Beschlussvorlage (- Abschlussbericht Fortschreibung Radverkehrskonzept Lahr)
Sitzung: Gemeinderat (7. Sitzung)
28. Juni 2021
Beschlussvorlage (Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes der Stadt Lahr)
Beschlussvorlage (- Abschlussbericht Fortschreibung Radverkehrskonzept Lahr)
Beschlussvorlage (- Anhang A: Netzplan)
Beschlussvorlage (- Anhang B: Qualitätsempfehlungen)
Beschlussvorlage (- Anhang C: Führungsformen der Radverkehrsanlagen)
Beschlussvorlage (- Anhang D: Mängelliste)
Beschlussvorlage (- Anhang E: Mängelplan)
Beschlussvorlage (- Anhang F: Maßnahmenliste)
Beschlussvorlage (- Anhang G: Maßnahmenplan)
Beschlussvorlage (- Anhang H: Planungsgrundlage Fahrradstraße)
Beschlussvorlage (- Anhang I: Planungsempfehlungen 5 Fahrradstraßen)
Beschlussvorlage (- Anhang J: Potenziale des Radtourismus)
Beschlussvorlage (Anlage 0)
28. Juni 2021
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Radverkehrskonzept Stadt Lahr Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes für die Stadt Lahr 2021 Endbericht Impressum Auftraggeber und Herausgeber Stadt Lahr Stadtplanungsamt Schillerstraße 23 77933 Lahr Ansprechpartner: Martin Stehr martin.stehr@lahr.de Tel.: 07821/910-0692 Fax: 07821/910-70682 Auftragnehmer Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen Inhaber: Dr. phil. Dipl.-Ing. Ralf Kaulen Deliusstraße 2 52064 Aachen Telefon: 0241 / 334 44 Telefax: 0241 / 334 45 info@svk-kaulen.de https://www.svk-kaulen.de/de/ Lahr, Juni 2021 Hinweis Der Endbericht wurde von der Stadt Lahr (Auftraggeber) verfasst und wird in ihrem Namen herausgegeben. Es handelt sich um eine Zusammenfassung einer umfangreichen Präsentation des Stadt- und Verkehrsplanungsbüros Kaulen (Auftragnehmer) im Rahmen einer projektbegleitenden Arbeitskreissitzung am 7. Dezember 2020 in Lahr. Inhaltsverzeichnis Abbildungs- und Tabellenverzeichnis III Abkürzungsverzeichnis IV 1. Anlass und Aufgabenstellung 1 2. Fortschreibung des Radverkehrsnetzes 2 2.1 Netzplanung 2 2.2 Definition der Qualitätskriterien für Netzelemente 3 2.3 Mängelanalyse 3 2.4 Maßnahmenkonzept 6 2.5 Einrichtung von Fahrradstraßen 6 3. Mobilitätsmanagement 9 3.1 Betriebliches Mobilitätsmanagement 9 3.2 Schulisches Mobilitätsmanagement 9 3.3 Privates Mobilitätsmanagement (Neubürger) 11 3.4 Mobilitätsmanager 11 4. Fahrradtourismus und Freizeitverkehr 12 5. Controlling-Konzept 14 Anhang A: Netzplan Anhang B: Qualitätsempfehlungen an die Führung des Radverkehrs innerhalb des Radverkehrsnetzes der Stadt Lahr Anhang C: Führungsformen der Radverkehrsanlagen Anhang D: Mängelliste Anhang E: Mängelplan Anhang F: Maßnahmenliste Anhang G: Maßnahmenplan Anhang H: Planungsgrundlage Fahrradstraße Anhang I: Planungsempfehlungen 5 Fahrradstraßen Anhang J: Potenziale des Radtourismus, ADFC, 2020 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Arbeitsschritte der Netzfortschreibung 2 Abbildung 2: Vorgehensweise der Mängelanalyse 4 Abbildung 3: Führungsformen im Radverkehrsnetz 4 Abbildung 4: Beispielbilder ungesicherter Strecken im Netz 5 Abbildung 5: Umsetzungsprioritäten punktueller Mängel 6 Abbildung 6: Prüfung von 5 Fahrradstraßen 7 Abbildung 7: Handlungsfelder und Akteure beim SMM 10 Abbildung 8: Marktvolumen Fahrradtourismus 13 Abbildung 9: Angebote im Bereich Fahrradtourismus und Freizeitradverkehr 15 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Controlling-Instrumentarium 17 III Abkürzungen ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. AGFK-BW Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.V. BMM Betriebliches Mobilitätsmanagement EC Eurocity ERA Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, Ausgabe 2010, FGSV FGSV Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen IC Intercity ICE Intercityexpress ivm Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain Kfz Kraftfahrzeug km/h Kilometer pro Stunde ÖV Öffentlicher Verkehr RB Regionalbahn RE Regionalexpress RIN Richtlinie für Integrierte Netzgestaltung, Ausgabe 2008, FGSV SMM Schulisches Mobilitätsmanagement StVO Straßenverkehrsordnung SVK Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen IV 1. Anlass und Aufgabenstellung Die Stadt Lahr engagiert sich seit Jahren in der Förderung des Radverkehrs. So wurde im Jahr 2010 ein Rad- und Fußwegekonzept beauftragt, das als Ziel u.a. die systematische Radverkehrsförderung verfolgte. Dieses Konzept wurde durch das Stadtund Verkehrsplanungsbüro Kaulen erarbeitet und im Jahr 2012 beschlossen. Seitdem werden die darin definierten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs kontinuierlich umgesetzt wie die folgenden Beispiele verdeutlichen: Infrastruktur: Bau und Markierung von Radverkehrsanlagen (mehrere Schutzstreifen, Radaufstellflächen, Abbiegespuren, Radweg Dr. Georg-Schaeffler-Straße) Service: Fahrradabstellanlagen am Bahnhof (Boxen und Überdachungen) und in der Innenstadt (Anlehnbügel statt Felgenkiller, Pedelec-Verleihsystem, Schließfächer mit Steckdosen, Radservice-Stationen, Lastenrad-Test-Angebot, Lastenrad-Förderung Information: Erneuerung und Erweiterung der Radwegweisung Kommunikation: Öffentlichkeitsformate der AGFK-BW, STADTRADELN Im November 2014 erfolgte die Aufnahme der Stadt Lahr in die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.V. (AGFKBW). Mit der Aufnahme bekräftigt jede Mitgliedskommune das Ziel, die Landesauszeichnung „Fahrradfreundliche Stadt“, „Fahrradfreundliche Gemeinde“ oder „Fahrradfreundlicher Landkreis“ anzustreben und die dazu erforderlichen Voraussetzungen erfüllen zu wollen. Im Jahr 2017 hat sich die Stadt Lahr um eine Auszeichnung als „Fahrradfreundliche Stadt“ beworben. Eine Prüfkommission würdigte zwar „[…] das Engagement und die bisher umgesetzten Maßnahmen […]“ (Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 2017) der Stadt Lahr im Bereich der Radverkehrsförderung, kam aber zu der abschließenden Gesamtbewertung, die Stadt Lahr noch nicht zu zertifizieren. Aus der Sicht der Prüfkommission erfolgte die Bewerbung etwas zu früh. Sie bekräftigte die Stadt Lahr jedoch, „[…] den eingeschlagenen, sehr positiven Weg der Radverkehrsförderung konsequent weiterzugehen […]“ (Ministerium für Verkehr BadenWürttemberg, 2014) und die bisherigen Aktivitäten fortzuführen und auszubauen. Würde dies erfolgen, sei eine zeitnahe Auszeichnung der Stadt Lahr als „Fahrradfreundliche Stadt“ möglich. In Anlehnung an die Hinweise der Prüfkommission soll das Rad- und Fußwegekonzept aus dem Jahr 2012 im Bereich Radverkehr fortgeschrieben werden. Im Vordergrund steht die Fortschreibung des Radverkehrsnetzes mit Netzplanung, Definition von Qualitätskriterien, Mängelanalyse und Maßnahmenkonzept. Das Instrument der Fahrradstraße wird dabei vertiefend betrachtet: fünf von der Stadt Lahr benannte Straßen werden im Hinblick auf eine Eignung als Fahrradstraße geprüft. Darüber hinaus werden Hinweise und Empfehlungen zum Mobilitätsmanagement und zum Radtourismus/Freizeitverkehr gegeben sowie ein Controlling-Konzept erarbeitet. 1 2. Fortschreibung des Radverkehrsnetzes Die Fortschreibung des Radverkehrsnetzes der Stadt Lahr erfolgte in mehreren Arbeitsschritten (siehe Abbildung 1). Nach der Ermittlung/Festlegung potenzieller Quellund Zielpunkte erfolgte die Netzplanung. Auf Grundlage der definierten Qualitätsstandards fand ein Abgleich mit dem Ist-Zustand statt. Anhand der Ergebnisse dieser Mängelanalyse wurde schließlich das Maßnahmenkonzept entwickelt. Abbildung 1: Arbeitsschritte der Netzfortschreibung Quelle: Eigene Darstellung SVK 2.1 Netzplanung Im Jahr 2012 hatte das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen bereits eine Planung des Radverkehrsnetzes der Stadt Lahr durchgeführt. Auf dieser Grundlage erfolgte eine Fortschreibung und Feinjustierung dieser Netzkonzeption mittels der Methodik der Zielnetzplanung. Weiterhin fanden das RadNETZ Baden-Württemberg, die (über-)regionalen und lokalen touristischen Themenrouten sowie der Bestand an Radverkehrsanlagen Berücksichtigung. Für einen zukunftsfähigen Radverkehr sowie als Vorbereitung einer Prioritätensetzung beim Maßnahmenkonzept bedarf es analog zum Kfz-Verkehr (Bundesautobahn, Bundesstraße, Landesstraße, Kreisstraße, Gemeindestraße) und zum ÖV (ICENetz, IC/EC-Netz, RE-/RB-Netz etc.) der Festlegung einer Netzhierarchie, welche die verschiedenen Funktionen des Radverkehrsnetzes widerspiegelt. Zwangsläufig müssen sich in den unterschiedlichen Netzhierarchien differenzierte Ausgestaltungen abbilden, z.B. 2 • • • in der Breite der Radverkehrsanlagen (größere Radverkehrsmengen, Möglichkeit des Überholens, größere Wahrscheinlichkeiten von höheren Differenzgeschwindigkeiten (E-Bikes/Pedelecs)), in der Knotenpunktgestaltung (Vorfahrtsregelung), bei den Prioritäten bei Winterdienst, Pflege, Unterhaltung etc. Als Grundlage für die fortgeschriebene Netzplanung wurde die Richtlinie für Integrierte Netzgestaltung (RIN 2008) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) herangezogen. Darin wird zwischen Netzabschnitten außerhalb bebauter Gebiete (Kategorie AR) und innerhalb bebauter Gebiete (Kategorie IR) differenziert. Die Netzplanung erfolgte ab der Verbindungsfunktionsstufe IV. Somit stellt das Radverkehrsnetz folgende Verbindungen dar: • • • • AR III – Regionale Radverkehrsverbindung IR III – Innergemeindliche Radhauptverbindung AR IV – Nahräumige Radverkehrsverbindung IR IV – Innergemeindliche Radverkehrsverbindung Weiterhin dargestellt sind das RadNETZ Baden-Württemberg sowie Freizeitverbindungen/Themenrouten. Die Fortschreibung des Radverkehrsnetzes ist als Plandarstellung dem Anhang A zu entnehmen. 2.2 Definition der Qualitätskriterien für Netzelemente Im Hinblick auf die Mängelanalyse bedurfte es zunächst, unter Berücksichtigung der Regelwerke und Vorschriften aus den Bereichen Infrastruktur und Verkehrsrecht, der allgemeinen Definition von Qualitätskriterien sowohl für Streckenabschnitte (Auswahl geeigneter Führungsformen und Festlegung der Mindestbreiten, Oberflächengestaltung) als auch für Knotenpunkte (Führungsform, Vorfahrtsregelung, Signalisierung). Darüber hinaus wurden allgemeine Qualitätskriterien definiert. Hierzu wurde ein eigenständiges Dokument „Qualitätsempfehlungen an die Führung des Radverkehrs innerhalb des Radverkehrsnetzes der Stadt Lahr“ erstellt, welches diesem Bericht als Anhang B beigefügt ist. 2.3 Mängelanalyse Ziel ist es, die Soll-Kriterien mit dem Ist-Zustand vor Ort zu vergleichen, um daraus das Maßnahmenkonzept Infrastruktur zu entwickeln. Die folgende Abbildung 2 zeigt die Vorgehensweise mit den einzelnen Arbeitsschritten. 3 Abbildung 2: Vorgehensweise der Mängelanalyse Quelle: Eigene Darstellung SVK Im Rahmen der Befahrung wurden alle Führungsformen für den Radverkehr inkl. deren Dimensionierung aufgenommen und in einer Plandarstellung festgehalten (siehe Anhang C). Ebenfalls dokumentiert wurde die Führung des Radverkehrs in den Knotenpunkten. Die folgende Abbildung 3 zeigt den Anteil der unterschiedlichen Führungsformen im Radverkehrsnetz innerorts und außerorts. Abbildung 3: Führungsformen im Radverkehrsnetz Quelle: Eigene Darstellung SVK 4 Es können folgende zentrale Ergebnisse festgehalten werden: • • • • • • Mischverkehr bis Tempo 30 (i.d.R. Tempo 30-Zonen) innerorts stark verbreitet probates Mittel zur Förderung des Radverkehrs Kfz-freie Wege außerorts stark verbreitet und häufig für landwirtschaftliche Fahrzeuge freigegeben Kombinierte Geh- und Radwege mit Benutzungspflicht vor allem außerorts, dann häufig im Zweirichtungsverkehr Geringer Anteil an Radfahrstreifen und Schutzstreifen im Radverkehrsnetz Keine Fahrradstraßen Rund 1/3 des Radverkehrsnetzes ohne Sicherungs-Elemente für den Radverkehr (vergleichsweise gering!) Als Netzlücken wurden u.a. Strecken erfasst, wo keine Radverkehrsanlage vorhanden ist und die zulässige Höchstgeschwindigkeit größer als 30 km/h ist. Die folgende Abbildung 4 zeigt beispielhaft vier ungesicherte Strecken im Radverkehrsnetz. Abbildung 4: Beispielbilder ungesicherter Strecken im Netz Quelle: Eigene Darstellung SVK Neben den Mängeln in Bezug auf die Führungsformen wurden rund 100 punktuelle Mängel im Radverkehrsnetz erfasst und dokumentiert (siehe Anhänge D und E). Sie lassen sich den folgenden vier Kategorien zuordnen: • • • • Verkehrsrechtliche Anordnung, bspw. fehlendes Verkehrszeichen Verkehrssicherheit, bspw. Poller im Lichtraumprofil Komfort, bspw. Wurzelaufbrüche Markierung, bspw. verblasste oder fehlende Markierung 5 2.4. Maßnahmenkonzept Aufbauend auf der Netzplanung und der anschließenden Bestands- und Mängelanalyse wurde ein Maßnahmenkonzept zur Behebung der punktuellen sowie der linearen Mängel (Führungsformen) erarbeitet. Die Maßnahmen wurden tabellarisch aufgelistet (siehe Anhang F) und in einem Plan dargestellt (siehe Anhang G). Die Maßnahmentabelle enthält Angaben zur Örtlichkeit, zum Straßenbaulastträger, zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit, zur Lage (innerorts/außerorts) und zur Länge des Streckenabschnitts, benennt Maßnahmen, legt eine Priorität sowie einen Umsetzungshorizont fest und beziffert die Kosten im Rahmen einer Grobkostenschätzung. Für die Behebung der punktuellen Mängel wurden ebenfalls Priorität und Umsetzungshorizont festgelegt (siehe Abbildung 5). Abbildung 5: Umsetzungsprioritäten punktuelle Mängel Quelle: Eigene Darstellung SVK Anmerkung: Die punktuellen Mängel der Kategorie Verkehrsrechtliche Anordnung wurden größtenteils bereits umgehend nach Übergabe der Mängelliste von der Stadt Lahr behoben. Weiterhin konnten zahlreiche Mängel aus den drei anderen Kategorien im Rahmen der Straßen-/Wegeunterhaltung beseitigt werden. 2.5 Einrichtung von Fahrradstraßen Zur Förderung des Radverkehrs wurde im Rahmen der 24. StVO-Novelle (1998) das Instrument der Fahrradstraße eingeführt und deren Regelungen in nachfolgenden Novellen fortgeschrieben. Fahrradstraßen sind Straßen im Erschließungsstraßennetz, die ausschließlich dem Radverkehr vorbehalten sind (Beschilderung durch Zeichen 244 StVO). Kfz-Verkehr ist von der Nutzung der Straßen ausgeschlossen, so6 fern dieser nicht mit entsprechenden Zusatzzeichen freigegeben ist. Dieser ist dann dem Radverkehr untergeordnet und muss sich der Geschwindigkeit des Radverkehrs anpassen, um eine Gefährdung auszuschließen. Mit der Fortschreibung der StVO im Jahr 2013 wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h eingeführt. Damit sich Fahrradstraßen gut in Tempo 30-Zonen integrierbar. Die Ausweisung einer Straße bzw. eines Straßenabschnittes als Fahrradstraße kommt dann in Betracht, wenn der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies zu erwarten ist. Daher kommen Fahrradstraßen bevorzugt auf Hauptfahrradrouten innerhalb von Radverkehrsnetzen in Tempo 30-Zonen zum Einsatz. Fahrradstraßen sollen den Radverkehr gegenüber einmündenden Straßen in Bezug auf die Vorfahrtsregelung bevorrechtigen. Dies ermöglicht die Sicherstellung einer gleichmäßig hohen Durchschnittsgeschwindigkeit als ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Fahrradstraßen, die durch Tempo 30-Zonen verlaufen, sind zu separieren und aus der Zonenregelung herauszulösen. An Kreuzungen mit den Zufahrten in die Tempo 30-Zone sollen sie zudem Vorrang erhalten. In Tempo 30-Zonen bedeutet dies eine Änderung der Vorfahrtsregelung zu Gunsten der Fahrradstraße und kein „rechts vor links“ an jeder Kreuzung. Die Breite einer Fahrradstraße ist abhängig davon, ob sie nur von Fahrrädern, oder auch von anderen Fahrzeugen befahren wird. Dabei ist auch entscheidend, welche anderen Fahrzeuge in der Fahrradstraße zugelassen sind und ob diese nur in eine oder in beide Richtungen freigegeben sind. Zudem ist der ruhende Verkehr zu berücksichtigen. Die Planungsgrundlagen für die Einrichtung einer Fahrradstraße sind dem Anhang H zu entnehmen. Folgende, in Abbildung 6 dargestellte Straßen(-abschnitte) wurden im Hinblick auf eine Eignung als Fahrradstraße geprüft: Abbildung 6: Prüfung von 5 Fahrradstraßen Quelle: Eigene Darstellung SVK 7 Als Ergebnis ist festzuhalten, dass sich alle fünf Straßen als Fahrradstraße eignen. Die detaillierten Ergebnisse sind im Anhang I dargestellt. Da es in Lahr bisher noch keine Fahrradstraßen gibt, ist eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit erforderlich. Die AGFK-BW stellt hierfür unterschiedliche Kommunikationsmaterialien zur Verfügung, um die Bürgerinnen und Bürger allgemein, aber speziell auch die Bewohnerinnen und Bewohner der zukünftigen Fahrradstraßen ansprechen und aufklären zu können. 8 3. Mobilitätsmanagement Mobilitätsmanagement hat das Ziel, die Verkehrsnachfrage und das Mobilitätsverhalten nachhaltig zu beeinflussen noch bevor der Verkehr entsteht, um so einen Beitrag zu einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Infrastruktur zu leisten. Der Stadt Lahr nimmt hierbei vor allem eine initiierende, koordinierende und beratende Rolle ein, hat aber gleichzeitig auch eine Vorbildfunktion. Hierzu ist eine dauerhafte Verankerung einer ganzheitlichen Betrachtung von Mobilität in der gesamten Verwaltung notwendig, was ein gut funktionierendes Schnittstellenmanagement zwischen den Organisationseinheiten erfordert, die direkten oder indirekten Bezug zu den Themen Mobilität und Verkehr haben. In Bezug auf den Radverkehr wurden Maßnahmen für folgende drei Handlungsfelder erarbeitet: betriebliches Mobilitätsmanagement, schulisches Mobilitätsmanagement und privates Mobilitätsmanagement (Neubürger). 3.1 Betriebliches Mobilitätsmanagement Das betriebliche Mobilitätsmanagement (BMM) ist eine strategische Planungsmethode zur Gestaltung des von einem Betrieb erzeugten Verkehrs. Der Betrieb wird dabei sowohl als Quelle als auch als Ziel des Verkehrs betrachtet. Das betriebliche Mobilitätsmanagement zielt auf eine möglichst effiziente, sichere, stadt- und umweltverträgliche Organisation dieser Verkehrsströme. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Förderung der Nutzung alternativer, umweltfreundlicher Verkehrsmittel (Umweltverbund: Öffentlicher Verkehr, Fuß- und Radverkehr, Fahrgemeinschaften) notwendig. Maßnahmenkatalog „Radverkehr“ • • • • • • • Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur (in Kooperation mit der Stadt Lahr und dem Zweckverband IGP) Verbesserung der Radabstellanlagen (große Anzahl/Kapazitätsreserve, hochwertig, wetter- und diebstahlgeschützt, ggf. mit Zugangskontrolle, eingangsnah, komfortabel, Bewegungsfreiheit/Rangierflächen, kostenfrei/ kostengünstig, Lademöglichkeiten für Pedelecs/E-Bikes) Umkleiden mit Spind und Duschen Möglichkeiten zum Trocknen von Regenkleidung Aktionstage/-kampagnen, Bonusprogramme Dienstfahrräder (Leasingangebot); Fahrradfuhrpark (+Ausleihmöglichkeit für Helme) Beteiligung am Projekt „Mobilitätsstationen im interkommunalen Verbund“ des Mobilitätsnetzwerks Ortenau (Ergänzung von geplanten Bikesharing-Stationen um zusätzliche Stadträder/Pedelecs, (E-)Lastenräder oder Errichtung von zusätzlichen Stationen mit anderen Unternehmen) Zur Einführung/Etablierung des betrieblichen Mobilitätsmanagements sollten die Betriebe zunächst eine Bestandaufnahme und -analyse durchführen. Dazu zählen eine 9 Standortanalyse (Erreichbarkeit mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln), eine Wohnstandortanalyse der Mitarbeitenden und eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten (Arbeits- und Dienstwege), zur Mitarbeiterzufriedenheit und zu einer möglichen Verhaltensänderung. Darauf aufbauend ist ein betriebliches Mobilitätskonzept zu entwickeln, in dem Ziele definiert werden, standort- und zielgruppenspezifische Maßnahmen entwickelt werden, Zuständigkeiten festgelegt werden und ein Mobilitätsmanager als Kümmerer und Organisator benannt wird. Im Umsetzungsprozess bzw. im Nachgang ist eine kontinuierliche Wirkungsanalyse erforderlich. 3.2 Schulisches Mobilitätsmanagement Dem schulischen Mobilitätsmanagement (SMM) kommt eine besondere Bedeutung zu, weil es neben dem Ziel einer sichereren und nachhaltigen Mobilität für Kinder und Jugendliche als schwächste Verkehrsteilnehmer noch weitere Ziele verfolgt, die im Zusammenhang mit der Entwicklung stehen. Dazu zählen bspw. die Verbesserung der motorischen und kognitiven Entwicklung, die Förderung der Gesundheit und des Sozialverhaltens und die „Einflussnahme“ auf das zukünftige Mobilitätsverhalten. Abbildung 7: Handlungsfelder und Akteure beim SMM Quelle: ivm GmbH (2018) 10 Maßnahmenkatalog Infrastruktur & Verkehrsregelung • • • • • • • Sicherung der Querungsstellen (Beleuchtung, Markierung, Sicht) ausreichend breite Gehwege und Aufenthaltsflächen Unterbindung Gehwegparken (bspw. Umsetzung Parkraumkonz. Klinikviertel) komfortable Radabstellanlagen (bspw. Max-Planck-Gymnasium) Geschwindigkeitsbegrenzungen (z.B. lineares Tempo 30 an Schulen etc.) Haltverbote und weitere Ordnungsmaßnahmen inkl. Überwachung der Verkehrsregeln Elternhaltestellen (im Schulumfeld, nicht direkt davor) Maßnahmenkatalog Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung • • • klassische Verkehrserziehung inkl. Radfahrausbildung mobilitätsbezogene Projekte (Projekttage/-wochen) Busschule Maßnahmenkatalog Organisation & Information • • • • Erstellung und Verbreitung von Schulwegplänen/Schulmobilitätsplänen Unterstützung von Geh- und Radfahrgemeinschaften (walking oder biking bus) Einbeziehung von Kindern/Jugendlichen in Planung und Gestaltung des öffentlichen (Straßen-)Raums Bildung von Netzwerken für Kinder- und Jugendmobilität 3.3 Privates Mobilitätsmanagement (Neubürger) Ein Wohnortwechsel ist der beste Zeitpunkt, um Bürgerinnen und Bürger erfolgreich über Mobilitätsangebote am ihrem neuen Wohnort zu informieren, denn alltägliche Wege zum Arbeitsplatz, zur Schule, zum Einkaufen, zu Behörden oder zu Freizeiteinrichtungen sind neu zu organisieren. Das Neubürgermarketing ist aber auch ein wichtiges Instrument zur Verhaltensänderung, denn über die reine Information hinaus sollten Anreize geboten werden, zukünftig auf den privaten Pkw zu verzichten und alternative Mobilitätsangebote zu nutzen. Maßnahmenkatalog im Bereich Mobilität (hier speziell Radverkehr) • • • • • • • Begrüßungspaket, bspw. mit Flickzeug, Sattelschoner/-regenschutz, Reflektorbändern, Klingel umfangreiche Information zum Radverkehr (Alltags- und Freizeitradverkehr) Organisation von Neubürger-Fahrradtouren kostenloser Testzeitraum für eine Fahrradbox am Bahnhof kostenloser Probemonat bei nextbike oder einmalig vergünstigter Jahrestarif Förderprogramm für (E-)Lastenräder Gutschein für Fahrrad-Sicherheitscheck bei einem örtlichen Fahrradhändler 11 3.4 Mobilitätsmanager Nicht nur bei den Betrieben und Schulen, sondern auch bei der Stadtverwaltung selbst sollte ein Mobilitätsmanager etabliert werden. Die Aufgabenbereiche umfassen einerseits das betriebliche Mobilitätsmanagement der Stadtverwaltung als Betrieb und Arbeitgeber und andererseits die Beratung und Unterstützung der Betriebe und Schulen bei ihrem Mobilitätsmanagement. Darüber hinaus kann der Mobilitätsmanager die Beratung der Bürgerschaft bei Mobilitätsfragen übernehmen, sofern kein Ansprechpartner vorhanden ist, aber auch im Bereich Touristeninformation aktiv sein. Ein weiteres potenzielles Aufgabengebiet stellt die aktive Öffentlichkeitsarbeit dar, bspw. die Organisation und Durchführung von Einzelaktionen, Kampagnen, regelmäßigen Veranstaltungen etc. 12 4. Fahrradtourismus und Freizeitradverkehr Auch wenn die Anzahl der Radreisenden im Jahr 2020 aufgrund der CoronaPandemie deutlich gesunken ist (siehe Abbildung 8) und sich auch im Jahr 2021 auf einem geringeren Niveau befinden wird, ist der Einbruch im Vergleich zu anderen Tourismusspaten weniger gravierend. Abbildung 8: Marktvolumen Fahrradtourismus Quelle: ADFC (2021) Da nach der Corona-Pandemie mit einer Erholung des Fahrradtourismus und einer Anknüpfung an den Trend der vergangenen Jahre zu rechnen ist, sind Maßnahmen zur Förderung des Fahrradtourismus zu ergreifen, von denen sowohl Tages- als auch Übernachtungsgäste profitieren. Dies gilt auch für den Freizeitradverkehr, der einen Aufschwung erlebt hat. Die neu gewonnenen Freizeitradler gilt es dauerhaft zu überzeugen und zu etablieren, denn wird der Freizeitradverkehr mit positiven Assoziationen verknüpft, erleichtert dies den Umstieg auf das Fahrrad auch als alltägliches Verkehrsmittel. Deshalb ist es von hoher Bedeutung, die Rahmenbedingungen für den Fahrradtourismus und Freizeitradverkehr zu optimieren. Die jährliche ADFC-Radreiseanalyse hat für das Jahr 2020 interessante Ergebnisse geliefert: • • • • • • 55 % nutzen das Fahrrad aufgrund der Corona-Pandemie häufiger; Zunahme der Radnutzung insbesondere für sportliche Aktivitäten und Ausflüge 13 % kauften sich 2020 ein neues oder zusätzliches Fahrrad. 58 % unternahmen 2020 mind. einen Ausflug per Rad, 11 % zum ersten Mal (Ø 16 Ausflüge in der Freizeit; Vorjahr: 9) 54 % machten zum ersten Mal eine Radreise 31 % nutzen E-Bikes/Pedelecs 33 % fahren nach dem Urlaub mehr Rad im Alltag 13 Weiterhin hat der ADFC während der Corona-Pandemie im Mai 2020 das Dokument „Potenziale des Radtourismus“ veröffentlicht, in dem er 10 Gründe nennt, warum auf Radtourismus gesetzt werden sollte. Das Dokument ist als Anhang J beigefügt. Hier nur die Überschriften: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Fahrradtourismus ist Wirtschaftsförderung Fahrradtourismus als Motor für den ländlichen Raum Fahrradtourismus als Standortfaktor Fahrradtourismus treibt die Verkehrswende voran Fahrradtourismus ist umweltfreundliche Mobilität und stärkt den Klimaschutz Fahrradtourismus fördert Nachhaltigkeit Fahrradtourismus stärkt den Deutschlandtourismus Fahrradtourismus – für Deutschland ein internationaler Boomfaktor Fahrradtourismus ist ein Allroundtalent Fahrradtourismus wächst mit dem demographischen Wandel Die Ergebnisse der ADFC Radreiseanalyse und die zuvor genannten Gründe zeigen, dass eine Förderung des Fahrradtourismus und des Freizeitradverkehrs auch für die Stadt Lahr von großer Bedeutung ist. Damit die Potenziale ausgeschöpft werden können, sind Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Service, Information und Kommunikation umzusetzen. Ein abwechslungsreiches Rad- und Mountainbikewegenetz durchzieht die Ortenau. Es gibt Wege für Jung und Alt, Radsportler und Viel- oder Gelegenheitsfahrer. Die Stadt Lahr wird von mehreren ausgewiesenen touristischen Radwegen durchkreuzt, dem Radweg Rhein-Schuttertal, den E-Bike-Touren „Sagen und Mythen der Ortenau“, dem Oberrhein Römer-Radweg und dem Badischen Weinradweg. Durch die Anbindung an das Mountainbikenetz des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord ist Lahr zudem Ausgangsort für attraktive Mountainbike-Touren. Ein abwechslungsreiches Wegenetz von rund 500 km führt durch Täler, Wiesen und Wald. Für Rennradfahrer werden eine Tour über Streit- und Geisberg mit Start am Rathausplatz und eine weitere Tour auf den Odilienberg im Elsass und zurück mit Start am Bahnhof empfohlen. Ein weiteres Angebot im Bereich Fahrradtourismus und Freizeitradverkehr stellen der RadBus auf den Geisberg (sonn- und Feiertags von Ende März bis Ende Oktober) und der Vis-à-vis-Bus ins Elsass (samstags von Ende Mai bis Anfang Dezember) dar. Beide Busse fahren mit einem Fahrradanhänger. Die Fahrradmitnahme ist kostenlos. Die Stadt Lahr hat in den vergangenen Jahren bereits einige Anstrengungen unternommen, den Fahrradtourismus zu fördern. Unmittelbar vor dem Start der Landesgartenschau Lahr 2018 wurde ein Pedelec-Verleihsystem mit zunächst drei, nach der Landesgartenschau dann zehn Verleihstationen eingeführt, welches auch für den Freizeitradverkehr genutzt werden kann. Die wegweisende Beschilderung für den Radverkehr wurde ebenfalls Anfang 2018 umfänglich aktualisiert und ausgeweitet. So wurden mehrere Ziele des Alltags- aber auch des Freizeitradverkehrs ergänzt, bspw. das Stadtmuseum oder der Stadtpark. 14 Im gleichen Jahr wurden Schließfächer mit Steckdosen an mehreren Standorten installiert: Bahnhof, Bürgerpark, Rathausplatz, Marktplatz. Die Schließfächer verfügen über je zwei Steckdosen und können so zum Aufladen des Fahrradakkus genutzt werden. Die Nutzung ist kostenfrei (Pfandschließfächer). Im Jahr 2020 folgten zwei Radservice-Stationen, eine am Bahnhof als Ausgangspunkt für Fahrradtouren und eine zweite an der Hammerschmiede in Lahr-Reichenbach, einem touristischen Ziel, welches am Radweg Rhein-Schuttertal gelegen ist. Zwei weitere RadserviceStationen sollen 2021 montiert werden. Abbildung 9: Angebote im Bereich Fahrradtourismus und Freizeitradverkehr Quelle: Stadt Lahr Ergänzend zu den bereits umgesetzten Maßnahmen bzw. den bestehenden Angeboten wurde folgender Maßnahmenkatalog entwickelt. Maßnahmenkatalog Fahrradtourismus und Freizeitradverkehr • • • • Sanierung der bestehenden Radverkehrsanlagen: glatte, ebene Oberfläche (asphaltiert, wassergebunden), allwettertauglich Sicherung der Radverkehrsanlagen außerorts (bspw. Radwegrandmarkierung, Blendschutz) Pflege/Unterhaltung der landwirtschaftlich genutzten Wege Ausbau des Informations- und Serviceangebotes am Bahnhof zur Förderung der Anreise mit dem ÖV 15 • • • • • • • Ausbau der bereits bestehenden Serviceangebote: Schließfächer (mit Steckdosen), Radservice-Stationen Ergänzung um zusätzliche Serviceangebote, bspw. Schlauchautomat, Trinkwasserspender, (überdachte) Rastplätze, geneigte Abfallbehälter Erweiterung der Fahrradabstellanlagen in der Innenstadt um zusätzliche Anlehnbügel Überdachung einzelner Fahrradüberdachungen in der Innenstadt, bspw. in der Obststraße und hinter Café Burger (Marktplatz) Installation von Fahrradboxen für Kurzzeitmiete an prominenten Plätzen, bspw. im Zusammenhang mit der Mobilitätsstation am Rathausplatz regelmäßige Kontrolle der Wegweisung und Anpassung bei Änderungen im Radverkehrsnetz Ansprechpartner für Oberflächenschäden und fehlende Beschilderung/ Wegweisung auf Informationstafeln benennen 16 5. Controlling-Konzept Die im Rahmen des Konzepts entwickelten Maßnahmen bedürfen im Hinblick auf die Radverkehrsförderung einer kontinuierlichen Überprüfung und Erfolgskontrolle. Dazu wurde ein Controlling-Instrumentarium (siehe Tabelle 1) entwickelt, bei dem zu überprüfende Einzelmaßnahmen definiert und diesen entsprechende Erfolgsindikatoren zugeordnet wurden. Bei den Indikatoren ist zwischen primären und sekundären Indikatoren zu unterscheiden. Primäre Indikatoren sind messbare Größen, bspw. der Neubau oder die Sanierung von x km Radverkehrsanlagen, die Reduzierung der Verkehrsunfälle mit Beteiligung des Radverkehrs, die Beseitigung von Mängeln oder die Modal SplitÄnderung zu Gunsten des Radverkehrs. Zu den sekundären Indikatoren zählen die Zufriedenheit oder die Meldung von Mängeln bei der Stadtverwaltung. Tabelle 1: Controlling-Instrumentarium Maßnahme Indikator Infrastruktur Förderung des Radver- Verkehrsaufkommen und kehrs Verkehrsleistung/Modal Split Verbesserung der Verkehrssicherheit im Radverkehr Schließung von Netzlücken und Beseitigung von Mängeln Überprüfung Verkehrszählungen (Kfz-, Rad- und Fußverkehr); Mobilitätserhebung (Befragung) Anzahl von Verkehrsunfäl- Unfallanalyse (Anzahl, len mit Beteiligung des Schwere und Lage) Radverkehrs Anzahl und Länge aller Überprüfung des Netzes Netzlücken sowie Mängel vor Ort im Netz Anzahl laufender, umge- Eingesetzte Haushaltsmitsetzter Planungen tel/personelle Ressourcen Änderung des Nutzerver- Punktuelle Verkehrszähhaltens lungen/-beobachtungen Service Ausbau von Verknüp- Nutzerzahlen und Ausstat- Umfrage zum fungspunkten (Mobilitäts- tung Mobilitätsverhalten stationen) Auslastung/Nutzungshäufigkeit anhand von Zählungen, Auswertung der Statistiken der Sharing-Anbieter Quantitativer Ausbau der Anzahl und Auslastung Zählung/Evaluierung Fahrradabstellanlagen der Stellplätze Qualitativer Ausbau der Bewertung von Witte- Evaluierung der AbstellanFahrradabstellanlagen rungsschutz, Fahrradhal- lagen vor Ort, Begutachterung, Beschaffenheit, tung, Bewertung Ausstattung, Zustand, etc. 17 Ausbau von Serviceangeboten, bspw. Schließfächer mit Steckdosen, Radservice-Stationen, Trinkwasserspender, Rastplätze, Fortführung des Lastenrad-Test-Angebotes Auslastung Auslastungserhebung Anzahl der Angebote Bestandserhebung Wahrnehmung der Ange- Nutzerbefragung bote Nutzerzahlen Zählung der Leihverträge, Auswertung der Leihdauer und der gefahrenen Kilometer laut Bordcomputer Änderung des Nutzerver- Beobachtungen vor Kitas haltens oder Parkplätzen (Einzelhandel) Fortführung des Lasten- Nutzerzahlen (Anzahl An- Zählung der Förderanträrad-Förderprogramms tragssteller) ge bzw. Zuwendungsbescheide und der ausgezahlten Förderung Änderung des Nutzerver- Beobachtungen vor Kitas oder Parkplätzen (Einzelhaltens handel) Information und Kommunikation Mobilitätsinformationen Bekanntheit, Nutzung und Befragung und -beratung (Radrou- Beurteilung des Angebo- Auswertung Klickzahlen tenplaner, Broschüren, tes Auflage Infomaterial Internetseiten etc.) Bewusstseinsbildung Verkehrsaufkommen und Verkehrszählungen (Kfz-, Anteil der Wege im Ge- Rad- und Fußverkehr), samtverkehrsnetz Regelmäßige Erhebung des Modal Splits für die Stadt Lahr Mobilitätserziehung Anzahl der Angebote Befragung der OrganisatoWahrnehmung der Ange- ren, Initiatoren, Zielgruppe bote Zielgruppe „Entscheider“ Anteil der Schüler, die mit dem Fahrrad zur Schule kommen Anzahl der Angebote/ Befragung der OrganisatoVeranstaltungen ren/Initiatoren Wahrnehmung und Nut- Teilnehmerzahlen/ zung der Angebote Frequentierung Erreichbarkeit der Ziel- Befragung der Zielgruppe gruppe Ausbau des Informati- Positive Wahrnehmung Befragung onsangebotes, Öffentlich- des Radfahrens in Lahr keitsarbeit/Marketing Bekanntheitsgrad von Maßnahmen 18 Ausbau und Verbesse- Anzahl Wegweiser nach Bestanderhebung und rung der Leitsysteme FGSV -überprüfung Strukturiertes System Bürger-/Gästebefragung 19