziellen Aufwendungen erheblich gemildert. Dr. Wolfgang G. Müller Oberbürgermeister Herbert Schneider Betriebsleiter